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Ottendorfer Zeitung : 20.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191209208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120920
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-09
- Tag 1912-09-20
-
Monat
1912-09
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.09.1912
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Oie Seele Japans. Zum Selbstmord des Generals N o gi. Die Kunde von der Selbstaufopferung des greisen Generals Nogi, des größten Soldaten Japans, des Eroberers von Port Arthur, hat in der ganzen Kulturwelt gewaltiges Aussehen gemacht. Nicht daß er starb, hat so eigenartig berührt, sondern wie er starb, in dem Augen blick starb, da sein Kaiser und Herr zur letzten Ruhe gebracht ward. Am Morgen, da im Kaijerpalast alles für die Beisetzungsfeierlich keiten vorbereitet ward, ließ sich der General einen Photographen kommen, der ihn und seine Gatlin im Garten seiner Wohnung photo graphieren mußte. Dann begab sich General Nogi zur Trauerfeier in den Palast und verweilte eine Zeitlang in dem Gemach, in dem die Leiche des Kaisers Mutsuhiio auf gebahrt war. Schweigend ging der Greis nach Hause — und als Kanonenschüsse ankündigten, daß seines Kaisers letzte Fahrt begonnen habe, schritt er zur Tat. Nogi schnitt sich mit einem kurzen. Schwert die Kehle durch, und seine Frau erdolchte sich. Sie führten die Tat, in japanische Nationaltracht gekleidet, in ihrer Wohnung in Akasaki aus, nachdem sie einen Abschiedstrunk Sake aus Tassen genommen hatten, die ihnen der verstorbene Kaiser, dessen umflortes Bild an der Wand hing, zum Geschenk gemacht hatte. Neben den Leichen wurde ein an den Kaiser gerichteter Brief gefunden. Ein Bild aus längst verklungenen Tagen, die Selbstaufopferung aus Vasallentreue. Gewiß, nach unsern Begriffen ist die Tat eine Sünde, das Christentum verwirft den Selbst mord, was immer'ihn veranlasse, die Moral unsres kämpfereichen Lebens verurteilt die Selbst löschung im Buche des Daseins als eine Feig heit — aber die Tat Nogis will anders ge wertet, mit anderm Maßstab gemessen sein. Die Tat des greisen Generals geschah unter einem Volk, dessen alter, frommer Glaube ihn zur Pflicht des Tapfern und des Treuen macht. Einem heiligen Brauch folgte der Eroberer von Port Arthur, als er dem toten Fürsten das Opfer seines eigenen Lebens brachte, aber zu gleich wollte er wohl der Dynastie und dem Volke, das er liebte, einen Dienst erweisen. Er wollte in einer Stunde, da Trauer und Weh mut das Herz deS Voltes weich und empfäng lich machte, in die Seele seiner Nation tief die Mahnung eingraben, fest an ihren uralten Bräuchen und Sitten zu halten. Ergreifend ist das Bild des an der Bahre des verewigten Herrschers verblutenden Paares ja an und für sich für uns. Tragischer und wirksamer muß es für die Japaner sein, für uns aber wirkt die Tat wie ein Symbol. Sie zeigt die Kluft zwischen Osten und Westen die unüberbrückbar ist. Die Tat des tapfern Alt japaners und seiner kleinen Frau erklärt uns nichts; sie deutet uns nicht die Seele des fernen Ostens, aber sie stellt sie plötzlich unleugbar vor »ns; sie zwingt uns, zu erkennen, daß sie da ist und daß sie etwas andres ist als die unsrige: etwas Fremdes, etwas Feindliches. Mit dieser Tatsache werden wir rechnen müssen. Und wenn uns je die Bewunderung wieder packen will, die wir in letzter Zeit gewohnt waren, Japan und seinem Volke zu zollen, so wird das Bild des alten Nogi austauchen, wie er sterbend ein Vorbild wird, wie sein Tod der jungen Generation Nippons zuruft: „Alles Vom Kaiser und darum alles für ihn." Dieser Idealismus macht die gelben Söhne des Ostens unüberwindlich. Wir leben in Europa jeder sein Einzeldaiein, dort drüben leben sie alle in' dem Einen, der ihnen als Herr gesetzt ist. VpstMKNll. Politilcke Kun^sckau. Deutschlaud. * Anläßlich des Abschlusses der Kaiser manöver hat Kaiser Wilhelm an den Prinz-Regenten Luitpold von Bayern ein Handichreiben gerichtet, in dem er seinen Hk Oer Sturm brickt los. 1j Historische Novelle von A. Lindner.