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Ottendorfer Zeitung : 01.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191209016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120901
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-09
- Tag 1912-09-01
-
Monat
1912-09
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.09.1912
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Uaiser Wilhelms Zchweizerrelse aufgegeben? Die Abreise Kaiser Wilhelms von Wilhelms» höhe nach Potsdam, die am Donnerstag statt finden sollte, ist abermals um 24 Stunden ver schoben woroen. Die Ursache dieser Maßnahme sind gewisse Schwankungen im Befinden des Monarchen, die eine besondere Schonung des Patienten erforderlich machen. Das ist auch der Grund, warum die Schweizer Regierung eine Nachricht empfing, die andeutet, daß die Schweizer Reise vorläufig als aufgegeben zu betrachten sei. Von unterrichteter Quelle wird gemeldet, daß die beiden Leibärzte des Kaisers unbedingt auf der Einhaltung völliger Ruhe durch längere Zeit bestehen. Die behandelnden Arzte haben erklärt, daß der Kaiser auf keinen Fall die Fahrt nach der Schweiz antreten dürfe, wenn die Witterung nicht eine entscheidende Wendung zum Bessern genommen; sonst müßten sie unbedingt Widerspruch erheben, weil eine Rückkehr der schmerzhaften Erscheinungen nicht ganz ausgeschlossen sein würde. Infolge dessen ist auch dem Berner politischen Departe ment, das mit den Vorarbeiten für den Emp fang des Kaisers in der Schweiz betraut ist, telegraphiert worden, daß die Entfcheidung über den Kaiferbesuch zweifelhaft sei. Eine bestimmte Zusage könne lediglich von dem Fortschreiten der Besserung des noch immer erheblich ge störten Allgemeinbefindens des Kaisers und weiter, auf den Wunsch seiner Leibärzte, auch von dem Wetter abhängig gemacht werden. Endgültige Bestimmungen ließen sich gegen wärtig noch nicht treffen, man dürfe aber doch damit rechnen, daß der Kaiserbesuch in diesem Jahre unterbleiben werde. Uber das Befinden des Kaisers sind besonders im Auslande ungünstige Gerüchte verbreitet. Nach amtlichen Versicherungen sind diese ungünstigen Gerüchte unzutreffend. Der längere Aufenthalt des Kaisers außerhalb des Bettes ist ihm sehr gut bekommen. Als der Kaiser sich Dienstag gegen Abend wieder zu Bett begab, zeigte die von den beiden Leibärzten vorge nommene Untersuchung, daß die Schwellung der rechten Gavmenmuskulatur und der Hals- und Nackenmuskeln eine Zunahme nicht erfahren Halle. Auch die Drüsenanschwellung war weiter -urückgegangen, und die Untersuchung der Drüsen selbst ergab einen günstigen Befund. Schüttel frost hatte sich überhaupt nicht wieder eingestellt, doch zeigte sich gegen Wend wieder eine leichte Temperatursteigerung, die indessen unbedenklich und nach Ansicht der beiden Leibärzte auf Überarbeitung zurückzuführen war. Der Kaiser hat dem Wunsche Ausdruck gegeben, den Schlußgefechten der Kaisermanöver am 11., 12. und 13. Sep tember beizuwohnen, um die Kritik abhallen zu können. Mit Rücksicht auf die Erkrankung des Monarchen ist nicht daran zu denken, daß der Kaiser während dieser Schlußmanöver in Baracken wohnt, wie dies ursprünglich be- absichugt war. Auf Veranlassung des Militär- tabinetts sind sofort Schritte unternommen worden, um für geeignete Hauptquartiere Sorge zu tragen. Die beiden Leibärzte hatten in einer Konferenz die Möglichkeit zugegeben, daß der Kaiser ohne Gefahr eines Rückfalls an diesen. Manöverschlußgefechten wird teilnehmen können, wenn er sich zunächst noch große Ruhe