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Ottendorfer Zeitung : 17.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191201179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120117
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-01
- Tag 1912-01-17
-
Monat
1912-01
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.01.1912
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Oie Keickstagswakl i-ir. Die Wahlschlacht ist geschlagen, eine Ent scheidung über die Zusammensetzung des Reichs tags hat sie, wie zu erwarten war, aber nicht gebracht. Nur eine Tatsache, die allerdings nichts Überraschendes hat, steht jetzt schon un zweifelhaft fest: die Sozialdemokraten haben auf den ersten Anhieb einen erheblichen Ge winn zu verzeichnen. Es ist also keine Frage, ei« starker Ruck nach links kommt in den Wahlergebnissen zum Ausdruck, nur vollzieht er sich in der Hauptsache inner halb der Linken selbst; die Freisinnigen, oder, wie sie sich jetzt nennen, die Fortschrittliche Volkspartei und die Nationalliberalen verlieren zusammen etwa doppelt so viel Sitze als die Konservativen, und den Verlusten stehen nur geringe Gewinne gegenüber. Besonders schmerzlich dürften sie es empfinden, daß sie Kreise, wie Oletzko-Lyk, die sie unter der un mittelbaren Mrkung der Mißstimmung über die Reichsfinanzreform eroberten, nicht behaupten konnten. I« den Stichwahlen winkt ihnen freilich eine Sicherung ihres Be sitzes, soweit er ihnen in der Hauptwahl nicht genommen ist, aber irgend ein erheblicher Ge winn steht namentlich den Freisinnigen nicht in Aussicht, sie find in vielen Kreisen, in denen sie Aussichten zu haben glaubten, in die letzte Reihe gedrängt worden. Wie die Wahlen im ganzen Reiche, haben auch die in Berlin keine Über raschung gebracht. Fünf von den sechs Abge ordneten, die die Reichshauptstadt in den Reichstag zu entsenden hat, haben die Sozial demokraten im ersten Ansturm durchgebracht, nur im ersten Kreise muß ihr Kandidat Düwell noch mit dem Freisinnigen Kämpf um den Sieg ringen. Wem er zufallen wird, das ist noch sehr unsicher. Soviel steht fest, daß in den neuen Reichstag ein sehr starker Prozentsatz neuer Männer ein ziehen wird. Von den alten Abgeordneten hatte ein Viertel schon vorher auf eine Wieder wahl verzichtet, und die Wähler haben auch unter denjenigen, die sich neu zur Wahl stellten, eine fürchterliche Musterung abgehalten. Das Bild des neuen Reichstages sieht nach den vor läufigen Nachrichten folgendermaßen ans: gewählt an Stichwahlen beteiligt: Konservative 30 (früh. 58) 41 Freikonservative 5 (früh. 25) 13 Reformpartei 0 (früh. 3) 4 Wirtschastl-Vereinigung 4 (früh. 17) 14 Zentrum 85 (früh. 103) 37 Polen 13 (früh. 20) 10 Nationalliberale 4 (früh. 51) 64 Fortschritt!. Volkspartei 0 (früh. 49) 60 Sozialdemokraten 66 (früh.) 53) 109 Wilde 4 (früh. 17) 6 Der kabinettswechsel in Frankreich. Obwohl mau in Frankreich mit dem baldigen Sturz des Kabinetts Caillaux rechnete, ist es gerade jetzt einigermaßen überraschend gekommen. Die Presse ist erstaunt, daß man die Männer m die Wüste sendet, die Frankreichs stolze Nordasrikaträume verwirklicht haben. Es wird immer deutlicher, daß Herr Caillaux einer Intrige zum Opfer gefallen ' ist. Ec selber äußerte über seinen islurz: „Marineminister Delcassö, der zunächst das Ami des Ministers des Äußeren übernommen, drei Stunden später aber wieder abgetehut hatte, wollte, daß der Präsident der Repuvlik allerlei Garantien gebe, auf daß seine Politik vor jedem Zwischenfall geschützt sei, uiid daß