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Ottendorfer Zeitung : 18.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191202186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120218
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-02
- Tag 1912-02-18
-
Monat
1912-02
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 18.02.1912
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!i Ausgüö6 einmalige« ordentlich«« men. O ionon M«ri r bishech« schiede, wir en GsmeiN mir habe» Ausgabe« ungsn"»«' die ganze illung der i Poüsche-k' clm-Kanall! dieses Z«'i i geschaffen, genonmB ierung kemeswegi Gerung so» rordentliche 'luStauschel! lens haben ) die Aub' Zahl der! regen M sinnen- und, des Bank'» rermshrun- die die r sten und s Bundes' Hanpite>< ur -Staaten :gierungen, gerecht z" ns der de« iff, so war verles ihrer ine. Damik lieber bei wenn AN« !s Reicks Ausgabe« kllen. bei» - Das Reil! rang und erhalt««-. rieben auch in nt werdet, und »W Reich und rten finde« : sich niidi ttberfchWr einwirke«, n der ge" ht wenige« rd ähnlich halb kann fundiert!^ t betrugen tasten Seitdem rdsn siia. sür uichk i ar den > 4,6 MÜ' >er Ballt' d für dsl i hier Bßte Ker» Berav« zwar bs ckung dl« - Zulun« Vas hc^ Menz be« rbschiE vermut!^ n auch >ir habe« -imal kuri Deckung' wiche El» hgehende« l sich da» e, daß ilien M' Von unä fern. Das Deutsche Kaiserstift zu Geln hausen. Lange bevor man anfing, für die Angehörigen einzelner Berufsarten besondere Kureinrichtungen (kaufmännische Erholungsheime und dergleichen) zu erstreben, beschäftigte man ßch schon in der alten romantischen Kaiserstadt Gelnhausen mit dem Plane, eine einheitliche Niederlassung für Erholungsbedürftige und Kur- bedürftige einer ganzen Gruppe von Berufs- gatlungen zu schaffen. In Gelnhausen wird nun ein Erholungs- und Kurheim für die geistigen Arbeiter der Nation erstrebt, ein Heim 'ür die Angehörigen der Wissenschaft, der Kunst, der Technik und andre geistig arbeitende Kreise. Gegenwärtig ist die Angelegenheit soweit ge diehen und geklärt, daß man zur Bildung der Ausschüsse schreiten kann, die das nationale unternehmen seiner Vollendung zuführen sollen. Gelnhausen ist seiner schönen Umgebung und seiner heilkräftigen Quellen wegen besonders geeignet Er eine solche Anlage. Man hofft, bereits bis ZUM 15. Juni 1913, zum 25jährigen Regierungs- lubiläum Kaiser Wilhelms einen wesentlichen Teil der Baulichkeiten ihrer Vollendung ent- ^genführen zu können. Bombenanschläge auf Kölner Drosch ken. Ein Mann, der es auf die Zerlrümme- wng von Droschken absieht, hat sich Köln zum Schauplatz seines verbrecherischen Treibens aus erkoren. Vor kurzem wurde schon an einer der belebtesten Stellen Kölns eine Droschke durch eine rätselhafte Explosion zertrümmert, nachdem ein feingekleidetes Paar den Wagen eben ver- ^ssen hatte. Am 13. d. Mts. ließ sich nun von dem Vorort Ehrenfeld ein vornehm auftretender Herr mit einer Taxameterdroschke nach einer entlegenen Straße fahren, um dort angeblich 'eine Frau abzuholen. Kaum hatte der Fremde den Wagen verlassen, als ein heftiger Knall ertönte und der Wagen in Trümmern aus- Äanderflog. Der Kutscher, der in weitem Bogen auf das Pflaster geschleudert wurde, erlitt schwere Verletzungen. Der unbekannte jährliche Fahrgast entkam im Dunkel der einem Acker im Schlamm stecken blieb, stieg die Frau aus, um den Weg zu Fuß fortzusetzen, versank jedoch im Schlamm und erstickte. Ein schweres Schiffsunglück. Der aus dem japanischen Hasen Hakata nach Tsutsuina gehende japanische Dampfer „Ryoka Maru" stieß mit dem von Moji nach Schanghai gehenden japanischen Dampfer „Mori Maru" zusammen. Beide gingen unter. 