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»»t. Nummer §26 Mittwoch, den 23. Oktober M2 Jahrgang vor — Die Agenten der französischen Fremden Nähe von Spansberg kam, geriet er in eine - legion sind gegenwärtig wieder in Sachsen an! Gewitterböe und scheint von einem Blitzstrahl der Arbeit. Jetzt wild bekannt, daß ein minder. I getroffen worden zu sein, denn der Ballon explo. BrehmS Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. 13 Bände. Mit über 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in Farbendruck, Kupferätzung und Holzschnitt sowie 13 Karten. Vierte, voll ständig neubearbeitete Auflage, herausgegeben von Prof. vr. Otto zur Strassen. Band VI: Die Vögel. Neubearbeitet von William Marshall (^). vollendet von F. Hempelmann und O. zur Strassen. Zwetter Teil. Mit 83 Abbildungen im Text und 50 Tafeln. In Halbleder gebunden 12 Mark. Da» unstreitig beliebteste und verbreitest« aller Werke, die sich mit der Schilderung der Tiere befassen, „Brehms Ti«rleben", tritt uns in seiner oerfüngten Gestalt auch mit diesem Bande wieder mit all den Vorzügen entgegen, die sich aus Professor zur Straffen meisterhaftem Plan, die Eigenart des alten „Brehm" mit den Anforderungen unserer Lage in Einklang zu bringen, ergeben. Es ist ein wahrer Genuß, den nunmehrigen Ausbau des Werkes zu stu dieren, zu sehen, mit welcher Sicherheit das moderne Rüstzeug unseres Wissens, die Syste matik, die Tierpsychologie, dem überkommenen Bestände de» Werkes eingeglledert und mit diesem zu einem untrennbaren Ganzen ver schmolzen wurde. Zum erstenmal finden wir auch Kapitel, die zur Enttäuschung so manches Züchters und Liebhabers in den früheren Aus lagen fehlten, nämttch über die Haustauben und Haushühner, beide mit Farbenlafeln ausgestattet, die deren Raffenreichlum in vorzüglicher Ueber- sichl zeigen. Eine besondere Betrachtung würde dem Jllustrationsschmuck des Werkes zu widmen sein, der, ohnehin schon von jeher einer seiner Ruhmestitel, nunmehr zu einer köstlichen Voll endung gediehen ist. Neben so manchen Bil dern von Mützel, Specht und anderen Tier malern, deren Darstellungen als nicht zu über treffen aus der vorhergehenden Auslage über nommen wurden, finden wir «ine lange Reihe neuer Abbildungen, manche nach dem Lebrn photographiert, die meisten aber nach Zeichnungen und Gemälden Wilhelm Kuhnert», die, teil» schwarz, teil« sfarbig wiedergegrben, da» Ent zücken jedes Beschauer» bilden müssen, möge er sie nun vom zoologischen oder künstlirtschen Standpunkt aus betrachten. Tafeln wie da» Glanzhuhn, das Purpurhuhn, die Gcoßtoppe, der Kampfläufer, Psauenlranich, Auerhahn und die vielen anderen, die in Natürlichkeit der Stellung, Farbenpracht des Gefieders und Charak teristik der sie umgebenden Landschaft und Na turstimmung ihresgleichen suchen, vergißt man nicht wieder, wenn man sie einmal gesehen hat. 'vierte in beträchtlicher Höhe, Der Korb sauste herab und riß die Ballonfetzen nach. Etwa 500 Meter vom Dorf entfernt, schlug der Korb auf,'wodurch di« beiden Lustschlffer herausstürzten. Als die Dorfbewohner hinzutraten, fanden sie die beiden Insassen bereits als Leichen vor. Genick- und andere Brüche hatten offenbar einen schnellen Tod veranlaßt. Die Leichen wurden nach der Friedhosskapelle in Spanöberg gebracht. Gericke sollte als einer der deutschen Vertreter an der am 27. Oktober von Stuttgart au» statt findenden Gordon-Bennettfahrt der Freiballons trilnehmen. Grimma. Am Sonnabend nachmittag er schoß sich der Unteroffizier Salomon von der 3. Eskadron des hiesigen Husaren-RegimentS mit seinem Karabiner. Salomon, der im achten Jahre dient, war erst kürzlich von Südwestasrika zurückgekehrt, wo er 5'/, Jahr bet der Schutz truppe