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Ottendorfer Zeitung : 06.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191210062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19121006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19121006
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-10
- Tag 1912-10-06
-
Monat
1912-10
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 06.10.1912
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Der Zufmarlck rum kalkrmkriege. Alles kriegsbereit. — Börsenpmiik. — Wo bleibe« die Großmächte? O Nachdem zunächst Serbien, Bulgarien und Griechenland eine allgemeine Mobilmachung . beschlossen haben, hat jetzt auch Montenegro sein rätselhaftes Schweigen gebrochen und eben falls die Mobilisierung seiner gesamten Armee angekündigt. Daß unter diesen Umständen die Türkei entweder bedingungslos nachgeben oder mit gleichen Maßnahmen antworten würde, war leicht auszurechnen. Das monatelange gefähr liche Spiel mit dem Feuer ist nun ernst ge worden. Die Entscheidung steht auf des Messers Schneide, und es scheint kaum eine Verständigung möglich. Diesen Eindruck hat man in ganz Europa; das zeigen die Kursstürze, die in Balkanwerten an allen bedeutenden Börsenplätzen unmittelbar nach der Bekanntgabe der Mobilisierungen stattfanden. Die Türkei hat ihre gesamte Armee aufgeboten und lediglich von einer Mobilisierung an der russischen Grenze Abstand genommen, weil man sich von jener Seite sicher wähnt. Sollte es zum Schlagen kommen, so wäre die Stellung der Türkei trotz der zahlreichen Gegner durch aus keine ungünstige, vorausgesetzt, daß der Krieg auf die Balkanstaaten beschränkt bliebe. DieTürkei vermag in diesem Falle etwa 450 000 Mann ins Feld zu stellen, vorzüglich ausge rüstet, gut geschult und diszipliniert. Daß der türkische Soldat äußerst kriegstüchtig und wider standsfähig ist, hat er bei jeder Gelegenheit be wiesen. Ihr gefährlichster Gegner würde Bul garien sein, das wohl etwa 280 000 Mann auf die Beine bringen könnte, Soldaten, die der Türkei ebenbürtig wären. Dagegen ist der Wert des serbischen Heeres, das auf eine Stärke von kaum 100 000 Mann gebracht werden könnte, nicht allzu hoch ein- zuschätzen, ebensowenig wie der der vielleicht 50000 Griechen. Dagegen wären die 30000 Montenegriner beachtenswerte Gegner im Ge birgskriege, namentlich wenn er sich an der Grenze abspielte. Es fragt sich nun, was die vier Staaten, die sich trotz mannigfacher Gegen sätze so überraschend zusammengefunden haben, von einem für sie siegreichen Ausgang des Krieges erwarten. Sie haben der Türkei ein Ultimatum überreicht, in dem sie Gewährung der Selbstverwaltung für Mazedonien, Adria nopel, Altserbien, den Sandschak Novibazar, Epirus und Thessalien verlangen. Es sind das Reformen, die die Türkei bereits vor längerer Zeit zugesagt hat, deren Durchführung aber nicht zuletzt durch den Tripoliskrieg verzögert worden ist. Wenn nun aber diese neue Er werbsgesellschaft an eine Aufteilung der Türkei denkt oder auch nur daran, auf Kosten der Türkei zu ihrer staatlichen Abrundung notwendige Gebiete zu erwerben, so dürsten sie die Rech nung ohne die Großmächte gemacht haben. Denn die Türkei ist seit je — und besonders seit dem Berliner Kongreß — der Pufferstaat ge wesen, dessen Erhaltung allen Mächten gleich am Herzen lag. Freilich die Haltung der Groß mächte ist unberechenbar. Denn was bei der kriegerischen Wendung, die die Dinge am Balkan genommen