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Ottendorfer Zeitung 'S unä Unzeigekkatt Unter^nitung8 Mi« wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Untechaltnngsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel und Wandel" Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Okrilla. 12. Jahrgang Nummer 10 im ur en Zeitung" weiteste Verbreitung. t- Das iä" entwenden. Lewer gelang es oen Gauner, 2 beträchtlich. Heidenau. iS der Familie Starke, der, des ist all- Neuestes vom Tage. Die Türkei hat beschlossen, die in der Note der Mächte gestellten Bedingungen anzunehmen und Adrianopel abzutreten. Auch die beratende Versammlung in Kon stantinopel hat sich für den Frieden und zur Annahme der Friedensbedingungen erklärt. Dresden, Als Teimiil sür den dies jährigen Kinder- und Iuqendhilsewft (Blumen, lag), der in erst r Linie der Bekämpfung .er Tuberkulose unter den Kindern demn wll, in der 31. Mai, ein Sonnabend fistg'-fetz: worden. Unter den, ge.en die bisherigen allgemeinen Blumentane, erhobenen E nwänden ist einer der beachtlichsten der, daß die in der Alumen- industrie beschäftigten Leute ungenügend be Bei dem Fehlen jeglicher Anhaltepunkte über seine Person ist es noch nicht möglich ge wesen, ihn zu fassen. Wahrscheinlich geht er überaus vorsichtig zu Werke, denn die meisten der geschädigten Frauen wissen nicht einmal anzugeben, wo und bet welcher Gelegenheit ihnen die Kleidungsstücke verdorben worden sind. Glauchau. Hier brachte sich der 17« jährige Kaufmannslehrling Meier mittels eines Revolvers einen Schuß in die Brust bei. Der junge Mann wurde in schwerver letztem Zustande ins Krankenhaus gebracht, Mülsen St. Jakob. Am Montag gelten zwei Knaben in einer hiesigen Mühle und traten dabei auch auf den Fahrstuhl, Dieser geriet in Bewegung, als das Seil plötz lich riß. Der größere Knabe konnte sich durch ein Sprung in Sicherheit bringen, der andere, ;er achtjährige Kurt Herrmann, geriet beim Absprung zwischen Fahrstuhl und Mauer und stürzte in den Keller. Hierbei erlitt er so chwere Verletzungen, daß er kurze Zeit darauf tarb. Frau und seine Schwiegermutter zum Opfer gefallen sind, wird von der Gemeindever waltung Heidenau jetzt folgendes mitgeteilt.: Die chemische Untersuchung der in der Woh nung der Familie Starke vorgefundenen Kaffee-, Milch, und Speisereste hat ergeben, daß irgend ein starkwirkendes Grst, das den Tod der drei Personen herbeigesührt haben könnte, wie Arsenik, Strychnin, Zyankali usw, in diesen Resten nicht enthalten gewesen ist. Eine NahrungSmittelvergijtung muß sonach als vollständig ausgeschlossen gellen. Da der Tod der drei Personen auch durch etwar e Einwirkungen von außen her nicht erfolgt ist, kommt lediglich Selbstmord durch Grst in Frage, das die Personen direkt eingenommen haben. Es ist sonach auch anzunehmen, daß Bezugspreis: vierteljährlich «,2o Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich r Mk. Einzelne Nummer w pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. zahlt worden seien bei Anfertigung der Blumen. Solche Vorkomnisse sollen bei dem bevor stehenden Blvmentag mit ollen möglichen Mitteln vermieden werden. Der Arbeitsaus schuß Hai nach fGehöc sachkundiger Personen einstimmig beschlossen, einer solchen üblen Nebenerscheinung bei dem großen Wohltätig» keitswerke durch Aufstellung entsprechender Liebesledingungen den Boden zu entziehen. Die Bestellung der Blumen wild derart