46 Personen, nämlich 32 von der Mannschaft und den Passagieren des „Ryoka Maru" und 14 von Mannschaft und den Passagieren des „Mori Maru", ertranken. l-uMckiffabrr. — Zahlreiche Mitglieder des Pariser Ge meinderats unterzeichneten einen Aufruf, in dem zuhalten, während er mit der freien Hand die Maschine im Gleitflug wohlbehalten zur Erde brachte. Eine große Menschenmenge sah dem atemraubenden Schauspiel zu. Gericktsballe. 88 Berlin. Das Kammergericht hatte über die Rechtsgültigkeit einer Oberpräsidialpolizeiverordnung zu befinden, die u. a. vorschreibt, jugendliche Per sonen dürfen zu öffentlichen Kmematographerwor- stellungen nur in Begleitung Erwachsener und nur in der Voraussetzung zugelassen werden, daß die Vorstellungen auf Grund des vorgelegten Spiel» planes als Jugendvorstellungen polizeilich genehmigt und durch Anschlag am Eingang als solche gekenn zeichnet sind. F. war auf Grund dieser Ober- präsidialpolizciverordnung angeklagt und verurteil! worden, nachdem festgestellt worden war, daß einer Vorführung Kinder beigewohm hatten, ohne sich Zur diamantenen Hochzeit im österreichischen ttaiserhause. Erzherzogin Maria Karolina von Österreich. Erzherzog Rainer von Österreich und seine Ge mahlin feiern am 21. Februar das Fest ihrer dia mantenen Hochzeit. Der greise Erzherzog ist der Sohn eines verstorbenen Großonkels des jetzt regie renden Kaisers; er wurde am 11. Januar 1827 in Mailand geboren. Er ist nach Kaiser Franz Joseph ohne Zweifel das volkstümlichste Mitglied des Herrscherhauses und dasjenige, das sich die größten Verdienste um das Vaterland erworben hat. In seiner Jugend gehörte er dem Heere an, er widmete sich aber auch der Politik. Die Wissenschaft Erzherzog Rainer von Österreich. Hot er besonders durch den Ankauf der berühmten Papyrusfunde von Fajum gefördert. Bor dreizehn Jahren schenkte der Erzherzog der Wiener Hof bibliothek eine Sammlung von unschätzbaren Hand schriften. Seine Gemahlin, die Erzherzogin Maria Karoline ist eine Tochter des Erzherzogs Karl, des großen Feldherrn und Siegers von Aspern. Die hohe Frau, deren Güte bekannt ist, wird am 10. Sep tember ihr 87. Lebensjahr vollenden. Der ungemein glücklichen Ehe des Jubelpaares entstammen keine Nachkommen. Versuchtes Lyuchgericht an einem Mörder. Der wegen Ermordung des Polizei- beamten Ellermann bei Münster i. W. in Hazebrouck verhaftete Gelegenheitsarbeiter Stadtkowitz wurde dieser Tage zu einer Be- Wigung des Tatortes vorgeführt. Dabei !>ahm die aus den umliegenden Ortschaften zu- Emmengeftrömte Menschenmenge angesichts des Sechen Benehmens des Täters eine gefährliche Altung an. Der Bruder des Ermordeten Erang auf Stadtkowitz zu, um ihn zu würgen, und die erregte Volksmenge drohte, den Mörder zu lynchen. Nur mit blanker Waffe konnte ihn die Polizei schützen. Ein Opfer der Spielwut. In Ganderke- 'ee (Oldenburg) wurde der Landmann Meyer wahnsinnig, nachdem er 80 000 Mark verspielt hafte. Zwanzig Schüler unter entstürzenden Ummauern begraben. Ein furchtbares Un- Mck hat sich in San Remo, dem bekannten "Okur- und Badeort an der Riviera, wo sich ?uch Kaiser Friedrich