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Ottendorfer Zeitung o— a Bezugspreis: vierteljährlich 1,20 Mark frei ins tfaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich t Mk. Einzelne Nummer «o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. v N unä Änzeigeökatt o - I Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2s pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. 0 - - -0 Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. Verantwortlich für die Redaktion h. Rühle in Groß-Gkrilla. Nummer Y -— - - - —- - - Mittwoch, den 22. Januar WZ f2. Jahrgang des 1 «gl. Forstrentamt Dresden. einzeln Abt. 73. «gl. Forprevterverwaltung Laußnitz. Ottendorf-Moritzdorf, den 6. Januar 1öl3. Der Gemeindevorstand Gasleitungen in der Erwartung, daß sich das ausströmende Gas durch einen Umstand ent zünden und dadurch eine, die betreffenden loniore verwüstende Explosion hervorgerufen werden würde .Nunmehr hat die Kriminalpolizei einen 24jährigen Kellner Albert Sch., einen 23jährigen früheren Kutscher und Pferde- Wärter Friedrich Wilh. H. und den 24jährigen Aoteldiener Emil Oskar H., sämtlich von hier, ermittelt und hinter Schloß und Riegel ge- bracht. Während die Festnahme der beiden erstgenannten Einbrecher bereits am letzten Mittwoch geglückt war, hatte sich der dritte Verbrecher seiner Festnahme durch eine Plötz Uche Flucht nach Berlin entzogen. Als cr am vergangenen Sonntag hier zurückkehrte, zeftete sich die Kriminalpolizei sofort an seine Fersen, wodurch die Festnahme des gefährlichen Burschen Sonntag morgen möglich wurde. Bezeichnend für die Gefährlichkeit der Ein- brecher ist der Umstand, daß sie für die nächste Zeit einen Einbruch in die städtische Spar- tasstnstelle Gruna geplant hallen. Die Ein brecher hatten ihr Domizil in einer eleganten Wohnung der Südvorstadt ausgeschlagen und wohnten dort unangemeldet. Die gestohlenen Geldbeträge halten sie mit Frauenspersonen in Saus und BrauS durchgebrachl, wobei Aulomobiljahren und Reisen in die Reichs- Hauptstadt nicht fehlten. In der Wohnung wurde eine ganze Bibliothek Schundromane und Kriminalgeschichleu beschlagnahmt. Der größte Teil der gestohlenen Sachen, darunter ein am 14. Januar d, I. gestohlener Herren- pelz im Werte von 1000 Mk. konnte wieder herveigeschafft werden, Mit der nunmehr erfolgten Festnahme der gesährlichen Burschen finden brs jetzt 16 in Dresden ausgesührle Einbrüche und ein Ende Dezember j1912 in das Kontor einer Tischlerei in Blasewrtz ver übter Einbruchsdiebstahl ihre Erledigung. — Die Herrenmaßjchneider in Dresden sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Der jert vier Jahren gültige Tarifvertrag ist auf Ende Februar gekündigt worden. Gegen wärtig schweben Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband über einen neu abzu- schließenden Vertrag. Radeberg. Am Freitag nachmittag in der sllnsten Stunde entstand in einem Hause der Friedrichstraße ein Stubenbrand, der leicht schlimme Folgen haben konnte. Ein 3*/,jäh riges Kind hatte mit Streichhölzern gezielt, wodurch die Gardinen in Brand gerieten Das Feuer griff auch auf die Betten über, in dem ein 6 jähriger kranker Knabe schlief, der zwmellos erstickt wäre, wenn nicht durch zwei hinzukommenben Kindern die Mutter, me in der