haben, Publikum und Börse ganz besonders beunruhigt, ist vielleicht nicht so sehr die Mobilmachung der kleinen Balkanstaaten, als. die große Frage: Wer steckt dahinter? Wer hat vermocht, daß Serbien, Bulgarien, Grie chenland und Montenegro, deren weit ausein- andergehendc und in vielen Punkten feindselig gegenüberstehendeJnteressen bisher gewissermaßen als ein Friedensfaktor für die Balkanhalbinsel be-! trachtet wurden, sich plötzlich zu gemeinsamem Handeln entschlossen haben? Und die Antwort lautet wenig tröstlich, denn die probeweise Mobilisierung der russischen Armee in den Weichselgebieten läßt nur eine Deutung zu : Sie soll>eine Kundgebung gegen Österreich sein, wenn nicht gar eine Drohung. Und man hat in Österreich den Wink sehr wohl verstanden. Aber nicht wie vor der bosnischen Krise, wie vor der Zeit des Herrn Nhrenthal und der politischen Tätigkeit des Thronfolgers Franz Ferdinand weicht man am D maustrande zurück, sondern man beharrt dabei, auf dem Balkan eine führende Rolle zu spielen. Und das Organ des Thronfolgers, die ,Reichspost', schreibt denn auch: „Wenn Rußland in Konstantinopel für Selbstverwaltungsbestrebungen, wie sie Bul garien und Serbien fordern, eingetreten ist, so hat es damit den hartnäckigsten Widerstand der Türkei hervorgerufen und statt einer Ent spannung eine VerMrfung der Lage ver ursacht. In dem Schritte Rußlands hat man in Sofia und Belgrad eher eine Ermunterung erblickt. Es heißt, das Rußland in Russisch- Polen militärische Maßnahmen, „Probemobtlmachungeu", trifft. Der Zweck solcher militärischen Maßnahmen in dem gegenwärtigen Augenblick könnte sehr leicht als Maßnahme gegen uns gedeutet werden. Sollte dies der Fall sein, so möge man in Rußland wissen, daß sich Österreich-Ungarn nicht einschüchtern läßt, daß es unentwegt der Richt linie seiner Balkanpolitik zu folgen bereit ist, ohne Rücksicht darauf, ob dies Rußland an genehm oder unangenehm ist. Osterreich-Ungarn will den Frieden, es hat dafür mehr als einen Beweis gegeben, es wird aber nicht dulden, daß seine Lebensinterefsen auf dem Balkan gefährdet werden, und Bangemache« gilt nicht. So steht das Spiel." — An Deutlichkeit lassen diese Ausführungen nichts zu wünschen übrig. Bei dieser Sachlage sind natürlich die Diplo maten doppelt eifrig bemüht, in letzter Stunde einen Balkankrieg zu verhindern. Es heißt, sie wollen in Konstantinopel wie den Balkanstaaten auf Rückgängigmachung der den Frieden be drohenden Mobilisierungsmaßregeln hinwirken. Man wird sich aber beeilen müssen, ehe sirgend- wo an der Grenze aus Versehen losge chossen wird. Leider ist es sehr fraglich, ob der einzige Bermittlungsvorschlag, den die Mächte ausgeklügelt haben, in der Türkei Bereitwilligkeit finden wird. Man will nämlich der Türkei eine Zusatzakte zur türkischen Verfassung anraten. Diese Zusatzaste, in der die wichtigsten Wünsche der Provinzen Erfüllung fänden, wäre vom Sultan zu beeiden und der Verfassung durchausgleichzuachten. Die Gültig keitserklärung der Akte hätte bis Jahresschluss zu erfolgen. Die Türkei würde versprechen, schon innerhalb dieser drei Monate die unab- weislichsten vorbereitenden Reformen ein zuführen. Das sieht allerdings aus, wie em Ausweg, ist aber keiner, weil eine aufgedrungene Verfassungsänderung das türkische Nationalgefühl, das in letzter Zeit schon starken Belastungsproben unterworfen gewesen ist, ver letzen müßte. Die Türkei braucht Zeit und Geld! Darum müssen die Großmächte vor allem den neuen