längere Zeit während Einer Krankheit aufhielt, ereignet. Als vierzig ^Mschüler auf den Kais am Meeresufer 'vazieren gingen, stürzte plötzlich ein Teil des Kais ein und begrub etwa 20 Schüler unter Einen Trümmern, nur wenige konnten lebend geborgen werden. Hungertod zweier Leuchtturmwärter. Tage haben die beiden Leuchtturmwächter in Madeira an der spanischen Küste durch Fahnen- Wale und Flaschenposten Nachricht gegeben, b»ß sie ohne alle Nahrungsmittel seien und die furchtbarsten Qualen erdulden müßten. Mehrere Schiffe versuchten, dem Leuchtturm nahezukommen, doch stets vergebens. Rian hat die Überzeugung gewonnen, daß die Unglücklichen dem Hunger tode erlegen sind. Im Schlamm erstickt. Die Bäuerin Aandtchija Pawlowitsch aus dem serbischen Dorfe Bwühchina wollte ihre jung verheiratete Tochter - bn Nachbardorf besuchen. Als ihr Wagen auf ! alle Gemeinden Frankreichs aufgefordert wer den, zur Errichtung eines großen Luftgeschaders beizutragen, das überall hin „die gute Bot schaft oder den Tod" bringen könne. „Geben wir", so heißt es in dem Aufruf weiter, „unserm Vaterlande eine unzählige Schar von Flug zeugen, die unaufhörlich und rastlos alle unsre Grenzen überwachen werden. Die Zukunft und das Heil Frankreichs, der Schutz unsrer Sicher heit und unsrer Ehre beruhen darauf." Dem Pariser Gemeinderat wird ein Antrag vorgelegt werden, 50 000 Frank für den Ankauf von Militärflugzeugen zu bewilligen. — Wie aus französischen Lustschifferkreisen berichtet wird, soll in diesem Jahre ein großer Fliegerwettbewerb stattfinden, der sich auf eine Tour Pans—Brüssel—London-Paris—Madrid erstreckt. Es sollen zu dieser außerordentlichen Veranstaltung bereits 60 Meldungen vorliegen. — Der Flieger Beattie war auf seinem Zwei decker mit einer Dame als Passagier bei New Jork aufgeflogen, als in einer Höhe von tausend Fuß die Maschine infolge Einfrierens des Benzins stillstand. Beattie war sich der Gefahr bewußt und begann bereits seinen Abstieg, als die Dance in hysterische Angst verfiel und sich aus dem Flugzeug stürzen wollte. In seiner drohenden Lage mußte der Mann nnt der halb wahnsinnigen Dame kämpfen. Schließlich ge lang es ihm jedoch, sie mit einem Arm fest- in Begleitung Erwachsener zu befinden. F. betonte, die Ellern hätten die Kinder nach dem Kinemato- graphentheater gebracht, eS sei aber nicht erforderlich, daß die Ellern den Vorstellungen selbst beiwohnen. Die Strafkammer erachtete die in Rede stehende Oberpräsidialpolizeiverordnung für gültig und ver urteilte F. zu einer Geldstrafe, da nach Sinn und Wortlaut der Polizeiverordnung anzunehmm sei, daß Kinder nur im Beisein der Eltern den Vor führungen beiwohnen sollen. Diese Entscheidung focht F. durch Revision beim Kammergericht an und suchte nachzuweisen, daß die Oberpräsidialverordnung der Rechtsgülligkeit entbehre, insbesondere könne nicht verlangt werden, daß die Eltern oder erwachsene Begleiter den Vorführungen zusammen mit den Kindern beiwohnen müssen. Das Kammergericht wies indessen die Revision zurück und erklärte, die Vorentscheidung sei nicht rechtsirrig; insbesondere sei die Oberpräsidialverordnung als gültig anzusehen, da sie im Interesse der Gesundheit der Kinder er gangen sei; sie finde ihre Grundlage in 8 6 des Polizewerwaltungsgesetzes und 8 10 II 17 des Allgemeinen Landrechts, der nach wie vor in der ganzen Monarchie gelle. Mailer jVlenelik lebt. » Entgegen