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Ottendorfer Zeitung : 02.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191210024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19121002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19121002
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-10
- Tag 1912-10-02
-
Monat
1912-10
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.10.1912
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wird nach einer neuen Weisung der englischen heben, sowie die notwendigen Aufklärungen zu scheu Dampfer. Der Gesandte soll fordern das Versicherungsgesetz geschaffenen Umständen nicht zu arbeiten und werden demgemäß nun ihre bestehenden Verträge mit den Krankenkassen kündigen. yU i einsetzen. Sämtliche Mitglieder dieser Vereini- s verlangen wegen des Angriffs auf den griechi- ! gung (das sind neun Zehntel der Arzte Eng» I scheu Dampfer. Der Gesandte soll fordern: I lands) haben sich verpflichtet, unter den durchI nopel hat den Austrag erhalten, bei der türki- wird nach einer neuen Weisung der englischen schen Regierung energischen Einspruch zu er- medizinischen Gesellschaft bereits am 1. Oktober Vas franrölilcke Sckiekpulver». Lumpen — Socken — Alte Hemden. Der stolze Herr Delcassö, der in seiner Eigen schaft als französischer Marineminister die Schlag fertigkeit der ihm unterstellten Flotte nicht genug loben konnte, hat jetzt eingestehen müssen, daß das L-Pulver (das schon so viel Unheil ange richtet hat) überhaupt nicht zu gebrauchen ist. Demgemäß sind bedeutende Pulverbestellungen im Auslande vorgenommen worden. Ist diese Bestellung schon bemerkenswert, so wird die französische Pulverkalamität durch einen Artikel des Maiin' in das rechte Licht gerückt, der fest stellt, daß das Pulver trotz aller Unfälle und Untersuchungen auch jetzt noch aus verdorbenen Rohmaterialien und bei einer vorschriftswidrig hohen Temperatur hergestellt werde, wie aus den Berichten einer Kommission hervorgehe, die sich aus den hervorragendsten Pulverkennern Frankreichs zusammensetzt. Die betreffenden Berichte stammen aus dem Juni d. Js., also aus der Zeit nach den mehr fachen Pulverunfällen. Es soll dabei verdorbene Baumwolle, die von alten Strümpfen und Hemden stammt, verwandt werden, und aus Bequemlichkeit wegen leichterer Herstellung eine Temperatur zur Anwendung gelangen, die um etwa 24 Grad Celsius höher ist als die vor schriftsmäßige. Diese minderwertige Baumwolle sei mittels Chlor gebleicht worden, und das Vorhandensein des Chlors in der Baumwolle habe später notwendigerweise eine Zersetzung des Pulvers herbeiführen müssen. Es sei sogar vorgeschrieben worden, die alten Vorräte erst zu erschöpfen und die mit Lieferanten einge- gangenen Kontrakte ablaufen zu lasten, ehe man zu einer verbesserten Fabrikation greife. Wenn sich diese Darstellung des „Matin" be stätigt, so wäre die „Schlagfertigkeit* der fran zösischen Flotte allerdings eigenartig illustriert. .Beim e Madige Mes ein N Versio Klich au > schütte Ae tönern auf de: r Käthe A Gesich abscher . Die AI K bebau Laster zu M mit Amerika. * Der in Boston tagende Interna tionale Handelskammerkongreß hat beschlossen, eine internationale Konferenz einzuberusen, dis sich mit der voraussichtlich in den nächsten Jahren immer noch zunehmenden Lebensmittelteuerung beschäftigen soll. Asien. *Von den Zuständen in China gibt die Meldung über eine Meuterei in Wutsch ang ein anschauliches Bild. Dort wollte die Kavallerie höheren Sold haben und als er verweigert wurde, meuterten 2000 Mann, die noch durch Artillerie verstärkt wurden. Erst nach heftigem Kampf konnten die Meuterer überwältigt werden. 