und Schonung auferlegt. Daß zu ernsten Be sorgnissen kein Anlaß vorliegt, zeigen folgende halbamtliche Erklärungen: Die Teilnahme des Kaisers an dem Festmahl für die Provinz Brandenbung am 31. August um 7 Uhr abends im Königlichen Schloß zu Berlin wird ausrecht erhallen. Ebenso ist bestimmt, daß der Kaiser am 2. September die Parade über das Garde- torps und das dritte Armeekorps auf dem Tempelhofer Felde abnehmen wird. Uber alle weiteren Reisepläne nach dem 2. September soll in Besprechungen mit dem Oberhosmarschall Grafen zu Eulenburg entschieden werden. Aus der Tatsache, daß die » m erin und die Prinzessin am Dienstag das Theater besuchten, wird geschlossen, daß im Be finden des Kaisers keine Verschlimmerung ein getreten ist. Damit wären die Berichte wider legt, die nach Bekanntwerden der Änderungen in den Reife-Anordnungen des Kaisers um liefen. Ausländische, namentlich englische Zei tungen hatten auch höchst ungünstige Berichte über das Befinden der Kaiserin verbreitet. An zuständiger Stelle wird mitgeteilt, daß die Be richte durchaus unzutreffend seien. Die Kaiserin sei natürlich in den Tagen der Erkrankung des Kaisers infolge der Aufregung wenig aufgelegt gewesen. Aber daraus ungünstige Schlüffe auf ihr Allgemeinbefinden und namentlich, wie es in englischen Zeitungen geschah, auf ihre Herz tätigkeit zu ziehen, sei ganz unzulässig. Die Kaiserin habe sich, nachdem eine so günstige und schnelle Wendung im Befinden des Kaisers eingetreten sei, wieder recht erholt. Politische Aunclsckau. Deutschland. * Am 28. d. Mts. hat Kardinal Fürst bischof Dr. Kopp sein goldenes Priesterjubi läum begangen. Am 21. Oktober wird er sein silbernes Jubiläum als Fürstbischof von Bres lau begehen. Beide Gedenktage werden am 21. Oktober gemeinsam gefeiert werden. *Zu der gegenwärtigen Fleischteue rung, die im ganzen Reiche außerordentlich zugenommen hat, schreibt die halbamtliche ,Nordd. Allg. Ztg/ u. a.: „Die Verbraucher haben trotz hoher Fleischpreise den Verbrauch nicht eingeschränkt, sondern, wie statistisch nach gewiesen wird, wenigstens in der Gesamt menge noch weiter gesteigert. Dies ist ein sehr erfreuliches Ergebnis unsrer Wirtschaftspolitik und gleichzeitig auch das sicherste Mittel für eine Rückkehr zu normalen Vieh preisen. Die günstige Rauhsutterernte dieses Jahres, die Aussichten auf eine gute Hackfrucht ernte bieten die Gewähr, daß die Landwirt schaft, angespornt durch die hohen Viehpreise, alle Kräfte anspannen wird, die ungünstige Ein wirkung des Jahres 1911 auf die Viehhaltung wieder zu beseitigen. Der Ausfall der ge samten Ernte läßt erwarten, daß die Futter mittel und damit die Vieherzeugung wieder billiger werden. Die heißen Sommermonate find für die Viehmast die ungünstigsten und in folgedessen auch die teuersten Monate. Wenn nun in diesem Jahre die Preissteigerung unter der Nachwirkung der vorjährigen Mißernte ganz besonders groß ist, so gestattet anderseits die starke und rasche Vermehrungsfähigkeit der Schweineproduktion angesichts der diesjährigen guten Ernte die Hoffnung auf eine nicht allzu lange hinausgeschobene Rückkehr zu niedrigeren Preisen." *Jm kaiserlichen Gesundheitsamt werden gegenwärtig die Ergebnisse von Erhebungen über die Arbeitsverhältnisse in der Krankenpflege bearbeitet. Von dem Er gebnis der angestellten Ermittlungen wird es abhängen, ob die auf diesem Gebiet angeblich vorhandenen Mißstände ein Eingreifen der Reichsgesetzgebung erforderlich machen. Bereits im Jahre 1908 hat der Reichstag eine Prüfung der Arbeitsverhältnisse