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Ottendorfer Zeitung : 21.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191201213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120121
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-01
- Tag 1912-01-21
-
Monat
1912-01
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.01.1912
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in Sster Orden etwas auszupoiieren. Das kommt da, nalürüch fehlerfrei ist und durch das Liegen werden. der Habs- Deutschland viel nicht und nur darf n»r neu bc- ,el erster Linie in Betracht gezogen worden — und so weiter. Der liebe alte Onkel hörte sie ganz M an. Das Erstaunen schwand auch bald von ieinem Gesicht und machte einer ebrlichen Freude Platz, abgegebenen Streifen habe man nicht awangen können, denn es lasse sich verheimlichen, daß das ungesunde Klima dw Unbewohnbarkeit die'es Gebietes Schwierigkeiten bereitet habe. — Endlich Armer Onkel Klaus! Noch war der Besuch nicht mal warm ge worden, da begann schon das Leiden des alten, lieben Mannes. Asien. "Den Revolutionären in China nicht vergessen werden, dak auch Herr Delcafs-r eine Rolle in dem neuen Ministerium spielt — und sein verhängnisvoller Ehrgeiz ist rubeloS und birgt Überraschungen. Auch Deutschland sollte sich daher bis auf weiteres über das neue französische Kabinett — der Stimme enthalten. Vsitmsnn. Menschen, die eben erst angekommen sind, nicht so taktlos." sich die amtliche ,Tribunch in einem Artikel, in dem es u. a. heißt, es sei unerklärlich, daß in Österreich-Ungarn die falsche Nachricht über eine Verstärkung der italienischen Rüstungen an der österreichischen Grenze gerade in dem Augenblick verbreitet werde, in dem wegen des Krieges in Tripolis das Gegen teil der Fall sei. Die,Tribunch brandmarkt das Treiben derjenigen, die derartige falsche und widersinnige Nachrichten erfinden, verbreiten und damit Mißtrauen zwischen zwei Ländern säen, die ein so großes Interesse daran haben, in den großen internationalen Fragen einig zu gehen. Diese Einigkeit werde fest gewollt von den beiden verbündeten Regierungen, von den ernstesten und einflußreichsten Politikern beider Länder und von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung Italiens und Osterreich- Ungarns. Programm einer Regierung in Frankreich neu sind, doch nicht überschätzen. Plan muß sich doch vor allem die Frage vor Augen halten: Wer sind die neuen Männer? Es kommen zunächst nur drei in Betracht: Voincarö (Präsident). Briand (Justiz) und Lebrun (Kolonien). Poincarö, der im Senat Berichterstatter über das Marokko-Abkommen war, bat dort manches scharfe Wort gegen Deutschland gesprochen und wenn er jetzt, als guter Diplomat, eine andre Tonart anschlägt, so sollten wir nicht vergessen, daß er sich nicht gewandelt hat, sondern daß er sich als Minister lediglich der höheren Verantwortung bewußt ist. Herr Briand hat als Ministerpräsident vor zwei Jahren auf der Kammertribüne gesagt: Wer uns in eine Freundschaft mit Deutschland treiben will, kennt die französische Volksseele sehr schlecht. Wir wollen keine Feindschast, aber noch weniger eine Freundschast, die nur äußerlich gewisse Vorkommnisse der Vergangen heit verdecken könnte." — Und endlich Herr Lebrun. Als Kolonialminister unter dem jetzt gestürzten Caillaux hat er mit Tränen in den Augen von dem an Deutschland abgetretenen Gebiet gesprochen und um dieser Tränen willen hat Herr Poincarö (er hat es ausdrücklich in einer Unterredung betont) ihn dem Präsidenten FaMres als Kolonialminister für das neue Kabinett empfohlen. Jetzt, da die Kammer das Abkommen genehmigt hat, fließt es