*) 1. Aus den Türmen Ler preußischen Stadt Köniasberg hoben alle Ubren die Hälfte der zehnten Morgenstunde aus. Es war ein klarer, steifer Dezembennorgen, und mit röt lichem Hauche, wie er dem Winter eigen, lag die tiefstehende Sonne auf dem Schnee der Dächer, öder spiegelte sich auf dem breiten gc- frorsnen Spiegel des Pregelstromes. Wir sind im Hanse des GymnasialdftektorS Delbrück. Derselbe sitzt im langen, schlafrock- ähnlichen Tuchrock am breiten, mit Büchern be deckten Tische neben sich die gefüllte Kaffeetasse, im Mund di^lange Pfeife, in den Händen ein aufgeschlaaenes Buch, das er mit dem Varinas einräuchern zu wollen schien, so dicht bläst er Tabakswolken über die unglücklichen lateinischen Wörter hin, daß Ariovist und Ambiorix samt allen Kelten und Germanen schier zu ersticken drohen; denn das Buch sind die gallischen Kommentare Julius Cäsars. Aber der Professor Delbrück war nicht allein. Wir haben noch drei Personen als im Zimmer anwesend zu nennen. Da ist erstens des Professors Töchterchen Elfte, eine schlanke, blonde, blauäugige, echte Germanentochter, in deren Augen allerlei Ideale leuchten. Sie sitzt auf dem erhöhten Fenstersitz und blickt wie geistesabwesend in die Straße hinaus, wo in *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. Dank für die Zustimmung zur Teilnahme der bayrischen Kavallerie-Regimenter sowie seine vollste Anerkennung für deren Leistungen und kriegsgemäße Ausbildung ausspricht. *Der frühere Oberbürgermeister von Berlin, Dr. Kirschner, der fast anderthalb Jahr zehnte die Verwaltung der Reichshauptstadt leitete, ist kurz nach seiner Pensionierung im Alter von 70 Jahren einem Herzschlage erlegen. * Dem Bundesrat ist ein Gesetzentwurf betr. die Ernährung der Säuglinge zu gegangen, der u. a. folgendes bestimmt: Kinder saugflaschen mit Rohr oder Schlauch sowie Teile zu solchen Flaschen dürfen weder gewerbsmäßig hergestellt noch zum Verkauf vorrätig gehalten, verkauft oder sonst in Verkehr gebracht oder aus dem Ausland eingeführt werden. Wer dieser Vorschrift zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bestraft. Daneben kann auf Einziehung der Gegenstände erkannt werden, ohne Unterschied, ob sie dem Verur teilten gehören oder nicht. *Zur Fleisch teuerung hat die badische Regierung folgende Erklärung erlassen: „Die Landesregierung hält eine er neute Verhandlung mit dem Reichskanzler wegen Zulassung von argentinischem Schlachtvieh für aussichtslos und be zeichnet die Einfuhr von Schlachtvieh von Frankreich und Holland aus seuchenpolizeilichen Gründen nicht als angängig. Das Ministerium steht auf dem Standpunkt, daß vor allem Vor kehrungen zur Erzielung einer vermehrten Haltung von Schweinen nötig seien, und stellt zu diesem Zweck 15 000 Mk. zur Verfügung." *Der so zi aide mokratische Partei tag, der am Sonntag in Chemnitz zusammen getreten ist, beschäftigte sich vor allem mit der Frage der Teuerung. Dfrankreich. *Die letzten in Paris eingetroffenen Nach richten von Brazzaville, Französisch-Kongo, melden, daß man dort Vorbereitungen treffe, am 1. Oktober mit der teilweisen Übergabe der an Deutschland abgetretenen Gebiete