der Krankenpfleger und -Pflegerinnen beantragt. Die damals ange stellten Ermittlungen ergaben aber, daß aus reichendes Material zur Beurteilung - der Frage nicht vorhanden war. Ruhland. * Die Kommission, die mit der Vorunter suchung der Matrosenverschwörung in der russischen Schwarze-Meer-Flotte betraut war, hat fünfzig Mann für schuldig be funden und sie dem Marinegericht überwiesen. — Gegen 300 unzuverlässige Matrosen sind von Bord zum Zweck scharfer Beobachtung in Land kommandos versetzt worden. Die Unzuverlässig keit der russischen Marineangehörigen bildet ein interessantes Seitenstück zu den Verhältnissen im französischen Heere und auch in der Flotte Frankreichs. Balkanstaaten. G Soweit der Schleier des Geheimnisses, mit dem man die italienisch-türkischen N Ans lUcdt gebrockt. Ss Roman von H. Köhler. /Fortsetzung.' „Nein — nicht böE Mannbat aber Jeanette — „Tante Lily soll Jeanette was erzählen." „Gut, Herz — also will ich dir etwas er zählen," ging Elisabeth auf den Wunsch der Kleinen ein, „eine recht, recht hübsche Geschichte von einem Prinzen und einer Prinzessin und einem großen Schloß, in dem sie wohnten, und einem bösen, bösen Riesen, der das Schloß stürmen und den Prinzen totmachen wollte." „Böse Mann," sagte die Kleine leise und nestelte sich auf der Fußbank neben Elisabeth nieder. „Ja, mein Kindchen," nickte das junge Mädchen, „das war wohl ein böser Mann. Der Prinz und die Prinzessin aber waren iehr gut und lebten w glücklich miteinander. Sie wohnten in einem schönen großen Schloß aus lauter Gold und Elfenbein gebaut, und hatten einen Garten rings darum her, in dem die wundervollsten und herrlichsten Blumen blühten und die delikatesten Früchte hingen." „Äpfel," sagte Jeanette, die indessen an ihrem Bonbon knusperte, aber aufmerksam zuhörte. „Äp'el und Birnen," erzählte Elisabeth weiter, „goldene Nüsse, Trauben, Aprikosen und Gott weiß was alles. Kinder hatten sie nicht, aber ein kleines braunes kluges Hündchen, das ihnen überall nachfolgte und die hübschesten Kunststücke machen konnte." „Pello," sagte Jeanette. „Und das hatten sie so lieb," erzählte Elisabeth weiter, wie man es gar nicht be schreiben kann. Es lief auch immer hinter ihnen drein und verließ sie keinen Augenblick. Der böse Riese wäre auch gern schon heimlich in das Schloß eingebrochen, aber das Hündchen paßte vortrefflich auf, und jedesmal, wenn er nur in die Nähe kam, bellte es lo laut und machte einen solchen Spektakel, daß die Leute alle herbeiliefen, und dann mußte der alte böse Riese laufen, was er nur konnte, damit sie ihn nicht erwischten. — Eines Tages war das kleine kluge Hündchen gar viel herumgelaufen und recht müde geworden, so müde, daß es sich auf sein Nettchen legte und fest schlief und sich um gar nichts kümmerte, was draußen vorging." „Aber da kommt ja nachher der Me Mann," rief die Kleine ängstlich und vergaß selbst die Zuckersachen, die sie in der Schürze hielt. „Da kam der alte häßliche Riese," erzählte Elisabeth weiter, „und schlich sich vorsichtig herum —" „Und wie er die Tür aufmachte, klingelte es," rief Jeanette. „Da klingelte es," bestätigte Elisabeth, „und das hörte das kleine Hündchen, sprang schnell in die Höhe und bellte. — Wie aber der Riese ins Zimmer kam, wollte er die Prinzessin auf fassen und sorttragen, und da fuhr das Hündchen auf ihn zu —" „Und biß ihm groß Loch ins Bein — so groß wie bei Lily." Friedensverhandlungen umgibt, ab und zu gelüftet wird, läßt sich erkennen, daß die Schweizer „Rücksprachen" bisher ergebnis los verlaufen find. Die