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Ottendorfer Zeitung : 07.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192003079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200307
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-07
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 07.03.1920
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In eigener Sacke. .Ihr müßt schreien, schreien und nochmals schreien" — an dieses bewährte Rezept deS seligen Rupprecht-Ransern für die notleidenden Landwirte der neunziger Jahre haben sich die deutschen Zeitungsverleger weiß Gott niemals ge halten. Ob es ihnen gut ging oder ob sie mit schweren Sorgen zu kämpfen hatten, die Öffentlichkeit nahmen sie für ihre Bedrängnis nicht in Anspruch. Die Spalten ihrer Blätter standen allen Kreisen der Bevölkerung zur Ver fügung: Arbeiter und Angestellte, Bauem und Bürger, Beamte und Offiziere, für sie alle mühte man sich nach Kräften, und wem eS am schlechtesten ging, für den legte man strö am kräftigsten ins Zeug. Nur di« eigenen Schmeern sperrte man gegen die Allgemeinheit geflissentlich ab — das waren häuslinge Dinge, die man allenfalls im Kreise der Berufsgenofsen zur Sprache brachte: aber der Markt des Lebens wurde mit ihnen verschont. So altmodisch denken und fühlen die Träger deS aller modernsten Kampfmittels im Streite der Meinungen. Sie würden auch heute noch leiden, ohne zu klagen, wenn die rapide Abwärtsentwicklung unserer gesamten Wirtschafts verhältnisse nicht auch ihnen endlich gewaltsam die Zunge gelöst hätte. Während des Krieges hatte man sich noch gerade recht und schlecht durchgeschlagen, teils mit, teils ohne Reichsunterstützung, die, wo und soweit sie gewährt wurde, mehr als wettgemacht wurde durch die weitgehenden Opfer, die die Verleger zumeist in ihren eigenen Betrieben zu bringen gezwungen waren. Aber das eigentliche Elend für sie hat erst mit den Zeiten der Revolution eingesetzt. Kein Schnelläufer kann mit den Preiserhöhungen Schritt halten, die seitdem auf allen Gebieten des Zeitungs wesens unausgesetzt.vereinbart" oder, auf Deutsch gesagt, ertrotzt werden: keine Abonnements-, keine Jnseratenpreis- steigerung mehr als zu einem verschwindenden Bruchteil die Mehrlasten ausgleichen, die fast jeder Tag den ratlosen Verlegern aufbürdet. Statt unzähliger Beispiele nur das eine: Am 21. Januar werden die Papierpreise von der dafür zuständigen Stelle für den Monat Februar festgesetzt und be kannt gegeben. Also kann man wenigstens bis zum März entsprechend disponieren. Sollte man meinen. Heute aber kommt dieselbe zuständige Stelle und erklärt, daß der Preis sich mit rückwirkender Kraft vom 16. Februar ab um so und so viel erhöht habe. Widerspruch? Klage? So etwas gibt's natürlich nicht. Muß der Steuerzahler sich doch vielerorts auch z. B. ruhig gefallen lassen, daß die Ge meinden mitten im Steuerjahr, nachdem sie die Höhe ihrer Abgaben längst rechtskräftig festgesetzt haben, erklären, sie kämen mit diesen Sätzen nicht aus und müßten deshalb die vier Steuerquartale des Jahres noch um ein fünftes ver mehren. Solche Scherze hagelt es heute auf allen Gebieten. Ein Keil treibt den andern, und jeder will sehen, wo er bleibt. Daß daS Zeitungsgewerbe bei dieser Lage schließlich auch noch von der Steuergesetzgebung