zu beginnen. * Kriegsminister Millerand gab ein Frühstück zu Ehren der fremden Offiziere. Im Verlause des Frühstücks hielt der Kriegs minister eine Rede, in der er dem Leiter der Manöver und allen Offizieren sein Lob aussprach. Durch ihre Bemühungen sei die Armee ein Instrument der nationalen Sicherheit und Würde. Er schloß mit einem Hoch auf die fremden Offiziere, insbesondere auf den Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch, der mit einem Hoch auf Frankreich und sein Heer antwortete. * Die von französischen Blättern verbreitete Nachricht, daß anläßlich des für den nächsten Monat in Aussicht genommenen Pariser Besuches des Königs Alfons von Spanien ein fran- zösisch-spanischerBündnisvertrag mit einem Militär-Abkommen zur Unterzeichnung gelangen solle, wird von amtlicher Stelle in Madrid als eine „irreführende Erfindung" be zeichnet. — Bei den französischen Verbreitern dieses Gerüchies scheint der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein. Balkanstaaten. * Die serbische Regierung, die sich der kriegerischen Stimmung im Lande nur noch mit Mühe widersetzen kann, hat den Vertretern der Mächte eine Denkschrift über die während des vorigen Jahres in Novibazar und Alt serbien an Serben verübten Morde, Plünderungen und andre Greuel zugehen lassen. Darin wird betont, Serbien könne nicht länger ruhig der Aus rottung seiner Stammesbrüder in der Türkei zusehen, und es müßte auf eigene Faust handeln, wenn die Mächte die Türkei nicht zur Durch führung der Reformen in den von Serben bewohnten Landesteilen zwängen. Daß man, im Grunds genommen, in Serbien nur ein wenig mit dem Säbel rasselt, ohne ernste Kriegsabsichten, zeigt die Aufhebung des vor einigen Tagen erlassenen Verbots der Ausfuhr von Getreide und Futter mitteln. i diesem Augenblick nichts weiter zu sehen ist, als güterbeladene Rollwagen, die nach den Lade plätzen himmtenahren, kreischende Fischhändle rinnen und in die Hände pustende Lehrjungen oder zur Post eilende Kommis. Ihre rechte Hand läßt verstohlen zwilchen Stuhl und Feusterwand einen Brief am Kleide hinllb- hängen, und zwei Finger pressen denselben so auffallend, daß es den Anschein hat, als wenn sie dem Briefe gerade diesen Platz augcwioen habe, um ihn den übrigen zu verbergen. Eine zweite Figur, lang aufgeschossen, .zu geknöpft bis an den Hals, mit einem faden scheinigen, durch die Länge der Zeit glänzend gewordenen Rocke, der oben eine rote, kattunene Halsbinde sehen läßt, steht an der andern Seite des Studiertisches. Es ist der Famulus des Gymnasiums, Ehrenfest, zwar stramm noch an Haltung, aber verwittert in seinen Gesichts zügen, deren ausschließlicher Charakter Pedan terie ist. Die drifte Gestalt ist eine militärische. Der Hauptmann Gräff ist mit einem Auftrag des Generals Dork aus dem preußischen Haupt quartier bei Tauroggen, auf russischem Gebiet jenseits der Memel, in der ostpreußischen Haupt stadt eingetroffen, hat einige Tage daselbst zu tun gehabt und scheint, wie er so auf den Säbel gestützt und den Tichako in der Hand haltend, an der Tür steht, von der Familie Delbrück sich verabschieden zu wollen, wozu ihn der gelehrte Eifer des Professors noch nicht hat kommen lassen. Der warmglühende Blick, den er bisweilen auf die in Gedanken versunkene Elise wirft, verrät uns nicht bloß, daß er im Amerika. * Das Marineamt der Der. Staaten macht amtlich bekannt, daß der Panama- kanal im Herbst 1913 dem Verkehr übergeben wird. *Die Revolutionen in Amerika mehren sich in erschreckender Weise. Der Rebellion in Mexiko, die schon monatelang währt, und dem ernsten Aufstand in Nikaragua hat sich jetzt eine Revolte in Paraguay beigesellt, die bereits zahlreiche Opfer gefordert haben soll. Torpedoboot „6 171" bei Helgoland gesunken. 