er folgen, daß ihre Herstellung in Ruhe vorge nommen werden kann und möglichst weile „Ottendorfer ,0 heben. Der Betreffende ließ sich auch dazu bestimmen. Im Riltergutsholze bei Dahlen schoß Garbe auf seinen Begleiter und nahm ihm die Papiere ab. Dir Kugel drang am rechten Backen «in und blieb hinten im Kopse stecken. Sich Papiere zu verschaffen war der Zweck der Bluttat gewesen. Der Verbrecher wurde bald gefaßt und in das Amtsgerichts- gesängnis in Oschatz eingeliefert; er ist ein ehemaliger Zögling der Anstalt in Bräuns- darf. Meißen. Auf dem Fußwege von Que stenberg nach Korbitz ist ein etwa 20 jähriges Mädchen, das aus der Stadt zurückkehrte, kurz vor ihrer Behausung von einem jungen Menschen überfallen worden. Der Täter hat sein Opfer gepackt, es niedergeworfen und ge würgt. Durch das Hinzukommen eines Wirt- schaftsbesitzelSsohnes, der den Täler erkannte, wurde dessen Vorhaben veleitelt und das Mädchen aus seiner bedrängten Lage befreit. Zi'tau. 310000 Mark bewilligte der Rat für eine Erweiterung des städtischen Gaswerkes, Die Hauplausgabe fällt auf das neue Ofenhaus mit drei Vertikalösen im Be trage von 229058 Mark. Weiter beschloß der Rat die Uebernahme des hiesigen Haus- Haltungs- und Nadelarbeitungö-Seminars in städtische Verwaltung, Das Seminar wurde im Jahre 1908 von dem Verein zur För derung der Frauenbestrebungen gegründet und bis jetzt unterhalten. Freiberg. In Seifersdors bei Bräun- dorf ereignete sich Dienstag abend ein schwerer Aulomobilunfall. Gegen 11 Uhr abends fuhr das Automobil des Bäckermeisters Strauß von hier, in dem außer diesem noch drei andere Herren Platz genommen hatten, infolge Nebels gegen einen Lichtmast. Der Kraft' wagen wurde vollständig zertrümmert. Der Chmffeur und zwei Insassen wurden schwer verletzt, während die beiden anderen sich durch Abspringen retten konnten. Hohenstein-Ernstthal. Auf dem „Plutoschachl" in Gersdorf wurde der Arbeiter Schüller durch hereinbrechende Kohlen ver schüttet und getötet. Chemnitz. Als der 17 jährige Schlosser- geselle im Stadtteile Alt Chemnitz hinter der Aktienspinnerei auf dem Chemnitzflusse Schlitt schuh lief, brach er plötzlich ein und verschwand in den Fluten unter dem Eise. Zwei Knaben bemerkten den Vorgang und riefen sofort Hilfe herbei, die Feuerwehr erschien ebenfalls bald an der Uusallstelle. Man konnte aber nur die Leiche bergen. Leipzig. Jener gemeingefährliche Mensch, der Frauen und Mädchen die Kleidung durch Begießen mit einer Säure beschädigt, treibt nach wie vor sein Unwesen in unserer Stadt. „Feld und Garten", „ Ich inseriere nicht weil das Geschäft flott geht sagt der Eine — und denkt der flotte Geschäftsgang nimmt nie ein Ende. Ich inseriere nicht weil das Geschäft flau geht, sagt der Andere, — er fürchtet die Jnserlionskosten. Ich inseriere stets sagt der Dritte, — das Inserat arbeitet, während ich ruhe und die Jnserlionskosten kommen allemal wieder ein. Aer bat Hecht? Der Optimist, der da glaubt, daß die guten Zeilen nicht alle werden, der Pessimist, der überhaupt an einer Besserunc der Lage verzweifelt, oder der praktische Geschäftsmann, der seinen Nutzen durch das Inserat zu finden gelernt Hal? Arbensausschvsses für den Blumentag sicher geeignet, die ganze Veranstaltung gemein beliebt zu machen. — Dienstag nachmittag 5 Uhr ist släi tischen Elektrizität weil am Wettiner Platz an e ner älteren Maschine die Isolation zwischen den Ankcrdrähten und dem Eisen