anders non seinen Lippen. Jetzt hören wir seine wahre Meinung über die Gebietsabtretung im Kongo. In der Senatskommission, die jetzt mit der Beratung des Marokko-Abkommens zum Ende drängt, hat er erklärt, daß man alle Ursache habe, das deutsch-französssche Abkommen voll inhaltlich gutzuheißen; denn es könne kein Zweifel darüber heischen, daß Frankreich sich mck"s vergeben, sondern viel eher ein gutes Geschäft gemacht habe. Mit dem vom Kongo Dabei ist es natürlich auch wieder zu Ver dächtigungen gekommen, die in der halbamt lichen ,Nordd. Allaem. Ztg.' eine derbe Abfuhr erfahren. Das Blatt schreibt: „Uber den Aus fall der deutschen Wahlen und die künftige Stellung der Regierung und der Parteien ist in der ausländsichen Presse manches un gereimte Zeug geschrieben worden. Wir wollen nur zwei Äußerungen herausgreifen. Im Pariser.Gaulois' wird erzählt, Seine Majestät der Kaiser habe einem deutschen Diplomaten gegenüber getagt, daß die sozialdemo kratische Gefahr der Monarchie die Pflicht auferlegen könnte, die deutsche Volks seele durch einen Krieg wieder zu stärken. Daran ist natürlich kein wahres Wort. Sodann spielen die Londoner ,Times' mit dem Ge danken, der Kaiser könne sich angesichts des Anwachsens der Sozialdemokratie nur aul den Katholizismus in Deutschland stützen und zu Nichte kaum. Ein paarmal habt ihr euch ge sehen. Also wozu diele Eile? Du wüst ihr schon früh genug guten Tag lagen können. Für honte unterlaß das ge'älssgst. Man stört 'Megen die Mißstimmung, die reiM-Ungarn gegen Italien herrscht, wendet dessen Stärkung Gebietsteile burgischen Monarchie an bringen. Das ist der Gipfel." Italien. -Der heimkehrent .Stettin' > Verdachtes, Oifiziers er „Stettin" t Anklage la Mithelfer h llL De schule in l paniekascrne gewehr-Kon Wohnungen kommandem drei Haupll zwei unvert heirateten l meister, ei 25 verheira wärier ww. Feuerlöjchgc PsenelMe, und Büchse mit Räumei Scheibenivei Fahrzeugs tawmergebä Eckhaus, ei EriiwSsselun 5 Re^rveln Kasernen siw Arzt vorgese «Inhalten: räume, Äibl lichen Wirts hin ist noa Plätze und sich ist der l stuf Bäume, ^ie aus dem .^so>M wl der CH dein Übung' und sonstige »ieiunq der Aataillons Dienslbetrieb .dildung» nn Anlage und lwmmen wc barer Mange erhöhte Koile weniger als 3t>0 000 Mk. gefordert, für das laufende Jahr hat der Posten die gleiche Höhe. Von dieser Summe wird ein Drittel für die Verwaltung, zwei Drittel für die Anschaffung und Unterhaltung der Ordensinsignien ver wandt. Der Schwarze Adlerorden kostet 2400 Mk., die Brillanten zu diesem Orden stellen sich auf 4000 Mk. Da die Brillanten nach dem Tode des Ritters den Angehörigen verbleiben, werden sie nur in ganz besonderen Fällen verliehen. Auch die Brillanten zum Roten Adlerorden haben denselben Wert. Der Wert der Mittelorden schwankt zwischen 100 und 1O00 Ma»k. Der Rote Adlerorden 4. Klasse kostet 10 Mk., 3. Klasse 50 Mk. Der Kronenorden, der im Range nach dem' Roten Adlerorden steht, ist wegen seiner Ausstattung teurer als dieser. Der Kronenorden 4. Klasse kostet 22, 3. Klasse 65, 2. Klasse 80 und 1. Klasse 95 Mk. Zum Ordensleste werden alljährlich rund 4000 Orden verliehen. Im vergangenen Jahre waren es 4085, im Jahre 1910: 4128, 1909: 3916, 1908:3830, 1907:3585, 1906:2849. An Roten Adlerorden verleiht der Kaiser durch schnittlich 1500 Stück (1911: 1409, 1910: 1438). Die Zahl der zur Verteilung gelangenden Kronenorden beträgt rund 850, des Allgemeinen Ehrenzeichen 1600. Der größte Teil dieser Orden ist aber nicht „neu". Bekanntlich müssen mit sehr wenigen Aufnahmen Orden nach dem Tode des Ritters oder Inhabers der Kommission oder dem Kaiser per sönlich zurückgegeben