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Ottendorfer Zeitung : 14.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192003149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200314
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-14
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.03.1920
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rigattst »große k »erlautrts tur für l zt in Ast der M ^bringen. Graf b -l segen nd das i soll W illiaiden inkreichs' nd ends^ t Norwrk ie Regt^ istantinH ren zu aulgeson d vorbH alle gE e und p -n BerM :gen dü' rt. at Sa^ Ernährt dereinfE Wirkung^ f Grund -n Abte> )er Kind^ worden, s ntlich 1" fallen. , u zuslS^ rslanM echterunS ngen e Zeit del» n zuge^ en verpst Zuteilung schert r Krankt Lieferung/ melden. ida hast enommen lirirru«^ e April . über l' tllertä'Ed gehör!'. mehrlH lUN lN 'v Zweijelr chnen. Limmer ck zu') oerE tedererÄ scht-M a au elten. .. ZerwE, 8-rzw-, en w'L rd ihr^ ändert"' iS, dlicher cht hwe"^ der LA sen eigen" ttutter' stralie"' ort mit., tmitteln" h in den, >en eng!'t r. Auße vers-bi-! , währ-"i schickuNS.; fortige e AnbH u das beugte und ihn küßte, flüsterte sie: „Wir brauchen ab »nd zu einen Sturm, der uns aufrüttelt. Aber Gott sei Dank, nun ist der Himmel wieder klar. Und nun wollen wir einander helfen, den Sonnenschein an unser Heim zu fesselt!." — Ende. — AeMelsHnte WoWaisu. Zweitausend Mark für ein freundliche» Löcheln ist gewiß viel. Ein junge« Mädchen zu Cö^msford in Eng land aber erhielt die Summe für ein Lächeln. Sie Katte an einem Eonntagmorgen einer älteren Dame beim Ver lasten der Kirche mit freundlichem Lächeln den Vortritt eingeräumt, und dieser Vorgang hatte sich in der Folge noch mehrmals wiederholt. DaS junge Mädchen hätte es sich nie träumen lasten» daß ihr diese freudig ausgeübte Höflichkeit eine so nette Summe verdienen würde, denn sie wurde durch daS Testament der Dame so reich be schenkt. Di« Frau eines armen Werftarbeiters hatte vor mehreren Jahren, als sie noch in South Shields (Eng land) wohnte, einen armen gestrandeten Jüngling nach Kräften umerstübt und ihm Kleidung und Speise ge spendet. Dann hatte sie ihn vollständig vergehen. Um so erstaunter war sie, als sie vor kurzem die Nachricht er hielt, daß dieser Jänglng sich inzwischen ein großes Ver mögen erworben und ihr eine halbe Million Mark hinter lassen hatte. Ähnlich erging eS einem Dienstmädchen in Petersburg im amerikanischen Staate Indiana. Sie speiste vor etwa 6 Jahren einen hungrigen Landstreicher; und vor wenigen Monaten wurde ihr die überraschende Nachricht, daß dieser inzwischen durch Fleiß und Kluzöeit Eigentümer eines großen Gutes geworden sti, und seine Wohltäterin zur Unioersalerbin eingesetzt habe. Eine ganze Liste derer, die ihm vor emem Viertel- jahrhundert Gutes erwiesen, scheint sich ein Mann angelegt zu haben, der vor einiger Zeit reich und angesehen starb. Er setzte für sie insgesamt die Summe von 200 000 Ma k tu seinem Testament aus. Und da bekam eine freundliche Vas Setriebssteue^geletL. Erster Stichtag am 1. April 1S2S. Der Entwurf deS BesttzsteuergesetzeS ist der National versammlung zugegangen. Danach gilt als Reinvermögen, soweit nichts anderes vorgeschrieben ist, das gesamte beweg liche und unbewegliche Rohvermögen nach Abzug