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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend - ^'msprech-Anschlusi Aint Hermsdorf b. Dr. Nr. 31 Sonntag, den 7 März ^920 Nummer 27 ^Y. Jahrgang. N Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-Okrilla. Anzeigen-Pr«t« Di« tlei»g«f»«U«»« AM« oder deren Ra»» »Kd aitt 2b Pfg., a»f der ersten Lette mtt 7b Pfg. berechn««. Anzeigen werden an den Erschein»»-««««» bis spätestens vormittag« 10 Uhr M «« Geschästrstelle erb«t«». Jeder Anspruch aus Nachlaß «»lischt, »«n der Anz«igen»Betrag durch Klage rkrg«H»»«n »«d«n muß odrr weun d«r A»ftr»Wi«r i» Konknr, -««tt. ff Die ^Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- II tng, Donnerstag und Sonnabend. st !! Bezugs-Preis: Vicrlcljäbrlich 2.70 Mark, ff ß bei Zustellung durch die Beten ch— Mark, ff 0 Im stalle Ichherer Gewalt -Krieg od. sonst, fl u irgendwelcher Storungen des Betncbes der >! 8 Zeituna, der Lieferanten rd. d Beierderungs- U N Einrichtungen) hat der Dezreber keinen An- it i, ivruch auf Lieferung oder Nachlicierung der st sl Zeitung od. auf Rückzahlung d. Bezirgsvreiscs. ei gitkitst )imk. >tk. «ge rk. lemsA kn rkanfe« !e der Ge' teil, > Neill' g nlchli Geb- uskunfb ischt. tchsfeldf !r »ri bei Pi' itnik, rissa. rs/' kauft tnettl lUS en.- n gerne ch von n selbst cke er« UM- versieb. ks wadl 2lmtlichsr Teil. Amg, ärn s Mäls, äbenö; r Ude MM»r ürMiMfair-Sitzung In der Urnen Schule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrctt im Gemeinde- M aus. Htteudorf-Moritzdorf, am 6. März 1920. Der Geme'ndevorÜand. itv a r n u n g. Es ist in letzter Zeit beobachtet worden, daß Kinder bst öffentlichen Schleuüenaulagen beschädigen. Eisendeckel eni- "enden, auf den Bauplätzen (besonders auf dem SiedlungS- Müilde im Oberdorse) dadurch Unfug verüben, baß sie die «auanlagen beschädigen, auf ihnen Spielplätze anlegen, so- ^iuuer- und Dachziegel zerbrechen. Es liegt klar auf der Hand, daß durch dieses Gebühren die Allgemeinheit geschädigt ^d der ungehinderte Fortgang der so sehr notwendigen Sauarbeiten erschwert wird/ Ich verbiete hiermit allen Kindern und sonstigen unbe- Ingien Personen das Berühren der öffentlichen Schleusen- ^logen, sowie das Betreten der öffentlichen und privaten Bauplätze. Die Ettern, welche für ihre Kinder verantwortlich sind, sollen diese entsprechend belehren und verwarnen. Htteudorf-Moritzdorf, am 5. März 1920. Der GemeindevorstanS. Richler. ver neue ^ofnartt. Erhöhungen: für Briefe und Pakete etwa 70 o. H., Ilir Telegraphie und Fernsprecher 100 v. H. — Eine Zwanganletye für Reparaturen bet den Fernsprechteil nehmern. Der Perkehrsbeiat beim Reichspostmintsterium hat sich dcm neuen Reichsposttarif beschäftigt, der vom 1. April I. ab in Kraft treten soll. Die Gebührenerhöhungen dttden vom ReichspostmiNtflerium m einem Gesetz nieder- das noch der Zunimmung der Nattonaloersummlung kdarf. Ueber die geplanten Sätze ersahren wlr im einzelnen '^enves: . Der Ort«- und Nachbarorlsoerkehr kommt für die Zu- ^II in Fortfall; es gibt also nur noch ein einheitliches ^"o. ES ist vorgeschlagen: Briese: bis 20 Gramm 30 Pf. über 20 bis 250 Gramm 50 Pf. Pakete: Nahzone Fernzone bisher ab 1. April bisher ab 1. April b'S 5 Kg. 0,75 M. 1,25 M. 1,25 M. 2 M. " 10 „ 1,50 „ 2,50 „ 2,50 „ 4 „ "15 „ 3,00 „ 5,00 „ 5,00 „ 8 „ »20 „ 4,00 „ 10,00 „ 6,00 „ 16 „ . Für dringende Pakete wird die dreifache Gebühr der wohnlichen Pakete erhoben. m Die Enischreibgebühr wird auf 50 Pf. erhöht, — Die M«ungsgebühr,die gegenwärtig 40 Pf. für 1000 M. 