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Ottendorfer Zeitung : 21.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191201213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120121
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-01
- Tag 1912-01-21
-
Monat
1912-01
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.01.1912
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hes in ein« zimcstimnit ntscheidende ffen erhält, Ken Juan de Schuld, den greilen lag verübt Seiprechung blieb un« r und ie Revol»' re fördern, t übrigens,! ein lehteS on zu er» volutionäre, e Ruhland underi > inzlich die er Hose, apitel des „General« königlichen n sich die , da die ig wächst, ölten rund rte für die den wegen n 120 OOS aren es je be dieses hielt dann wurde er ein Für 1 280 Mk. varen es 000 Mk.) den nicht für das iche Höbe. I für die »schaffung rien ver« ?n sollet m Orden Brillanten gehörigen wlonderen um Roten Der Wert und lOOS ilse koltet nenorden, ldlerorden teurer als kostet 22, sse 95 Mk. und 400Ü Ire waren >9: 3916, 19. An er durch« 0: 1438). äugenden gemeinen >il dielek ekanntl'ch inen d!k rs oder aiier per« t Olden ann als hat der >ls diese nml da« eine ae« rde, d«e egen nur s)ie neN wie be« Fest« > el ifle des Dela lockten vier Korporale des 14. Jäger- Regiments einen Viehhändler an einen abge legenen Ort und ve> achten, nachdem sie ihn durch einen Säbelhieb tchwer verletzt hatten, ihn zu beraube«!. Ter Angegriffene wehrte sich jedoch verz nestelt und «lieh laute Hilferufe aus, so daß die Soldaten schließlich die Flucht er- giiffen. Am andern Morgen wurde der Vieh händler sämtlichen Korporalen des 14. Jäger- Regiments gegenübergestellt. Er erkannte sofort seine Angreifer, die unverzüglich in Haft ge nommen wurden. Ermordung eines Lehrers durch seiuen Schüler. In Luczawa feuerte ein rumänischer Schüter der Prima des Obecgymnasiums während des machematnchen Unterrichts vier Revolver schüsse gegen den Professor und verletzte ihn tödlich. Dann verübte der Schüler Selbstmord, während er ausrief: „Rache für schlechte Be handlung und verhängnisvolle Lehrmethode!" Et» verheerendes Aeuer ist während der Nawr in der japanischen Stadt Osaka ausge brochen. Uber 13M Häuser brannten nieder, 30 00.» MemMen wurden obdachlos. — Otaka liegt an der Surwestlüste Japans und hat etwa 900 000 Euiwohner. l-uMcbifkLbN. - — Die Mehrheit des Wiener Rathauses be schloß, für den im nächsten Frühjahr statt findenden FlngmmchinenweNflng Wien-Berlin die Summe von 30 000 Kronen zu stiften. — Wie Pariser Blätter melden, hat ein Ingenieur aus Toulon eine Vorrichtung er funden, die es den Flugapparaten jeglicher Bauart ermöglicht, ohne langen Anlauf von Deck eines Kriegsschiffes auszusteigen. — Be kanntlich werden auch in der englischen und neuerdings in der deutschen Marine derartige Vorrichtungen erprobt. Gericktskatte. Berlin. Tak Obelwaltungkgerichl fällte eine Ent chtidung, die für Krtegcrvereine von besonderer Wicnnckell gl. Knegerveieme Werren in der Regel gebildet, um auch nach dem Austritt aus dem Heere die alUn tameiaoschaflbchen Beziehungen zu pflegen und die Lube zu Kaiser und Reich wahzuerhalten. Nebenher weiden gelegentlich auch Vereinsfenbchkeiten geleur i. An und lür sich düisen tue Gemeinden lämtbche Lustbarkeiten aus Grund der genehmigten Sieuerordnungen besteuern. Als der Magistrat von K. einen Kr egervetem zur Lustbarkeilssteuer heran» zog, eihob er nach s>uchUolem Einlpruch Klage mit dem Anliage auf Freistellung, da nach der be treffenden Sleuerordnung eine Heranziehung