Türkei verharrt nach wie vor auf dem Standpunkt, daß Italien mindestens auf die Angliederung der Cyrenaika verzichten müsse. * Während sich die Mächte bemühen, Mittel und Wege zu finden, um die Wirrnisse in der Türkei zu lösen, werden deren Bedräng nisse immer ernster. Ist doch von Kreta aus in diesen Tagen sogar der Versuch gemacht worden, die große Insel Samos, die nahe der ionischen Küste von Kleinasien liegt, zugunsten Griechenlands zu besetzen. Der Plan wurde durch russische und englische Kriegsschiffe ver hindert. (Samos ist ein der Türkei tribut pflichtiges christliches Fürstentum unter einem vom Sultan ernannten Statthalter griechischer Nationalität, der unter dem Schutze von Frank reich, England und Rußland steht.) Amerika. * Die letzten in Washington eingetroffenen Nachrichten über die Lage der Ausländer in der mittelamerikanischen Republik Nika ragua, wo eine Revolution ausgebrochen ist, lauten sehr ernst. Weitere amerikanische Kriegs schiffe sind unterwegs. Das Klagelied der Teit. Seit länger denn vier Jahren hört man das Klagelied von der Teuerung. Und nicht nur eine in ihrer Folge noch nicht zu übersehende Fleischnot ist über das Land hereingebrochen, sondern alles, was zum täglichen Leben gehört, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Butter, Kaffee, Tee und Zucker sind so teuer geworden, daß man sich nachgerade daran gewöhnt hat, bei der Auf stellung des Monats- oder Wochen-Etats mancherlei Abstriche an den Summen zu machen, die wir sonst für die Kultur, für die Erbauung und Erhebung des Geistes, für Vergnügen und Toiletten aufgewendet haben. Es war nach den Wirtschaftskämpfe« des letzten Jahrzehnts, die fast ausnahmslos eine Lohnerhöhung brachten, nach der Erhöhung der Steuern, Zölle und Gebühren, nach der Mißernte (besonders des letzten Sommers) und den Krisen auf dem Geldmärkte (seit 1907) nicht daran zu zweifeln, daß eine Steigerung der Preise für unsre täg lichen Bedürfnisse einsetzen würde, niemand hätte sich aber träumen lassen, daß sich das Verhält nis zwischen der Verteuerung der Lebenshaltung im allgemeinen und dem Aufschlag, mit dem der Verbraucher noch extra belegt wird, sich so zuungunsten des letzteren verschieben könnte. Wir haben in diesen Tagen — das muß frei mütig und ohne Verschleierung festgestellt werden — einen Rekord zu verzeichnen, der schier nicht mehr zu schlagen ist. Nicht aus privater Quelle, die irgendwie interessiert wäre, sondern vom Amtstische stammt die Erklärung, daß innerhalb dreier Jahre der Preis aller Fleischsorten um mehr als zwanzig Prozent, der des Schweinefleisches allein im letzten Jahre um nahezu 19 Prozent gestiegen ist. Das ganze Land ist einstimmig überzeugt, daß Abhilfe geschaffen werden müsse, wenn nicht die augenblickliche Krise zur Hungersnot, wenn nicht der fast unerträgliche Druck auf die Lebenshaltung weiter Bolkskreise zu einer bleibenden Erscheinung werden soll. Nur über die Wege zur Abhilfe und über die eigentliche Ursache der befremd lichen Erscheinung, daß die Preissteigerung sich nicht in vollem Umfange aus den eingangs angedeuteten Ursachen erklären läßt, ist man sich nicht einig. Hier verlangt man Öffnung der Landesgrenzen für die Vieheinfuhr, dort wünscht man das Eintreten der Gemeinden. Aber die einen vergessen, daß die unbeschränkte Viehein fuhr die heimische Produktion aufs äußerste ge fährden, die andern übersehen, daß die Gemeinde als Engroskaufmann notwendigerweise versagen muß, wie die Beispiele Wiens (städtischer Fleisch- Verschleiß im Jahre 1911) und