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- 8 , -.g Bezugspreis- vierteljährlich 1,20 Mark frei ins Haus. In Ser Geschäftsstelle abgeholl viertel jährlich 1 Mk. Einzelne Nummer w Psg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. S —— Mnter!mktung8- um! Anzeigeökatt rü- — k! Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Aorpus-Zeile soder deren Raum w Psg- — Jni Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis Z2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. 0 l l ^lit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". ^Uck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. Verantwortlich sür die Redaktion H. Rühle in Groß-6)krillcl Jahrgang Nummer j5j IM«, "III! « Mittwoch, den 6. November M2 Amtlicher Tei!. Nittwoch, d. 6. Novbr 19l2, abends 8 Uhr öffentl. Aemeinderais-Sihung. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im hiesigen Gemeindeamt aus. Ottelntorl'-AIoritLllurk, den 4. November 1912. Der Gemeindevorstand. Das Neueste vom Tage. Semlin. Die Meldungen einiger aus- ^discher Blätter, daß hier 60 Kosaken an- iklommen seien, entsprechen insosern nicht den ^Hachen, als vielmehr 600 Kosaken mir 20 Offizieren hier eingetroffen sind. Aus gut Normierter Quelle erfahr! man, daß im ser bischen H ere 10 000 bis 15 000 reguläre Wjche Soldaten in serbischer Uniform mit- Kmpscn. Vom serbischen Vormarsch gegen Monastir verlautet, daß der Fall Monaslirs ohne Stoßen Kampf zu eruarten sei, weil die linkischen Truppen immer mehr zum Schutze Salonikis zurückweichen. daS auch von den Griechen bereits bedroht wird. OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, s. November M- — Das lustige Schneetreiben, das am Sonntag nachmittag ab und zu einsetzte und sich in den Abendstunden in noch kräftigerer Neise wiederholte, wies auf das Nahen des winters hin. Viel war es ja noch nicht, ^rr zum Anfang genügte es vollauf und da der Martinstag nahe ist, der als „Schnee- dringer" gilt, kann bald genug noch mehr kommen, In den Gärten und auf den Heidern haben die letzien gewaltigen Stürme Hiit den spärlichen Urberbleicheln sommerlicher Herrlichkeit uunmehr gänzlich aufgeräumt, ^dbt aber das Leben m der Natur völlig zurück, so gehen die Wogen im geschäftlichen Verkehr um so höher, denn nur noch sieden Nochen trennen uns vom Wühnachisfeste. Schon längst hat der Geschäftsmann über so «Muches vorausschauend disponiert uno die Unzähligen festlichen Bedarfsartikel in den RoiratSiäumen aufgestapelt. — Die Versetznng der Forstmeister Schnei er vom Moritzburger auf daS Okrillaer und Forstmeister Leuthold vom Naundorfer auf das Moritzburger Revier wurde genehmigt und der Hüssbeamle auf Tharandter Realer, Sbersörster von Schönberg, zum Verwalter des Naundorfer Reviers ernannt. — Bei naßkalter, feuchter Witterung hört Ulan wohl überall Husten, die Kaiarhe sind UchtS seltenes, häufig tritt dabei noch mehr Uder weniger heftig die Influenza auf. Es sind dieses alles Uebel denen man sofort im Ansangsstadium Einhalt gebieten muß. Es W sich dagegen ein vortreffliches Hausmittel gebrauchen, es sind dies die rühmlichfl bekann ten Kaiser'S Brust-Caramelleu mit den drei Tannen, deren Erfolg wie vom Fabrikanten "achgewiejen durch 6100 amtlich beglaubigte Zeugnisse bestätigt ist. — Viele Menfchen habeu so zu sagen das Herz auf der Zunge — man hüte sich, ihnen Geheimnisse ober wichug« Sachen anzu- Uerirauen, der Erfolg würde nur zu bald uffenbar werden. Sie