werden. Die'e Orden werden ausge'rffcht und gelangen dann als „neue" zur Verleihung. Manchmal hat der Hoijuwelier- nichts weiter zu tun, als diese Kurt wußte wohl, daß er bei dem alten Herrn nicht allzugut angeschrieben stand, des halb war er ibm bisher auch stets möglichst aus dem Wege gegangen, nun er ihn aber brauchte, ignorierte er das alles und ging tapfer auf sein Ziel los. Lebensfroh und flott fuhr er schnell fort: „Aber, Onkel Klaus, sei doch nicht so grausam ! Du warst doch auch einmal jung. Gönne mir doch mein b'ßchen Glück." Das Gesicht des Alien wurde immer er staunter. Ziemlich ungnädig fragte er: „Was hat denn das mit deinem Glück zu tun?" „Nun, ich interessiere mich eben für Grete," gestand Kurt ganz offenherzig. Onkelcken sank vor Erschrecken in seinen Polsterstuhl. Toch sofort erhob er sich auch wieder. Und nun wurde sein Gesicht ernst, und mit abweisender Stimme antwortete er: „Du weißt, daß Grete mein Mündel ist. Ich ver trete also Vaterstelle an ihr und habe über ihr war sie ihm willkommen, sehr sogar! Denn er war sich auch nicht einen Augenblick lang un klar darüber, weshalb sie dableiben wollte! Ordenilich leicht wurde ihm auf einmal ums Herz, dem alten Knaben, und der ganze Himmel hing ihm nun wieder voller Geige». Gewiß doch, mochte sie dableiben, so lange sie nur wollte! Sehr, sehr willkommen sei sie ihm. Dankbar schüttelte sie ihm die Hand und gab ihm einen herzhaften Kuß. Und als er sie nach oben in ihre Zimmer geleitet hatte und dann allein wieder hinunter ging, da dachte er: „So, diesmal wollen wir die Sache aber allein ihren Gang geben lassen und uns am Schicksal-Spielen nicht wieder die Finger verbrennen" Wohlergehen zu wachen. Deshalb verbiete ich dir ganz einfach, in solchem Ton von ihr zu reden." Kurt bekam einen heißen Kopf. Wie ein abgekanzelter Schuljunge kam er sich vor. Ver letzt und verärgert stand er da und konnte lein Wort herausbriugen. Onkelchen aber sprach in ehrlicher Empörung schnell weiter: „Denn das merke dir nur: so was dulde ich ganz einfach nicht! Für leicht herzigen Flirt ist mir das Frauchen denn doch zu schade. Und daß ich keine Gefühle ernst nehmen soll, das wirst du mir hoffentlich nicht zumuten wollen; dazu kenne ich deine laxe Lebensanschauung denn doch zu genau." Noch immer schwieg Kurt. Er rang mit einem Entschluß. Was sollte er sich hier ver teidigen ! Würde ihm geglaubt werden, daß er sich Besserung gelobt hatte? Wohl kaum. Alw weshalb hier erst noch viele Worte machen! Es war ja doch vergeblich. Kurz entschlossen nahm er seinen Hut und sagte mit leichter Herbheit: „Du scheinst nicht bei bester Laune zu sein, Onkel Klaus. Ich muß eben warten, bis du eine bessere Meinung von mir bekommen hast." Mit höflichem Gruß empfahl er sich. Als er draußen war, kam erst der ganze Ärger in ihm hoch. — Weshalb hatte er hier sein Interesse verraten? Ja, wesbalb war er überhaupt hierher gegangen ? Er hätte sich doch denken können, daß der alte Querkopf ihm den Weg erschweren würde. Sie batten beide doch nun mal so gar nichts füreinander übrig. Ja, es war eine Dummheit gewesen, sich hier so zu Politische Kunäscbau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm wird im September einen lange gehegten Plan verwirklichen. Der Monarch wird in der Zeit vom 3. bis 6. Sep tember der Schweiz einen Besuch abstatten. Die diesbezüglichen Verhandlungen sind bereits abgeschlossen. Über eine Teilnahme des Kaisers an den schweizerischen Manövern ist noch nichts bestimmt, doch setzt man sie allgemein voraus. Der Kasser würde alsdann dem Manöver des Armeekorps beiwohnen, das aus der 5. und 6. Division besteht und aus