250 von ihnen wmden sofort erschossen. 1) Ein« strenge Bestrafung der Schuldigen. 2) Eine Entschuldigung der türkischen Regierung. 3) Schadenersatz. Hier müssen entschieden die Mächte eingreifen und insbesondere die Schutzmächte von Samos müssen er ¬ klären, daß sie in dieser Stunde unter keinen Umständen eine Lösung des Kretaproblems, noch eine solche der samiotischen Frage zulassen wollen. Geschieht das nicht, so ist es allerdings leicht möglich, daß die Balkanstaaten, verblendet durch die Tatenlosigkeit der Großmächte, die tollen Gerüchte zur Wahrheit werden lassen. Man hat lange genug mit dem Feuer gespielt — es muß endlich ausgeblasen werden. „Die Defileen von Poscherun." „Richtig. Er ermöglicht unsre Verbindung mit dem Oberstkommandierenden Macdonald. Weiß Er, warum ich frage?" „Pauluzzi könnte die Zusammenkunft mit dem General Jork benutzen, um die Preußen sicher zu machen, den Posten zu überrumpeln und uns von Macdonald abzuschneiden." „Richtig, Gräff." Der General trat an ihn heran und schlug ihn leicht auf die Schulter. Dann begann er das vorige Spiel mit einem Knopfe des Haupt manns. „Diesen Posten vertrau' ich Ihm. Ju der militärischen Lage ändert sich nichts. Vom Waffenstillstand ist keine Rede. Ich besuche den Pauluzzi als Privatperson. Er kann angreifen oder angegriffen werden, versteht Er mich?" „Ich begreife den vollen Umfang meiner Aufgabe, mein Generali" „Gute Nacht." Der General wendete sich von ihm. Als Gräff aber die Tür erreicht hatte, hieß ihn der Ruf Jorks noch einmal stille stehen. „Gräff!" Jork schien etwas unmhig zu sein. „Wir müssen diesen Posten behaupten, Gräff. Wenn man mich von Macdonald abschnitte, wäre der Verräter in Jork fertig. Der Pauluzzi könnte glauben, wir wären ihm alle zu dumm, und unsre Posten würden schlafen, während sich die Generale besuchen, 's ist immer hin nur ein Italiener, dieser Pauluzzi." „Mein Leben ist nichts, General, aber meine Ehre ist alles l" erwiderte Gräff ernst. keinen einsvrechenden Fremden bei sich geieh^ Um so größer war das Erstaunen seiner MA als an dem Tage, da das Erzählte vor«^ gegen Abend hin ein Korbwagen vor Kruge hielt, der von einem preußischen begleitet worden. Der Offizier halte sich, «"^ dem die zwei Mädchen, die der KorbwE hierher befördert, ihre Unterkunft in dem «E bewohnbaren Raume gefunden, sofort wie«, verabschiedet und zu Pferde seinen Weg Tauroggen in eiligem Ritte fortgesetzt. Es war ein notdürftiges Bett, in dem ihre Nachtruhe gefunden. Käthe Kormans leg sich einen Stuhl um, so daß die schiesstebe« < Lehne zum Kopfkissen dienen mußte, ein B«« gedörrter Kräuter, die sie im Winkel fand, uv den Kopf und schlief so am Boden auf hölzernen Diele. Bequem war das Lager nicht, daher wch > anch schon auf den Beinen, als die MorgenM mit dem ersten Strahle die gefrorene zu vergolden anfing, während Elise noch in Schlafe lag. . § Der Wirt war mcht einmal zu Hawe, trieb sich augenblicklich als Branwweinha« im preußischen Lager umher. Nur eine « treu erprobte Magd hütete den elenden, fallenen Bau. „ ..