meinen es nicht döse, "Ur können sie nichts bei sich behalten, welches Unheil aber aus dem Wieoersagen erwächst, bilden fchon die weiften der werten Leserm- Uen und Leser erfahren Haven. „Schweigen Gold." Dieses soll man namentlich bann ^herzigen, wenn man Voraussicht, baß durch ün offenherziges Plaudern feinen Miimen scheu Aergernis erwachsen kann. Es gibt harmlose und absichtliche Schwätzer. Der harmlos» Schwätzer plaudert aus reiner Angewohnheit aus feinem Munde sprudelt, einem inneren Droi.ge zufolge, das Gehörte heraus, wie das Wasier aus dem Brunnen. Der absichtliche Schwätzer lpricht, um zu schaden, er ist mehr ein Intrigant. Wie manche Entlobung hat sieft Galtung von Schwätzern schon bewerk- stellig», wie viel ehrliches Glück untergraben, rechtliche Menschen aus ihren Siellumen ver drängt und dergleichen mehr. Ihr fruchtbarstes Terrain sind die Kaffeegesellschaften. Mit scheinbarer Harmlosigkeit kramen sie dort ihre Neuigkeiten aus, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, wohl wissend, daß sich Gesinnungsgenossen finden, die nur darauf bremsten, das Erfahrene in tausenderlei Varia tionen w fter zu befördern, bis es an die ge wünschte Ad,esse gelangt. Daß man in Gegen wart der Kinder doppeltvorsichiig mit Mit teilungen über andere sein muß, beweisen unzählige Beispiele. Ganz reglos sitzt Kleinchen bei seinem Spielzeug und ersaßt doch dieses m d jenes von der Ellern Gespräche, das ihm nur teilweise verständlich, aber um so eher geeignet ist, unangenehme Szenen und aller hand Verlegenheiten zn bereiten. Slso auch hier ist „Schweigen Gold." —* Das Beste um Rosen gegen Eririeren zu schützen ist immer noch, die Krone ganz in die Erde einzulegen und die Stämmchen mit Stroh und Packpapier als Schutz gegen Glatteis und Sonne zu schützen. Das Decken ber Rosen mit Dachpappe hat den Nachteil, baß sich bei Frost Mäuse darunter aufhalten, welche die Rosen benagens derselbe Schaden kann aber auch entstehen bei Deckung mit Tannreis oder Stroh. Dresden. Ter Rat beschloß, das städtische K-ankenhauS zu DieSden-Fftedrichsiadt mit einem Kostenaufwand von 0^ Millionen Nack umzubauen. — Der LandeSkultucrat hielt gestern »eine 52. Gesumisitzang ab, in der er sich u. a. sür dk Einfühlung des FortbildungsschulanterrichlS tür Mädchen aussprach. — Wie wir kürzlich schon berichteten, hallen lm vorigen Monat der Gefangenenaufseher Karl Ludwig aus Görlitz und der Maler Max Adam aus Reichenau eine Anzahl gefälschter Hundertmarkscheine hier und in der Umgegend von Lauban verausgabt Ludwig wurde am 7. September sestgenommen; seinem Komplizen gelang es, zu entfliehen. Die fortaesetzlen Ec- örterungen der Londcvkciminalpolizei führten auf eine Spur, die nach Leipzig wies. Dort wurde der Flüchtling am Abend des 30. Oki durch Beamte der Kciminalbrigade Dresden und Leipzig verhaftet. Adam hatte seit dem 29. September in Leipzig unter dem Namen Friedrich Heinke gemahnt und auch Papiere besessen, die auf den NaM-ur lauteten. Briesnitz Ein Etnbruchsdiebstahl wurde in der Kantine der Eig-nheimfiedlung verübt. D-N unbekannten.Dieben fielen etwa 10 Pfund Wurst, Zigarren usw. in die Hände. Erst kürzlich war dort rin Einbruch verübt worden. In diesem Falle hatten die Diebe lediglich Geld entwendet, die Geaußmiltel aber unberührt gelassen. Polschappel. Ein Kassenraub wurde in kur Nach, zum Sonnlog auf dem hiesigen Bah hoj beabsichtigt. Dec Kassirer des Nachi- diensleS der Fahrkartenausgabe