7 Personen ertrunken. Das Torpedoboot „6t 171" wurde während der Flottenübungen südwestlich von Helgoland von dem Linienschiff „Zähringen" bei einem Durchbruchsversuch überrannt und durchschnitten. Es hielt sich noch etwa 15 Minuten über Wasser und sank. dann. Von der 82 Mann zählenden Besatzung sind sechs ertrunken, ein Siebenter starb bei Wiederbelebungsversuchen. Das gesunkene Boot liegt 16 Seemeilen südwestlich von Helgoland. Die Unfallstelle ist mit einer Boje bezeichnet worden, und die Ber gungsarbeiten sind sofort eingeleitet. Da „6l 171" nicht über 30 Meter tief liegen dürfte, denkt man es heben zu können. Dem Kaiser, der am Montag in Wilhelmshaven eingetroffen ist, ist über das Unglück sofort Bericht erstattet worden. Sämtliche an der Übung beteiligten Kriegsschiffe und Torpedoboote kehrten, die Flaggen halbstock gehißt, nach Helgoland zurück. „6l 171" hatte eine Wasserverdrängung von 636 Tonnen und gehörte der Bauperiode von 1908/09 an. Seine durchschnittliche Geschwindig keit betrug dreißig Knoten. — Der beklagens werte Unfall hat sich wieder bei einer Übung zugetragen, die schon mehrfach verhängnisvoll geworden ist. Torpedoboote, die außerhalb des Artilleriekampfes der Schlacht die Gelegenheit zum Angriff erspähen sollen, müssen unter Um ständen durch die Linie der eigenen Schiffe durchbrechen, um an den Feind heranzukommen. Lange Umwege sind hier unmöglich. Um das im Ernstfälle tun zu können, muß es natürlich im Frieden geübt werden. Je länger unsre neuen Schiffe werden, um so kleiner werden die Zwischenräume in der Gefechtslinie der Schiffe. Dazu ist auch noch die Schnelligkeit der Schiffe gewachsen und die Tochedoboote sind auch ihrer seits größer und länger geworden. Das Durchbruchmanöver wird also immer schwieriger. Wenn nun noch Behinderung durch Rauch oder vielleicht durch ein andres Fahrzeug Antritt, so kann sich leicht eine kritische Lage er geben. Das Risiko muß aber in den Kauf ge nommen werden. Man muß das Unglück tief beklagen, aber ausschließen lassen wird es sich nie. — Erst vor kurzem — am 19. Juli d. Js. — wurde übrigens bei der Insel Rügen das Torpedoboot „6l 110" von dem Linienschiff „Hessen" auf ähnliche Weise gerammt. Drei Mann der Besatzung wurden damals getötet, das Torpedoboot selbst sank. 6m neues Mlitärluftsekiff obne Propeller. Lk über ein neuartiges deutsches Militär- luftschiff ohne Luftschrauben, über das vor kurzem einige ungenaue Notizen durch die Presse gingen, werden aus Lustschifferkreisen folgende eingehende Mitteilungen gemacht: Die gewöhn lichen Propeller der Luftschiffe haben manche schwerwiegende Nachteile aufzuweisen, nicht zu letzt den, daß die mit großer Tourenzahl laufenden Propeller großen Lärm verursachen und die Annäherung eines Luftschiffes schon aus großer Entfernung ankündigen. Besonders in militärischer Hinsicht ist dies von großem Schaden. Den Lärm der Motoren hat man schon stark verringern können, nicht aber den Lärm der Propeller. Diesem Übelstand soll das propellerlose Luftschiff abhelfen, das von der „Lustichiff-Antriebsgesellschaft" mit Unterstützung allgemeinen ein Freund, des Hauses Delbrück, sondern zu der Tochter nöch in besonderem, viel leicht zärtlicherem Bezug' stehen müsse. „Zsnninem e«86 barbarum!.' ruft der Pro fessor aus dem Buche, aber in fronendem Tone, wie etwa der Lehrer, der deck Schüler einen Text zum Übersetzen vorckgt. „Er sei ein Barbar!" lautet die Über setzung, aber die Stimme kommt nicht vom