andrer Städte gezeigt haben. Nehmen wir an, die Regierung entschlösse sich zur unbeschränkten Öffnung der Landesgrenzen, würden nicht überseeische Länder (allen voran Argentinien) die günstige Konjunktur benutzen' Denn trotz Transport und Spesen würden ne ja bedeutend billiger verkaufen können, als unsre heimischen Viehzüchter, die bedeutend höhere Produktionskosten zu zahlen baden. Nun, wird mancher einwenden, dann ist ja ei' reicht, was der Fleischhunger unsrer Tage heM Ja, aber doch Wohl nur scheinbar, und die Sache hätte eine recht unerfreuliche Kehrseite, denn ein solcher Wettbewerb würde zur Folge haben, daß unsre heimischen Viehzüchter Are Arbeit, da sie nicht mehr lohnt, einstellen. M wären in unsrer Ernährungsfrage vom Auslande abhängig. So verlockend also der Gedanke der uw beschränkten Grenzöffnung (Rußland, Österreich' Ungarn führen schon jetzt beträchtliche Mengen ein) an sich auch sein mag, seine Verwirklichung würde das Gespenst wohl für eine Wem bannen, aber nicht für immer von unsrer Grenz« scheuchen. Ebenso verhält es sich mit dein Unternehmen der Gemeinde als Großkauimann. Auch sie würde nur wesentlich billiger verkaufen können, wenn sie zugleich Züchter ist; denn M liegt der Knotenpunkt der ganzen Fleisch' teuerungsfrage: der Weg vom Züchter zu« Fleischverkäuser verteuert die Ware. W« immer man auch das Problem betrachten mag, man stößt immer wieder auf den Zwischenhandel als verteuerndes Moment. Überall wo sich di« Zwischenhändler vereinigen und damit Emban auf die Preisbildung gewinnen (bei den Lur-s in Amerika z. B., wie auch bei manchen Ber- kaufsgenossenschasten in Deutschland), lest ew« Steigerung der Preise ein, die unabhängig o°» dem Wirtschaftsleben allein dem Wi»«» ihrer Urheber entspringt. Ob der Zwischen' handel ausgeschaltet werden kann »»» auf welche Weise, ist eine Zweifelsfrage. Unst« Not aber erheischt schnelle Abhilfe. Vielleicht wäre es nicht der schlechteste Ausweg, wenn w» der Einfuhr aus unsern Kolonien die Grenze» öffneten. Man weiß, daß die deutsch-afrikanische» Farmer nach Absatzgebieten suchen. Alle B«- denken internationaler Art wird leicht die Er wägung besiegen, daß die außergewöhnliche Zeitz da das Klagelied der Teuerung die vor herrschende Melodie der Massen geworden sitz auch außergewöhnliche Mittel der Abhilfe heischt- L.^.0. l>eer und flone. — Nach der Verlegung des ersten Ge schwaders von Kiel nach Wilhelmshaven ist l» dem Dienstbetrieb des Flottenchefs und seines Stabes insofern eine Änderung eingetreten, all das Geschwader nicht mehr sozusagen unter de» Augen des Flottenchefs sich befindet und die'er zur Abhaltung von Inspizierungen usw. de- öfteren nach Wilhelmshaven reisen muß. Neid« Geschwader üben bekanntlich getrennt und ver einigen sich mit der Aufklärungsflotte mehrer« Male im Jahre, um unter der Oberleitung del Flottenchefs zu manövrieren. In der letzte» Zeit lief nun das Gerücht, es sei beabsichtig;' das Flottenflaggschiff, zurzeit „Deutschland", m» dem gesamten Flottenstabe und gleichfalls de» Begleitkreuzer „Hela" nach Wilhelmshaven S» verlegen. Sehr wahrscheinlich handelt es M hier lediglich um ein Gerücht, und es ist anzunehmen, daß der Stab der Hochseeflotte na« Wilhelmshaven versetzt wird. Nach beendetet» Ausbau des dritten Geschwaders und Verleg»»g eines Teiles der Aufklärungsflotte in die Nordsee, ist es allerdings nicht ausgeschlossen, daß au« der Flottenchef mit seinem Stabe sich dauern" bei dem Gros der deutschen Seestreitlräfte autz halten, also in Wilhelmshaven Station