Vierbund, die „Erwerbsgesell schaft", zur Vernunft bringen. Sonst steht der Balkan über kurz oder lang in Flammen. Politische K.unclscbau. Deutschland. *Auf Einladung Kaiser Wilhelms wird der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand an der Anfang Novem ber in der Letzlinger Heide stattfindenden Hof jagd teilnehmen. * Soweit sich bisher übersehen läßt, werden sich die süddeutschen Bundesregierungen bezüglich der Maßnahmen gegen die Fleischnot dem Vorgehen der preußischen Regierung anschließen. In Bnndeskreisen ist man überzeugt, daß die vorgeschlagenen Maßnahmen hinreichen werden, um eine Verbilligung des Fleisches herbeizu führen. * Nachdem die kaufmännischen Körperschaften zu dem im Reichsamt des Innern festgestellten und im Mürz veröffentlichten Gesetzentwurf über die Sonntagsruhe im Handels gewerbe Stellung genommen haben, ist nun mehr auch den Kaufmannsgerichten Gelegenheit K Der Sturm brickt los. -j Historisch« Novelle von A. Lindner. (Fortsetzung.) ^lnd doch Verurteilt?" „Diese Bedenken schweigen der großen Sache gegenüber. Wenn Jork an der Seüe der Russen sich auf die französischen Heere würfe, ckem Mann sähe die Heimat wieder." „Und wie willst du dich seiner bemächtigen? Kannst du ihn aus der Mitte seiner Tmppen herausholen?" „DaS wird nicht angehen, liebes -Kind. Aber der General wird diese Nacht nach der Mühle von Poscherun reiten, um die Russen zu treffen; einige französische Retter genügen, ihn «fzugrrrfen." Aus Elises Brust fuhr ein tiefer Atem. Jetzt endlich riß fie ihre Augen von Ostarp los und ihre Hand aus der seinen und stand mit wogender Brust abgewendet. Es war ge schehen! Karl Ostarp war dem Eindruck des schönen Mädchens erlegen und hatte mit der selben Hast, mit der sie Fragen tat, seine Ant worten abgegeben, als hätte er in einem Zauber hann gestanden. „Elise," sagte er jetzt etwas unruhig, „mit welcher Antwort aus deinem Herzen soll ich zurückkehren? Wann sehen wir uns wieder?" „In Königsberg, Karl Ostarp. Ich werde »och heute dahin zurückkehreu." „Und kein Kuß zum Willkommen und keiner Mw. Abschied?" Karl trat auf sie zu; aber ehe er sie er reichte, durchmaß sie das Zimmer, ihre Auf regung nicht mehr bergend. „Wer jetzt ein Mann wäre!" rief sie. „Fassung! Fassung l O Karl, du bist mit einer großen Aufgabe betraut!" „Ich denke es, Elise. Aber jetzt laß uns scheiden, ich muß zurück." „Adieu Karl!" „Und keinen Kuß, Elise?" „An Ihre Aufgabe, Herr Oberst! Und lassen Sie uns an weiter nichts denken. Auf Wieder sehen in Königsberg!" Ostarp war verblüfft. Er stampfte leicht mit dem Fuß auf und wendete sich mit den Worten der Tür zu: „In Königsberg also. Adieu Elise!" Draußen vor der Tür stand er noch einmal sinnend still. Dann sagte er vor sich hin: „Wäre Verrat zu fürchten, so käme er doch zu spät, denn heute nacht schon wird alles getan sein." Er besüeg sein Pferd und sprengte in der Richtung nach Tauroggen zu über die Heide. 12. Elise, allein im Zimmer, blickte mit geballten Händen nach der Tür, die sich hinter Ostarp geschlossen hatte. Dann brach sie i« die leiden schaftlichen Worte ans: „Verräter! Pfui! — Daß ich sm« schänd lichen Worte aus meinem Gedächtnis fegen könnte! Daß ich Geduld hatte, mit deutschem Ohr sie anzuhöreu I Mit den Nägel» möchte ich diese Wangen zerfleischen, die zu seinen Plänen gelächelt. Wer ich mußte heucheln, wenn ich zu gutachtlichen Äußerungen hierüber gegeben worden. Als eines der ersten hat das Kauf mannsgericht