den Gerüchten und Nachrichten, die von dem Tode Meneliks zu erzählen wußten, erklärt der italienische Gesandte von Abessinien, Graf Colli di Felizzano, der in diesen Tagen auf einen kurzen Besuch in Turin eingetrosfen ist, einem Mitarbeiter der.Stampa', daß der Negus lebt. „Ich habe ihn erst vor wentgen Tagen aus der Nähe beobachtet, er saß auf der Veranda seines neuen Hauses. Seit zwei Jahren war keinem Europäer erlaubt worden, Menslik zu sehen. Er saß auf einem bequemen Sessel. Ich betrachtete ihn genau und fand beim ersten Blick die Erklärung da für, daß zwei Drittel des abessinischen Voltes den Negus für tot hält. Menelik ist in allen seinen Bewegungen gelähmt; er ist nur noch ein armer Menschenkörper, der fast nur noch ein animalisches Dasein führt. Er ist nicht imstande, auch nur eine Silbe hervorzubringen und nur mit vieler Mühe gelingt es ihm, die linke Hand ein wenig zu bewegen. Es ist kein Zweifel, daß er Laute und Geräusche hört, aber ich zweifle daran, ob er den Sinn gesprochener Worte noch aufzunehmen vermag und ob sein Gehirn den Sinn einer Rede noch erfassen kann. So ist er wirklich nur noch ein arm- seliger Körper, dem jeden Augenblick ein neuer Schlaganfall den letzten schwachen Lebenssunken auslöschen kann. Dagegen ist der junge Kaiser, Jassu, kräftig und vollkommen gesuud. Er zählt nur 17 Jahre, ist aber körperlich stark entwickelt und gibt Zeichen einer regen Intelli genz. Ich bin überzeugt, daß er imstande sein wird, seine Pflichten und sein Amt zu erfüllen." Der italienische Gesandte erzählt hierbei, daß ihm der junge Negus Beweise besonderer Sympathie und besonderer Freundschaft ge geben habe; ja „diese Gunstbezeugungen waren eine Zeitlang so häufig, daß ich ihm klarmachen mußte, daß vielleicht eine größere Zurückhaltung für seine Stellung günstiger sei." Graf Colli di Felizzano spricht dann auch von der be rühmten Exkaiserin Taitu, deren Einfluß auf die Regierungsgeschäfte vor zwei Jahren nur mit großer Mühe gebrochen werden konnte. „Als Herrscherin ist sie erledigt, sie zählt gar nicht mehr oder höchstens nur noch als ein Ge spenst oder eine Erinnerung. Sie ist voll kommen vom Schauplatz verschwunden. Und doch hat sie in der Geschichte Abessiniens eine ungewöhnliche Rolle gespielt und war auch eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Vor allem eine außerordentlich intelligente Frau." Dabei er zählt der Diplomat, daß die Kaiserin Taitu ihm damals bei der Krise und bei ihrem Sturze einen Brief schrieb, in dem sie um die Unter stützung des italienischen Diplomaten bat. „Und sie zögerte dabei nicht, zuzugeben, daß sie stets eine Feindin Italiens und der Italiener gewesen sei, aber nur, weil ihre Herrscherpflichten ihr diese Haltung diktiert hätten und weil sie voll kommen überzeugt gewesen sei, damit eine ge rechte, patriotische Politik zu treiben und eine Pflicht gegen ihr Land zu erfüllen." Die gegen wärtige innere Lage in Abessinien sei gut, schloß der Gras, und Unruhen und Krisen seien nicht zu befürchten. lZumes Allerlei. Einfache Ari von Zimmergymnastit. Die Muskelübungen sind besonders bei de» jungen Mädchen und Frauen der besseren Stände mangelhast, weil letztere keine angestrengte körperliche Arbeit verrichten. Höchstens wird ab und zu ein kleiner Spaziergang durch die Straßen gemacht; nach Hause zurückgeke^t, setzen sie sich nieder, lesen, nähen, spielen Klavier