des Kiiegeiv reins zur LunbaikeUssteuer nicht gereckt- seuigt erleben e, von einem Ge elligleitsverein, dessen Heranz ehung gerechtfertigt wäre, könne nicht die Rede sein. Lielec Ai,sicht trat der Bezirksausschuß bei und betome, möge ein Kriegeiverein auch dann und wann eine BrieiusftsllichieU veranstalten, so köVne doch n cht gesagt we tun, daß der Verein zu Geselligkeitszweck.n gegründet woiom >ei. Diese Emichcidlmg ertiäue bas Oberverwaltungsgericht nicht lür rechtsirlig. Ern Knegervtiem, oer gelegent lich Feslilchkeiien ve>a-st-Itere, gehöre incht zu den Vereinen, die zu Lnstdarkeus- ober Gelelligkeüs- zwecken gegründet werden: derartige Jelllichkeüen bilden nicht bei, Hauptzweck der Krngervcreine. Schueidemühl. Das Schwurgericht hat die 51 jährige Arbeiterswitwe Josepha Nieru- zewrli aus Brückenkopf bei Naket wegen vor sätzlicher Branvsliilung und Lötung zu fünf Jahren sechs Monaten Zuchthaus vclmteill. Die N. Halle ihr Haus in Brand gesteckt und daun ihren Ehemann, der ihr mit einer An zeige gedroht halte, in die Netze gestoßen, aus der er erst am andern Tage als Leiche ge landet wurde. Olmütz. Vor Gericht stand das 22 jährige Dienstmädchen Franziska Bernischke unter der Anllage des meuchlerischen Giftmordes. Sie hatte ihre 20 jährige Schwester Marie, die bei einem Lehrer als Magd bedienstet war, töten wollen, um deren Erbschaft — ewige Hundert Kronen — antreten und dann heiraten zu können. Zu diesem Zweck schickte sie ihrer Schwester Zuckerwerk, das sie mit Arsenik be streute. Unglücklicherweije gab aber Marie das Zuckcrwerl deu zwei kleinen Knaben des l^eer unö flotte. — Der vom Urlaub ans Wehlau nach Kiel heimkehrende Matrose Kaschinsky vom Kreuzer „Stettin" wurde am Bahnbof wegen dringenden Verdachtes, die Kassette in der Kajüte des ersten Offiziers erbrochen und Geheimaklen vom Kreuzer „Sieitin" entwendet zu haben, verhaftet. Die Anklage lautet auf Diebstahl. Kaschinsky «oll Mithelfer haben. tl? Der Bau der neuen Jnfanlerie-Schieß- 'chule in Wilnsdorf umfaßt: 2 Doppel-Kom paniekasernen, eine Kaserne für eine MMchinen- gcwehr-Kompanie, einen Kavalleriezug, Dienst wohnungen für den Kommandeur (Regiments kommandeur), einen Balaillonskommandeur, drei Hauptleute, einen verheirateten Leutnant, zwei unverheiratete Haupileute oder einen ver heirateten Leutnant, einen verheirateten Zahl meister, einen Garnisonverwallungsbeamten, 25 verheiratete Unteroffiziere, einen Kmernen- wärier u>w., einen Schuppen für Karren und Feuerlöschgeräie, ein Wirtschaftsgebäude, drei Pferceffälle, eine Reitbahn, eine Beschlagschmiede und Büchsenmacherwerkstalt, ein ^xerzierhaus mit Räumen jür Turn- und Fechtgeräie, eine Lcheibenwerksialt, drei Scheibenschuppcn, ein Fahrzcugichuppen, ein Patronenhaus, ein Rvll- tammelgebäude, eine Ojfizier'peijcanslal:, ein Eishaus, ein Lazarett, Leichenhalle, Kläranlage, ^vnvässerungsrohrnetz, Bewässerungsanlage und 5 Rewroet» unnen, 11 Schießstände. In den Kasernen sindWohnungen für5Oifiziere und einen Arzt vorgesehen. Die Osfizierspeiseansialt wird enthalten: einen Speiseiaal, zwei Neben- räuwe, Biblioihekzimmer, .5 Hörsäle, die erforder lichen Wirlschatts- und Nebenräume. Ferner hin ist noch eine elektriiche Beleuchtung der Plätze und Straßen vorgeichen. Sehr erfreu- fich ist der Umstand, daß die Heeresverwaltung auf Bäumeanpflanzungen großen Wert legt, ' °ie au« dem ganzen Gelände des Schießplatzes Dolgen sollen. Es werden fernerhin Wege ^vn der Chaussee vom Kaiernement und nach dem Übungsplatz geschaffen. Bei den Bauien und sonstigen Einüchlungen ist