wurde durch Klirren einer Fensterscheibe aus seinem kurzen Schlummer g weckt. Er schaltete sofort das el ktrische Licht ein und sah sich einem Menschen gegenüber, der ein Beil in der Hand hatte. Der unvermutete Anblick verwirrte den Ein dringling sodaß er die Flucht ergriff, während der Kassierer Hilse h-rbeiholte, Leider ist der Dieb unter Zurücklassung des Beiles durch ein Klosettfenster entwichen, Pirna Die Karpfenprabme, die seit Wochen unterhalb der Brücke am Elbufer zu- lammmgesiellt wurde, hat die Anker gelichtet und die Reise nach Hambung angetreten. Die Ladung hat einen Wert von über 200 000 Mark. Kamenz. Selbmord verübte aus Furcht vor Strafe wegen eines geringfügigen Ver gehens der K.freite Rülke der 7. Kompagnie des Regiments Nr. 178. Coswig. Am Sonnabend abend gegen 9 Uhr hat der 24 Jahre alte Schlossergehilse Max Emil Dumdei seine Geliebte und sich selbst erschossen. Die 25 Jahre alte Agnes Klause, die in einem Sanatorium zu Neu coswig beschäftigt war und die Dumdei batte herauSruien lassm, war sofort tot. Der Täter starb Sonntag abend im Krankenbause. Meißen. Im erneuerten Doms tritt hin- sichliich des Gottesdienstes insofern eine Aender- ung ein, als der bisherige Domprediger Körner infolge Krankheit nach 27 jähriger Amlierung in den Ruhestand tritt und dieses Amt zunächst nicht wieder besetzt, sondern durch den hiesigen Superintendenten verwaltet wird. Es handelt sich hurb-i nur um die sonn- und festtäglichen Pcedigtgottesdienste, da der Dom eine eigent liche Gemeinde nicht hat. — Am Sonnabend abend brannte eine große Strohfeime des Rittergutes Siebeneichen nieder. Durch den weithin sichtbaren Feuer schein waren viele Wehren der näheren Um gebung auögerückt. Großenhain. Am Freitag kehrt- ein Fremder im Gasthof zu Brockwitz ein. Er kam dem dortigen Gastwirt verdächtig vor, um so mehr, als die hiesige Gegend jetzt häufig van Einbrechern hetmgesucht worden ist. Der Wirt meldete feine Wahrnehmungen dem Schönfelder Gmdarm Horn, der auch sofort zur Stelle war. Mittlerweile war aber der Verdächtige in der Richtung nach Mühlbach weiiergewandert. In Mühlbach, wohin sich nun der Gendarm begab, traf er auf den Mann, den er zwecks Feststellung seiner Persönlichkeit stellte. Während der Gendarm die Papiere durchsah, zog Nagel blitzschnell aus der Rocktasche einen Revolver und feuerte zwei Schüsse auf den Gendarm ab, die beide trasen. Ein Schuß traf den linken Arm und der andere den rechten Oberschenkel. Der Verbrecher ergriff, nachdem er die Schüsse abgeseuert halt-, die Flucht und hielt ihm nachsetzende Verfolger dadurch ab, daß er drohte, auf sie zu schießen. Naht ausgeschlossen ist eS, daß Nagel derjenige ist, der die nächtlichen Einbrüche in Peritz, Bauda, Adelsdorf usw verübt hat. Wreiberg. Seinen Verletzungen erlegen ist nunmehr der Möbelsabrikant und Stadlrat Heinrich, der auf dem Bahnkörper bet Franken berg schwer verletzt aufgefunden wurde. Wermsdorf. Am Morgen des Refor- mationSsesteS bemerkte Förster Bartsch aus Mahlt« im Walde zwei Männer, die sich mit dem Zerteilen eines Rehes belästigten. Aus Anrufen ergriffen die Wilderer, die das Reh anscheinend in der Schlinge fingen, die Flucht. Ein ans d!e Spur gesetzter Polizeihund stellte bald die Flüchtigen, die sich als Wermsdorfer Einwohner entpuppten Wrimma. Ausgangs Juli war vom hiesigen Husaren-Regiment der damals im ersten Jahre dienende Husar P-t-r der erste, Eskadron verschwunden. Nan glaubte sofori an