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!I . -x, Bezugspreis: Vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Baus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Psg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag ,, und Sonnabend Abend. 8— Z P— D Anzeigenpreis: Für die ?lein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Pctit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, 1 i s des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltnngsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Kandel und Mandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Dkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich Nummer 93 Fernsprecher Nr. 40 Mittwoch, ven 7. August 1M2 Fernsprecher Nr. 40 R. Storch in Groß-Dkrilla. Xi. Jahrgang Amtlicher Teil Gro wurde Müller Löbold Diebe, l ^gsseuelte kür eilige Leier Zum sächsischen Justizminister ist Dr. jur. Arthur Nagel, Reichsanwalt am Reichsgericht 'lnannt worden, Im Ostseebade Bodenhagen ertrank gestern die 13 Jahre alte Tochter Wally drg Steuereinnehmers Bade aus Berlin. Das bedauernswerte Kind ist von einer Sturzwelle ersaßt word-n. ..Dresden. Das 18. Opfer d-S Binzer "»glucks. Die Binzer Katastrophe hat j-tzi 15. Opfer gefordert. Wie aus Binz -'Wilder wird, ist dgrt das bei dem Unglück A^ele gräulein Aßmann aus Blasewitz, deren lßbothen bei Grimma. Nachts im Grundstück des Bäckermeisters und des Drogenhändlers Ferdinand ein Einbruchsdiebstahl verübt. Dem der aus einer Leiter in die Wohnung Döbolds gestiegen war, gelang es, aus dem Schlafzimmer von einem Tischchen eine Kastelte mit etwa 63 Mark zu entwenden. Di- gestohlene Kassette hat der Dieb nach der Tat in den Brunnen geworfen. Die am nächsten Tags mit einem Polizeihund angestellten Nach- sorschungen waren leider ergebnislos, da der die ganze Nacht anhaltende Regen die Spuren verwischt hatte. Planig bei Zwickau. Im hiesigen Voiksbad ist der 14 Jahre alte Knabe Ernst KirheiS ertrunken. Es hatte sich dort mittags in Abwesenheit d-S Badewärters eingeschlichen sellentzündung gestorben. Fräulein Aßmann hatte sich bei dem Unglück eine schwere Erkältung zugezogen, zu der die Lungen- und Bauchfellentzündung hinzutrat. Auch der Geisteszustand war seit der schweren Katastrophe getrübt. Schandau. Beim Falkenstein im Schrammsteingebiet sprang der auf einer Klettsrpartis mit einem Bekannten begriffene Rechnungsrat Lehmann von einem nicht allzu hohem Felsabsatz herunter, wobei er jedoch beide Röhrenknochen des linken Unterschenkels brach. Die sofort hier requirierte Samartttxr- kolonne brachte den Verletzten nach Schandau. Schandau. Der 52jährige Geheime Kanzleisekretär im Kri-gSministerium Heyl aus Berlin, der sich im Höhenhotel Neu-Schandau in der Sommerfrische aujhält, unternahm Sonnabend nachmittag einen Ausflug in das Schrammsteingebiet, als er sich aus einer Bank etwas ausruhte, überfiel ihn infolge der Hitze eine so groß- Müdigkeit, daß er einschlief und erst gegen Mitternacht wieder erwachte. Auf d«m Heimwege verirrte er sich im Dunkeln und stürzte in eine Schlucht etwa 6 Meter tief hinab. Hier sanden ihn Waldarbeiter auf und brachten ihn zum Hotel zurück. Der Verun glückte hat Verletzungen am Kops und Rücken erlitten, die jedoch nicht ernster Natur