aus die For- nnerimg der Schicßschule in der Stärke eines Äataillons mit der durch die Eigenart des Dienstbelriebs bedingten Ausstattung an Aus- ,dildtuig. und Aufiiwtspersonal schon bei der Anlage und der Piotzdestimmung Rücksicht ge nommen worden, damit nicht später ein fühl barer Mangel eintritt und dadurch neue und nhöhie Konen erwachsen. Von unä fern. über die Zentrale für drahtlose Zeit- ubertraguug, deren Tätigkeitsfeld über das ganze Deutsche Reich sich erstrecken soll und die kürzlich vom Neichspostamle genehmigt wurde, uegen jetzt folgende Einzelheiten vor: Die Zentrale, die mit Hilfe der elektrischen Wellen mmiliche öffeniliche Uhren Deutschlands völlig übereinstimmend betreiben soll, wird in der Nähe von Fulda mit einem Sendeturm von W M>ler Höhe errichtet. Jede Minute sendet eine der dici Normaluhren der Zeitzenirale einen Hochspanuungtzslromstoß zum Sendeturm, ^°n dem aus die elektrischen Wellen ausslrahlen. ^ie in ganz Denifchland awgestellten Emp- tuagsuhren werden durch diese elektrischen Hellen weitergestellt. Das gesamte Uyremystem A unempfüngtlch gegen alle fremden Wellen. Au der Siromverblauch sehr gering ist und die «Mn der Unlerhaliuiig nicht erheblich sind, wird der Mietpreis der EmpsangSuhren sehr ^dng sein. Ter „Selbstmordversuch«« des eug- llscheu Spions. Auf der Festung Glatz hat W der Engländer Trench emen Sclbstmord- oersuch begmigen. Da es ihm, wie der L-A.« schreibt, gerade nicht ums endgültige Serben zu tun war, so hängte er sich — bei Hrad uitter Null — natürlich am warmen ^Icn auf und warf dabei einen Stuhl mit «ästigem Stoß zu Boden, damit die vor der ä-ur stehende Wache auch ja nicht zu spät aus „Abettsüberorüjfigeu" auslnertsam würde. A" vrave Soldat lam denn auch sofort ins und nahm dem Kapitän die gefährliche Schlinge ab. Trench befindet sich völlig wohl nnd hat nicht den geringsten Schaden genommen. Wie aus verschiedenen Umständen heroorgeht, wollte Trench nach der „Affäre" nur . . . ins Lazarett kommen. Er hat schon früher einmal einen Fluchtveriuch gemacht, der aber vereitelt worden ist. Vielleicht hoffte er, daß eS ihm vom Lazarett aus leichter möglich sein werae, den Spuren des in den Weihnachlstagen aus Glatz entflohenen französischen Spions Lux zu folgen. Ein gefährlicher Kautionsschwindler ist in Hamburg in der Person des 27jährigen Kaufmanns Alfred Alward verhaftet worden. A. juchte im Sommer durch Zeitungsanzeigen für feinen angeblichen Splelwarenvertüeb Per ¬ sonen, die sich gegen eine Einlage von 500 bis 1000 Mk. eine sichere Lebensstellung verschaffen wollten. Seit August vorigen Jahres gewann er fünf Teilhaber mit 4500 Ml. Einschuß, die er gleichzeitig im Geschäft einstellte. La sie wettere Einschüsse nicht leisten konnten, wurden sie bald wieder entlassen. Das elngezahlte Geld verbrauchte der völlig mittellose A. für sich und setzte sich mit fünf weiteren Personen in Verbindung, um von ihnen gleiche Summen einzuziehen. Dies wäre ihm auch gelungen, wenn nicht inzwischen die Kriminalpolizei aus fein Treiben aufmerksam geworden wäre und ihn verhaftet hätte. Außerdem hat A., der s übrigens schon früher mit dem Strafgesetzbuch i in Konflikt gekommen ist, noch eine Firma um! eine Schreibmaschine geprellt, die er auf Ab zahlung gekauft und dann sofort versetzt halte. Überfall frauzöstscher Soldaten. In Botschafter a. D. v. Radowitz Einer der verdiewesten deutschen Diplomaten Ist im Aller von fast 73 Jahren n-rschleden. Herr v. Radowitz, ein geborener Frankfurter, trat schon im Jahre 1860 in den preußischen Staats dienst. Nachdem