«uk, Fröstelnd betrat Käthe eine Art HaU-'^ die als Küche und Schlafzimmer diente, noch Waschwasser sich umzusehen. Die z Magd saß vor dem Herd, auf dem berens Feuer brannte, aber sie ließ verschlafen Kopf auf die Brust hängen und beinerne Eintreten des verkleideten Mädchens kaum- Tumulte auf äem ÄleltfrieäeuskongreK. Auf dem Weltfriedenskongreß, der in Genf seine Tagung abhielt, kam eS wiederholt zu stürmischen Auftritten, die es ganz vergessen machte, daß diese Versammlung dem Weltfrieden dienen will. Der erste Krach erfolgte, als der Franzose Gobat den Bericht über die aus Krieg und Frieden bezüglichen Jahresereignisse zur Verlesung brachte. Dabei wurden mit Bezug auf Deutschland Wendungen gebraucht, die es als Friedens st örer in Europa be zeichneten. Obwohl Gobat anscheinend nicht beabsichtigte, die deutsche Regierung anzuklagen, eine beunruhigende Haltung in der Marokkoftage eingenommen zu haben, mußte er auf Wunsch der deutschen Delegierten, die sich durch eine derartige Kundgebung verletzt fühlten, seine Äußerung zurücknehmen und sie dahin erklären, daß er die Kriegshetzer habe brandmarken wollen, die den Kaiser und die Regierung durchaus zua Kriege veranlassen wollten. Zu einer zweiten stürmischen Kundgebung kam es bei der Debatte über die Haltung der italienischen Friedensfreunde, von denen einige mit Rücksicht auf den Krieg mit der Türkei de« Kongreß fern geblieben waren. Als Frau Gwiß-Adami die Haltung dieser Delegierten zu rechtfertigen suchte, mußte die Verhandlung wegen Lärms zeitweise unterbrochen werden- Der türkische Delegierte, Senator Bostani, er klärte, daß die Türken mit Freuden den italie nischen Friedensfreunden die Hand zu gemein samer Arbeit reichten. Zum Schluß verbrüderte man sich wieder und beschloß mit allem Nach' druck in Rom und Konstantinopel für den Friede« zu wirken. K Der Sturm brickt los. 6j Historische Novelle von A. Lindner. . ° (Fortsetzung.i Das war allemal Jorks Gewohnheit, wenn er außergewöhnlich vertraulich gestimmt war, oder das Bedürfnis fühlte, sich „aufzuknöpfen". „Er kann's, er ist frei. Und genährt werden muß die deutsche Erbitterung ja doch. Ich aber, ich bin gar nichts mehr, wenn ich nicht unter der Fahne der klaren Pflicht stehe." „Wo wollen Exzellenz den Pauluzzisprechen?" „In der Mühle von Poscherun. Morgen abend, wenn der Mond unter ist." „Bedeckung, Exzellenz?" „Lieber gar, Kleist! Daß sich's herum schwatzt bis zu Herrn Macdonald, oder auch unter meinen Ostpreußen ! Gäb' ein schönes Geträtsch, wenn es hieße: „Jork macht den Russen eine Visite." Sie begleiten mich, sonst niemand. Fertigen Sie den Boten noch heute zurück." Der Major verließ nach einer Verbeugung das Zimmer. Jork starrte eine Minute lang schweigend zu Boden, dann hob er den Kopf und sah, daß der Hauptmann Gräff noch un abgefertigt dastand. „Ah, gut, daß Er noch da ist, Gräff. Er hat doch gehört, was ich vorhabe?" „Alles, mein General." „Daß Er es gerade gehört hat und daß ich Ihn brauchen muß, ist mir lieb. Ich hab' so das beste Vertrauen zu Ihm." Gräff verbeugte sich. „Er kennt unsern dritten Außenposte». rDas Johanni wird Ri Berichtigung-er englisch-deutschen Grenzen in Afrika. Major Jack, der englische Kommissar der englisch - deutsch - belgischen Grenzregulierungs- Kommission ist nach England zurückgekehrt, nach dem die Arbeit der Kommission beendet worden ist. Die jetzt festgestellte Grenze ist die zwischen dem Ubanga-Schutzgebiet, der belgischen Kongo kolonie (früher Kongofreistaat) im Westen und Deutsch-Ostafrika im Süden. Sie liegt in der Nähe der Nfumbiro-Vulkane. Drei von diesen Vulkanen, von denen einer vor wenigen Jahren eine rege Tätigkeit zeigte, liegen zum Teil auf englischem Gebiet. Das Land, das von der englischen Kom mission durchquert