FamuluS, nicht vom Hauptmann, sondern vom Fenster her, von Elsie. „Richtig, mein Kind," fährt der Professor fort. „Die Wä'.ichen nannten die Germanen von jeher Barbaren, die nicht im Besitz der griechischen und römischen Zivilisation waren. Irsennäum —" „Aufbrausend," antwortet die gelehrte junge Dame, aber stets noch mit demselben abwesenden Augenausdruck, der das Übersetzungsgeschäft als etwas ganz Mechanisches erscheinen ließ. , Temsrnrium —" „Tollkühn Der Vater nickte befriedigt. „Das wären dann die Hauptzüge im Charakter Ariovisti —" Der Famulus an der andern Seite hob den Vorderarm und tat einen steifen Schritt den Tisch entlang. Der alte Gelehrte lächelte zu ihm hinüber. „In Seinem nicht, Famule Arioviste, in Seinem nicht. Er ist vielmehr ein de- und wehmütiger, ein verzagter Mann, obwohl ein Namensvetter jenes Feldherrn Ariovistus, welcher Name, in das Einheimische übertragen, der Heeresverwaltung gebaut worden ist Während bisher die Luftschiffe sich mit Hilfe der Propeller in der Luft vorwärts saugten, werden sie durch die neue Vorrichtung vorwärts m- stoßen, wodurch voraussichtlich auch eine noch erhöhte Geschwindigkeit der Luftschiffe erzielt werden kann. Der neue Antrieb besteht aus einer Pufferscheibe aus Holzplatten, die einen Durchmesser von 2V- Meter hat. Die Puffer scheibe ist mit verstellbaren Jalousien aus gestattet, die durch den. Luftdruck mit Hilfe von eigens dazu hergestellten Ventilen geöffnet und geschlossen werden. Die Pufferscheibe ist unter halb des Luftfchiffkörpers in eine Scheiben gondel eingebaut und bewegt sich hier in Kabeln, die oben und unten angebracht sind. Die Pufferscheibe wird durch Motors ange- trieben. Sobald sie zurückgezogen wird, öffnen sich durch Ventile die Jalousieklapven und lassen die Luft durch, wird sie aber zurückgestoßen, um das Luftschiff vorwärts zu bringen, dann schließen sich die Jalousien und bilden so eine vollständig runde Platte. Es war die Befürch tung vorhanden, daß durch diese neue Antriebs vorrichtung das Gleichgewicht des Luftschiffes in Gefahr gebracht werden könnte. Die ersten Versuche aber haben ergeben, daß das Gleich gewicht des Luftschiffes in keiner Weise durch die Stöße der neuen Antriebsvorrichtung ge fährdet ist. Die ersten mit dem Luftschiffe an gestellten Versuche hatten äußerst günstige Er folge aufzuweisen. Von unä fern. Ein minderjähriger deutscher Fremden legionär. Seit einigen Monaten war der kaum 16 jährige Sohn einer achtbaren Familie aus Köln verschwunden, der infolge einer Zurechtweisung durch seinen Vater von Haust fortgelanfen, durch Holland, Belgien^ Frankreich gewandert und nach Paris gelangt war, wo er für die Fremdenlegion verpflichtet wurde. Nach kaum zweimonatiger Ausbildung wurde der Knabe einem Feldbataillon an der marokkanischen Grenze zugeteilt, von wo aus er nächsten Monat zum marokkanischen Kriegsschauplätze ausrücken soll. Es sind nun Schritte unternommen worden, um die deutschen Behörden zu veran lassen, sich so bald wie möglich des unglücklichen jungen Menschen anzunehmen und seine Aus lieferung nach Hause zu veranlassen, weil nach französischen Gesetzen Leute unter 18 Jahren in die Fremdenlegion nicht eingereiht werden dürfen. Gefährlicher Kampf mit einer Rieseu schlange. Die acht Meter lange Netzriesen schlange, die seit längerer Zeit eine Haupt sehenswürdigkeit des Zoologischen Gartens in Frankfurt a. M. bildet, sollte dieser Tage zum ersten Male gebadet werden. Man bemühte sich, das Tier, das seit zwei Monaten noch nichts gefressen hat, in das Wasserbassin hinab zustoßen. Die Schlange versuchte dabet, sied um die vier Wärter