der Schulden. Das Rohvermögen umfaßt: Grundstücke ein schließlich des Zubehör- (Grundvermögen): das dem Betriebe der Land- und Forstwirtschaft, deS Bergbaues oder eines Gewerbes dienende Vermögen (Betriebsvermögen): das ge samte sonstige Vermögen (Kapitalvermögen). Bon dem Vermögen sind abzuziehen: die dringlichen Md persönlichen Schulden: der Wert der dem Steuerpflichtigen obliegenden oder auf einem Hausgut, Familiensidetkommiß, Lehen. Stammgut oder einem sonstigen gebundenen Vermögen ruhenden Leistungen: die zur Bestreitung der laufenden Aus gaben nicht geschäftlicher oder beruflicher Art für drei Monate erforderlichen Beträge an Geld. Bank- oder sonstigen Guthaben, soweit sie den laichenden Jahreseinkünsten ent stammen. Nicht abzugSfähig sind: ») Schulden, die zur Bestreitung der laufenden Haushaltungskosten eingegangen sind (Haushaltungsschulden): b) Schulden und Lasten, di« in wirtschaftlicher Beziehung zu nicht steuerbaren Ver- rnögrnsteilen stehen. Die Feststellung deS Vermögenszuwachses erfolgt erst« Nals zum 1. April 1923 für den in der Zett vom 1. Januar 1920 bis zum 31. Dezember 1922 entstandenen Vermögens- MwachS, späterhin in Zettabständen von drei zu drei Jahren für den in den vorangegangenen drei Kalenderjahren ent standenen Zuwachs. Die Steuer stellt sich unter Berück sichtigung deS steuerfreien Zuwachses von 5000 Mark bei 6 000 Mk. auf 10 Mk. bei 80000 Mk. auf 2000 Mk. . 8 000 . . 80 . , 90 000 . , 2400 . . 10 000 . . 50 , „ 100000 . . 2800 „ . 13 000 , , 100 , . 150000 , , 5250 , . 20000 .. 200 „ , 200000 . . 8200 , . 80000 .. 400 . , 300000 15150 . . 40 000 , , 650 , . 400 l 00 , , 28100 . . 50 000 950 , . 500000 , , 82 050 , . 6N000 , . 1'50 . .1000000 . . 82000. . 70000 . . 1600 . In der Begründung wird u. a. auf folgendes hinge- wiesen: Die Regierung habe die ursprünglich geplante Auf- wandstcuer fallengelaffen mit Rücksicht auf die besonders in den letzten Wochen stark fortgeschrittene Geldentwertung, deren Rückwirkungen auf daS wirtschaftliche Leben und aus die Lebensführung jedes einzelnen in der nächsten Zeit noch nicht abzusehen ist, und die eS daher unmöglich macht, einen einigermaßen zuoerlässtigen Faktor dafür zu finden, was als ordentlicher Verbrauch anzusehen und was zum außerordent lichen Verbrauche zu rechnen ist. beut rmä morgen. Streichholzwucher. In fast allen Städten Deutsch lands fehlen zurzeit Lie Streichhölzer vollkommen. Eine unmittelbare Folge dieses Zustandes ist ein geradezu unge heuerlicher Wucher mit den geringen noch vorhandenen Be ständen. Am hellen Tage werden in Berlin für eine Schachtel Preise biS zu einer Mark, im nächtlichen Stratzenhandel bis ZU fünf Mark gefordert und bezahlt. Die Kleinhändler be haupten, die Streichhölzer würden vom Großhandel zurück gehalten, bis höhere Preise festgesetzt wären. Schuhe als Luxusgegenstände. Schuhe, «ich Stiefel und Pantoffeln, unterliegen unter Umstünden der Luxussteuer. Nach einer Anweisung an die Steuerämter gilt dies sogar für Schuhe aus Leder, wenn ihr Oberteil aus Seide, Brokat oder Sammet hergestellt ist. Sie dürfen aber ein Oberteil aus anderen Gespinstwaren, insbesondere aus Baumwolle oder Wolle, haben, ohne die erhöhte Umsatzsteuer zu bezahlen. Belanglos ist auch, mit welchen Stoffen der Schnh gefüttert stt. Lediglich