jein Eintritt in das Ministerium für ihn keinerlei Gemeinsamkeit mit meinem Kabinett bedeutet hätte I Außerdem stellte Herr Detcassä Bedingungen, daß er im Auswärtigen Amte erhallen bliebe, auch in einem Ministerium, das am das unsre hätte folgen können. An gesichts dieter Ansprüche und des Zögerns des Herrn Dclcasss war es mir unmöglich, die Lasten der Regierung länger auf mir zu be halten. Nachdem ich vollkommen kühl die Lage betrachtet habe, erschien mir als einziger und mit unsrer Ehre zu vereinbarender Ausweg, als einzigster vernünftiger Ausweg die Ab dankung des Kabinetts." Je nach ihrer Partei stellung behandeln die Blätter den Sturz des Herrn Caillaux mit Bedauern oder mit Genug tuung. Am bemerkenswertesten sind die Aus führungen der ,Francs, die schreibt: „Herr Caillaux ist in einer außerordentlich schwierigen Stunde zur Regierung gekommen und hat eine Zeit sehr scharfer Prüfung durchzumachen ge habt, aus der das Land, ohne seine Würde und ohne die Interessen der Nation zu schädigen, herausgerettei hat. Wenn ihm irgend etwas vorzuwerfen ist, so ist es dieses, daß er vor seiner Ministerherrschaft Herrn Briand so große Schwierigkeiten bereitet hat. Warum läßt man ihn heute die gestrige Rechnung bezahlen? Das, was ihn zum Minister gemacht hat, wird jetzt der Grund seines Sturzes, und das ist eine schwere Ungerechtigkeit. Herr Caillaux hat noch eine schöne Zukunft vor sich. Eines Tages wird man zu ihm zu rückkehren und wird sich entschuldigen, wie das überhaupt mit fast allen Staatsmännern von unsrer Republik der Fall war, die als Opfer persönlicher Intrigen fielen, für die nachher nie mand die Verantwortung übernehmen wollte." Herr Caillaux selbst ist der Meinung, daß seine ministerielle Laufbahn mit seinem Sturz nicht beendet ist, denn in einem Kreise von Freunden äußerte er: „Ich werde sehr bald wiederkommen und dann meine Revanche haben." Interessant ist es, zu erfahren, welchen Eindruck in England die plötzliche Ministerkrise gemacht hat. Da hatten die Blätter zuerst mit lebhafter Genug tuung die Ernennung des Deutschenhetzers Delcassö zum Minister des Äußeren verzeichnet. Als dann auch Caillaux stürzte, weil er angeb lich neben den amtlichen Verhandlungen auch geheime Unterredungen mit Deutschland geführt hat, kam die Enttäuschung. Die,Times', deren Beziehungen zu dem englischen Answä tigen Amt bekannt sind, meinten, wenn irgendwas das Kabinett hätte retten können, so sei das das Wiedsrerscheinen Delcassös gewesen, des tüchtigsten Mannes, den die dritte Republik bisher gehabt habe. Ein großes Stück diplomatischer Arbeit habe das alte Kabinett geleistet, nämlich den Abschluß des deutsch - französischen Abkommens. Ob nun Delcassö der neue Kabinettsminister des Äußeren werde oder nicht, klar sei eines (und damit geben die,Times' Herrn Fallidres einen sehr veutlicheu Witry, daß nämlich die Richtlinie der auswärtigen französischen Politik wieder diejenige Delcassös vor 1905 werden müsse, die Politik des Maunes allo, der durchaus den Krieg mit Deutschland wollte und abdankte, als die Mehrheit des Mmisterlates sich gegen ihn erklärte. Und in allen Blättern liest man immer dasselbe: Delcassö müsse Minister des Äußeren, Herr Clemenceau, der sich ost genug als Feind Deutschlands bekannt hat, aber Ministerpräsident werden. Es tut not, demgegenüber festzustellen, daß ein italienisches Blatt im Unrecht ist, wenn es schreibt: Deutschland habe gegen Delcassö nichts einzuwenden. Man kennt ihn in Deutsch land und wenn wir den unvermeidlichen Hetzer auch nicht