war. Den Grund der Tat kennt man nicht. Leipzig. Gtstern früh in d«r S. Stunde hat sich rin im 20. Leb«n»jahre stehender Hand lungsgehilfe au» einem Fenst«r s«inrr in der S. Stage eine» Grundstück» in der Kais«r-Wil- Helm-Straße gelegenen Wohnung auf die Straße abgestürzt. Der Tod ist aus der Stelle ein getreten. jähriger Dresdner verlockt worden ist, von dem am letzten Freitag von Beifort aus bei seinen Ellern in Dresden ein Brief eingegangen isi, in dem er um Hilfe bittet, da er sonst nach Afrika transportiert werde. Die Angelegenheit ist dem Auswärtigen Amte in Berlin übergeben worden, von wo aus die nötigen Schritte getan werden, die die Auslieferung des jungen Mannes an das afrikanische Kommando verhindern sollen. Radeburg. Das Hotel zum Hirsch hier- selbsi wurde von dem Gasthofsbesttzer Gustav Böbme in Skäöchen bei Großenhain (früher Besitzer des hiesigen Schützenbause») käuflich er worben. Der Kaufpreis beträgt, wie wir hören, 45000 Mark. Hohndorf. Ein schwerer Unglücksfall trug sich auf dem Steinkohlenwerk „Helene" zu. Mehrere Bergleute waren mit dem Herabloffen eines elektrischen Kabels beschäftigt, als plötzlich da« Seil riß und das Kabel au» bedeutender Höhe in ven Schacht stürzte. Dabei wurden die Bergarbeiter Schönherr und Uhlig schwer verletzt. Zwei andere erlitten leichtere Ver letzungen Radeberg. Gestern abend wurde in der Nähe von Leppersdorf aus dec Nadebera-PulS- nitzer Straße ein führerlos haltendes Geschirr angetroffen, Der Fuhrmann lag noch schwache Lebenszeichen von sich gebend, unter dem Wagen. Der Körper hing zum Teil im Schlesizeug. Der Verunglückte wurde nach dem nahegelegenen Gasthaus gebracht, wo er bald darauf starb. Weinböhla. Die „Dresdner Intime Bühne" unter der Leitung Linus Uhlig« gab am Man- tag Abend im Kurhaus „San Remo" ein wohl- gelungene» Konzert. Es war etwas Feines, das uns da geboten wurde, b-ffere Kost, als man sie sonst von ähnlichen Gesellschaften dar gereicht bekommt und da» erfreute die Zuhörer, welche jede Nummer de» reichhaltigen, fein zu sammengestellten dezenten Programms mit stür mischem Beifall auszeichnetcn. Besonders aus- aezetchnet zu werden verdient Fräulein Cäte Carlsen und Herr Kurt Nietan, welche durch ihre vorzüglich vorgelrogencn, stimmenrein und harmonisch wirkenden Duette sich die Zuneigung des Publikums voll und ganz erwarben. Fräu lein Carlsen wurde zum „Singvögelchen" im wahrsten Sinne des Wortes, ihr muntere» heiteres Spiel gab dem ganzen Abend ein lieb liches Bild und der laute Beifall, der ihren Leistungen wiederholt zuteil wurde, war der beste Beweis dafür. Aber auch die anderen Darsteller, als Meister in ihrem Fach, boten vorzügliches. So war Herr Linus Uhlig in der Grals-Erzählung aus „Lohengrin" und als Kammersänger in der humoristischen Szene aus dem Standesamt ausgezeichnet. Seine sympa- tische Stimme wurde gut illustriert durch eine vorzügliche Aussprache. In Herrn Beyreuther lernten wir einen vorzüglichen Sänger kennen, vergleichen in Herrn Trautmann einen Salon- Humoristen, dessen seinpointierter Humor köstlich amüsierte. Die Klavierbegleitungen waren gut vorbereitet. Die Gesellschaft hat mit ihrem ersten Austreten in Weinböhla sich in aller Herzen gesungen und wird bei ihrer Wiederkehr hier stet« die beste Ausnahme finden. Neustadl. Gestern nachmittag sand man im Räderwerk de» Dampfsägewerk« von Adolf H'yde die Leiche eine» 17jährigen Arbeiter» namen» Röllig, der aller Wahrscheinlichkeit nach beim Riemenauslrgtn von der Welle der Trans mission ersaßt und von dieser herumgeschltuderi worden war, so daß der Tod aus der Stell» eingetreten sein muß. Gröditz. In der Nähe von Spansberg ereignete sich gestern mittag ein schweres Ballon