und vermessen worden ist, ist sehr wild und rauh. Es besteht aus massigen Gebirgszügen, die, steil abfallend, von engen Tälern durchschnitten werden, deren Boden durchweg von großen Sümpfen bedeckt ist. Teile dieses Landes sind mit undurchdringlichen Wäldern oder mit Bambus bestanden. Das ganze Gebiet liegt in beträchtlicher Höhe, die zwischen sechstausend bis achttausend Fuß über dem Meeresspiegel schwankt. Die Vulkane erreichen eine Höhe von 11000 bis 14 000 Fuß. Das Klima ist infolgedessen kühl und gesund; jedoch herrschen in der Nähe der Vulkane heftige Winde und Gewitterbildung vor. Die Abhänge der meisten Vulkane sind dicht mit Bambuswäldern bestanden und in diesen kommen Elefanten, Büffel und Löwen vor. In den Bambuswäldern östlich davon leben ebenfalls Elefanten in großer Anzahl. Diese sollen einer neuen Art angehören. Die dort angetroffenen Eingeborenen sind im ganzen von friedlicher Art und vollständig Natur menschen. Jedoch wurden, als die Kommission die Vermessung der englisch-deutschen Grenze vornahm, verschiedene Träger und Soldaten von ihnen angegriffen und getötet. — Die Beziehungen zwischen den englischen Offizieren und den Mitgliedern der deutschen und belgischen Abteilungen der gemischten Kommission waren durchaus herzlicher Natur, und die zu erledigende Arbeit wurde in höchst zufriedenstellender Weise zu Ende geführt. k)eer urrcl flotte. — Die militärischen Neuformationen, dies« 1. Oktober d. Js. neugebildet werden, macke« interessante Neuerungen bei Ableistung des Fahneneides notwendig. In erster Reihe kommt dafür die neugebildete Fliegertruppe in Betracht- Da bisher ein militärischer Dienst in der Lust nicht vorhanden war und die gelegentliche Be nutzung von Luftballons als militärischer Dien« im besonderen Sinne nicht angesehen wurde, s« verpflichtete die bisherige Eidesformel die Mannschaften stets zur „Treue zu Lande und zu Wasser". Mit der Einführung eines ständige« und regelmäßigen militärischen Dienstes in der Lust wird darum eine Erweiterung dieser Formet notwendig werden und dürste Voraussicht^ schon in diesem Jahre bei der Vereidigung der Mannschaften der Fliegertruppe in Kraft trete«' Es schweben daher Erwägungen, die Man«' schäften auch zur Treue in der Luft zu vel' pflichten, sodaß die erweiterte Formel lauft« dürfte: „Treue zu Lande, zu Wasser und >« der Luft." Der Fahneneid der übrigen Ne« formationen wird sich auch nicht in der a« gemein üblichen Form vollziehen können, «« die Neuforwationen noch keine Fahnen besitz««' k^riegsgerückte. In Wien und Petersburg waren am Donnerstag Gerüchte verbreitet, wonach Bul garien an die Türkei den Krieg erklärt haben sollte, ja, in Petersburg hieß es sogar, auch Griech nland habe den Krieg erklärt. In der österreichischen Delegatton herrschte eine Zeitlang große Aufregung, denn unter den Delegierten war zuerst das Gerücht verbreitet, die Länder bank habe aus Konstantinopel eine Depesche erhalten, laut welcher Bulgarien an die Türkei den Krieg erklärt habe. Die Delegierten stürmten zum anwesenden Minister Grafen Berchtold, um ihn zu fragen, was an der Nachricht wahr sei. Berchtold erklärte, daß im Auswärtigen Amt darüber nichts bekannt sei. Auch die Minister Graf Stuergkh und Bilinski, sowie andre Vertreter der Regierungen wurden von Delegierten und Journalisten mit Fragen bestürmt, konnten aber auch nur diese Auskunft geben. Trotzdem dauerte die Aufregung fort. Auf telephonische Anfrage erklärte die Länder- bank, sie habe eine solche