fürchten, jo zeigt sein Auftreten doch deutlich, wessen wir uns von Frankreich zu ver sehen haben. Politische Kunälckau. Deutschland. ^Kaiser Wilhelm wird die geplante Mittelmeerreise Ende Februar an treten. *Die von verschiedenen Zeitungen ver breiteten Angaben über eine Heeresvor lage entsprechen nicht den Tatsachen. Daß zu den Aufgaben, die den nächsten Reichsta'g beschäftigen werden, auch Fragen der deutschen Vie Abdankung ber Man-schu-Dynastie. Nach langem Zögern hat sich die Mandschu- DyNastie entschlossen, auf den Thron von China zu verzichten. So wenigstens besagen die neuesten Nachrichten aus China. Es soll an geblich vereinbart worden sein, daß, solange der junge Kaiser in China weilt, er mit den Ehren behandelt werden soll, die einem fremden Fürsten zukommen würden. Der Sommerpalast bei Peking und der Palast von Johel sollen ihm auch nach der Abdankung zur Verfügung bleiben, und es soll ihm eine auskömmliche Pension bewilligt werden. Die an Prinzen und adeligen Maudschus bisher gezahlten Pensionen sollen nicht eher eingestellt werden, bis die Pensionäre anderweitig entschädigt wer den können. Die kaiserlichen Gräber und Tempel sind auf Staatskosten zu erhalten. Die Prinzen sollen Titel und Eigentum behalten. Die Mandschus, Mongolen, Mohammedaner und Tibetaner sollen alle gleiche Rechte mit den Chinesen erhalten. Das kaiserliche Haus soll sich mit diesen Bedingungen einverstanden erklärt haben. Ob mit der Abdankung des Kaiserhauses aber Oeer unä f!otte. — Auch das Neichsmarine-Amt fördert die Jugendpflege in erfreulicher Weise. Bekanntlich wurden in einem Erlaß die Knegervereine und Marinevereine vor einiger Zeit ausgewrderl, Jugendpflege im vaterländischen Sinne zu be' treiben. Der Marineverein zu Hamm hat si« nun an das Reichsmarineamt mit der Bitte ««> Überlassung eines Bootes der Kaiserlichen Man^ gewandt, das der Jugendpflege dienen Das Neichsmarineamt entsprach diesem Ersucht und überwies durch die Kaiserliche Werst «' Wilhelmshaven ein Kriegsschiffboot für die obe» genannten Zwecke. Es handelt sich bei del' artigen Unterstützungen, die das Reichsmarine' aml den vaterländischen Vereinen zur Jugend' pflege angedeihen läßt, natürlich nur um solch? Boote, die im Frontdienst Nicht mehr verwend werden können. Der hohe Lseegang und dK Anbordhissen der Boote mit voller Bemannt (14 Mann) stellen natürlich hohe Anforderung^ an ihre Haltbarkeit im Interesse der Sichert)^ der Mannschaften. Nach einer bestimmten M' Nutzungsdauer müssen sie darum ausgeschieve« und durch neue ersetzt werden. Für dieZive^ der Marmevereme und andrer vaterländisch^ Vereine, die nur Übungen aus kleineren Bmne«' gewässeru und mit erheblich geringerer Bela,NAH vornehmen, sind die Boote aber noch völlig brauchbar, zumal sie dauernd im Wasser ist' Herrschaft," erklärte er freimütig, „sondern um i Wehrhaftigkeit gehören, ist halbamtlich bereits angedeutet worden. Dagegen kann niemand in der Lage sein, über den Inhalt eines noch gar nicht existierenden Gesetzentwurfes nähere Mit teilungen zu machen. * Unter den Mitteilungen über den neuen preußischen Staatshaüshaltsetat für das Rech nungsjahr 1912 befindet sich eine Nachricht, die für die Spieler der Preußischen Klassenlotterie von erheblichem Interesse sein dürfte. Die preußische Finanzverwaltung hat sich danach, zahlreichen aus den Kreisen der Lotterie-Einnehmer und der Spieler an sie herangetretenen Wünschen entsprechend, dazu entschlossen, von der im Sommer d. Js. abzu spielenden 227. Lotterie an auf, das w- gsnannte