Ostichweizern ge bildet ist. In der Ostschweiz werden auch die Manöver stattfinden. Die genannten Divi sionen haben vom 26. August bis 7. Dezember Dienst. "Wie verlautet, wird der Staatssekretär des Äußeren v. Kiderlen-Wächter den Rest seines Urlaubs in Oberitalien zubringen und bei dieser Gelegenheit eine Zusammenkunft mit dem italienischen Minister des Äußeren di San Giuliano haben. Diese Begegnung soll als äußeres Zeichen dafür gelten, daß die immer wieder auftauchenden Gerüchte von einer Auflösung des Dreibundes jeder Begrün dung entbehren. * Das Ergebnis der Reichstags- Wahlen ist natürlich auch im Auslande und besonders in Frankreich und England Gegenstand lebhafter Erörterungen gewesen. am Glanz Einbuße erlitten hat. Die Nr wollte e von frohc Eilige am. ^,-mchi io de, doch erlisch ^nstepläne. ein, daß x Dänemark. * In ganz Dänemark erregt das mit größter Spannung erwartete W a h l er.g e b n i 8 in Nordschleswig, dessen Bedeutung in dem starken Zuwachs dänischer Stimmen bei deut schem Rückgänge liegt, die größte Begeisterung als der glänzendste dänische Sieg seit 1874. Der Kopenhagener Zentralverein der nattonalen Juaend sandle dem schleswigschen Dänenführer Reichstagsabgeordneten Hanssen wärmste Glück wünsche. In dem unter dem Protektorat des Kronprinzen stehenden Akademikerverband fand am Wahlabend eine Siegesfeier statt und die ministerielle Zeitung Maet' rühmt die Wahl als stolzen Tag für das Dänentum Südjütlands. Allgemein ailt der Tag als Markstein in der Geichichte Schleswigs. — Man wird in Deutsch land solche Äußerungen starken Nationalgefühls richtig einzuschätzen wissen, um somehr, als wir der Überzeugung leben, daß die Zeit auch in Schleswig aus den Dänen treue deutsche Bürger machen wird. Norwegen. '* Der Minister des Äußeren, Jrgens, eröffnete in Christiani« die Spitzbergen-Kon ferenz mit einer Ansprache, in der er hervor hob, daß die beständig wachsende Zahl der industriellen Unternehmungen und die vielen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern entstehenden Fragen eine baldige Herstellung ges°tzlicher Zustände auf Spitzbergen wünschenswert machten. Zu diesem Zweck sei die Spitzbergenkonferenz berufen worden. Portugal. "Das den Kammern vorgelegte Budget — das erste unter der republikanitchen Regierung auf un Usigem Slo > stehende <Zi „tzebensü N brave «i ^mer und 1 denn diese überraschende Wendung der Sache übertraf seine allerkühnsten Pläne. Natürlich si" ssrühlm lang be, Ke Wucherst K «us dem > "ms Jahr! f^' ein entzku das man d deshalb r Plötzlich wi a te pollris ."«en, ,s w her, daß nicht das Original, sondern eine ge kaufte Nachbildung zurückgegeben wurde, die Vor über di, übertrag»»! Mze Deutic! Mlich vom Men jetzt zentrale, die muuliche öffe Aereinsümliu Ahe von s 100 Meter H ^Ae der du °'»en Hochip dem aus m gan iMuhreu Hellen weite: unempsüil , der Siro Men der . wird der 8 ^dng jein, m Der „L "scheu Evtl dec Eng ^uch begai A L.-A.' fch Werden zu u ; - Erad mW Oas Kabinett Pomcare. O Das neue Ministerium in Frankreich hat eine» großen Sieg erfochten. Die Kammer sprach Herrn Poincors und seinen Mannen mit 440 gegen 6 Stimmen das Vertrauen aus, ein Erfolg, wie er seit langer Zeit von keinem französischen Ministenum errungen worden ist. Aber — das ist das bemerkenswerteste aus der ersten Kammersitzung unter der neuen Regie rung — 151 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Es waren jene Männer, aus deren Mitte kein Minister ins neue Kabinett berufen wurde. Mit ihnen wird Herrr Poincarö zu rechnen haben, er wird es, wenn er sich von seinem Kollegen Briand, dem ehemaligen Ministerpräsidenten, beraten läßt, der