unglück. Vormittags war in Bitterfeld der Ballon Berlin II mit Leutnant Stiehler vom Artillerieregiment Nr. 13 und Zivilingenieur Gericke, Leutnant d. R. vom Arttllerieregiment Nr. 43 aufgestiegen. Als der Ballon in der wenig Zeit und schmalen Verdienst. Die Mutter möchte nebenbei verdienen, aber sie kann wegen de» Kleinsten nicht so von Hause fort, und sie ist auch noch ziemlich schwach. Grämliche Ar mut kriecht aus allen Ecken. Und alles so teuer I Was wird das für ein Winter werden? Dort robuste und kerngesunde Menschen, denen kein Witterungswechsel und kein Arrger etwa» schadet, und hier da« Heer der ewig Kränkeln den, Nervösen, Abgespannten, die sich Immer nur auf der Schattenseite de« Leben« fühlen. Da di« Unzählig-n, die immer nur wollen, am Ende auch nur sollen, aber die doch nicht kön nen, nicht sertig werden, nicht vollbringen — und n-ben ihnen die selbstbewußten und erfolg reichen Gönner, die Tatmenschen. Zuweilen schüitet das Leben wie eine holde Fee ein Riesenglückshorn über einem einzigen Menschen- linde ouS, es erbebend, verwöhnend in völlig ungeahnter, unverdienter Weise, und in einem anderen Falle kommt es nur in Gestalt der bitteren Sorge, bringt plötzlichen, unerhörten Tränenjammer, und flicht Schicksal und Schuld in schwerem, unlösbarem Knslen zusammen. Die Aibeit des täglichen Lebens, sie ist dem einen eine Helle Freude und ein unmittelbares Bedürfnis, und dem anderen dünkt sie eine un sägliche Last und Tretmühle. Die Ehe — hier ist sie ein Stück Himmel auf Erden, und dort empfindet man sie als unerträgliche Fessel und Daseinszermürbung. Freundschaft, in treuester Autopserung, stützt und führt den einen im viel gestaltigen Hin und Her des Lebens, und der andere hat nur grimmigen Hohn für sogenannte gute Freunde, die sich in schweren Zeiten schleunigst davonmachten. To ist da» Leben — mit einer Fülle von Gegensätzen, und manches Mal mag man an seinem höheren Sinn zweifeln, schier verzweifeln. Und dennoch, ein ethisch wohlbegründeter Charakter findet sich trotz allem zurecht. Er lebt das Leben und zwingt es, auch wenn e» sich ihm tyranisch ungerecht zeigen möchte — Wegen Abhaltung von Schießübungen mit scharfer Munition wird da» im Gefahren bereiche des Infanterie-Schießplatz'!» Glauschnitz liegende, durch Warnungstafeln kenntlich gemachte G-lände vom 2t. bis 28. Oktober 1912, täg lich von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nach mittags gesperrt. Da» Betreten dieses Gelän- ve» ist mit L-benSgesahr verbunden und daher o-rbolen. Dresden. Beängstigende Hilferufe schreck ten in der Nacht zum Sonntag gegen ^/,2 Uhr die Bewohn-r der WeUinerstraße aus dem schlafe. An der Reinhard- und Käufferstraße adle ein Kampf zwischen sogenannten Rolands- vrüdern und andern jungen Bauarbeitern, die sich, durch Alkohol gegenseitig angeregt, gegen teilig die Köpf« blutig schlugen. Einige wälzten sich unter den wuchtigen Hieben der Stärkeren auf dem Asphalt und schrien fortgesetzt um Hilfe. Die wüste Schlägerei nahm immer gefährlichere Formen an, da schließlich auch die Taschenmesser gezückt wurden. Der Slraßenkampf nahm erst lein Ende, als Gendarmen eingriffen. Ein Räd-lSsührer setzte seiner Verhaftung heftigen Widerstand entgegen, ein anderer flüchtete die Flemmingstraße hinunter, wurde aber von Rad- fahrern und G-ndarMen eingeholt. dem Zuschlag bekannt gegeben. Zusammenkunft der Bieter in Mttnecs k.ektaursnt. Ottenäork-fVlopitLckopf, den 22. Oktober 1912. Der Gemeinde-Nat. Amtlicher Teil. Verpachtung der Gemeindegrundstücke. Die der Gemeinde gehörigen Wiesen und Gärten sollen Donnerstag, aen ri. Oktober i-ir, vormittags ii Ubr an die Meistbietenden auf 6 Jahre öffentlich verpachtet werden. Pachtbedingungen werden