er bei den Geiandiichaflen in der Türket, in China und Japan und bei der Botschaft in Paris gewirkt hatte, maMte er als Rrservcoifi.ier den Krieg gegen Österreich mit. Jnr Jahre 1867 gehörte er der Gesandtschaft in Münwen an; drei Jahre daraus finden wir ihn WS Generalkonsul des Norddcmfilen Bundes in Bukarest. Nachdem er im Jahre 1872 kurze Zeit Geschäftsträger in Konstantinopel gewesen war, wurde er, einer der besten Kenner der orie> tali slien Politik, als Dezernent für die orientalischen Anpelegenbliten ins Au-'wärlipe Amt nach Berlin berufen. Obwohl er im Jahre 1874 zum Gesandten in Athen ernannt wurde, blieb Herr v. Radowitz doch mit geringen Unterbrechungen bis zum Jahre 1882 in Berlin und ging erst dann w eder nach Konstantinopel, und zwar diesmal als Botschafter. In diesem so wichtigen Amt Hal er sich um die Stäikung des deutschen Einflusses in der Türkei die größten Berdümie erworben. Nach zwanzigjähriger Tätigkeit in der türkischen Hauptstadt wur^e Bol- schaiur v. Radowitz nach Madrid verletzt. Im Jahre 1908 trat er in den Ru enano. Lehrers, die einige Stunden darauf unter gräß lichen Qualen starben. Die Angeklagte gab bei der Verhandlung ruhig zu, daß sie ihre Schwester habe aus dem Wege räumen wollen,j um in den Besitz von Geld zu kommen und ) den Geliebten, einen Soldaten, zurückzuerobern, l Sie wurde zum Tode verurteilt und nahm daS> Urteil gefaßt entgegen. ^ockofLnkatastropke auf cler 2ecke „pkönix". Ein erschütterndes Unglück har sich in der Nacht zum Dienstag an einem Hochofen der Zeche „Phönix" bei Ruhrort zugetragen. Auf gänzlich unaufgeklärte Weise rissen ganz plötzlich die Wände eines Hochofens, das hohe Gebäude stürzte mit Getöse zusammen und eine Riesen welle flüssigen Eisens ergoß sich zischend über die unglücklichen Arbeiter in der Nähe des Hochofens. Niemand von ihnen vermochte an Flucht zu denken; im ersten Augenblick waren sie alle vom Schrecken vollständig gelähmt, und ehe sie ein Glied bewegen konnten, waren die Ärmsten von der furchtbaren, tod bringenden Masse ersaßt und verschlungen. Neun Arbeiter tauchten in der Woge unter; si» sind toi. Der Hochofenmeister Franken und drei andre Hochofenarbeiter erlitten zum Teil entsetzliche Verbrennungen und Verstümmlungen. Der Ofen, eine moderne Anlage mit schrägen Auszügen, war erst im Herbst vergangenen l Jahres m Benutzung genommen worden und - hatte einen guten Gang. Die Explosion kam, überraschend, ohne jedes Anzeichen, beim Blasen,! einem Abschnitte der Schmelztätigkeit, bei; dem sich solche Katastrophen selten ereignen.' Der Ofen wurde auseinandergerissen und daL! Mauerwerk herausgeschleudert. Das mächtiges Außengerüst und die gewaltige Bucht und' Bänder stehen noch. Drei von den am Hoch-' ofen beschäftigten Arbeitern, von den ausströmen»' den Gasen verbrannt, sprangen im Augenblick' der Explosion vom Hochofen auf das einige, Pieter tiefer liegende Gelände. Dort wurden sie als Leichen ausgefunden. Die andern Arbeiter ereilte der Too dort, wo sie sich gerade befanden. Bei allen ist der Tod fast äugen» blicklich eingetreten. Mannschaften der Sanitäts- kolonne und die freiwillige Feuerwehr der Hütte waren sofort an der Unfallstelle, legten den . Verletzten Notverbände an und brachten die Unglücklichen ins Krankenhaus. Kuntes Altertet. K Was das Glücksspiel abwirft. Bei der Debatte in der französischen Kammer lenkte kürzlich ein Abgeordneter die Aufmerksamkeit! der Negierung auf die wahrhaft märchenhaften Gewinne, die die vom Staat autorisierten Spielpächler in den französischen Badeorten! erzielten. Im