'ogh wird bet Wertbriefen auf 1 M. für 1000 M. erhöht. ' de« Wertpaketen kommt zu den gewöhnlichen Patelge- die Einschrerbegebühr von 50 P;. und die Per- 2 y^ngsgcbühr bet Werren bis 500 M. 1 M., biS 1000 M. L lür jede wetteren 1000 M- eine Gebühr von Bei Postkarten tritt eine Erhöhung von 15 auf 20 Pf. ern. .Das Drulksachenporto wird gegenüber bisher verdoppel:; xz hx, den Geschüslspapieren uno Warenprvbul. Patchengebühr wird von 60 Pf. auf 1 M. erhöht. ^t- P°ü°nweijungSgebuhr stellt sich künftig wie bi» 50 M. . . 0,50 M., über 50 M. dis 200 M. . . 1,00 M., „ 200 M. bis 500 M. . . 1,50 M., ,, 500 M. bis 1000 Al. . . 2,00 M. ^it Dtt Postscheckgebühren bleiben von jeder Erhöhung be- Postauftragsgebühren werden verdoppelt. Die ^Mgegebühr für Nachnahmesendungen beträgt 50 Pfg., ^?pelt Ellbestellgebühr für Pakete wi.v Für postlagernde Sendungen soll eine Lagergebühr von 10 Pf. je Tag, die gleich bei der Frankierung zu berück sichtigen ist, erhoben werden. Bei Paketen beträgt diese Ge bühr jedoch 30 Pf. für den Tag von dcm dem Eingänge folgenden Tage ab. Der ZeitungStaris wird künftig etwa */, des Drucksachen tarifs ausmachen. Die Telefongespräch- und Grundgebühren werden um 100 v. H. erhöht. Die Zwangsanleihe für Reparaturen. Da es der Post bei der heutigen Finanzlage des Reiches nicht möglich erscheint, mit einer Anleihe auf den Markt zu kommen, um die täglich höher werdenden Unter haltungkosten des Leitungsnetzes aufzubringen, ist im Ver^ kehrsbeirat der geniale Plan aufgetaucht, sich einfach an die Fernsprechteilnehmer zu wenden und aus diesen herauszu holen, was bei unserer trostlosen Finanzwirtschast nicht her auszuholen ist. Es soll künftig von jedem Fernsprechteil nehmer ein Betrag von 1000 Mark, von jeoem Inhaber eines Nebenanschlusses ein Betrag von 200 Mark, erhoben werben, der auch in Raren gezahlt werden kann. Dieser Betrag soll zwar vom Reiche verzinst werden, aber seiner Zahlung kann sich niemand entziehen, wenn er nicht auf den Telefonanschluß verzichten will. Es ist also nichts anderes als eine Zwangsanleihe in umkleideter Form. Das Retchspostministerium und der Velkehrsbeiral er- warten von dieser Anleihe einen Ertrag von einer Milliarde Mark. Neneftes vom Tage. — Der italienische Ministerpräsident Nitti, der sich auf der Durchreise von Longon nach Rom gestern drei Siunden tn Paris aushielt, empfing einen Mitarbeiter des „Matrn" und gab ihm folgende Erklärungen: Wir sprachen in London von Deutschland und über oie Notwendigkeit, besten Industrie zu neuem Leben zu erwecken. Wir waren uns darüber einig, daß ern Land, das nicht Vie nötigen Rohnoffe Hal und das sie nicht kaufen kann, nicht in der Lage ist, zu produzieren uno infolgedessen das nicht bezahlen kann, was es schuldig ist. Wenn wir deshalb beschlossen haben, Deuischtand zu Hilse zu kommen, so geschieht es im wirtschaftlichen Interesse Europas