Küche beschäftigt war, und nichts von dem Feuer bemerkt hatte, gerufen worden wäre. Glashütte. Infolge Scheuens vor einem Automobil gingen auf der Müglitztal- stroße zwei Pferde durch uns rasten, nur den vorderen Teil des Wagens mit sich führend, durch die Stadt. In der Nähe der Uhr- macherschule wurde die 83 jährige Bewohnerin des Armenhauses Kadner umgerisstn und sehr schwer verletzt. Nach wenigen Stunden wurde die Bedauernswerte von ihren Leiden durch den Tod erlöst. Wilsdruff. Nachts sind im Konsum- Verein Meißner Straße, und im Kontor der Möbelfabrik Klemm Einbrüche verübt worden, In ersterem Geschäfte wurden Kleidungsstücke, Stoff und Nahrungsmittel, im letzteren Falle Brief- und Wechselstempelmarken entwendet. Zwei unbekannte Personen kommen in Frage. N'iederrabenstcin. Eine Wertstei gerung von rund 300 Prozent wurde in diesen Tagen beim Verkauf des Rittergutes Niederradensleiu erzielt. Der Besitzer Hendel lauste das Gut im Jahre 1904 für 365000 Mark. Das gleiche Objekt verlauste er jetzt, ohne daß eme Erweiterung statlgefunden pat, Neuestes vom Tage. Ueber die Antwortnote der Türkei auf die Kollektivnote der Mächte soll die tür kische Nationalversammlung, die in Kon stantinopel zusammentritt, entscheiden. Der türkische Kreuzer „Hamidije" ist in den Suezkanal etngelaufen, um in das Rote Meer zu gelangen. an einen Herrn Riedel für über eine Million Mark. Leipzig. Der Geschäftsführer des Vereins Stadtbriefbesörderung in Leipzig, Kaufmann Grütter, wurde zu 1200 Mk. Geldstrafe ver» urteilt, weil er sich eines Verstoßes gegen das Postgesetz schuldig gemacht hatte. Die Bestimmungen der Postnovelle vom 20. De« zember 1899 gehen dahin, daß auch Anstalten zur gewerbsmäßigen Einsammlung, Beförderung oder Vermittelung von unverschlossenen Briefen, Karten, Drucksachen und Warenproben, die mit der Aufschrift bestimmter Empfänger ver sehen sind, vom 1. April 1900 nicht mehr betrieben werden dürfen. Nach dem Anklage beschlusse hat aber trotzdem der verurteilte Geschäftsführer unter dem Deckmantel des ge nannten Vereins derartige Sendungen ringe« ammelt und bestellt. Espenhain. Nachts zwischen 2 und 3 Ihr kamen in einem Automobil 3 Osfiziere des Karabiner-Regiments in Borna von Leipzig gefahren, um nach Borna zurückzu kehren. Auf der Landstraße zwischen Gestewitz und Espenhain begegnete dem Automobil ein Botenfuhrwerk, das auf der Fahrt nach Leipzig begriffen war. Der Fuhrmann hat anscheinend erst im letzten Moment das Hupensignal ge- jört. Darüber erschrocken, ergriff er einen falschen Zügel und lenkte, um auszuweichen, nach der verkehrten Straßenseite. Der Chauffeur versuchte dann, nach der anderen Seite zu fahren, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Bei dieser Gelegenheit öffnete sich die Tür des Auto» und schlug gegen einen Baum. Durch den dadurch veranlaßten Ruck verlor der Chauffeur die Steuerung, das Automobil fuhr gegen eine Telegraphenstange und geriet dann im Straßengraben. Die In« fassen hatten noch die Geistesgegenwart heraus zuspringen. Der Chauffeur erlitt dadurch einige geringfügige Verletzungen. Der ganze Vorderteil des Autos wurde völlig zer trümmert. Ein Lastauto des benachbarten Kohlenwerkes „Margaretha" beförderte hierauf das unsahrbar gewordene Auto nach Leipzig