während seiner Regie,-ung erst gefeiert ward, der aber dann seine stolze Mehrheit schwinden sah und endlich Wege« einer Kleinigkeit unterlag. Der neue Ministerpräsident kennt seine Leute; darum begann er seine Regierungs erklärung mit dem Hinweis, daß es die ge bieten chste Pflicht der Negierung sei, alle Fraktionen der republikanischen Partei zu einem und demselben nattonalen Gefühl zu einigen. Dann heißt es weiter: „So schnell wie mög lich den endgültigen Abschluß eines Vertrages zu sichern, über den im Namen Frankreichs verhandelt worden ist, den die Kammer an genommen bat und den die Senatskommission sicherlich mit derselben Gewissenhaftigkeit und Unparteilichkeit bis zu Ende prnfen wird, die sie vom Beginn ihrer Arbeiten an bewiesen hat, das ist die erste Aufgabe der Regierung. Dieser Vertrag, der, wie wir nicht zweifeln, bald durch ein Abkomme« mit Spanle« ergänzt werden wird, wird uns erlauben, in Marokko eine Schutzhe, rschast einzurichten, die das natürliche Ergebnis unsrer afrikanischen Politik ist. Er wird uns ebenso erlauben, zwischen einer großen benachbarten Nation und Frankreich in einem aufrichtig friedlichen Geiste höfliche und freimütige Beziehungen aufrechtzu erhalten, die zur Grundlage haben gegenseitige Ächtung vor den Jnteiessen und der Würde beider Länder. Ebenso wie früher gedenken wir unserm Bündnis und unsern Freund schaften treu zu bleiben. Wir werden uns be mühen, sie mit jener Beharrlichkeit und Stetig keit zu pflegen, die bei den Geschäften der Diplomatie das beste Pfand für Redlichkeit und Billigkeit sind. Die Regierung ist eutschlossen, nicht nur ohne Schwäche ihre Gewalt auSzu- üben, die öffemliche Ordnung ausrechlzu- erhalten und Verbrechen und Vergehen zu unterdrücken, sondern auch unter der Kontrolle der Kammern die Rolle des sozialen Erziehers zu spielen." Die Regierungserklärung kündigt dann im einzelnen an: den Erlaß eines Be amtenstatuts, eine Wahlrechtsreform, Verteidi gung der Latewchule, Jnvaliditätsverficherung und Steuerreform. Schließlich betonte sie die Pflicht der Regierung, die finanzielle Kraft, die eine jo große Hisse für Frankreich ist, mit den Land- und Seestreitkrästen in Einklang zu bringen. Wie aufrichtig Frankreich auch den Frieden wünscht, es ist nicht Herr über alle Zufälligkeiten, und es will seinen Ausgaben stets gewachsen sein. Deshalb will die Regie rung der Armee und der Marine ihre ausmerk- ! fame Fürwrge angedeihen lassen und in ihnen di« gedeiligten Stützen der Republik und des Vaterlandes erblicken. — Man sieht, die neuen Männer sind sehr vorsichtig. Sie machen keine übertriebenen Versprechungen und sind ihrer Sache so gewiß, daß sie sogar wagen dürfen, was sich seit langem nicht ereig nete, gegen Deuttchland em paar freundliche Worte, die aus dem Nahmen der sonst geulten „Korrektheit" ragen, zu spiechen. Bei diesem Anlaß zeigt sich w recht die deutsche Seele. Viele deutsche Zeitungen betrachten die doch eigentlich recht unverbindlichen Worte, die von dem Verhältnis zu Deutschland handeln, als ein sehr gutes Zeichen für die Zukunft. Aber man tollte solche Worte, wenngleich sie im Kikaren! - ober tröste ff den» den a ° doch „„lug 8° ^rau z Me „ doch Nötig - Eammenstoß man jetzt euvas nn ."4 und nack 7^ das Bilk > ibm. - - ( M es war e A bin stiller 17f Roman von Paul Blitz. Wieder errötet« die junge Frau Kickst, doch erwiderte sie ganz keck: „Wieso? Willst du mich io bald wieder los sem?" „Ich gewiß nicht!" polterte Onkel KlauS derb los. „Aber io'n tunges, wildes Blut hat ja hier bei uns keine Ruh'." „1Ind wenn du dich nun täuschest?" Fröhlich sahen sie sich in die Augen. „Also bleibst