und es geschieht auch deshalb, damit Deutschland in der Lage sei, Frankreich jene Entschädigung zu zahlen, auf die dieses berechtigten Anspruch hat. Wir haben eine Anleihe Deutschlands bei den neutralen Staaten in Aussicht genommen. Den Zeichnern Vieser Anleihe werven die nötigen Sicherheiten durch die Wledergulmachungvkommtsfton gewählt werden. Wir haben alle Mittel in Betracht gezogen, um das wirtschaftliche Leben Europas wieder in Gang zu setzen. Zu einer Be unruhigung Frankleichs ist kein Anlaß vorhanden. Oertlrches urrS LächfischeS. Gttendorf-Skrüla, öm t März i-ro. — Von den für die Amtshauptmannschaft Dresden-N. einschließlich der Stadt Radeberg aus die Zeit vom 15. Febr. bis 13. März 1920 ausgegebenen Nährmiitelkarlen werden beliefert- Abschnitt 38 ver gelben Karte mit V, Pfund Kinoergerstenmehl, Abschnitt 38 der roten Karte L mit '/r Pfund Bohnen, Abschnitt 38 der grünen Karte L mit Piund Tuprokamehl, Abschnitt 38 der blauen Karte O mit Vr Pfund Perlfago. Lie Anmeldung für diese Be lieferung hat seitens der Verbraucher spätestens dis zum 8. März in einem Kleinhandelsgeschäft zu erfolgen. — „Erdrosselung des Fersprechveckehrs", da« ist der allgemeine Eindruck von der bekanntgegebenen, mit der Er- Höhung der Postgebühren Hand in Hand gehenden un geheuerlichen Steigerung eer Fernsprechgebühren Ungeheuer lich, denn auch die „ZwangSanierye" — mrlde ausgeorückl — von 1000 Mark, die von jedem Angeschlofsenm erhoben wird, um der Post dre Mmel für das Jnstandhallen der Apparate und Leitungen zu verschaffen, mutz zu den Kosten gerechnet werden, die man jetzt für einen Ferniprechanschlutz zu zahlen hat. Es ist eine bare Auslage für unabsehbare Zeit, die der Geschäftsmann wohl oder übel tragen muß. So wird in Zukunft der Fernfprechanschluß ern Vorrecht für die Reichgewordenen sein, eine nette Art der Politik der Reichspost, bet der es aber fraglich ist, ob sie wirklich die Mittel in der veranschlagten Höhe bringen wrrd. Denn die Holge wird der Verzicht aus den Fernsprecher bei zahllosen Leuten sein, die die 1000 Mark nicht auf den Tisch dec RcichSpost legen können- Ob es aber klug ist, zahllosen an» ständigen Leuten das Beibehalten des Fernsprechanschluffes unmöglich zu machen, ist eine andere Frage. — Noch ist das letzte Wort in der Angelegenheit nicht gesprochen; da» hat die Nationalversammlung, und man darf hoffentlich erwarten, daß sie die Erdrosselung de» Fernsprechverkehr» nicht als Nebensache behandelt. Bühlau. Auf Anzeige wurde bei einem Bäcker» meister eine Untersuchung vorgenommen, da er im Verdacht stand, daß Schweine gehalten würden, die nicht angemeldet seien. Als die Polizeibeamten auch auf dem Boden de» Grundstückes nachforschten, erregten wackelnde Säcke die Auf- merksamkeit der Gendarmen Der in Verdacht geratene Bäckermeister hatte von der Kontrolle kurz vorher Wind be kommen und schnell die Schweine in Säcke gesteckt. Auch diese verfielen der Beschlagnahme. Dresden. Am 3. Februar 1920 hatte der Kaffen bote L. eine Anzeige erstattet, daß ihm im Klosett de» hiesigen Hauptbahnhofes eine hufeisenförmige gelbe Hand tasche, die den Betrag von 19 800 Mack enthielt, von einer Person aus einem Nebenklosett gestohlen