zurück. Die Osfiziere gelangte zu Fuß nach Borna. Torgau. Kam da ein junges Mädchen in den Laden des Fleischermeister Gustav. G. in Torgau und dal für einen anderen dor tigen Fleischermeister K. um eine Kalbskeule. Da sich die Fleischer öfter untereinander aus helfen, erlangte sie anstandslos die Keule. Auch bei dem Fletschermeister Gr. erschien da» Mädchen und fragte nach einer Kalbskeule für „ihren" Meister. Da eine solche aber gerade nicht vorhanden war, nahm sie 'eine Schweinskeule mit. Am Abend haben die Fleischer Jnnungsversammlung und dort fragt einer der Betreffenden, wie denn die Keule gewesen sei. Allgemeines Erstaunen, denn der Fleischermeister hatte gar nicht um eine Keule gebeten. So kam der Schwindel heraus und ihn konnte nur ein mit den Verhältnissen Vertrauter verübt haben. In Verdacht, in Verbindung mit dem Manöver zu stehen, kam ein Fleischergeselle, der bei den betreffenden Fleijchermeistern gelernt bezw. gearbeitet hatte und demnächst heiraten wollte. Denn für einen festlichen Zweck konnteu ja nur zwei Keulen auf einmal gebraucht werden. Bei seiner Braut P. in Wildenhain bei Torgau wurde bald durch die Polizei Haussuchung gehalten und siehe da, man sörderte sogar drei Keulen zutage. Auch bei einem dritten Fleischermeister war der Schwindel mit Erfolg versucht worden. Die P. wurde auch als Bestellerin wiedererkannt. So dürften die Hochzeitsbraten teurer zu stehen kommen, als man dachte. Dresden. Wie wir kürzlich meldeten, war in der Nacht zum Hohneujahc in der Villa des Konfuls Und Pwnoiorlefadrikanten Rünisch in ber Jägerstraße ein großer Ju- we.en- und Schmucksachendiebstahl verübt worden. Als Täterin kam die 25 Jahre alle, aus Hohenmauih i. B. gebürtige Anna Cho'rawa in betracht, die sich am 1. Dezember bei genannter Herrschaft als Köchin vermietet hatte. Einer soeben au» Prag kommenden Nachricht zufolge gelang es der dortigen Polizei gestern die Diebin zu ermitteln und festzunehmen. Sämtliche gestohlene Sachen wurden bei ihr autgesunden. — Sonntag nachmittag schoß an der Floß- Hofstraße ein Klempnergehülse mit einer Lust- lüchse nach der Lokomotive eines dort halten- den Güterzuges, wobei er den Heizer ^der Maschine ans Bein traf. Der Täter wurde zur Anzeige gebracht. — Gestern früh nach 7 Uhr versuchte ein 17 jährigeS Dienstmädchen aus der Dürer- srraße i ch mir Gas zu vergiften, Die Jeuer- w.hr würbe gerufen und halte mit ihren an gestrengten Wtederbelebungsverfuchen Erfolg. Darauf wurde das Mädchen mittels Auto mobil nach dem Johannslädter Krankenhaus gebracht. — Die Rekrutenbesichtigungen der Fuß- iruppen der Garnison Dresden finden in diesem Jahre in der Mitte und in der zweiten Hälite des Februar statt. Beim Pionier bataillon erfolgen jedoch di« Besichtigungen in den beiden letzten Tagen des Januar. — Von einem Privatautomobil überfahren wurde auf der Prager Straße ein achtjähriger Knabe und dabei ziemUch schwer am Kopse vorletzt. Auch klagte der Knabe über Schmerzen im Le>be. Der Knabe wurde in dem Auro- wobrl zur ersten Hilfeleistung nach der Sani- lätSwoche aus der WaUstraße und später in bi. elterliche Wohnung nach einem Vororte Dresdens gebracht. — Ja den letzten Monaten trieb in Vor stadt Striesen eine Einbrecherbande ihr Un wesen, die sich als Feld ihrer Tätigkeit aus- mhmelos solche Fabrikkontore ausfvchten, die sich in Hinterhäusern besanden. Die Ein brecher, denen unter anderen ganz erhebliche G'ldbctiäge in die Hände gefallen sind, gingen mit größter Unverichämthcit zu Werke. Sie erbrachen Türen, Fenster und deren Gitter, sowie olle in den Kontoren aufgestellten Pulle, Sch'änke, Kästen usw. und zerhackten an mehreren Stellen, an denen ihre Tätigkeit «einen klingenden Lohn nicht sand, sogar die Holz-Versteigerung. 