Nürnberg hiervon Gebrauch ge macht. In seinem an den Bundesrat ge richteten Gutachten bezeichnet es die vorge schlagene reichsgesetzliche Regelung der Sonn tagsruhe im Handelsgewerbe als ungenügend. Das Kaufmannsgericht hält die Einführung der völligen Sonntagsruhe durch Reichsgesetz, ab gesehen von den in dem Entwurfs angeführten Ausnahmefällen, in Übereinstimmung mit weiten Kreisen der selbständigen Kaufleute in Kontor und offenen Verkaufsstellen für sehr wohl durchführbar. *Jn Heidelberg findet dieser Tage die Sitzung des Verbandes für internationale Verständigung statt, an dem Vertreter fast aller Kulturstaaten teilnehmen. Italien. * Wie verlautet, wird in den nächsten Tagen eine Enzyklika des Papstes erscheinen, die zu der Gewerkschaftsfrage eingehend Stellung nimmt. Belgien. *Jm Hinblick auf den von der Sozial- dem okratie zur Erzwingung des gleichen Stimm rechts beschlossenen General st reik in Bel gien herrscht in den Bergwerksbezirken bereits eine bedenkliche Erregung. Geschäftsreisende durchziehen das Land, verkaufen Browning pistolen auf Abzahlung, zwei Frank die Woche. Die Arbeiter sparen sich das Geld dafür am Munde ab. Mehrere hundert Brownings sind so allein in dem kleinen Städtchen Ghislain kürzlich verkauft worden. Der Kriegsminister traf Anordnungen für die Auswechslung der Garnisonen in dem unruhigen Gebiet, well die dort liegenden Regimenter zu unsicher sind. Spanien. "Nach anfänglichem Zögern haben jetzt die sämtlichen Eisenbahnange st eilten be schlossen, ihren Kollegen in Katalonien zu folgen und in den Streik zu treten. Rußland. "Die Untersuchung wegen der Flotten- revolte in Sebastopol ist nunmehr be endet. Die revolutionären Umtriebe scheinen doch bedeutend umfangreicher zu sein, als die Regierung anfangs zugeben wollte, denn nicht weniger als 151 Matrosen sind dem Gericht" übergeben worden. Die Anklage lautet auf Revolte und Aufreizung. Allen. O Eine aufsehenerregende Meldung kommt aus Teheran. Danach soll jetzt in London (zwischen dem Minister des Äußeren Grey und dem dort zu Besuch weilenden russischen Minister des Äußeren Sasonow) die Entscheidung ge troffen worden sein, daß Mohammed Ali, der ehemalige in Verbannung lebende Schah, der monatelang vergeblich um seinen Thron gekämpft hat, wieder nach Persien zurück- kehren solle. Ihm wird ein Kabinett von acht Ministern zur Seite gestellt, denen wiederum vier englische und vier russische Berater beige geben werden. England und Rußland gewähren gleichzeitig eine Anleihe von 70 Millionen Toman (etwa 500 Millionen Mark), wovon aber 20 als Entschädigungen für Verluste während der Unmhen der letzten Jahre abge- gezogen werden. Vie Tumulte in Lawrence. In der Weberstadt Lawrence in Massachu setts (Der. Staaten) ist es zurevolutio- nären Gewalttaten gekommen, wie man sie dort bisher noch nicht erlebt hat. Drei Führer der italienischen Arbeiter waren ver schiedener Untaten angeklagt und ihnen sollte daher der Prozeß gemacht werden. Bei Be ginn der Verhandlung sammelte sich eine etwa 10 000 Köpfe zählende Menschenmenge an und zog singend und schreiend nach dem Fabrik viertel. Unterwegs wurden alle Arbeiter, die sich nicht anschließen wollten, mißhandelt. Es folgten Angriffe auf Fabriken. Die berittene Polizei suchte die Menge mit schweren Knüppeln auseinander zu treiben, und viele Männer und Frauen gerieten dabei unter die Hufe der alles erfahren wollte. Dank dir, mein Vater, der mich gelehrt hat, was an diesem Weltbürger