sind. Löbau. Ein Naturfreund schreibt dem „S- P." u. a.: Schon seit einigen Wochen beobachte ich mit einem Freunde, daß unter den Masten der Kleinsaubernitzer Freileitung zahlreiche Vogelleich-n liegen, meist Stare, Amseln und kleine Habichtarten. Am 26. Juli zählte ich unter einem einzigen Maste acht tote Vögel, darunter ein herrliches Exemplar eines kleinen Habichtes. Bis Kittlitz, an der Leitung von Löbau zählten wir vor acht Tagen nicht weniger als 36 Vogelleichen. Kommen nun im Herbst die Abzüge der Vögel, so wird der Jammer immer größer und unsere Lieb linge nehmen immer mehr ab. Eine größere Mordsulle für die liebe Vogelwelt ist bei uns wohl kaum zu finden, als sie diese Masten jetzt darstellen. Eine entsprechende Schutz vorrichtung um die Masten würde diesem U b-l abhelsen und sollte Gesetzes wegen diese Angelegenheit geprüft werden. Ueberzeuge man sich selbst. Tagtäglich kann man dieses Trauer spiel mit ansehen. Und gebadet. Zwickau. Im Vorort Niederhaßlau - v.uu...» u«» ----»- scheute das Pferd eines Tafelwagens vor einem Mlec ertrank, an einer Lungen- und Bauch-' Automobil. Der Chauffeur brachte das Auto Vertliches und Sächsisches. «Vttendorf-Vkrilla, 2. August —* Das F-st der Silber-Hochzeit begeht Hstgen Mittwoch Herr Schuhmacher Klinger seiner Gattin. „Schuster Klinger" ist hier mehr als populär gewordene — nachts Wc — wichtige — Persönlichkeit. In seiner ^'Nschafl als Nachischutzmann der Gemeinde ^»ßokrilla hat er sich das volle Vertrauen Ar erworben. Mögen dir nun beginnenden A Jahre bis zum Goldenen Jubeltag dem Agerschen, Ehepaar nur frohe Stunden Mg,n. Anläßlich der diesjährigen größeren Gruppenübungen werden im hiesigen Bezirke 24. und 25. August Truppen in näch tender Weise verquartiert: Otiendors-Moritz- ^rs 5. Esk. Husaren.Regiment 20, V. u. K 4 Offiziere, 13 Unteroffiziere, 60 Mann, Pferde, Großokrilla 5. Esk. Hus.-R. 20, u. F., 1 Oifiz. 4 Unteroffiz., 19 Mann, Pserde, Cunnersdorf bei Medingen 9s -Esk. Hus-R. 20, V. u. F., 1 Oifiz. .llnterosfiz. 19 Mann 25 Pferde, Grünberg Djensdorf */, Esk. Hus.-R. 20, V. u. F. 11 Unteroffiz., 48 Mann, 63 Pserde, »von 1 Osfizier 8 Mann, 14 Pferde auf Rittergut, Lomnitz 3. Esk. Hus.-Reg. 20, U. F., g Osfiz. 20. Unteroffiz., 95 Mann, Pferde, davon 2 Ojfiz. 8 Mann und 10 Gide aut das Rittergut. „V. u. F." be- Mei QEPel mit Verpflegung und Futter. Miere erhalten nur Morgenkost. Sollte volle Erlöst gewünscht werden, so wird vorher Steilung durch die Quartiermacher erfolgen. . -7* Zur Erhöhung Ler Kriegslüchtigkeil der fischen Kavallerie soll künftig jedes Reiter. Piment folgendes Schanzzeug für den f^gensten Bedarf zur Verfügung haben; Erdarbeilen 32 kleine und 6 große Spaten, 4 Hack-n; für Holzardriten 38 Beste, und 18 Schrotsägen; außerdem eine ^Wl großer uno kleiner Drahtscheren zum Hellen Gangbarmachen vor Drahthindernissen, ^nimt es zum Schanzen, so soll eine Ver ölung des Schanz- und Werkzeuges durch Mreibung in nahegelegenen Or.schaften Flucht werden; unter Umständen können die Bewohner dieser Onschasien zur Mithilfe b-i der Arbeitsaussührung gezwungen ^"den. Bekanntlich ist vor einigen Jahren das Schanzzeug der Infanterie vermehrt bag jst wieder »in Zeichen, daß aus I Feldbesestigungsaniagen immer mehr Wert wird. Emqusrlierungsgelder