mtt ganz außerordent lichen Sonderabgaben belastet wurde, hat dann aber doch Lem Faß den Boden ausgeschlagen. Jetzt ist eS wirklich so wett, daß viele Zeitungen, und darunter die bestfundierten, nicht mehr wetter können. Die eigenen Mittel und Reserven sind erschöpft, Bankkredite zu erschwinglichen Bedingungen nicht mehr zu haben. Die Betriebe werden eingeschränkt, hier und da versucht man es mit Zusammenlegungen, mit Verschmelzungen, aber das alles sind nur Verlegenheits hilfen, die den Untergang eines einstmals blühenden Berufszweiges nicht aufhallen können. Eines Gewerbes, das indessen nicht mit jedem andern ohne weiteres auf eine Stufe gestellt werden kann, well seine Leistungsfähigkeit im Interesse des gesamten Volkes unbedingt erhallen werden muß. Es Ist eine Frage allerersten Ranges für unsere ganze Selbst behauptung im Leben der Völker, ob wir noch weiter hin über eine angesehene Presse sollen verfügen können oder nicht. Sie müßte, wenn es mtt rechten Dingen bei uns zuginge, mtt aller Kraft ge stärkt und ausgebaut werden, um gegen die ausländischen Einflüsse dieser Art auch nur einigermaßen wettbewerbsfähig zu werden oder zu bleiben. Statt dessen wird ihr das Leben mehr und mehr bis zur völligen Erschöpfung abge graben, und es kann gar nicht mehr lange dauern, und auch sie wird als todwundes Opfer von Krieg und Revolution stech und sterbensmatt am Boden liegen. Dann hat aber auch für daS ganze deutsche Volk das Sterbeglöcklein ge schlagen. Man will eS, nachdem die Nationalversammlung In dieser Frage völlig versagt hat, mit einer Anfrage oder mit einem Antrag in der preußischen Landesversammlung versuchen. An Worten wird es dort natürlich nicht fehlen. Vie Stunnnaekt. Novelle von Anna Baadsgaard. (Nachdruck verboten.) Frau Karin Nordling stand auf der Veranda und blickte Lurch die feuchten Scheiben hinaus in die weite Landschaft, sah zu, wie die gewaltsamen Regenschauer die Wellenlinien der fernen Berge auslöschten und über die Ebene Hintrieben, fortgepeitscht von den rasenden Wind stößen. Die beiden höhen Pyramidenpappeln vor der Garten pforte draußen wurden vom Sturm hin und her ge schlendert, als sollten sie umknicken. Jenseits der Land straße und der flachen Strandwiesen sah man einen blau grauen Streifen vom Meer mit der schäumenden weißen Brandung unter dem unruhigen, regenoerschleierten Himmel. ES zog kalt durch die Fenster, und Frau Karin hüllte sich schaudernd in ihren gehäkelten weißen Wollschal. Unfaßlich, daß es ein Junitag war, gegen Mittsommer! Kein Novembersturm konnte wilder toben, und Herbst schatten lagen über der verwüsteten Landschaft. Die Gartenwege waren mit herabgefalleneu Blättern und abgebrochenen Zweigen bedeckt. Und die Rosen, die eben erst ausgebrochen waren. Nun standen nur noch nackte Stiele, wo sich gestern duftende Blütenkronen vor der Sonne geöffnet hatten, über den Rasen wirbelten die purpurroten, rosa und weibgelben Blumenblätter wie rin Heer schöner Träume, bet der Geburt schon »um Lode verurteilt. Der Sturm hatte heftig zugenommen, seitdem sie vor ein paar Stunden ihren Mann zur Bahn gebracht hatte. Nun trug der Zug ihu hinauf durch di« Wälder Smaa- landS auf dem Wege nach Stockholm. Frau Karin freute sich, daß Bengt nicht auf dem Wasser war. Auf dem festen Lande würde ihm wohl kein