23. Januar 1S1S, vorn». S Uhr Königsbrück, Hotel schwarzer Adler. 3358 w. Stämme 11/36 cm, 126 h, 2783 w. Klötzer 11/39 cm, 30 Derbstangen. Bormittags Id Uhr: 16 Rin. Scheite, 189 Rm. Knüppel, 42 Rm. Aeste, 1200 Rm. w. Reisig, 916 Rm. Stöcke. Aufbereitet Schläge Abt. 27, 40, 84, schriftlich oder mündlich, ungeachtet der durch den Schutzmann vorzunehmenden Nach aufzeichnung, hier anzuzeigen. Die Hundesteuer fürs laufende Jahr ist am S1 Januar dS Js. bei der hie sigen Gemeindesteuerkasse gegen Entnahme der Hundesteuermarke zu entrichten. Nach Fristablauf beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Satze der in 8 Hundesteuer-Rcgulatives festgesetzten Beträge bestraft. OertlicheS und Sächsisches. Vttendors-Vkrilla, rz. Januar ryls. — Bei vielen militärpflichtigen jungen Leuten besteht die irrige Ansicht, daß, falls sie einmal als Mutterernährer, als Leiter eines Geschäfts, wegen Berufsbildung oder aus sonst einem anderen Grunde von der Ersatzkommission zurückgestellt worden sind, den Zurückstellungsantrag nicht zu wieder holen haben. Diese Zurückstellung ist aber nur für das Jahr von Wirkung, für das ber Militärpflichtige, die im vorigen Jahre »urückgestellt worden sind, auch in diesem Jahre einen Antrag um Zurückstellung einzureichen, und zwar spätestens bis zum Tage ihrer Gestellung. — Der Guckkasten rechtfertigt mit seiner Nummer 2 die Erwartung, die die textlich und illustrativ glänzend ausgestattete Nummer 1 des neuen (8.) Jahrganges geweckt hat. Eberhard König schildert in einer humoristischen Skizze einen sonder baren Physiognomiker, an dem sich sicher lich viele Leser herzlich erfrischen werden. Eine Groteske von einer verblüffenden Wirkungskraft entwirft Erich Petersson in dem „Amulett des Fliegers" und die Tücken eines Ziegenbocks stoßen jeden Griesgram uobarmherz g in den Sand Unter den Bildern fesselt das Titelbild von L. Wieden, Wien, „Porträt im alten Kostüm" durch seine vornehme Auffassung und Farbengebung. Eine Winterdichtung von aparten Reiz ist das stimmungsvolle Architekturbild von L Blumer, Alt-Straß- burg: Münster Rohanschioß. Eine Novel- letie erzählt P. Knautz, Kevelaer in seinem bunten Blatt „Wenn der Abend steigt". Ausgewählt wie immer sind auch diesmal wieder die Schnurren und Witze, form- vollendet ist die Lyrik, die übrigens in den nächsten Nummern durch erste Namen Ernst Zahn, Herman Hesse, Earl Zech u. a. m. vertreten sein wird. Amtlicher Teil. Hundesteuer betreffend. Alle Hundebesitzer in hiesiger Gemeinde werden nach 8 3 des Gesetzes vom 18. August 1968 in Verbindung mit A 3 der Ausführungsverordnung zu diesen Ge setze aufgefordert, die am 10. Jnmar ds. Js. in ihrem Besitze befindlichen Hunde bis spätestens zum 31. ds. Mts. llsdederger „lllolken"-weisen gleich-^eisenslochen emlt oarlner