worden sei. Durch die Erörierungen der Kriminalpolizei hat der Fall seine Aufklärung gefunden. Der Kaffenbote L. hatte mit einem hiesigen Schuhmacher R. vereinbart, einen größeren, ihm übergebenen Geldbetrag beiseite zu bringen. Am 3. Febr. bot sich den beiden Leuten Gelegenheit dazu. Sie be gaben sich nach dem Hauptbahnhofe in zwei nebeneinander- liegende Klosetts, und auf ein gegebenes Zeichen verschwand R- mit der Tasche und L. erstattete Anzeige über den Dieb- stahl. Der Kaffenbote mußte jetzt zugeben, daß der Dieb stahl vorgetäuscht war. Das Geld hatten sie unter sich ge teilt. Nur ein geringer Betrag konnte der geschädigten Firma wieder zurückgegeben werden. — Am Donnerstag abend nach 9 Uhr stand ein auf dem Rangierdamm am Flügelweg befindlicher Eisenbahn wagen, der eine Ladung Stroh enthielt, in Hellen Flammen. Die Ladung ging völlig verloren. Vermutlich ist der Brand durch Funkenflug entstanden. — Am Dienstag morgen» gegen 4 Uhr beobachtete ein Gendarm einen Mann, der mit einem Rucksacke von der Kenneritzstrabe her nach der Wettinerstraße zuging. Der Polizeibeamte, dem der Mann verdächtig vorkam, forderte diesen auf, mit nach der Wache zu gehen. Dieser warf je- doch den Sack weg und ergriff über den Wettinerplatz nach der Stärkengaffe zu die Flucht, ohne der mehrmaligen Auf» forderung, stehen zu bleiben, Folge zu leisten. Der Beamte gab deshalb, da es ihm unmöglich war, den Flüchtling einzubolen, einen Schuß aus seiner Pistole auf ihn ab. Der Unbekannte lief aber, obwohl er getroffen war, weiter und entkam in der Dunkelheit. Wie sich später Heraus stellle, war der Verdacht des Poltzeideamten vollkommen begründet, dec Sack enthielt 37 Paar gestohlene Herren- Damen- und Kinderschuhe, die dem Diebe bei einem Ein- bruche in einem Schuhgeschäft auf der Wilsdruffer Straße in die Hände gefallen waren. Der Getroffene hat dann in der Nacht noch um Aufnahme im Friedrichstädter Kranken haus ersucht, wo er am nächsten Tag seinen Verletzungen erlegen ist. Niedersedlitz. Bei einer noch unaufgeklärten Explosion in einem Trockenofen de» Sachsenwerkes wurde eine grobe Zahl von Personen verletzt, darunter acht Mann so schwer, daß ihre Ueberführung nach dem Krankenhause nötig war- Meißen. In der Nacht zum Donnerstag drangen Diebe durch ein eingeschlagenes Fenster in das Innere der Trinitatiskirche zu Zscheila und schafften die Altarleuchter, Kruzifixe, Decken, Teppiche und sonstige Altarbekleidungen fort. Ein Versuch in die Sakristei einzudringen, mißlang offenbar. Die Diebe brachen deshalb von außen erneut ein und sprengten die äußere Tür zur Sakristei auf. Hier wurde der Raub vervollständigt. Sämtliche Abendmahl», geräte, Kelche usw., zum Teil silbern oder vergoldet, wurden aus einem gleichfalls erbrochenen Schrank geraubt. Die Einbcecherwerkzeuge stammten au« dem Geräteschuppen aus dem Friedhöfe. Roßwein. Durch die Kriminalpolizei aus Freiberg wurden zwei Fabrikarbeiter verhaftet, die Ende 1919 in der Metallwarenfabrik von H. I. Frister eine Schreibmaschine und der Glasmanufaktur E. Hey drei Schreibmaschinen durch nächtlichen Einbruch gestohlen haben. Hirchennachrichteu. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Hebr. 12, 11—15,