du diesmal ein bißchen länger?" Schelmisch nickte sie ihm zu. „Mädel, das ist eine gottvolle Idee von dir!" „Na na, sei nur ganz ehrlich: vielleicht werde ich dir doch lästig?" Schallend lachte er auf, „Ach, du süßer Aff' du I Die ganze Etage oben steht ja leer. Meinethalben magst du den gaiizen Winter über dableiben." „Das eben wollte ich ja auch!" rief sie heiter. Nun war er aber doch so erstaunt, daß er sich einen Moment lang gar nicht fassen konnte. Wieder errötete sie ein wenig, als sie das merkte. Dock dann rappelte sie sich schnell auf und erklärte ibm, daß ihr der Winter in der Hauptstadt mit seinen vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen zu angreifend sei, und gerade jetzt, da sie so allein dasteh«, seien ihr die vielen geräuschvollen Feste, denen sie nun ein mal nicht entgehen könne, geradezu eine Qual, Leun sie lehne sich jetzt nach «in wenig Ruhe, Zum Grdenrsest am Berliner Hofe. O Eines der interessantesten .Kapitel des preußischen Sau^haltsetats ist das der „General- Kommission in Angelegenheiten der Königlichen Orden". Von Jahr zu Jahr baben sich die hierfür geforderten Mittel gesteigert, da die Zahl der Ordensverleihungen ständig wächst. Für das Jahr 1849 betrug vieler Poste» rund 57 000 Mk. Das Jahr 1866 erforderte für die Beschaffung der Orden und Ehrenzeichen wegen des deutsch österreichischen Krieaes schon 120 000 Mark, und in den Jahren 1870'71 waren es je 299 000 Mk. Die normale Höbe dieses Ausgabepostens von 100 000 Mk. hielt dann mehrere Jahre hindurch an. 1890 wurde er zum ersten Male wesentlich überschritte». Für 1 das Jahr 1903 wurden insgesamt 194 280 Mk. s in den Etat eingestellt. 1904 waren es 218 840, 1910 nur wenig mehr (220 000 Mk.) Für das Jahr 1911 jedoch wurde» nicht geht die Umwandlung des Kaiserreiches in eines Republik, der die Mandfchu-Dynastie znaestimmtl hat, wenn Juan sch ikai eine entscheidende Stellung in dem neuen Staatswesen erhält, offenbar nicht schnell genug. Sie geben Juan schikai an der langen Verzögerung die Schuld. So ist es zu erklären, daß auf den greilen Staatsmann ein Bombenanschlag verübt wurde, als er gerade von einer Besprechung aus dem Palast kam. Juanlchikai blieb un verletzt, während zwei Soldaten und zwei I Polizisten getötet wurden. Ob die Revolu tionäre durch solche Mittel ihre Sache fördern, erscheint sehr zweifelhaft. Es scheint übrigens,! als ob die Pekinger Regierung »och ein letztes Mittel vetsuchen will, um den Thron zu er halten und den Kampl gegen die Revolutionärej fortzusetzen. Wie verlautet, hat sie Rußland das Angebot gemacht, gegen eine Hundert- Millionen Anleihe ihm gänzlich die Mongolei zu überlassen. um mal in Muße und in Sammlung über ihr Natürlich war Kurt Büttner wieder der vergangenes Leben, aber auch über ihre Zu- ! Zankapfel. kunft Nachdenken zu können. Deshalb habe! Er hatte die junge Frau ankommen sehen sie beschlossen, einen ganzen Winter lang sich und meinte, er müsse „nun selbstverständlich der irgendwo in Vergessenheit einzubuddeln. Natür- ! erste sein, der sie hier begrüßte." lich sei der liebe alte Onkel Klaus dabei in Aber da kam er schön an. Onkelchen fragte sehr erstaunt: „Selbstverständlich, sagst du? Was soll das heißen? Du kennst doch meine — bat allgemein den besten Eindruck gemacht, i , . Nach de» erklärende» Ausführungen des Finanz-! dekorierten Roter und Inhaber sind, wie Ministers wird Portugal keine neue An- rannt, am Ordensjest bei der große,? Fest« leihe ausnehmen brauchen. Dagegen sollen! im Berliner Königlichen Schlosse Gäste des neue Steuern für den Besitz eingesührt Kaisers.
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