soweit Pelzwerk dabei verwendet ist, tritt je nach der Art des Pelzwerkes Lie Luxussteuer ein. Bei Schuhen mit Oberteilen aus Sämischleder und bei Schuhen, deren Oberteil ganz oder teilweise au- ganzen Lackbesätzen hergestelch ist, tritt die Luxussteuer ein, während Schuhe, die lediglich Lackspitzen oder Lackstreifen an den Seiten aufweisen oder deren ganzes Oberteil aus anderem Leder, auch in Verbindung mit elastischen Einsätzen besteht, nicht luxussteuer- Wchttg find. Gummi- und Filzschuhe sind nicht luxussteuer- vstichtig. Volkswirtlekaft. Der Umlauf papierner Zahlungsmittel. Die ge- 'mitten vom Reich ausgegebenen und im Umlauf befindlichen 'S!. " > > Ms Novelle von Anna BaadSgaard. P (Nachdruck verboten. .Ann-Brita fragt, ob wir bald nach Hause kommen", wgte Bengt, indem er Karin die Karte reichte. .ES wird Hohl noch ein« lauge Weile dauern, aber der Arzt hat "str heute gute Aussichten gemacht. Zum ersten Male war kr vollkommen zufrieden mit mir. Karin, mir ist zu Mut, hätte ich ein große» Geschenk empfangen — und diese- ^«schenk ist das Leben l* .Liebster Bengt!" Karin strahlte vor Glück, ihre Zangen erröteien leise wie die eines jungen Mädchens. . .Freust du dich, Kajsa?* — »Wie kannst du so tragen!* , Er nahm ihre Hand und flocht langsam seine Finger " die ihren. »Wir sind ja nicht immer glücklich gewesen*, Me er ernst. .Ich will e- dir gestehen, daß eS bei Miner Abreise meine Absicht war, nicht mehr zu dir ?Mckzulommen. 2m letzten Augenblick bereute ich meinen ^tschluß — und da bat ich dich, mir zu schreiben. Du Münerst dich wohl, waS du mir geantwortet hast. Deine Antwort machte Mich wieder hart. Wir waren im Begriff, unser Leben gründlich zu zerstören, Karin. Aber da Marken wir daran gehemmt/ , .Ja, da wurden wir gehemmt", wiederholte sie er- gilbend und schloß mit einem plötzlichen Schändern die Östren. — Er führte ihre Hand an seine Lippen und fuhr ^nn fort: r -Gegen uns ist das Unglück barmherzig gewesen. ES uns gelehrt, daß wir doch zusammengehöcen. Und wir nun in unser Heim und zu Ann-Brita zurück- dann wollen wir all das Düstere vergessen, das Mer uns liegt und wollen ganz von vorne beginnen. ° st Hoffnungen und guten Vorsätzen, wie an unserem '"chien.stage — aber mit reicherer Erfahnw" °° t .Das wollen wir, Bengt — mein lieber njmgt. Ich auch etwas gewrnt. Ich will weniger soldern als Kicher und mehr geben." Und indem sie sich über ihn Banknoten, Darlehnkaffenschcine und ReichSkaffenscheine be trugen: August 1914 rund 2 Milliarden, November 1918 rund 27 Milliarden, 21. Februar 1920 52 Milliarden. Die neue» Getreidcpreise. Der Ausschuß der Nationalversammlung für Volkswirtschaft beschäftigte sich in seinen letzten Sitzungen mit der neuen Preisordnung für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Ernte 1920. Der Preis für die Tonne Weizen (Mindestpreis) soll nach der Regierungsvorlage auf 1100 Mark pro Tonne gebracht werden, Roggen auf 1000 Mark und Kartoffeln auf 600 Mark pro Tonne. Dazu lagen von demokratischer Seite Anträge vor auf Erhöhung deS Preises auf 1200 bezw. 1100 Mark, von den Deutschnationalen solche auf Erhöhung deS Weizenpreises auf 2000 Mark pro Tonne und des Roggen preises auf 1600 Mark pro Tonne. Vom Zentrum lag der Antrag vor, zunächst die Sätze der Regierungsvorlage zu