Mitspiel der Freilose für die Staatskasse dauernd zu verzichten. Dieser Entschluß dürfte der Finanzverwaltung nicht ganz leicht geworden sein, denn es wird damit dauernd auf eine sichere Einnahme von rund einer halben Million aus dem Betriebe der Staatslolterie verzichtet, um welchen Betrag die Gewinnaussichten der Spieler sich gleichzeitig dauernd verbessern. Belgien. *Der Ministerrat, unter dem Vorsitz des Königs, beschäftigte sich mit der Frage der Vermehrung der belgischen Parla mentssitze auf Grund des Ergebnisses der Volkszählung vom 1. Januar 1910. Es ver lautet, daß die Kammersitze um zwanzig, die Senatssitze um zehn vermehrt werden sollen. Amerika. * Im brasilianischen Staate Bahia sind revolutionäre Unruhen ausgebrochen, denen das Regierungsgebäude zum Opfer fiel. Die Bundesregierung hat daher Kriegsschiffe zur Wiederherstellung der Ordnung in den Hafen von Bahia entsandt. Asien. * Noch immer hofft die persische Re gierung, das Schicksal des Landes, das durch die Einmischung Rußlands und Englands besiegelt zu sein scheint, abwenden zu können. Und da sie in dem ehemaligen Schah und seinen Versuchen, den Thron zurückzugewinnen, die Quelle alles Unheils sieht, hat sie be schlossen, dem Verbannten die ihn seit seiner Rückkehr nach Persien entzogene Pension wieder auszusetzen, falls er sich verpflichtet, Persien für immer zu verlassen. Ob damit aber der russische Vorstoß aufgehalten wird, erscheint sehr zweifelhaft. der Bürgerkrieg beendet sein wird, ist mehr als zweifelhast, wie Juanschikais eigene Worte be weisen, die er dem Vertreter des ,Daily Tele graph' gegenüber ausgesprochen hat. „Ich ... kämpfe nicht um die Erhaltung der Mandschu- s haben werden. die Erhaltung von Ordnung und Gesetz all Grundlage für jede Negierung. Meine militäri' schen Pläne sind vorläufig nur auf die Ver> teidigung beschränkt. Ich werde die Republikaner nicht angreifen, aber wenn die Feindseligkeiten trotzdem wieder ausbrecheu, so werden mein« Generale die weitgehendsten Befugnisse erhalten- Wir in Peking haben mehr Müwl, als man sich im Süden träumen läßi. Wie es fetzt nus-t sieht, scheint eine dauernde Trennung des Südens und Nordens von China, der unendliche Streitigkeiten folgen müssen, nicht abzumenden zu sein." Damit aber wird die Zerstücklung Cb ums nicht beendest sein. An den Außengliedern des großen Reichet wird bedenklich gerüttelt. Die Mongolei will sich selbständig machen umer einer russischen Schutzherrschaft, Tibet will inner englische» Schutz das gleiche tun, und da weder Rußland noch England ohne Japan etwas unternehmen können, so wird mau Japan die Mandschurei überlassen. Daß Japan bestimmt mit dieser Entwicklung rechnet, zeigt ein Blick aus die japanischen Zeitungen. Die Meinuggsäuße' rungen der japanischen Presse stimmen darin überein, daß das russische Vorgehen in der Mongolei die Theorie von der Unverletzlichkeit Chinas, besonders bezüglich der äußeren Pro» vinzen, zerstört. Es wird ferner darauf hinge» wiesen, daß das russische Vorgehen unvermeidlich zu einem Wechsel in der Politik der Mächte und zu ähnlichen internationalen Unstimmigkeiten führe, wie seinerzeit bei dem Vorgehen ein' zelner Mächte in Tibet und anderswo. Die Zeitungen fügen hinzu, aus der Tatsache, daß die Mächte jetzt keinen Einspruch erhoben hätten, folge nicht, daß sie das russische Vorgehen billigten, sie wollten vielmehr nur- freie Hand für die Zukunft behalten. Man wird in Japan ohne Zweisei anders denken, sobald erst Rußland seinen Ver> zicht auf die Ansprüche in der Mandschurei