Nachricht nicht er halten. Erst darauf trat eine Beruhigung ein. Wenn sich also das Gerücht auch nicht bestätigt, so gibt es doch Kunde von der nervösen Stimmung, die, vom Balkan kommend, sich nachgerade über ganz Europa verbreitet hat. Hat doch die bulgarische Gesandtschaft in Wien auf eine An frage erklärt, es seien zwar keine Nachrichten über eine Kriegserklärung eingstroffen, man halte es aber nicht für unmöglich, daß eine solche erfolgt sei, denn die Aufregung in ganz Bulgarien sei sehr groß, und es sei Tatsache, daß die Türkei gegen Bulgarien mobilisiere und schlagbereit sei. Daß die Lage auf dem Balkan Gefahren in sich birgt, ist klar und ist ja auch von dem österreichischen Minister des Äußeren, Grafen Berchtold, vor den Delegationen betont worden. Von da bis zum Ausbruch eines Krieges ist es aber noch ein weiter Weg. Man sollte nicht vergessen, daß die russische Re gierung nach der Unterredung, die ihr Vertreter Sasonow mit den leitenden Männern in London gehabt hat, ausdrücklich die Erklärung abgegeben hat, sie werde weder Bulgarien noch Serbien oder Griechenland in einem Kriege gegen die Türkei unterstützen. Allerdings ist dies eine diplomatische Erklärung, denn sie enthält seltsamerweise nichts über Ruß lands Stellungnahme für den Fall, daß Monte negro den Krieg erklärt. Aber gleichviel, man darf vorläufig noch hoffen, daß die kleinen Balkanstaaten nicht eigenmächtig handeln werden, solange die Großmächte einen Krieg nicht wollen. Oder sind etwa Europas Staaten so ohnmächtig, daß sie den so lange und so sorgsam behüteten Frieden auf dem Balkan nicht länger erhalten können? Oder verfolgen einige von ihnen Sonderpläne für den Fall eines Balkankrieges ? Es steht zu viel auf dem Spiel, als daß man jetzt noch Geheimabkommen treffen könnte, die die kriegslustigen Kleinstaaten ermutigen könnten. Im Lichte solcher Be trachtung ist es immerhin verdächtig, daß man so wenig von Vermittlungsversuchen hört, um die mannigfachen Grenzreibereien beizulegen. Und am schlimmsten ist, daß man Griechenland gewähren läßt, das offenbar den Einfall einiger kretischer Hitzköpfe, die Insel Samos gewaltsam für Griechenland zu erobern, im geheimen gut heißt. Die Besatzung von Samos tat ihre Pflicht, indem sie sich gegen die Eindringlinge verteidigte; zu dieser Pflicht gehörte es auch, daß sie ein griechisches Schiff, das Aufständische trug, beschoß. Darüber ist die nie ausbletbende „allgemeine Erregung" entstanden. Und über- eifrige Diplomaten haben daraus einen sehr! ernsten griechisch - türkischen Zwischenfall gemacht. Der griechische Gesandte in Konstanti- Noch einmal trat der General näher und bot dem Hauptmann die Hand. Das war bei Jork das alleräußerste Zeichen von Zutrauen und kam in seinem Leben sehr wenig vor. „Eben well ich Sie kenne, Gräff," rief er nicht ohne Bewegung aus. „Ich müßte mir durch diesen alten Kopf eine Kugel jagen, wenn die Russen ein falsches Spiel trieben und Gräff sich die Defileen entreißen ließe. Kein Wort mehr. Gute Nacht, Gräff!" S. Ein Melle von Tauroggen in südwestlicher Richtung liegt ein einsamer Heidekrug. Unfrucht bare Steppen ringsum, aus Ginster, Brombeer gebüsch, Heidekraut und Moos bestehend. Der Wirt des Kruges war also zu seiner leiblichen Erhaltung nicht auf Vieh- und Landwirtschaft angewiesen, sondern lediglich auf den Ertrag seiner Schankwirtschaft, die kaum etwas mehr als den üblichen Schnaps in einigen Sorten, schwarzes, grobes Roggenbrot, Schweinefett, alten Käse und dergleichen