ll-Mrfer Zeitung -y UnterlmktunW unä Änzeigebkatt Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile foder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die-kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis p Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Bezugspreis! vierteljährlich §,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich § Mk. Einzelne Nummer 40 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Amtsblatt des Gemeinderates und Gememdevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. AM wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Okrilla. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Vkrilla. des Ksst- Kaaeberg. ima-ilel gen fg- Das Neueste vom Tage. Te. Majestät der König unternimmt heule eine Land-Sresie durch den Regierungsbezirk Großenhain. Dit Pforte läßt bei drn Großmächten er- klären, daß im gegenwärtigen Augenblick jede Intervention der Mächte unerwünscht sei. Die Nachrichten vom Krieglschauplatze wider- sprechen sich sehr. Zu gröbrren Zusammenstößen scheint es nicht gekommen zu sein. In den Tienzkämpsen schwankt der Ersolg. Die Tür- km haben über den bulgarischen Hafen Varne die Blockade verhängt. bürgen Lrsolg. UN» n. 1912. nst^ N. 1912. ldien^ Dienst- i!i»8 iswahl «iE OcrtUcheS »n» Siichflsches. Ottendorf-Okrilla, 22. Oktober — Mit dem Beginn der rauheren Jahre». Pit pflegen viele Leute Türen und Fenster sorg sam zu schließen, damit die Zimmerwärme er hallen dleidl. Da» ist auch vollkommen zweck- wästig. den warme Zimmer, 15 bis 16 Grad C-lß. gehören unbedingt zum Wohlbefinden Zu diesem Zw.ck sind ja auch die Doppelfenster Kunden worden, die c» jetzt wenigsten in den Tlädten fast üverall gibt und die man zum komiort rechnet, obwohl sie vom hygienischen Ttandpunkt aus gar nicht unentbehrlich sind- Man kann ohne Ersatzs-Nster ebenso gut leben und gesund bleiben. Viel wichtiger ist es, daß di- Zimmer regelmägig jeden Morgen gut ge. lüstet werden, denn die Ventilation der Wohn- bnd Schlaf, äume ist ebenso unerläßlich für unser Wohlbefinden wie Essen und Trinken, llm zu verstehen, wie notwendig regelmäbig Ästung unserer Räume ist, brauchen wir uns nur daran zu erinnern, daß uns-re Haut fort- vähiend die vom Blute auSgrschirdenen un- dcauchbaren Stoffe ausdünstet. Dadurch, sowi- durch unsere Atmung wird die Luft in den 8>mme,n nach und nach mu verbrauchten Stoffen UN unserm und andern Kö Pern gesättigt, die Lust wird „d ck" und unrein Daycr mutz stets tür r-cytzei ige und durchgreisende Erneuerung dei Lun in allen Räumen, in denen sich M,n- !ä>en unn Tiere aufhallen, gesorgt werden, und das kann -den nur bu ch genügende Lüftung gesch-hen. U-vrigenS Heizen sich gutdu-chg.lüft-ie 8'MMer lam-ller als anoe'.e in denen die Lust sol wt in, und diese allg mein bekannte Tatsache s^ll j o HauSnau schon allein dazu ai-hult-n, d-, 0 g n« all Z mm.: geuöiig burchzutuslen. — So tsl va» L b.n ... aem Willi«, hin es .llmäat ch zu, uno Mcht w nig Men 1dm d-nk n an dte Ball«, die GeirUichaf.tn, di« Permi rrn, an alle» da», wa» dte grob« Saison mit sich bringt an Vergnügungen und Anregung. E» gibt Damen, denen lst jetzt wirklich die Toilettrnfrage da» große Haup,. ptobl m ihre» giselltg-uniuhigen Leben», und 'S sind viele Familien, die haben schon au, Monate hinaus einen fertigen Feldzugsplan ss'g<n deireffs kleiner und großer Einladungen, ^nd es gibi Hunde-le von jungen Dingten, die blenmn au, den so.igesetzlen Hillt del PNnkeln- «0 Walzerw-iscn oder einer der vielen sonstigen Gelegenheiten. Und manchmal ein paar Schritte ^ckrr, da zeigt das Leden ganz andere Bilder, «in ungemütliches Heim, in dem hohlwangige Ander trübsri g herumlungern. Der Vater hat W d. Bl.