nehm«» würde. „Ja und biß ihn," rief Elisabeth, deren eigenes Herz in fast fieberhafter Erwartung bei der Erzählung schlug, „und dann sah er sich nach der Prinzessin um, und die kannte ihn gar nicht, denn er trug einen großen grauen Bart — nicht wahr, Jeanette?" Jeanette barg ihr kleines Gesicht in den Händen und fürchtete sich; aber sie erwiderte nichts. „Trug der Riest ein n Bart, Jeanette?" fragte Elisabeth leise, „weißt du nicht, mein Kind?" „Böse Mann — böse Mann!" stöhnte die Kleine. „Jeanette will zu Mama — hat armen Pello tot gemacht." „Aber weißt du gar nicht, wie er aussah, liebe Jeanette?" bat das junge Mädchen, kauerte sich nieder zu ihr und schlang ihren Arm um sie. „Jetzt brauchst du dich doch nicht zu fürchten, Tante Lily ist ja bei dir — komm, sag' mir, mein Herz." „Jeanette will zu Mama," bat aber die Kleine, der Elisabeths Erzählung wahrscheinlich wieder die alten furchtbaren Eindrücke jenes Tages zu lebhaft vor die Seele heraufbe schworen hatte. Sie fürchtete sich ernstlich und wollte sogar ihre Zuckerdüte im Stich lassen. Elisabeth bekam ihre Not, sie nur wieder so weit zu beruhigen, daß sie noch oben blieb und erzählte ihr jetzt von den großen Dampfbooten und den vielen geputzten Menschen, von dem herrlichen Obst und dem blitzenden Wasser, bis das Kind das alte Schreckbild vergessen hatte, und wieder lachte und zu hörte. Da ging plötzlich die Tür auk, und der Justizrat trat ins Zimmer, Jeanette aber, noch immer nicht ganz beruhigt, erschrak so darüber daß sie aufs neue zu weinen ansing und W ängstlich an Elisabeth anklammerte. Diele wA froh, als das Mädchen gerade von unten herauf kam, nm Jeanette abzuholen. , „Was hatte denn nur die kleine LiM. fragte der Justizrat, als sie fort waren. ist doch sonst immer jo munter und hat sich noch nie vor mir gefürchtet." „Ach, die alte Geschichte, Papa," Elisabeth, „ich fragte sie nach dem „bö?«» Mann", und das scheint sie noch immer Z» erschrecken. Hat man denn in der ganzen wnM Zeit unsrer Abwesenheit keine Spur von diM Mörder gefunden?" Der Justizrat schüttelte mit dem Kovst „Nicht die Spur," sagte er, „drei MenA«» haben sie allerdings wieder indessen verhaftet, mußten sie aber wegen Mangel an Beweist» auch ebensobald ireigeben; >ch habe drim«» einen ganzen Stoß von Akten über die Sach«! das einzige Unglück ist, daß die alte gute Dcwss kein Buch gefübrt, nicht einmal ein Ver^ichW- ihrer Wertpapiere und deren Nummern hn»«s' lassen hat. Wie soll man ihnen jetzt au' m« Spur kommen? Der jetzige Besitzer darf »« anbieten, wem er will, ja hier im Ori sew«- verkaufen; es kann ihm niemand beweisen,Au» sie früher im Besitz der Ermordeten gewesen- „Und die Juwelen?" „Ja, mein liebes Kind, das ist ebeiffo un sicher," sagte der Vater. „Ein hiesiger Juweuf» hat allerdings einmal einen Tei! derstlben s Händen gehabt, wenn der Dieb aber nur o Von Vrandstif Mrkirche vor Brandstift ^t geriet pli Rolle Or( p»igm Mim M breitete „»d an den Uich Nahru ,'He gerettet A das Org R war. Res in Bi M konnte i y Die Iw Kais ^injolge di r* Einen Aubeamtk Men aus Mabe zu, Aenten - B Mrdeupubli sSL KN Atz trägt Mnals uni -den bet M-, die ' Misse des st^ovesst! Turm i Hserung wurde »Platz Renen V > rer B> i^echtSai iMhalle, sr iMremdenl st, am woroe »kehrt. Auffoi lischt brau >Sy' Fassun nachh °n, dar Nei Iustizbe »ick) tzAMchem t^Mt einn - wi »wer k^.uns n »i. T ^Käthck i^'e mac Z A hätte Melleichi ^usstchs 'MM d .ari ich '«"mal siF das wt »cht ei d. dar, nm eing VMeum AMeiter i
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