Unglück begegnen. Dennoch war sie unruhig. Bet jedem neuen Sturmstob fuhr sie zusammen, al» fänden all die klagenden, unheil verkündenden Laute, die die Luft erfüllten, ein Echo in Wem Herzen. Eine Drohung lag io dem tobenden Uu- vollem Umfang ausgenommen. unklaren Angstgefühl wie zrwor. Und doch wußte st« A (Fortsetzung folgte leM i * Der Reichshausbaltsplan für das kommende Jahr ist nunmehr fertiggestellt worden. * In unterrichteten Kressen gilt die Stellung des preußischen Finanzministers Südekum wegen der Vorlage über die Ab findung des ehemaligen Kaiserhauses als erschüttert. * Wie die Germania meldet, wird Erzberger bis zum Ab schluß des ganzen Prozesses vom Amt suspendiert bleiben. * Bis heute sind aus Frankreich und Belgien 266 000 Kriegsgefangene zurückgekommen. * Die Alliierten haben „Reuter* zufolge beschlossen, eine Liste von 46 Namen für die geforderten Probeverfahren vor dem Reichsgericht zu übersenden. * Die französische Regierung verlangt neuerdings von uns auch alle auf den Halden liegenden Kohlenvorräte. * Sowjetrußlanü hat der Entente ein weitgehendes Friedens angebot gemacht. * Die russischen Generale Judenitsch, Glasenav und Wladi mirow wurden, angeblich auf der Reise nach Deutschland be griffen, in Riga auf Veranlassung der englischen Mission verhaftet. * Wilson verurteilt in einer Denkschrift die Ländergier seiner Verbündeten und schlägt einen Sonderfrieden mit Deutschland vor. Aber wird man etwas Durchgreifendes zu tun wissen, und, wenn ein Weg gefunden werden sollte, wird man die Kraft aufbringen, ihn zu beschreiten? fitzende fessstellen, daß alle Mitglieder deS Ausschusses bss auf Mei mtt allen Aktionen der Regiemng in der Aus' lieferungsfrage sich einverstanden erklärt hatten. Übergang der Eisenbahnen an das Reich. Die Verhandlungen der Länder mtt Staatsbahnbefltz wegen des Übergangs der Staatsbahnen an das Reich zum 1. April 1920 haben zu einer Einigung über die Fassung des Ver tragsentwurfs geführt. Es ist in Aussicht genommen, daß alle Länder einen gleichlautenden gemeinsamen Vertrag mit dem Reich abschließen. In der Frage der Fesssetzung der Abfindungssumme läßt der Vertragsentwurf den Ländern eine gewisse Wahl. Der Vertrag kann nur in Kraft treten, wenn er durch Gesetze des Reiches und der beteiligten Länder genehmigt wird. Badens günstige Finanzlage. In der Sitzung des badischen Landtages erklärte Finanzminister Wirth: „Wenn das Reich die Beträge für die ausgelegten Famtlienunter- stützungen an Baden zurückzahlt, kann bei uns von Staats schuld keine Rede sein. Unsere finanzielle Lage ist durch aus gesund. Bis 1. April werden wir mit unsern Steuer - - Sammelmappe für bemerkenswerte Tage»- und Zeitereignisse. wetter, die ihr« Nerven iu schmerzlicher Unruhe erzittern machte. Sie ging auf der Veranda auf und ab, den Kopf gesenkt, die kalten Hände in den Schal gewickelt. Ihre Gestalt war zierlich und schlank wie die eines jungen Mädchens, und die dunklen Haarwellen umgaben ein bleiche», schmales Gesicht mit schwermütigen grauen Augen. Weshalb — ach, weShalb hatte sie Bengt nicht ge beten, die Reise aufsuschieben? — Kaum war dieser Ge danke auSgedacht, als sich blitzschnell auch schon di« Ant wort formte. Er hätte doch keine Rücksicht auf ihre Bitte genommen — sie hätte eher noch die Wirkung gehabt, ihn