Kasino von Enghien hat man im vergangenen Jahre in der Zeit vom 1. April bis zum 30. Oktober, also in siebe» Monaten, einen Reingewinn von nicht weniger als 8 429 912 Frank erzielt, in Nizza belief sich der Verdienst der Spielpächter auf 7 499 000 Frank und in den Spiebälen von Trouville schloß man mit einem Verdienst von 2 225 000 Frank ab. Dementsprechend hoch sind auch die Einnahmen der Croupiers, die ourch Geschenke von Spielern nach wenige» Jahren reiche Leute werden können. Die Croupiers von Enghien haben im Jahre 1914 zusammen 1 737 000 Frank eingenommen, zum größten Teil „Trinkgelder" reicher Spieler. Der Obercroupier hat für sich allein 55 32L Frank verdient, vier andre Croupiers 50 000, drei 40 000, zehn 00 000, sünszehn 20 000 und sechsundzwanzig untergeordnete Beamte der Spielsäle je 10 000 Frank. Wenn man in Be tracht zieht, daß diese Summen in nur siebe» Monaten eingenommen worden sind, so ergibt sich, daß ein Croupier der staatlich konzessio nierten Spielhölle im Monat mehr verdient, als ein sranzöfstcher Muttster. Die Negierung und die Kammer haben daraufhin auch beahlossen. dir Spielhöllen — nicht etwa aufzuheben, — sondern zum Wohle des Staatssäckels stärker stete ich ihr zu sie ein . Ver- lte lein pöning ur: io leicht- denn ilesüble senttich deine au." g mit :r ver- , daß kaum. Worte Kurz te mit bester eben n mir npfahl ganze r hier mr er j doch r den doch Ja, so zu Unbaren! — Wülend lief er w-stter. Schließ- "ch ober tröstete er sich doch. Wozu brauchte denn den alten Nörgler überhaupt? Es gab doch genug andre Gelegenheiten, die schöne Mqe Fwu zu sehen und zu sprechen. Also er -och die Gunst des Alten durchaus sM nötig __ Kn Gutes aber hatte dieser »u'ammenstoß nun doch gezeitigt: man wußte, man zueinander stand. Und das war °um etwas werk. — Beruhigt ging er weiter, ^"ch und nach schwand auch der letzte Groll, e»n das Bild der jungen Frau erstand wieder °r ikm. Ja, inieresiierte sich für sie! M es war ein ehrliches, tiefgehendes Interesse, war ,hm gerade jetzt ganz klar. Er batte nn Frühling nur e n paar flüchtige Augen- .ucke lang begrüßen können, aber schon dies !uze Mderiehen hatte genügt, ihm zu zeigen, u>! aus -em tollen Mädel, an dem er damals ! °r ssinf Johnn eindruckslos vorübergegangen, em entzückendes Frauchen geworden war, das man sich wirklich begeistern konnte. i a -eshmb war er hochbeglückt, als sie nun Plötzlich wieder angekommen war. Mochte k a w poltrige Onkel sie noch so streng be- "men, es würden sich stbon Gelegenheiten kAUg finden lassen, sie wie-erz,«iehen. Und i^mat >o ie sie ikm nicht so ichnell cnbchlüpien, ur wollte er nun schon Sorge tragen I — . van froher Hoffnung sah er der Zukunft "U entge >en. n^icht io der alte Klaus. Der machte sich doch ernsthast Sorge um seine heimlichen ^ufl-pläne. Denn mit Schrecke» sah er " em, daß man sich hier ja nicht entgehen konnte, weil man auf den Verkehr miteinander angewiesen war. Und richtig. Bereits eine Stunde später erschien Tante Marie auf der Bildfläche, der jungen Frau einen Besuch zu machen. Natürlich wollte der alte Herr auch sie so schnell als möglich wieder hinausgraulen, ober diesmal mißlang es ihm, denn Frau Grete hatte inzwischen aiisgepackt und kam nun her unter, das Tantchen zu begrüßen. Onkel Klaus seufzte heimlich. Da halte er sich ja etwas Nettes eingebrockt: nun würden ihm diele lieben Verwandten alle Tage so auf der Pelle sitzen. Wütend war er. Und nicht mal zeigen durste er es, um seinen lieben Gast nicht zu verleben! O, o! Die natürliche Folge war, daß die fuvge Frau