aus' gesprochen hat. Das deuten ja die Worte an, wonach sich Japan freie Hand vorbehält, wir die andern Mächte. Zu dielen andern Mächten gehört außer Frankreich, Portugal und den Per. Staaten vor allen Dingen Deutschland- Wenn es zu einer Auflösung Chinas kommt- dürfen wir nicht unbeteiligte Zuschauer bleiben! denn unser Handel bedarf des chinesischen Marktes im Norden sowohl wie im Süden Darum erwächst der deutschen Diplomatie in Ostasien eine der schwierigsten Aufgaben. . . ---- Vc Drohe scheu Kol englischen streik zweck eine große Wenn nur gebern erg englißlrn zeitigen G europäische Der - meister p Kapellmeis meister Ki Jubiläum konnte, im Feuer Im Freib in der st Grundstück der Eisenb Er war v gutem all Zucker, n großen k Maschinen Import- i Demuhun, Speichers rmtlich ai kann aber Folg, üaued i, der Derks stihAer d wurden s ihnen sir übrigen v , des Uns wechselnd, Tage zu, Bau eing X T> Nrschhau der Kiira burger L giments funden. > und von mehreren fiert und später im seiner st beraus, l Der Bed zurückgeb XE brrcher. Berson 1 M Los genommr das aus Diebesgi und Soi Herkunft Hausieret -zu Weit aufgekau Zeit bis hinein i Waren!« ausgefül Hörden < und als erfolgte umfassen konnte wegen r stähle sck Bei Hardt l Kamp ' der ihn Erdreich Bn Wiener warf e in eint Hl bin MUei» Mnlck. Ibj Roman von Paul Bliß. «forNttzmig.l Jetzt schwieg die junge Nichte aber. Und nun Onkel Klaus schnell: „Oder ist es dir nicht recht? Sag's nur dreist." Sie errötete nochmals, und lächelnd meinte sie . „Ach, mir ist's schon recht, aber —" „Aha, dies „Aber" gilt dem Bruno, wie? Nun, ich glaube, da hast du nichts zu be fürchten, denn ich halte ihn für verständig ge nug, daß er dir nichts nachbägt." „In der Tat, du glaubst das?" Ordentlich leuchtend wurden ihre Augen. Freudig nickte er ihr zu. Da reichte sie ihm die beiden Hände hin. „Also gut, dann fahren wir hinaus. Denn weißr du, ich möchte ihn gern Wiedersehen. Ich möchte ihm nämlich etivas abbitten. Ja I Ja! Ich habe ihm mal sehr wehe getan. Das möchte ich nun wieder gut zu machen ver suchen." Onkelchen nickte nur. Aber sein Herz hüpfte vor Freude. Ach, wenn es doch gelänge, diese beiden Prachtmenschen zusammenzubringcn. Das war der letzte und größte Wunlch seines alten Lebens. Natürlich wäre der glückliche alte Mann noch am liebsten heule gleich zu Bruno hinauskutschiert. Aber das ließ sich nun doch nicht gut so schnell möglich machen. Wenigstens zog die junge Frau ein ganz komisch entsetztes Gesicht und wies den gut gemeinten Vorschlag sehr bestimmt zurück, indem sie heiter ausrief: „Was sollten wohl die Leute dazu sagen? Noch keinen Tag mal hier, und schon hinaus nach Schönau? Na, ich danke, .den Klatsch möchte ich nicht hören." „Laß doch die Leute reden was sie wollen," suchte Onkelchen sie zu beschwichtigen. Aber nein. Umsonst. Diesmal setzte sie sehr bestimmt ihren Willen durch. Überdies, was wohl Bruno zu ihrer Eile sagen sollte I Und dann der alte Onkel Waldi und die Tante Biarie! Denen mußte sie doch zuerst einen Besuch abstatten. Das war doch ganz einfach nicht zu umgehen. Kurz und gut, sie sprach so sicher und so überzeugend, daß der Alte sich wohl oder übel darein fügen mußte. Eins aber wollte er doch verhüten. Wenn sie nun schon da drüben zuerst Besuch machen wollte, so sollte das wenigstens zu einer Zeit geschehen, in der Kurt nicht drüben war. Besser war besser. Man konnte nicht wissen, ob der dumme Bengel sich nicht in die nette Frau ver gaffte. Und das hätte gerade noch gefehlt. Für den war sie denn