fortzutreiben. So weit war es mit ihnen beiden ge kommen, die eiust die ganze Welt füreinander be deuteten! Wie war e» nur zugegangen, daß Mißtrauen und Bitterkeit sich allmählich zwischen ihnen eingeschlichen und ihr Glück vernichtet hatte? Die Ursachen waren so unbe deutend und geringfügig, daß man ihnen kaum nachzu spüren vermochte. Doch vor allem kam es wohl daher, daß Bengt und sie — gerade weil ihre Liebe während der Brautzeit so überwältigend war — zu große Forde rungen aneinander gestellt hatten. In dem alltäglichen Beisammensein der Ehe lassen sich die Illusionen von Voll kommenheit nicht erhalten, und keiner von beiden war im stande gewesen, Enttäuschungen zu ertragen. Dazu kam, daß Karin eifersüchtig war. Nicht auf andere Frauen, dazu hatte sie keinen Grund gehabt. Aber auf ihres Manne» Freunde, auf seine Arbeit, seine kommu nalen und politischen Interessen, die einen so großen Teil seiner Zeit und seiner Gedanken in Anspruch nahmen. Sie wollte ihn sür sich allein besitzen, und feindlich und verständnislos stellte sie sich allem entgegen, waS ihn ihr und dem Hause entzog. Anfangs hatte Bengt oft mtt Karin über die Verhältnisse und Dinge zu sprechen ver sucht, die feine Seele erfüllten. Aber ihre abweisende Kälte zwang ihn bald, den Versuch aufzugeben. Verletzt zog er sich von seiner Frau zurück, und in der letzten Zeit sahen sie sich fast nur noch bei den Mahlzeiten und sprachen Unter veröffentli beachtens» Hauptfruck der Ernäl Wangenhe .Uns« überhaupt bestellt su und Arb so schwac guten Ei Unsere Er im höchste Ernte an Kartoffeln, bestände h unsinnigen vollständig Schwierig! Wirtschaft bereitet, fir ««steht die Me Acke: Mrbeitun ""ästen vo M muß Eignete § ^nngenhei Nian Pferd "nd Heu, t Aalten kar Mund Get Di« Pferde Hstungsfäh 'Nein durä Mes Ou Mste zur andere Häl A Verfüg, chwung n Mem Kl Politilcke Kunälckau. veutlÄklrmck. Der Aufbau des Reichshaushaltes. Im Reichs finanzministerium find die Arbetten für den Aufbau des Reichshaushalts durch die äußerste Anspannung aller Kräfte so gefördert worden, daß die Ftnanzpläne für das neue Rechnungsjahr nunmehr fettig vorliegen. Die Übertragung der bisher den einzelnen Ländern obliegenden Finanzver« waltung auf das Reich erforderte eine Fülle umständlicher Auseinanders etzungen. Der Hauptausschuft und die Auslieferungsfrage. Der Ausschuß der Nationalversammlung für auswärtige An« gelegenhetten trat unter dem Vorsitz des Abg. Scheidemann zu einer längeren Sitzung zusammen, deren Gegenstand die Auslieferungsfrage bildete. Ain Schluß konnte der Vor« daß Sturm und Regen ihm nichts anhaben konnten, saß in seinem warmen Kupee unter Dach und Fach, sie selbst, und bis zu seiner Ankunft morgen in Stockham kormte sich daS Wetter längst verändert habe». ^Hunger »ß Kr Deutschs Aeine Mi Male der I-vMallon iy.Mwner / Sur Be OeutKbe Nationalversammlung. (Aus der 143. Sitzung.) Das Haus ist schwach besucht. Am Ministettische fitzt ein sam und allein der Vertreter Erzbergers, der Unterstaals- lekretär im Reichsfinanzamt Moesle. Es wird die allgemeine Aussprache über die Neichöeinkommensteucr begonnen. Die Grundzüge deS Reichseinkommensteuergesetzes, wie es den Ausschuß verlassen hat, find bekannt. Der Aus schuß bat 1500 Mark Einkommen steuerfrei gelassen. Dieses steuerfreie Einkommen