für den Einkehrenden zur Hand hatte, und er hätte selber verhungern müssen, wenn er bloß die offen und ehrlich zwischen Tilsit und Mtau oder Riga Reisenden zur Kundschaft gehabt hätte. Lei weitem den größten Gewinn bezog er von den Schmugglern, die zwischen beiden Reichen an dieser Grenze ihr Wesen trieben und ihre Warenlager in tiefen Gruben mitten in der Steppe hatten, für deren Sicherheit der Wirt einstehen mußte. Das Schmugglerhandwerk ging natürlich in der jetzigen Zeit nicht, die französische Invasion hatte es zeitweilig aufgehoben und der Wirt seit Wochen Politische Aunälcbau. Tentkchlaud. * Kais er Wilhelm hat den Reichs kanzler v. Bethmann-Hollweg beauf tragt, ihn bei der Beisetzung des Botschafters Frhrn. v. Marschall zu vertreten. * Prinz Heinrich von Preußen ist auf der Heimkehr von den Beisetzungsfeierlich keiten in Japan wieder in Tsingtau eingetroffen. Dort wird der Prinz das deutsche Ostasien- Geschwader inspizieren. * Die Regelung der Hausarbeit in der Zigarren - Industrie wird demnächst durch Bundesratsverordnung erfolgen, nachdem der Entwurf, der die Mängel auf diesem Gebiete beseitigen sollte, im Reichstage nicht verab schiedet worden ist. Im Hausarbeitsgesetz, das nur allgemeine Bestimmungen über Hausarbeit enthält, ist der Bundesrat ermächtigt worden, nach Bedarf für bestimmte Industrien gesund heitliche Sonderbestimmungen zu erlassen. Der Bundesrat wird betreffs der Zigarren-Jndustrie von dieser Ermächtigung Gebrauch machen, da die Verhältnisse hier noch immer verbesserungs bedürftig sind. In der Verordnung werden die wesentlichen Bestimmungen des gescheiterten Gesetzes Aufnahme finden, die sich auf die Größe der Arbeitsräume und die Beschäftigung Jugendlicher und Kranker beziehen. * Durch sine neue Bergpolizeiver ordnung für Preußen, die zurzeit im Handelsministerium bearbeitet wird, soll in Gesteinsbergwerken die Benutzung von Dynamit außerordentlich beschränkt werden und im allgemeinen nur Sicherheitssprengstoffe verwendet werden. Die Benutzung von Dyna mit ist in Zukunft nur noch durch besonders anerkannte Beamte erlaubt ohne Benutzung von Zeitzündern, die oft Kohlenstaub-Explosionen herbeigeführt haben. *Die bayrische Kammer hat den preußisch-süddeutschen Lotterie vertrag bei der wiederholten Beratung mit 87 gegen 83 Stimmen angenommen. — Vor einiger Zeit war der Vertrag, weil damals das Zentrum gegen ihn stimmte, mit großer Mehr heit abgelehnt worden. England. *Der Verlauf der Flottenmanöver gibt augenscheinlich denen recht, die immer wieder von dem Gespenst eines deutschen Über falls reden. Kürzlich konnte die feindliche Flotte die Abwehrlinien durchbrechen und Truppen landen, und drangen sogar zwei Geschwader von Torpedojägern, die den Feind darstellen, in die Bucht von Filey ein, nahmen den Platz, ent fernten die englische Flagge von der Küsten schutzstation und hißten dafür die feindliche. Augenblicklich befindet sich die ganze Küste von Yorkshire in den Händen des Feindes. — Nach Meinung der Flottenhetzer ist damit der Beweis erbracht, daß Englands Küsten „schutzlos" einem deutschen Angriff preisgegeben sind. * Der Kampf der Ärzteschaft gegen das neue Versicherungsgesetz, der erst für Januar 1913 in Aussicht genommen war, Von Massen« Mg. In ? Wuritver Werei, di Assen und M Leber -Mm der E ^Zusamm ^e. Auf ?'e!d-Opp Am zusam Kreißig fl O lebens( Agenführer. A es vorg Meifahrt I die Gesc M erfolgte Zusamme . Tödliche «ftde. 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