durchgeschlagen, wodurch einiae Störungen rm Lchaltkeller in der Wechfelstromanlage einge- «reteu sind. Die Snörungen wurden durch Umschaltung der Maschinen un Schalterem- richlung unter Benutzung der mr solche Fälle vorgesehenen in der Zett von ewa 20 Mi nuien e«ltdigt. Einige Leute des Elekir>zilä«S- weikes hatten nun den Aus rag erhalten, während der Nacht die Reinigungsardeiten und Jnstandsetznnaen im Lchaltkeller vorzu- nehmen, und die bestimmte Weisung, mit dielen Arbeiten nicht vor Eintreffen des Maschinen in'pekrors zu hegst neu, der die hierzu l öligen Umschaltungen selbst überwachen wollte. So weit bis jetzt ha: sestgestellt werden können, ha>-en trotzdem die Leute vorher mit solchen Arbetten begonnen und dabei eimn Kurzschluß der Hauprsammelschienen des Werkes herbei- geführt. Durch die hierbei ausgetretene Stich flamme sind die anscheinend stark mit Oel durchtränkten Kleider des Arbeiters Stolle in Brand geraten. Er erlitt dadurch am ganzen Körper dermaßen Brandwunden, daß er nach dem Friedrichstädter Krankenhaus gebracht a erden mußte, wo er verstorben ist. Außer- aus, das einen großen Schuppen und die Scheine vollständig einäscherte. Die Wohn- und Nachborgebäude, die sehr gefährdet waren, onnten erhalten bleiben. Der S 'S 4 4 '2 heiratet. Emem dritten Mann sind die Augen geblendet. — Da der Kurz'chluß an Kreste der eingesessenen Bevölkerung lohnenden Verdienst dabei finden. Dieses Vorgehen den Hauptsammelschienen stattgefunden hatte,! mußte der gesamte Betrieb des Lichtnetzeo Vergrftnng m gegenseitigem Einverständnis stillgesetzl werden und er konnte nicht eher ist. Die Meldung, daß der Tod durch wieder ausgenommen werden, als bis eineeingetrelen ist, ist irrig. Die gründliche Reinigung der gesamten Schall-1 ^"s"1"chllng 'ü hiermit abgeschlossen, da an- üvlage beendet und Abtrennung der zerstörten 19^1^^ dieses Tatbestandes die Behörde von Leitungsieile stattgefunden hatte. Da diese einer Wetterüefolgung der Sache absehen muß. Arbeiten wegen der Verqualmung erst eiwa! ^ftAhcifi bleibt nach wie vor, welche Gründe 1V, Stunde nach dem Unfall begonnen werden v'' Personen zu einem Selbstmord ver- konnte, dehnte sich die Betriebsstörung bisl^^^bl Haden. gegen 4 Uhr aus. Radebeul. Ein frecher Diebstahl wurde — Gegen das Projekt der Laubengän.e an! Hause des Herrn Dr. med. Glogner, cum Neubau der Löwenapoiheke am Altmarkt I ^ellenstraße, verübt, als dieser seine Mittags- Halte die König!. Polizeidirektion aus ver-!^"^ Diese kurze Zett hatte ein spitz- keh,-technischen Gründe«. Einspruch erhoben.! bube benutzt, um durch oas Wartezimmer m Bei einer Orlsbe'ichligung Hal aber der Po- die Wohnung des .Arztes einzudringen und liz iprästdent sein Bedenken wese.ttlich eilige- emen Biberpelz (Werl ungefähr 500 Marl), schiänkt, so däß anzunehmen ist, daß das I°"'c ""en Pulewt im Werte von 75 Marl Projekl nuii doch noch Wirklichkeit wird. Dasiä" entwenden. Leider gelang es den Gauner, letzte Wort hat noch das Ministerium des unauffällig zu enlkommen. Innern zu sprechen. Wahnsdorf. In dem Anwesen Gute besitze« s Gommlich brach in der Nacht zum Dienstag gegen 1 Uhr ein Schadenteuer Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg- — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis «2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Füßen. Er befindet sich in leidlichem Zu Inserate finden in der stände im Friedrichstädter Krankenhaus