erhöht sich für jede zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Person um 500 Mark. Die Einkommensteuer beträgt für die ersten 1000 Mark des steuer pflichtigen Einkommens 10 für die nächsten 1000 11 °/°, für die folgenden 1000 Mark 12 usw. bis 24 Dann steigen die Prozente weiter von 2000 zu 2000 Mark. Die Steigerung wird fortgesetzt und erreicht schließlich 60 An erster Stelle sprach der Abg. Keil (Soz^. Gleich zu Beginn seiner Ausführungen kam er auf den Prozeß Erzberger gegen Helfferich zu sprechen. Wenn wir jetzt, so erklärte er, einen Jahresbedarf von 80 Milliarden Steuern haben, so ist die unheilvolle ÄriegSfinanzpolitik daran schuld. Die Verantwortung dafür trägt Herr Helfferich. Die Sozialdemokratie ist an dem wenig erbaulichen Schauspiel, das sich jetzt in Moabit ab spielt, nicht beteiligt. Sie ist die einzige Partei, die schon früher auf den Bankrott der Helfferichschen Finanzpolitik hin gewiesen hat. Wir wollten Staffelung der Steuer bis zu 80 °/«. Die Mehrheit des Hauses will aber über 60 V» leider nicht Hinausgehen. In der Schonung der kinderreiche» Familien werden hoffentlich noch Verbesserungen erzielt. Abg. Pohlmann (Demokrat) beklagte das Vorhandensein des Loches im Westen, zu dem neuerdings das Loch im Osten gekommen sei. Immer noch übersteige die Einfuhr die Ausfubr. In erster Linie muß das Volk seine Bedürfnisse einschränken. Scharfe Absage der Opposition. An dritter Stelle sprach der Abg. Düringer für die Deutschnationalen: Wir sind Oppositionspartei. Wir haben kein Vertrauen zu dieser Koalitionsregierung und zu den Ministern. Wir lehnen es deshalb ab, dieser Regierung eine solche Fülle von Macht und Einfluß einzuräumen, wie es mtt dieser Vorlage geschehen würde. Dann kam der Redner auf den Prozeß Erzberger gegen Helfferich zu sprechen. Es würde mir nicht» an Stoff fehlen, bemerkte er mtt einem Anflug von Spott, einige Worte über den Reichsfinanz minister zu sagen, ich unterlasse eS aber absichtlich, well ich dem Richterspruch nicht vorgreifen will. Die Revolution aus Neid. Die Revolution, erklärte der Redner wetter, wurde im wesentlichen gemacht unter dem faszinierenden Eindruck wirt schaftlicher Theorien und Utopien. Für Lie Revolution bat die Sozialdemokratie den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ge wählt. Das Kapital hat sie nicht beseitigen können, über die Revolution von 1S18 kann man daS Wort »Aus Neid" setzen. Der nächste Redner, der Abg. Becker von der Deutschen VolkLpartei bemühte sich ebenfalls, den von der Linken an gegriffenen ehemaligen Reichs, chatzsekretär Dr. Helfferich in Schutz zu nehmen. Er wies darauf hin, daß die Mehrheit des Reichstages, also auch das Zentrum und die Demokraten hinter der Finanzpolitik Helfferichs gestanden hätte. Sodann erhielt das Wort der Abg. Herold vom Zentrum. Er sprach im Namen seiner Partei deren Zustimmung zu der Vorlage und der jetzigen Steuergesetzgebung aus. Den Schluß machte der Abg. Düwcll (U. Soz.), der die Vorlage als nicht weitgehend genug bekämpfte. Nachdem dann der § 1 der Vorlage angenommen worden war, vertagte sich das Haus. einnahmen wohl auskommen, aber nach dem 1. April be- ^Aerwerksl ginnt unsere Sorge, wenn wir die Reichsbesoldungsordnung Wen unei auf die un» noch verbleibenden Beamten übertragen Landau, müssen." Ar