doch zu schade. Natürlich hütete er sich wohl, etwas davon verlauten zu lassen. Ganz im geheimen spionierte er herum und brachte es wirklich fertig, den Besuch so lange hinzuhallen, bis Kurt auf eine Stunde außer Hause zu tun hatte. Natürlich begleitete er seine Nichte. Schon um ganz sicher zu gehen. Denn man konnte doch wirklich nicht wissen, was geschehen mochte. Und wie recht getan hatte er daran. Vom alten Waldemar zwar war nichts zu befürchten. Der dachte sicher keinen Augenblick daran, daß hier wohl eine Fra« für seinen Liebling gekommen sein könnte, denn er war harmlos freundlich wie immer. Aber die Tante Mariel Der sah man's ja schon an den listigen Augen an, daß sie sofort ihren Plan fertig hatte. So zuvor kommend freundlich und so voll zarter Auf merksamkeit war sie noch nie gewesen. O, diese falsche Person! Wie sie jetzt mit ihm schöntun konnte, wo sie sonst kaum zehn Worte zusammen redeten. Onkelchen kochte vor innerer Wut. Aber er nahm sich sorglich in acht und verriet nicht das geringste. Doch drängte er so bald als mög lich zum Aufbruch. „Aber so bleibt doch noch ein paar Minuten, damit ihr wenigstens unserm Kurt noch guten Tag sagen könnt," rief das Tantchen erregt. Umsonst. Onkel Klaus hatte durchaus keine Zeit mehr. Und so nahm er die Frau Nichte beim Arm und empfahl sich. Natürlich bekam er dabei von Tante Marie wieder einen grimmigen Blick, den er aber mit fein ironischer Liebenswürdigkeit elegant übersah. Als sie draußen waren, fragte Grete er staunt, weshalb er denn eigentlich so gedrängt habe. Und da schob er alle Schuld auf das Tantchen, das ihn nicht ausstehen könne. So war also vorerst sein Zweck erreicht: Kurt hatte die junge Frau nicht' wiedergesehen. Aber er triumphierte doch ein wenig zu früh. Schon gegen fünf Uhr klopfte es bei. ihm lind Kurt selber trat frank und frei herein. „Guten Tag, Onkel Klaus! Jch'hörtc soeben, welch ein seltener Besuch bei uns war. Ich bin untröstlich, daß ich gerade auswärts zu tun hatte- Willst du die Güte haben, mich jetzt bei Fra« Grete melden zu lassen!" Onkelchen lachte äußerst pfiffig. „Tut wir leid, meine Nichte ist nicht zu Hause." „O, wohin ist sie denn?" „So viel ich weiß, wollte sie auf den Fried' Hof, um die Gräber der Eltern zu besuchen." „Ah, besten Dank!" Sofort stürmte Kuck davon und eilte nach dem Gottesacker hinaus Onkel Klaus aber stand am Fenster und lächelte boshaft. „Ja, renn' du nur!" dach" er. Die junge Frau war nämlich am entgegen' gesetzten Ende der Stadt, wo sie eine Freundin besuchen wollte. So glaubte der alte Herr, nun diesmal sicher gewonnen zu haben. Doch wiederui« hatte er sich geirrt. Gerade als Kurt, enttäusch von dem weite«, s vergebens gemachten Weg, verärgert zurückkebn^ lief er der jungen Frau in die Arme. Fröhlich und herzlich begrüßten sie sich. U«« s voll ehrlicher Bewunderung staunte er die , schöne Base an. Wie verteufelt hübsch war sie l doch geworden I . ' ? «sie wechselten ein paar heitere Worte, di« lustiges Hin und Her, Me bei jungen Leute«, die sich seit fünf Jahresnicht gesehen haben. Dann aber verabschiedete sich die junge Fr«"' weil sie bereits erwartet wurde. , Mit einem herzlichen „Auf Widerseh« trennten sie sich. Doch auch nm zweiten Tage, als man M wieder t Augenbi dabei, u den jun, Das daß siel schlossen Was .Nee, i Hund!" Jetzt man eir Und dann hi Son freudig Fwu d diesem t Der sagte er er doch gekomm Dra rumpelt ja auch angeme gar am So abe Winer h dem Fr Fra Ader c kannte nun fol So,
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