und'^ ft ist be« Besinnung. Beide Arbetter sind ver- dem ist noch ker Maschinist Hille durch l INISt'iSt'SN VSi'dÜfal Stichflamme verletzt worden. Er erlitt Brand- IlMHeN vervUsgl wunden im Gesicht und an Händen und! Ütll betrachtet die sächsische Regierung die Be- estigung der Landstraßen mit Kleinpflaster, die seit 1896 in Sachsen in steigendem Umfange angewandt wird. Bis jetzt sind rund 50 Kilometer der sächsischen Staats straße mit solchem Kleinpflaster belegt. Nach und nach sollen in Zukunft alle Staatsstraßen in den bewohnten Ortschaften mit Kleinpflaster versehen werden, was allerdings eine Ausgabe von 20 Millionen Mark verursachen wird. Daneben soll der Frage der Auffindung eines guten Staub- bindungSmittels auch seruer volle Auf merksamkeit zugemendet werden. Es steht für dieses Jahr ein Berechnuiig-geld von 20000 Mark zur Verfügung. Beim Bau neuer Staatsstraßen oder bei Korrekturen solcher wird auf die durch die Einführung des Automobils gegen früher wesentlich veränderten Anforderungen des Verkehrs durch Vermeidung scharfer Kurven Rücksicht genommen. In wetten Beoölkerungskreisen wird der Entwickelung dieser Dinge mit großem Interesse entgegengesehen. Auch der im Herbst d. I zusammentretende Landtag wird sich bei Beratung des SlaalS- hauShaltungsetatS und verschiedener in Vorbereitung befindlicher Petitionen mit der Angelegenheit beschäftigen. Oertliches nn- Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, 23. Januar ,9,5. — Zwischen verschiedenen deutschen Bun desregierungen, Günter denen sich auch di sächsische Staatsregierung befindet, sind seit längerer Zeit Verhandlungen über die Frage der Heranziehung der Automobil- besitzer zu den Kosten der Staubbeseitigun auf den Landstraßen im Gange. Die säch fische StaatSregierung nimmt allerdings hierbei den grundsätzlichen Standpunkt ein, daß die Staubbeseiligung in erster Linie eine Aufgabe der Gemeinden ist, und zwar auch daun, wenn Staatsstraßen in Betrach kommen. Andererseits aber sind die maf gebenden Stellen unserer sächsischen Staats Verwaltung gern bereit, an der Bekämpfung der immer mehr zunehmenden Staubplag im Interesse der Allgemeinheit an ihrem Teile tatkräftig mitzuwirken Es ist i dieser Hinsicht schon manches unter Au Wendung beträchtlicher Staatsgeider ge schehen. So hat man Proben mit ver schiedenen Staubbindungsmittcln gemacht, von denen sich aber keines vollkommen be- währt hat. Den besten Erfolg hat vo all diesen Mitteln der Abfall von Sulfit Zellulose gehabt, ein Abfall der Zellulose- sabriken, das bisher in Flußläufe abge führt wurde. Verschiedene sächsische Städte und Gemeinden benutzen diese Sulfitzellu- ose dauernd zur Bekämpfung des Straßen taubes. Auch in Großenhain sind zu- riedenstellende Leistungen mit Sulfitzellu- ose gemacht worden. Als bestes Mitte I Dahlen. Sonnlag abend erschien ein des! etwa 17jähnger Bursche mit einer Schuß wunde «m Kopfe beim Gendarmen und gab an, daß er von einem Burschen bei Dahlen mit einem Revolver geschossen worden sei. Die sofort angegebene Untersuchung ergab folgendes: Dcr 17 jährige Bäckerlehrling Garbe choden ist Im Dahlen Halle fnne Lehre verlassen, war Man vermalet Brandstirtung. nach Leipzig gegangen und hatte in der dor- . Zu der Vergistungsaffäre! «gen Bäckecyerberge einen jungen Mann, eben wie wir bereits «den Verletzten, überredet, mit nach Dahlen zu mehrfach berichteten, d»r Postbote Starke, seine! gehen, um li