usw., dabei wird keine Muskel geübt und ge kräftigt, und so müssen die zur Gesundheit sv notwendigen Schultermuskeln, Brust- rmd Bauchmuskeln verkümmern. — Wodurch kirnen nun diese Muskeln auf die einfachste Art gestärkt werden? In erster Linie durch die Arbeit, die jede junge Dame in ihrer Häuslichkeit sattsam vorfindet, Wwijchen der Möbel, Bilderrahmen, Türen, also Bewegungen des Körpers nach oben und unten: Wäschemangeln, Scheuer«, Kochen usw. So werden die vier Muskel partien in Tätigkeit gesetzt, und jede Mutter wird sich über die dabei zunehmende Frisch« und Gesundheit ihrer Töchter freuen. * * * Betrachtung. „Aschermittwoch ist da, und ich habe noch jünfzig Mark in der Tasche. Ich glaube, ich fange wirklich an, alt zu werden!" Me ggcudort» BUUt«', ld neh^ g ist u>I >llen S er, »M frohe lnd The» Sonders dagegen, nich den» ne dahel l meines bestellt und dÄ m wür^ Zim^ z unttB' en r M ihust ung >E daß d deines nun, . > eiiin^ ieder ds- Lhea, !N, Oll ; geve ein en, der Schlaf, der mich jetzt so oft flieht, würde sich wohltätig auf meine Lider senken, wenn ich wüßte, daß meine Thea einen vergnügten Abend genießt I Also gehe, Thea, ich bitte dich darum! Johanna kann dich begleiten und MH wieder abholen!" „Weißt du, Papa, du verstehst es groß artig, mich von dir hinweg zu schmeicheln! — Na ja, ich werde also gehen." „O, das ist herrlich, daß Sie kommen," froh lockten Emmy und Gretchen, „denn," setzte die letztere wichtig hinzu, „ich bin auch eingeladen. — Denken Sie nur, Fräulein Thea, wir beide, Sie und ich, sind die einzigen Bürgerlichen am heutigen Abend. Dock nein, noch ein dritter ist mit im Blinde, nämlich ein Vetter von mir, der bei uns seit acht Tagen zu Besuch weilt. Nun, oller guten Dinge sind drei," meinte sie schelmisch lächelnd, und auch die andern stimmten lächelnd bei. Darauf verabschiedeten sich die jungen Mädchen von Thea und ihrem Vater und machten sich auf den Heimweg. Nun wurde die treue Johanna gerufen und mit ihr beraten, ob denn das alte weiße Kleid uoch gut genug für den heutigen Abend sei. Ge chwind wurde es hervorgeholt und für noch gut aussehend befunden, nur wollte Johanna dasselbe noch ein wenig auffrischen; außerdem wurde auch noch beschlossen, daß heute keine Schülerinnen mehr empfangen werden sollten, weil es inzwischen zu spät geworden. ES war sieben Uhr, als Thea sich'anschickte, Toilette zu machen. Ihr reiches goldblondes Haar hatte sie kommendste begrüßte. Er winkte einen in der Und nun machte es sich Thea zm Aufgabe, Oorgevung iolgty Th s „Mein Gott, Fräulein Thea, wie schön sind Sie! Sie sehen ja wie eine Märchenprinzessin Die beiden verbeugten sich stumm, ohne sich anzublicken. Rudolf jedoch hatte sich zuerst ge faßt. und eben wollte er einige artige Worte an Thea richten, als ihn ein so bittender Blick aus ihren Augen traf, daß er bettoffen schwieg. Im nächsten Moment wurden sie durch neu leicht gewellt zu einem losen griechischen Knoten geformt. Das duftige weiße Kleid zierte kein Schmuck, und ihre Lieblingsblume, ein Strauß Reseden, hatten im Gürtel Platz gefunden. Es war genau dasselbe Kostüm, das Thea an dem unglücklichen Abend trug, als sie sich mit Rudolf Waldeck verloben sollte. Jedoch heute war sie unendlich schöner wie damals. Ihre damals bleichen Wangen waren heute sanft gerötet, ihr schönes Auge, das damals so trübe blickte, strahlte heute in Hellem Glanze. Nur