belassen, die endgültige Preisfestsetzung bei Beginn der Ernte vorzunehmen und dabei die bis dahin entstehenden Pro- dukttonSkosten zu berücksichtigen. Der Antrag Les Zentrums wurde schließlich angenommen. Bessere Wagengcstellung im Nnhrrrrvier. Sett Lem 1. März hat sich die Wagengestellung im Ruhrrevier ganz erheblich gebessert. Während in der letzten Woche des Februar werktäglich 16 700 Wagen gestellt wurden bei einer Fehlmenge von 6530 Wagen, ist die Gestellziffer vom 1. bi» 4. März von 17 200 auf 22 600 Wagen gestiegen, während die Fehlziffer gleichzeitig von 6100 auf 950 gefallen ist. Von unä fern. Tätlichkeiten zwischen einem preußische« Prinzen und französische« Offizieren. Im großen Speisesaal des Hotels Adlon in Berlin kam es zwischen dem Prinzen Joachim Albrecht von Preußen, einem Sohne deS ver storbenen Prinzen Albrecht von Preußen, und Mitgliedern der im Hotel wohnenden französischen Militärmissioa zu einem schweren Zusammenstoß. Aus Anlaß deS Vortrages des Liedes .Deutschland, Deutschland über alles" hatten der Prinz und andere deutsch« Herren die anwesenden Franzosen aufgefordert, sich von ihren Plätze» zu erheben. Da die Franzosen dieser Aufforderung nicht Folge leisteten, entspann sich eine große Prügelei, bet der mit Flaschen, Tellern, Gläsern usw. geworfen wurde. Die in Berlin anwesenden Entente missionen traten zu einer geheimen Besprechung über den Vorfall zusammen und dürsten darüber an ihre Regierungen berichtet haben. Der Prinz und ein Rittmeister v. Platen, der gleichfalls an der Prügelei beteiligt war, wurden auf Verfügung deS Neichswehrministers vorläufig in Schutzhast genommen. Eiue neue Rettungsmedaille. Sett der Revottttion ist die Rettungsmedaille nicht mehr verliehen worden; sie wird jetzt wieder ausgegeben und zwar für Rettungstaten, die bis zum 31. Dezember v. Js. gemeldet worden sind, in der alten Prägung, für spätere Fälle in einer neuen Aus führung. Das Ministerium des Innern hat einen Künstler ausschuß mit dem Entwurf einer »men Rettungsmedaille beauftragt. Ein Kraftwagen im Werte do« LOO SOS Mark gestohlen. Eine englische Mission in Berlin, die in humani tärem Sinne tätig ist, ließ einen Kraftwagen auf einen Augenblick ohne Aufsicht auf der Straße stehen. Diese Ge legenheit benutzten Diebe, den Wagen zu stehlen. Es handelt sich um eine Limousine, die 100000 Mark wert ist. Aaustrcchtznstände. Die bestehende Unsicherheit auf den Landstraßen und die in letzter Zett wiederholt vor gekommenen Überfälle auf Posten haben die Oberpost direktton in Berlin gezwungen, bis auf weiteres mit den in der Dunkelheit verkehrenden Posten, die ganz oder teil weise durch unbebaute Straßen fahren müssen, Wert sendungen nicht mehr zu befördern. Die Goldschieberei. Auf der Station Lauenburg in Pommern wurden im Schlafwagen deS V-Zuges Danzig- Berlin vier Goldschieber mit 2 Zentner 23 Pfund Gold und Silber verhaftet. Wieder ein Mansoleumcinbruch. Ist der Auf erstehungskapelle des Mausoleums zu Dessau wurde ein Ein bruch verübt. Die Täter erbrachen vier von fünf dort stehenden Särgen der archaistischen Herzöge. Es scheint ihnen aber nur geringe Beute in Lie Hände gefallen zu sein. Lvttvvv Mark Invalidenrente. Eine angenehme Überraschung ist einem ehemaligen Landwirt in Kulm zuteil geworden. Er war in seiner