inner! fl-ankl-eick. ^Gehälle Der revolutionäre Etsendahnerstreik. In der fran- l zösischen Kammer brachte der Minister für öffentliche Arbeiten einen schleunigen Gesetzentwurf ein, in dem der Regierung das Recht der Requirierung aller Verkehrsmittel und aller U für den Verkehr notwendigen Räume im Falle deS Still- M standes der Eisenbahnen gegeben wird. Im Laufe der dix A Debatte sagte Ministerpräsident Millerand, man befinde M nicht einem Lohnkampf gegenüber, sondern man habe es mit wei einer revolutionären Bewegung zu tun. Es dürfe keine ker-ix. g/A Korporation geben, möge sie auch noch so bedeutend sein, eA die das Recht habe, sich gegen die Natton zu wenden. „ n k Gründ bnglsncl. Reichst Em selbständiger Akt Kanadas. Die kanadische »sam Regierung beschloß, über den Kopf der englischen RegieruNS ^Mmstitut hinweg, in Washington eine von der Londoner Reichsregie- die gl rung ganz unabhängige diplomatische Vertretung zu el- ein W richten. Der Verkehr zwischen dm Vereinigtm Staaten und M der kanadischen Hauptstadt Ottawa wird schon im März in Millic vollem Umfang ausgenommen. tu.«rundla * teilen ve Bettin. Der Ausschuß deS ReichSrateS hat für da/ Zigarettengewerbe für die fünf obersten Klassen eine Ermä ßigung von 50 der Steuer genehmigt. Paris. Im Kammerausschuß teilte der Finanzministee mit, daß die Wiedergutmachungskommission ihre Fordernd an Deutschland schon im Juni bekannt geben werde. D«e Forderung werde wesentlich höher sein, als mau früher a»- genommen habe. s""«" nie mehr von anderen Dingen al- d Vein« Ereignisse 8 dunk Wnkam Du An Ayotte Nein ^>frn ui iss vtiu, virir lange triefenden Wagen, und die frierenden Menschen und Litt* , Karins Gedanken flogen wieder zu Bengt, mit dem gleich- - -- i iu de. de- Alltag». . Ein Band aber bestand doch zwischen ihnen — o» - kleine Ann-Brita, die in dem ersten glücklichen Jahre ihrs h "" Ehe geboren worden war. Wen« daS kleine Mädchen oo seinem Spiel jubelnd vom Vater »ur Mutter lief, konE Nora»» eS vorkommen, daß die Augen der Ettern sich in der am? k^Harnni Zärtlichkeit begegneten. Aber eS warm nur seltene E s^ge» kurze GlückSstrahlm, wie ein Aufblitzm der Sonne Usch, - , einem bewölkten Himmel. « Uv Und nun war Karins Her» von einer neuen DE erfüllt. Bengt hatte ab und zu mit einem Wort ans^ h Ai» deutet, daß er den Wunsch hege, sich von ihr zu trenne^ sA, Trotz all der Bitterkeit und Verstimmung, die zwischen g, < ihr und ihrem Mann entstanden waren, liebte sie ihn iE „ mit der ganzen leidenschaftlichen alten Liebe. , UW ja Es mußte eben ein Zug angekommen sein. Die Hott', , , wagen, die mehrmals täglich zwischen der Station E Az ° dem Badeort hin und her fuhren, rollten auf der ast' -h ' geweichten Landstraße vorbei, über di« meisten WaE war eine Art Dach aus Sacktuch ausgespcmnt, aber A schützte die wenigen Reisenden nicht gegen die RegA ströme, die der Wind von dec Seite hereinpeitschte. E vorgebeugten Köpfen kämpften sich die Pferd« gegen oe' Sturm vorwärts; daS Wasser rann an ihren blank-' Körpern hernieder. Auf dem Bock saßen die Kutscher s, ihren Gummimänteln, die Kragen über die Ohren bo»' geschlagen, dem schlechten Wetter mit phlegmattE Gemütsruhe trotzend. . Es war ein trostloser Anblick, dies« lange Reihe oä
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