wenn sie auf ihren Vater blicke, wurde ihr Antlitz ernster, obwohl dieser freundlich und stolz sein schönes Kind betrachtete, gleichzeitig zu ihr sprechend: „Thea, gehe mit Gott, und denke ja nicht in deinem Vergnügen daran, daß ich allein bin, denn ich werde gut schlafen und angenehm davon träumen, wie gut sich mein Töchterchen amüsiert." Dann noch einen herzlichen Abschiedskuß zwischen Vater und Tochter, und Johanna legte letzterer den Mantel um, um bald darauf mit Staunen: „Das ist nett und lieb von Ihnen, Fräulein Berkow, daß sie uns mit ihrer Gegenwart er- wunderung, bei den Damen aber viel Neid er weckte, näherte sie sich auch Gretchens Eltern, um dieselben zu begrüßen. Auch diese freuten sich sehr, die junge Lehrerin ihrer Tochter hier zu sehen. Sie waren eben „Kennen Sie den Herrn, der dort in der Fensternische mit dem General plaudert?" „Gewiß, Fräulein Thea, das ist ja eben mein Vetter, den ich Ihnen vorstellen will." im Begriff, sich nach ihrem bei ihnen zu Besuch weilenden Neffen umzusehen, um auch ihn mit Thea bekannt zu machen, als diese plötzlich er bleichte und mit zitternder Stimme Gretchen fragte: aus," tönte es fast zugleich aus beider Munde. „Ich muß Sie sofort zu Mama führen, da mit sie sieht, wie stolz sie auf ihren Gast sein darf," sagte Emmy und zog Thea mit sich fort. Als sie in den Saal traten, war Thea vom Anblick so vieler Uniformen und Brillanten, die vor ihren Blicken im bunten Gemisch hin und her wogten, fast betäubt, aber die freundliche Frau von Lasow entriß sie bald ihrem Ms Thea in derselben anlangte, waren be ¬ reits alle Gäste anwesend. Sie wurde schon im , vr«. s« Vorsaale von Emmy und Gretchen jubelnd be-. Fräulein Berkow mit den übrigen Herrschaften verschweigen zu wollen. freuen," begann die Dame mit großer Liebens würdigkeit, „ich hoffe und wünsche, daß Sie sich Lei uns wohl fühlen und sich recht gut amüsieren grüßt, die sie ihrer Hülle entledigten, um sofort j bekannt zu machen." in Entzücken über Theas doch so einfache Toilette s Als dies nach kurzem Rundgang geschehen, auszubrechen. , wobei Thea bei den Herren allgemeine Be- > ihr die Elektrische, die an der Villa Lasow vorbei- Nähe stehenden Offizier heran, den Thea bereits führte, zu besteigen. , als Emmys Vetter kannte. Derselbe verneigte Die Villa lag im elegantesten Viertel des sich grüßend vor ihr, dabei klirrend die Sporen modernen Westen und war der Sammelpunkt! zufammenschlagend, indem er näselnd begann: , , . . der hohen Aristokratie wie der gesamten „Ist mir ein Hochgenuß, Verehrtestes Fräu-: Hinzutretende getrennt. Künstlerwelt. lein, daß wieder einmal den Vorzug habe —" Und nun machte es sich Thea zm Aufgabe, „Na, laß' das jetzt," unterbrach ihn lächelnd z einige Worte mit Waldeck unter vier Augen zu der Onkel, „wir wollen zuvörderst versuchen, sprechen, um ihn zu bitten, ihren wahren Name» Und ohne aus Thea zu achten, die krampf haft dis nächste Stuhllehne umklammerte, holte Gretchen den einen der beiden Herren herbei, mögen. Dazu muß ich Sie vorerst mit meinen > und stellte die beiden gegenseitig vor: Gästen bekannt machen." § „Fräulein Thea Berkow, meine liebens- „Dies Amt werde ich übernehmen, liebe j würdige Gesanglehrerin — mein Vetter Rudolf Marie," unterbrach sie ihr Gemahl, indem er j Waldeck!" ebenfalls das junge Mädchen auf das zuvor
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