Jugend nach Amerika gegangen und dort als Kriegsfreiwilliger ins amerikanische Heer ein- getreten. Infolge einer schweren Verwundung mußte er als Kriegsinvalide entlassen werden, und die amerikanische Re gierung zahlte ihm eine jährliche Invalidenrente von 1300 Mark. Die Rente wurde ihm auch wettergezahlt, als er nach Deutschland zurückgekebrt war. Während des Welt krieges ruhte die Pension. Dieser Tage nun wurde ihm von dem deutschen Konsulat mitgeteilt, daß die amerikanische Regierung für ihn den Betrag von über 200 000 Mark an gewiesen habe, und zwar als rückständige Rente. Diese hohe Summe erklärt sich natürlich auS dem niedrigen Stand der deutschen Mark. Eine Ohrfeige im Gerichtssaal. In einer Privat« beleidlgungsklage in Frankfurt a. M. paßte dem Angeklagten die Aussage eines Zeugen nicht. Er bezeichnete daraufhin den Zeugen als nicht geistig normal und wegen Diebstahls vorbestraft. Das brachte den Zeugen derart in Wut, daß er zunächst dem Mann eine kräftige Ohrfeige versetzte und dann mit einem Tisch auf ihn los wollte. Aus dem Publikum sprangen Leute herbei, um Len sich wie wild Ge bärdenden zu beruhigen, und auch der Richter bemühte sich, Ruhe zu stiften. Der Zeuge wandte sich nun gegen den Richter und gegen das Publikum. Es gelang mit großer Mühe, den Rabiaten zu bewältigen, dem wegen grober Un gebühr vor Gericht 48 Stunden Hast zudiktiert wurde« Einer Falschmünzxrgesellfchast ist Lie Görlitzer Kriminalpolizei auf die Spur gekommen. Nachforschungen »ach dem Ursprung der in der letzten Zeit besonders zahl reich in den Verkehr gebrachten, geschickt nachgemachten falschen 50-Mark-Scheiae ergaben, daß sie in Berlin in größerem Maßstab« hergestellt wurden, und daß bei ihrer Fabrikation der Ingenieur v. Ziegesar und mehrere Unbe kannte beteiligt waren. Ziegesar konnte in einem Vorort von Görlitz in einem Restaurant verhaftet werden, während die Mitschuldigen verschwunden sind. Beschlagnahmt wurde in Görlitz ein als Handgepäck aufgegebenes Paket mit 75 760 Mark in falschen 50-Mark-Schetnen. Vermischtes. Der „Tchliemamr der Mark". In Wollersdorf bet Berlin starb dieser Tage im Aller von 75 Jahren der Altertumsforscher Hermann Buffe, den man ein bißchen ironisch, aber nicht mit Unrecht den »Schliemann der Mark Brandenburg' genannt hat, weil er, wie der Altertums forscher August Schliemann, der das alle Troja entdeckt hat, aus einem bescheidenen kaufmännischen Hause sich zu wissen schaftlicher ForschungstStigkeit emporarbettete. Busse, der ursprünglich Seifenfabrikant in Berlin war, hat auf dem Gebiete der Vorgeschichte der Mar? Bedeutendes geleistet. So fand er das große Gräberfeld am Scharmützelsee; im Jahre 1908 stieß er auf ein Steinkistengrab mit 17 Gefäßen aus der Bronzezett, und einige Jahre später nicht wett davon auf 200 Gräber mit reichen Funden an Gefäßen, Bronze- gegenständen usw. Er schuf sich nicht nur ein eigenes kleines Museum, sondern überwies auch dem Märkischen Museum und dem Museum für Völkerkunde in Berlin einen Teil der von ihm ausgegrabenen Schätze. Aus englische« NtilitärirrenhSuser«. In den eng lischen Militärirrenhäusern find, wie Londoner Blätter be richten, ganz unglaubliche Dinge vorgekommen. Einzelne der bedauernswetten Geisteskranken wurden in der nieder trächtigsten Weise mißhandelt