betr. Die Vergütungen für die hier im Juni und Juli verquartiert gewesenen Husaren ^den vom 5. bis wit 7. v. im Gemeindeamt — Kaffe ausgezahlt. . Die Auszahlung erfolgt nur an erwachsene Personen und gegen Vorlegung der Mstierbillets. OHtznäorl-AIoriträort, den 2. August 1912. ver LeMinaevomana. Es übrr- 2um Alblebon ckes ksräinals Vr. fischen, )urch schnelles Bremsen zum Halten. chlug sich aber doch noch und stürzte in den Straßengraben, wobei die Insassen aus das Feld geschleudert wurden. Erhebliche Schäden ind nicht entstanden. Mügeln. Infolge des in der hiesigen Gegend stattfindenden .Kaisermanövers wurde der diesjährige Altmügelner Jahrmarkt um acht Tage und zwar auf den 18. bis 21. September verschoben. Leipzig. Von der Geburtsstätte Jahns. Beim nächstjährigen Deutschen Turnfest wird ein Stasettenlauf von Lanz nach Leipzig aus geführt werden. Ueberbracht wird eine Eiche. )ie bei Zustimmung des Komitees am Fuße des Völkerschlachtdenkmals gepflanzt werden soll. Anfang und Ende des StafettenlausS über nehmen Priegnitzer Turner. Allen Denkmals besuchern soll eine Schildinschrist an der Eiche künden, daß sie dem Geburtsort des Turnvaters Jahn entstammt. Eine zweite Eiche aus Lanz zu etwaigem Umtausch überbringt ein Perle berger Gärtnereibesitzer per Bahn nach Leipzig. BrandiS. Hier stürzte ein 19 Jahre alter Elektromonteur der Landkrastwerke beim Befestigen von Drähten infolge Bruchs einer Jsolaiorstütze über sechs Meter hoch von einem Maste herab. Er erlitt eine schwere Ober- schenkeloerletzung. Mylau. Von den Hinterlassenen des verstorbenen Kommerzienrats Otto Jahn find der Stadt 20000 Mk. und dem Kinderheim 500 Mk. als Stiftungen überwiesen worden. Bezüglich der ersten Stiftung kommen alt', kranke oder sonst in Not geratene Personen in Betracht, die in einer Kammgarnspinnerei oder Weberei in Obermylau oder Mylau beschäftigt gewesen find, oder noch sind. Mancherlei Explosion ^in einer Kaserne. Aus Lötzen (Ostpreußen) wird gemeldet: Ein Gefreiter der Maschinengewehrabteilung Nc. 5 brachte gegen das ausdrückliche Verbot einen sogenannten Blindgänger vom Truppenübungsplatz Arys mit. Als er versuchte, ihn in der Kasernenstube auseinanderzuschrauben, explodierte der Zünder- Dem Gefreiten wurde die linke Hand abge rissen, mehrere Kameraden wurden verletzt. — Nach xjner Nachricht von anderer Seite wurde bei der Explosion einem Soldaten die Brust ausgerissen, sodaß er kaum mit dem Leben davonkommen dürste. Zwei Rekruten wurden gleichfalls schwer verletzt, doch an scheinend nicht lebensgefährlich. Interessante Pionierübungen aus dem Rhein. Aus dem Rhein haben größere Pionierübungen begonnen, die u. w auch eine Wiedergabe des RhetnübergangS Blüchers 1813 bringen werden. Aua diesem Anlaß werden zahlreiche höhere Offiziere erwartet. An den Pionierarbeiten sind auch sächsische Pioniere beteiligt. Tödlicher Unfall beim Schützenfest. Bei dem zurzeit in Zella-St. stattfindenden Schützenfest hatte der hier in der Bahnhofstraße wohnhafte Büchsenmacher Nasch abends drei Schüsse aus die Königsscheibe abgegeben. Er hatte nicht gut getroffen, und dec neben ihm stehende G-lbgteßer Karl Barthelm-S von hier rief ihm zu: „Dein Korn ist locker, da kannst du ja nicht treffen I" Obwohl nun Rasch das Ge wehr schon wieder