zu winden. Dreien gelang es, sich freizumachen, während der vierte, der die Schlange am Kopf hielt, von ihr in den rechten Arm gebissen wurde. Die andern Wärter sprangen hinzu, um ihren Kollegen zu befreien, aber vergebens bemühte man sich, mit eine« Meißel und einem Hammer den Rachen der Schlange zu öffnen, die sich festgebissen hatte. Schließlich zog man die Schlange mit aller Gewalt von ihrem Opfer, wobei dem Wärter ein Stück Fleisch aus dem Arm gerissen wurde. Die Schlange büßte hierbei einige Zähne ein, die im Arm des Wärters stecken blieben. Die Verletzungen sind nicht lebensgefährlich, aber ziemlich schwer. Muley Hafids Reisegepäck. Der ehe malige Sultan von Marokko Muley Hafid, der nunmehr den gastlichen Boden Frankreichs ver lassen will, hat alle Sachen, die er während seines Aufenthalts in Frankreich gekauft Hay in sein Marseiller Hotel schaffen lassen. Unter dem Gepäck, das er nach Tanger mit auf die Reise nehmen will, befinden sich Haustiere, Phonographen, Pianos usw. Es stellt einen Gesamtwert von etwa 200 000 Mk. dar. Di« ganze Bagage füllt mehrere Eisenbahnwagen. allerdings bedeutet „Ehrenfest". Jetzt reich' Ec mir des Cäsaris fünftes Buch." Throntest griff auf dem Tische mit dem langen Nrme eine zweite Ausgabe des Cäsar anft schlug die Blätter um und reichte seinem Herrn das Buch mit den Worten: „Sechstes Kapitel: Oommsntsriorum." Delbrück schob die Augenbraunen erstaunt in die Höhe und fragte: .. < „Woher weiß Er, Famule, daß ich das sechste Kapitel wünsche ?" „Haben in diesen kriegerischen Zeiten," ant wortete Ehrentest mit jenem langweiligen Pathos, wie ihn halbgelehrte Diener eines 'Ganz gelehrten anjunehmen pflegen, „haben des öfteren die germanichen und gallischen Feld hauptleute mit unsern Schülern in Vergleich ge zogen. Nach Ariovsttum nehmen wir den Dum- vorigem." „Gut, Famule," nickte der Prozessor. «Den Veftreter der gallischen Rasse: Dumnorix — Napoleon; Ariovistus — General Dörl." „Bst! Bst I" machte Ehrenfest, indem er warnend den Finger hob. . . „Er nicht, Arioviste Famule, Er nicht!" ries Delbrück etwas unwillig. „Was bätte Er denn für Ähnliches mit dem General Jork? Aoec was will Er denn?" Die letzte Frage bezog sich auf den fort während ängstlich wackelnden Finger deS allen Dieners, der seiner steifen Haltung einen «to» gab und sich leicht über den Tisch neigte mu den gedämpften Worten: . „Der französische Kommandant — Tugeno- bund — Verwarnung —" -Das l Hambur Mn antrk hurmes, de '«g nicht a -In CI «Szeugwet Wend es Me von et Mösischen M aus Ba Wen zu Mzose ich! Ein enp M! feftg Älbot" is Älbot" ist Mnen und d» Mann, ^das Schi Tumult' Wend ein li? ernsten ;An Partei M, die si Wäger d> Wiche Flw selige, M «er:. B A Leuten ßerall sah Hn. Auch H Kampfes Achtlos. E Schutzm Heinauderz gesamt 5^ Ms, von dl Were bedc Wen nicht . Lieben Wen er R Msunglück der Aust M Motorbl A sieben Wm Seegl Ms, wäre! den Well« , -lach 2l Asche Gei -s Jahren v N jetzt wi Meral verh Posten Wien ver ^ Che gesi ,>ß er sic Wr Gattin Ab seine Fi Mslsammlu Wziellen U werder Mette sie il chulden il Almut dei Mchen den L U Berlii Acheidung oder teil M, daß ! Ue! dcrjeh. iftßeiverorw Aermüch i Wd dieser A von der - M in leine , „Ich bal ehrlich Mtnung erl Mimischer schmal a M deute. Wink Ang zu ? letzo Se vieren Willmann KM mit Aal trakli M^gotle . Diese W Mw gerick ^nduna ai ve Heu und l aufmer v-Gewiß, L"d. "Ak Ag abzu ^vtqualtie Delbrück °chen gehe «Vin gle »Ak diese H und st » Ms wmn ^Me über Automat Delbrück kAt ein u tzj,"zeiverordn N und Mc ljV den ^Aergerichl
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