tums verächtlich ist; gelehrt hat, daß nur der Mensch an die Menschheit gehört, dessen Wirken wurzelt in einer Heimat. O gütiger Gott, daß ich meinem Vaterlande zu dienen berufen bin. Dich, Karl Ostarp, überlass' ich deinem Kaiser nnd deiner Schande! Ich aber, ich habe mein Herz zurück I" Den letzten Jubelschrei hörte Käthe, die in Mädchentracht in das Zimmer getreten war. Elise bemerkte sie noch nicht. „Wer mir jetzt einen Freund schickte, emes getreuen Menschen l" rief sie. „Ich weiß einen," sagte Käthe. „Wen Käthe? Wer ist es?" „Dreh' dich um, Elise, dann will ich es sagen." Elise tat ihr den Gefallen, dann hörte sie die Worte: „Sergeant Wittich!" aus Käthes Munde. „Ist hier?" fragte Elise hastig, sich wieder wendend. „Wo ist er?" „Draußen. Er hat den Oberst hierher be gleitet. Ich bat ihn, zu warten, bis ihr fertig wäret." „So ruf'ihn, Käthe!" r „Ja, aber erst sag' mir, hast im Karl Ostarp denn noch so lieb?" „Wie der Vogel die Klapperschlange. Warum hast du denn die Burschentracht aus- gezogen ?" „Well —" Käthe wurde feuerrot und eilte mit den Worten hinaus: „Aber ich will doch de« Wittich rufen." Zchiffskatastrophe auf der Donau. — 30 Soldaten ertrunken.— Nahe dem rumänischen Städtchen Hmsova an der Donau rannte der Dampfer „SzechE der ungarischen Donauschiffahrt eine MilM' schaluppe an, die sofort sank. Neun Offizier, darunter ein Oberst, ein Major, drei Leutnants, ein Mlitärarzt und drei Fähnriche, ertranken. Von den Soldaten haben 21 Mann das Leven verloren. Der ungarische Dampfer wurde vo« den rumänischen Behörden beschlagnahmt. Pferde. Ein Regen von schweren Steinen gwS auf die Polizisten nieder. Revolver knallten, Mefser blitzten, und M Hammer und Beil dienten den rasenden Aut' rührern als Waffen. Auf beiden Seiten M es viele blutige Köpfe. Auch eine Anzabl Journalisten wurden von der Polizei, dw keinen Unterschied machen konnte, bös out' genommen. Aus allen Nachbarorten eine Polizei zur Hilfe herbei, und so gelang es end lich, die wütenden Volksmengen zu zerstreuen. In den Krankenhäusern liegen mehr als 50 Per sonen mit zerschlagenem Schädel, und die PoM- gefängnisse sind mit Verhafteten, darunter viele Frauen, überfüllt. l>eer uncl flotte. — Das Zeppelin-Luftschiff für die Marine ist jetzt in Friedrichshafen im Auftrage des Reichsmarineamts durch Marineoberingenieuk Busch und Kapitänleutnant Hanne, dem künftigen Führer des Luftschiffs, im Gerippe übernommen worden. Die Probefahrten haben sofort be gonnen. — Die Erfindung eines deutschen Ingenieurs namens Achtert wird bei der künftigen Aus stattung unsrer Kriegsschiffe eine bedeutende Rolle spielen. Es handelt sich um Torptdo- Schutznetze gegen Luftschiff-Torpedos. Wie die Torpedoschutznetze, mit denen unsre Kriegsschiffe jetzt ausgestattet werden, zum Schutz gegen die Torpedos dienen sollen, so sollen die neuen Schutznetze gegen die Luftschiffbomben als Schutz wirksam werden. Die Netze werden über das Schiff ausgespannt. Mit Hilfe einiger weniger Griffe ist es leicht möglich, in kurzer Zeit ein Netz über das Kriegsschiff zu spannen und es so den Angriffen von fetten der Flug zeuge zu entziehen. Die Schutznetze könne« ebenso schnell wieder eingezogen werden,'wie sie ausgefpannt werden. Von s^ak uncl fern. Eine Funkenstation auf dem Santis. Zwischen dem Deutschen Reiche und der Schweis ist vor kurzem eine Verständigung zustande ge kommen, nach der auf dem 2504 Meter hohe« Säntis eine Station für drahtlose TeleDaphie