geladen und auch „gestochen" hatte, hielt er es Barthelmes hin, der das Korn berührte, um es fester zu machen. Hierbei war der Lauf auf Barthelmes gerichtet. Kaum hatte dieser das Korn berührt, als auch schon ein Schuß trachte und die Kugel Barthelmes durch die Brust ging. Barthelmes brach zu sammen und war nach zwei Minuten tot. Die Kugel hatte den Körper glatt durchschlagen und noch einen Schützen aus Albrechts leicht am Arm gestreift. Barthelmes, der etwa 56 Jahre alt war, gehörte zu den ältesten Mit gliedern der Zellaer^Schützengilde. Erzbischof von Köln. Ich werde nie mein Knie Vor Petri Stuhle beugen! Als deutscher Protestant Kann ich nicht Römer sein, Doch stört mich dieses nicht, Dem Ehrfurcht zu bezeugen, Der gut katholisch Auch verstand gut deutsch zu sein Der nie sein Vaterland Den Feinden preisgegeben, Doch seinen Glauben Auch dem Pöbel nie verriet, Der nur fürs Vaterland Das Leichentuch zu weben Und selbst der Väter Gott Zu stürzen sich bemüht. Ein treuer Hirte Der ihm anvertrauten Herde, Stets duldsam und gerecht, War er des Friedens Kind. Kein Borromäus, Der mit scharsemFlammenschwerte Den Himmel denen wehrt, Die andren Glaubens sind. Er nahm ihn, der zu laut Ein kühnes Wort gesprochen, Er nahm ihn freundlich auf, Der Sachsen Fürstensohn, Und hat doch darum nie Mit Kirch und Papst gebrochen, Stand treu zu Petri Stuhl, Wie zu des Kaisers Thron. O! möchtest Deutschland du Viel solcher Söhne haben, Dir bliebe mancher Zwist, Der Dich entnervt, erspart! Wir wollen seinen Leib, Nicht seinen Geist begraben, Er werde ein Panier, Um das dein Volk sich schart. Max Knorr, Großenhain. Schlachtvieh-Preise. Dresden, am 5. August Preise in Mark. Lg. --- Lebendgewicht. Schg. --- Schlachtgewicht. Zum Auftrieb waren gekommen: 211 Ochsen, 284 Kalben und Kühe, 246 Bullen, 1272 Kälber, 1108 Schafe, 2063 Schweine,zuf. 4175 Stück. ES erzielten für 50 Kilo Ochsen Lg. 33-56, Schg. 73-102 Kalben u.KüheLg. 34-55, Schg. 71-97, Bullen Lg. 45-95, Schg. 85—^17 Kälber Lg. 42-90, Schg. 82-120, Schafe Lg. 36-50, Schg. 74-98, Schweine Lg. 53-63, Schg. 73-83 Produktenprrise. Dresden, den 5. August Preise in Mark Die eingekl. () Ziff. bedeuten pro KZ, n — netto Dr. M. --- Dresdner Marken. I. An der Börse. Weiz. (1000n) weiß. — - —, braun. (79-82) 227-228, feucht. (70-74) — - —, ruf. rot 237- 244, Kansas OoO-OOO, Argent.228-236,Amerik. weiß 000-000, Roggen, (1000 n) sächs. (75-76) 207-210. ruf. 202-204. Gerste (1000 0) sächs) — schief. — - —, pof. — - —, böhm. — —. Futtergerste 165-174. Hafer (1000L. sächs. 205-209. Mais (1000 n) Cinquantine alter 200-203, neuer 192-195, Laplata gelber alter 146-148, Rundmais, gelb. alt. 145-152, neu. feucht. 175-179. Erbsen (1000 n) Futterware — - -,Äicken,(1000n) sächs.220-230, Buch weizen,(1000n) inländ. u. fremd.215-225.Letn- saat (1000 n) feine 365 —375 mtttl. 345-355, Rüböl, (100 n) m- Faß raff, 75. Rapskuchen. (100 n) (DreSd. Marke.) lang 13,50. Leinkuch. (100 n) (DreSd. Mark.), 1. 20,50, 2. 20,Oo- Futtermehl 16,00-16,60, Weizenkleie, (100 v, ohne Sack, (DreSd. Mark.) grobe 13,20-13,60, feine 18,20-13,6O.Roggenkleie, (100n)ohne Sack (DreSd. Mark.) 15,00 bis 15,40,. Feinste War« über Notiz. Die für Artikel pro 100 kx notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Lx