und gequält. Mit geradezu sadistischer Grausamkeit verfuhren die Pfleger und jene Per sonen, die mit der Beaufsichtigung der Irren betraut waren, mit den Kranken, und nach und nach erfährt die englische Öffentlichkeit Einzelheiten, die geradezu himmelschreiend sind. Die Patienten wurden in der schrecklichsten Weise geschlagen und ost in Dunkelzimmern festgebunden. Wenn sie vor Schmerzen laut aufbeulten, lachte man sie aus. In einem Bette dursten sie nicht schlafen, st« lagen vielmehr auf der bloßen Erde und stören jämmerlich. Eine besondere Strafe für ganz geringfügige Vergehen gegen die Hausordnung war, daß man den Patienten das Essen entzog und sie oft zwei, drei Tage hungern ließ, bis sie sich .gebessert hatten". DaS abscheulichste war jedoch, daß die entmenschten Wärter den Patienten einfach verboten, die Toiletten aufzusuchen, und sie zwangen, in den Krankenzimmern zu bleiben. Waren die Patienten dann infolge dieser Niedertracht unsauber, so wurden sie besttast, das heißt, blutig geschlagen. Es hat überhaupt den Anschein, als wären ganz ausgesucht gemeine Kreaturen als Wärter und Pfleger in diesen englischen Mtlltärirrenhäusern angestellt gewesen, als hätte man mit Absicht die größten Lumpen für diese schwierigen und die stärkste Menschenliebe erfordernden Stellen gewählt. Frau, die ihn damals mit einem Teller Suppe gespeist hatte, 4000 Mark — gewiß eine hübsche Belohnung! Schon ein bißchen schwerer hatte sich ein Jüngling in Mailand eine Belohnung verdient. Er sah eines Tages eine Katze, Lie in den Fluß gefallen war, mit Lon Wellen kämpfen, und ihr Eigentümer stand ganz verzweifelt am Ufer, ohne ihr helfen zu können; denn er konnte nicht schwimmen. Ohne Zögern warf der junge Mann seinen Rock ab, und sprang dem balbertrunkenen Tiere und eS gelang ihm auch, die Katze zu retten. Der EiLentümer dankt« ihm mit einigen Worten und ging dann seines WegeS. Aber offenbar hatte er sich genau erkundigt, wer der Retter sei; denn einige Jahre später hinterließ er dem jungen Mann« die Summe von 80 000 Mart. Tiere als Wetterpropheten. Wer seine Haustiere richtig zu beobachten versiebt, kann auS ihrem Gebaren leicht einen nahenden Witte rungswechsel, besonders einen solchen zum Schlechteren, erkennen. Die Hauskatze ist beim Nahen eines Gewitters besonders unruhig und lebhaft, was wahrscheinlich se-ne Ursache darin hat, daß ihr Fell stark elektrisch ist. Streicht man bei Gewitterluft über dasselbe, so sprüht eS Funken. Wenn die Katze sich fleißig daS Gesicht wäscht, gibt es Regen. Der Esel schreit dauernd beim Nahen eines Sturmes, und wenn sich frühmorgens die Kuh« Anlegen, anstatt zu fressen, oder sich aneinanderdrängen und den Schwanz nach der Windseite drehen, so ist bestimmt Regen zu er warten. Zieht ein Gewitter auf, so ergeht es den Küken, wie im gleichen Falle den Katzen: sie werden ausnehmend unruhig. Sie lausen von einem Ende der We.de zum anderen und stoßen nach eingebildeten, nicht vorhandene» Hindernissen. Wenn die Schafe den Kopf dem Winde entgegen wenden, gibt es schönes Wetter. Weiden sie jedoch in entgegengesetzter Richtung, so ist dies, nach Aussage er- sahrener Schäfer, ein sicheres Anzeichen für Regen. Auch zeige» sie sich vor dem Sturme ungewöhnlich lebhaft»
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