dann am nächste» Tage bereits von Tante Marie zu einer Taffe Kaffee gebeten wurde, um sich mal in Ruhe ein bißchen ausplaudern zu können. Und diesmal brachte es der alte Herr sogar fertig, seinen Schützling allein gehen zu lasten, denn so eine „Kafseeschlacht" war ihm ein zu großer Greuel. Dennoch aber konnte er es nicht Unterlasten, der jungen Frau ein paar gut gemeinte Worte als Warnung mit auf den Weg zu geben. „Sieh' dich vor, mein Kind," sagte er in einem Ton, der scherzhaft klingen sollte und doch recht ernsthaft klang, „der Bengel, der Kurt, ist ein arger Schwerenöter l Sei auf der Hut und nimm dein Herzchen in acht, daß es nicht Feuer fängt!" Frau Grete lächelte schelmisch. Sie ver stand recht pur, wo hinaus der Onkel wollte und welcher Art seine geheimen Pläne waren. Deshalb erwiderte sie nun scherzend: „Onkelchen, eigentlich bist du doch kein ganz guter Frauen kenner. Sonst müßtest du misten, daß du durch deine Warnung gerade erst mein Interesse für Kurt zu wecken verstanden hast. Gerade das Verbotene reizt uns Frauen ja am meisten." Da bekam der alte Knabe wirklich noch einen ganz roten Kopf und sah sie einen Moment beinahe hilflos an . . . Wahrhasiig! sie hatte recht! Da war er ja ein netter Tölpel gewesen. Was Sck«önes hatte er in seinem blinden Eiser wieder angerichiet. Nein, er hatte auch wirklich kein Talent als Ebestister. Doch schnell tröstete sie ihn wieder: „Übri gens hast du bis jetzt noch nicht das geringste zu befürchten, denn ich denke vorerst noch nicht im eniserntesten daran, mein Herz wieder in Fesseln zu schlagen; vorerst möchte ich mich nun mal meiner Freiheit erfreuen." Beruhig« nickte er ihr zu, konnte sich aber doch mchi verkneifen, zu sagen: „Und für den GrümchiwbK, den Kurt, wärst du auch wirklich zu sckove l" Scherzhaft drohend lief sie ihm davon. Er aber sah ihr schweren Herzens nach, denn er war nun wirklich in Sorge um seinen Plan. . . . Tante Marie aber schwamm von nun an in Wonne. So sehr sie sich im Frühling über die so plötzliche Abreise der jungen Frau ge ärgert hatte, jo überglücklich war sie nun über das ebenso unerwartete Wiedererscheinen des lieben Gastes. Und diesmal sollte die Zeit nicht ungenützt vorübergehen, diesmal sollte eine Annäherung zustande kommen, damit ihr Liebling endlich aut veriorgt würde! Tas nahm sie sich nun fest vor, die gute alte Tante Marie. So wurde also Frau Grete mit offenen Armen empfangen. Auck der alte Onkel Waldemar, der von feiner Schwester sofort eingeweiht war in ihren ' Plan, schien vollständig einverstanden zu sein, denn auch er behandelte die junge Frau mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Auch er wollte ja nur das Glück für seinen Lieblingssohn i ! Daß jein Ältester sich noch immer in völliger, Einsamkeit begrub und auf seinen entgen- kommenden Brief gar nichts mal erwidert hatte, das zehrte und nagte noch immer tief an ihm. > Aber io wollte er denn nun wenigstens einen - Glücklichen im Hause haben. Und deshalb unier- ' stützte er den Plan der Schwester. Der Glücklichste von allen aber war Kurt. Gerade das Hindernis des Onkels hatte erst seinen Mut angefeuert. Und mit zarter Auf merksamkeit, mit lesse, aber sicher werbender Kraft näherte er sich nun der jungen Frau, die ihn mehr und mehr entzückte, je länger er ihr gegenüber saß. Freundlich und mit ganz heimlichem Lächeln nahm Frau Grete die Huloiguiigm hin. Die ganze überaus liebenswürdige Aufnahme, die man ihr bereitete, tat ihr wirklich wohl. LtM ir «Forlje^mg lolgt.»
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