eingerichtet wird, die in Verbindung mit der Funkenstation auf der Zugspitze (2963 Meter) eine Überbrückung der Hochalpen für die draht lose Telegraphie ermöglichen soll. «10« Jahre alt. Den 106. Geburtstag begeht dieser Tage die Volksichullehrerwitwe Kirste in Bromberg. Die Greisin ist körperlich und geistig noch außerordentlich rüstig und denkt, wie sie humoristisch äußert, vorläufig noch nicht ans Sterben. Anläßlich ihres 100. Geburts tages verlieh ihr der Kaiser eine mit seine« Bildnis geschmückte Kaffeetasse aus der König lichen Porzellanmanufaktur. Zur Feier des 106. Geburtstages hat der Kaiser dem Regie rungs-Präsidenten Auftrag erteilt, dem alte« Mütterchen seine herzlichste Gratulation auszu sprechen. Mißbrauch mit Renndepeschen. Bes« Postamt in Unna ist zwei Beamten plötzlich die Ausübung von Dienstgeschäften durch ihre vor gesetzte Behörde untersagt worden. Die Beamte« find verdächtig, das Telegraphen-Geheimnis verletzt und Nachrichten, die den Rennsport be treffen, für sich verwendet zu haben, um sich einen Lermögensoorteil zu verschaffen. Elise sah ihr nach. „Die schüttelte ja die Liebe gewaltig um Ja, sie ist glücklich!" dachte sie vor-sich hm- ' Der Sergeant Wittich trat ein und salutier^ Hinter ihm in der halb geöffneten Tür Käthe sichtbar. Wittich machte ein vergnügte Gesicht, wagte aber aus Respekt das Fräuler« nicht zuerst zu begrüße«. „Ja, ja, Wittich," sagte Elfte freiulW „mm sehen wir uns in Rußland wieder. liegt denn die Mühle vo« Poscherun ?" „Ziemlich Nordost vo« Lager, m der Näht des dritten Postens." „Wer kommandiert dort?" „Der Hauptmann Gräff hat diesen Poste" bezogen." - , Über Elises Gesicht zuckt es wie freudig Überraschung. „Das ist ja sehr gut," sagte fie hastig.,H rhre Brieftasche heraus und beschrieb ein mit dem Bleistift. Dann reichte fie es. WiM- „Ihr werdet diese Zellen dem HmchtmmM bringen. Wann könnt Ihr dort sein?" „In einer Stunde, mein Fräulein." . „Spätestens, Wittich, und wenn. Ihr dA Pferde unter de« Leibe zusammenrettet. Ihr, Wittich? Es gilt das Leben des Genera» York." Wittich riß blitzschnell den Säbel halb m» der Scheide und fragte funkelnden Auges- ,Was gilt? Tod und Teufel, was ist v* Werke?" ' „Wie ich Euch sagte. In den Sattel, Ser geant, und rettet den General!" Ei« S 8erk, wie Weisen l Terra. Kan Dn Verei «chtigü , Mlisieren Terra-Kar stanalisteru oiaßfeld b ?Wf der 8 Gebir< iberschrittei Wäge > »erden, di Ke Höher Msung d Mellt, dc I!u kostspie »irden. ' Kommen, °aren Tur sigen. Eii ! Korden, di . Umfar dolländift ki der holl schmuggel vträlen b M Venlo kee, Schr Mbeamte W hattl Kurde ein bud der d bttschärft. - Das I Tchuftwa Hessen-Na Familie g< besuchte dc sin angebl <8and unt kl- Im: «er Schuß Auch die Kurde so i sanken ha Der k I einem obe einer Berl, M gekom Zutritt de Hut aufbe Eie gefä s dehmen?" Mngen Bi der Zeigef Allein, err kurfsvoll bin doch eine Dam langer Ko adlerflaum sichtigen P sollte aber dermeintlr 3ahre an Gelächter Eine staatlich Theorie r Nächst in stehenden Krankreiä eregere W Kittelbar »Ein gw lollegium. G Eii Flieger H> thal bei 2 der an de konnte, d Mor ha 25 Sekun , Käthe «tun Gef Es s Beide Pferd an, „Wen begann s bom Rag s. .Nu, '.So - »Für «UN MN . „Ja, steb' woh „Und „Kein Ach dein . Noch keinem 2 eilenden den gef« , Kein der 24. das Gel die eben vber auch hältniffe vachtsfest dacht, wi 12. Stun die Lust, allgemein Mgebun die tarier Ausländ.
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