Desertion obwohl der Hufir eine Täuschung versucht hatte, Man fand nämlich an der Militäcbadeanstalt an der Mulde die Uniform stücke Peters, so daß es schien, als ob ein Badeunglück vorlag. Die Untersuchung förderte aber sofort genug V-rdachtSgründe dafür zu Tage, daß der Husar fahnenflüchtig geworden war. Die Suche nach dem Desertieren blieb aber erfolglos. Dieser Tage nun hat sich Peter auf dem Konsulat in Budapest freiwillig gestellt. Er hatte sich bis dahin auf dem Balkan Herumgetrieben. Beim Ausbruch des Krieges meldete sich Peter als Kriegsfreiwilliger, wurde jedoch zurückgewtesen. Des unsteten Lebens in fremdem Lande müde, stellte er sich hieraus freiwillig in Budapest Auf Veran- iassung des Konsulats ist der Fahnenflüchtige nach Deutschland zurücktransportiert und dann vom Kriegsgericht in Leipzig in Untersuchungs haft genommen worden. Hohenstein-Ernstthal. Die Lohn bewegung der Weber dürfte demnächst zum Abschluß kommen, da der Verein der Arbeit geber sür die Textilbranche in Hohenstein-Ernst thal und Lichtenstein-Callnberg zugesichert hat, mit einer 9gliedrigen Kommission der Arbeiter über die Forderungen zu unterhandeln. Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. 13 Bände. Mit über 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in Farbendruck, Kupferätzung und Holzschnitt, sowie 13 Karten. Vierte, vollständig neubeacbeitete Auflage, heraus gegeben von Pros. vr. Otto zur Strassen. Band X.: Die Säugetiere. Neu- bearbeftet von Ludwig Heck. Erster Teil. Mit 100 Abbildungen im Text und S1 Tafeln. In Halbleder gebunden 12 Mark. Nach mehreren Vogelbänden ist nun der erste Band der Säugetiere des neuen „Brehm" er schienen. Entsprechend dem stark betonten Ent- wickiungsg-danken, der den jetzigen Ausbau de» Werkes bedingt, enthält der Band außer dem ganz neu geschriebenen, reichillustrierten Ueber- blick über die Gesamtheit der Säuger der Klo akentiere, Beuteltiere, Jnsek.enfreffer, Flatter» tiere, Erdferkel, Schuppentiere und Lenarthra (Gürteltiere, Ameisenfresser, Faultiere). Der speziellen Darstellung wurde das moderne System zugrunde gelegt, welches jetzt am all gemeinsten anerkannt wird: das des Trouessart« schen Säugetierkatalogs. Zugleich ist die Zahl der hier behandelten Formen im Vergleich zu der früheren Auflage fast aus das Vierfache gebracht worden. Besonderen Nachdruck legt der Verfasser auf die UebergangSformen. Das erhöht den Eindruck des Geschloffenen, den die neue Bearbeiiung überhaupt in hervorragendem Maße macht, und dient gleichzeitig der Ver tiefung der NaturerkenntntS, eines Zieles, da» der Autor dankenswerterweise überall betont, wo sich Gelegenheit dazu bietet. Die Schilderungen von der Lebensweise der Säugetiere sind dem Geiste des allberühmten Weckes enisprechend fortgefühlt, erfreulicherweise mit genauerer Quellenangabe als früher. Prächtige Illu strationen, farbig und schwarz, ergänzen den Text und entzücken daS Auge. Dem Namen K. L. Hartig, dec neben W. Kuhnert mit einer stattlichen Zahl auch farbiger Bilder vertreten ist, hoffen wir ferner zu begegnen. Der Fülle der Photographien aus den verschiedensten Gegenden der Windrose merkt man die weit verzweigten Beziehungen des Autors an. Es ist zu erwarten, daß dieser neue Band, der sich m seiner prachtvollen Ausstattung den früheren Bänden ebenbürtig anreihi, dem Werke viel« neue Freunde zusühren wird. Radeberger „Wolken"-Testen Waschpulver^ 8i-ich-5eifenslocken eMMlnerKsdsberg