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Ottendorfer Zeitung : 12.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192003127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200312
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-12
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.03.1920
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eignW rdnung ' provin^ !-Hol»eV ren ZcA 7 Frankl Prozesse' Kationirf den 1. A ende llbgeordl' gegen il seist, oa» r8 Schalt. l diese O beeinflußet ung der k, dien s mit ommenst^ schnatio^, >atte da^ 'lehnt wA es Lan^ chußver« )eut'cke H hlreichs ' ntralver^ iswirtsä° ach weis ' esiere E der vo^ andwirt^ urnen 8^ is SelB ssung uNl üe obne l d FleOl agel in Versage" restlos 'ffenschÄ ach der^ ken pro 291 S»' en Mo^ 77 137 L' lbschE r „Deu^ unten sogeno^ : Dieb -tzen ve^ l. Bed? )er Fabr- i mit Zh n Zeitlä" rmen ist« den >en Säi'^ zahlt, landel er Lag^I zustellen, , nand s^i izubietM den E h dein L Zündb^ l findet en, d-^ iu KarRr süinte. rwind den Sonn« en. der E »ziegrl i enen -m ÄE> ald mg. , uß Karin zurück- n, unter ker in en siä 5 den ras" mts iveu . Härris in GrA llt un^« ' war 'em SÄ d srH i des,^ bnglanä v^ill Veul^cklancl keifen. Trotz allen französischen Zetergeschreis scheint in England die nüchterne Überlegung mehr und mehr an Raum zu ge winnen, die keinen Vorteil mehr steht in der wirtschaftlichen Erdrosselung Deutschlands, im vollständigen Niederbruch des deutschen Reiches eine eminente Gefahr für ganz Europa steht und deshalb zum Entschluß kommt, helfend etnzu- grcifen. Deutsche Anleihe gestattet. Die Pariser Blätter verzeichnen unter großer Entrüstung, daß der neuernannte englische Botschafter in Washington, Sir Auckland Geddes, dem Londoner Korrespondenten der .Chicago Tribune' erklärte. England werde bei der Friedens konferenz die absolute Notwendigkeit betonen, Deutschland zu helfen, sich wieder emporzuarbeiten. ES werde Deutschland eine Anleihe bewilligen, kamst eS seinen Verpflichtungen nach kommen könne. Am späten Abend deS Mittwoch brachte das Boulevard blatt .La Presse' eine Depesche folgenden Inhalts: Der Oberste Rat der Alliierter» habe beschlossen, Deutschland insofern zu Hilfe zu komme», daß ihm die Aufnahme einer Anleihe gestattet werde, die den Vorzug d«r allen KrtegscntschLdiounnen habe» soll, um Ihm die Dintrl zu liefern, feine Industrie wieder anfznbanen. Die knqlischen Delegierte« wie auch die übrigen Kollegen seien ^«von überzeugt, daß Europa gemeinsam leben oder gemciu- s«m sterben muffe, und daß infolgedessen Deutschland Hilfe gebracht werden müsse. DaS sichtbare Resultat dieser Beschlusse« werde sein, baß eine vollständige Revision des Friedensvertrages stattfinden wird. In diplomatischen Kreisen werde ange nommen, daß diese Maßregel sich nicht gegen Amerika wende. Es sei aber nicht zu leugnen, daß eine Anzahl Delegierter sich mit dem Gedanken trage, man müsse Europa von jeder Kontrolle der Amerikaner befreien. 8trafantrag im pro^ek t)elfferick. 300 Mark Geldbuße. Unser ^-Mitarbeiter schreibt: Der zweite Vertreter der Anklage Erster Staatsanwalt v. Clausewitz kam heute zu Worte. Nach Schluß seiner Rede, die durchweg den Wahrheitsbeweis für die Helffertch- Wcn Behauptungen für erbraust dielt, erbou sich der andere Vertreter der Anklage zur Stellung des Strafantrages. Oberstaatsanwalt Krause beantragte wegen formaler Beleidigung nnd weil bei den Belctdignugen i» einem Puuktc, tu dem der Rechtsbeugung, der Wahrheitsbeweis nicht erbracht worden fei, während in vier Punkten, dem brr unsaubere,» Bcrqmck»»» politischer Tätigkeit mit rigenem Interesse, der Unwahrhaftigkeit, der Denunziation (im Falle Bclgicn), der Unanständigkeit (in der Be schaffung von Material) der Wahrheitsbeweis erbracht worden sei, die Verhängung einer Geldstrafe von »W Mark. Der Erste Staatsanwalt v. Clausewitz verbreitete sich M seinem Plädoyer über den Erzberger gemachten Vorwurf «er Unwahrhaftigkeit. Der Staatsanwalt findet den Wahrheitsbeweis dafür erbracht im Fall Pöplau. Helfferich M bekanntlich behauptet, daß in dem Prozeßverfahren gegen Röplau der beeidete Erzberger anders ausgesagt bat als der Unbeeidete, ebenso in der Sache wegen der Kriegssteuervor schläge Helfferichs, gegen die Erzberger agitiert habe, ferner 'N der Frage der Konferenz beim früheren Reichskanzler v- Rethmann Hollweg. Ferner sei der Wahrheitsbeweis er bracht für die Behauptungen Helfferichs über die Friedens resolution, den Czerninschen Bericht, die Unterredungen über Nen U-Bootkrieg. Das Verhalten Erzbergers gegen die Re- Sürung nach der Friedensresolution sei nicht offen und ehrlich Zweien. Bedenklich findet der Staatsanwalt die Angaben des Nebenklägers in den Fällen Thyssen und Berger, ebenso in «migen anderen Punkten, den Beweis für den Vorwurf der Denunziation hält er für erbracht Nach dem Strafantrag des Ober'iaatsanwalts, der auch Publikationsbefugnis und ÜNbrauckbarmachung der Platten der Heiffertchschen Broschüre Umfaßt, verzichtet der Vertreter Erzbergers bis Freitag auf vag Wort, so daß di« Verteidigung Helfferichs, Rechtsanwalt Dr. Alsberg,sein Plädoyer beginnt. Er geht Vis die einzelnen Fälle der Vermischung politischer Tätigkeit !M eigener Geldinteressen ein und erörtert die Tätigkeit Azbergers für den Thyssen-Konzern. Wenn Herr Erzberger pwst an die Politik glaubte, die er hier in den erben Ver» Mndlungsiagen oorgetragen bat, so müsste er selvst sagen, Saß seine Tätigkest für Thyssen ihm den Blick für das politisch wichtige getrübt habe. Der Verteidiger findet den Wadr- Ms 1 Novelle von- Anna Baadsgaard. (Nachdruck verboten.) Don Kieker Stelle auS haite Karin als Brant fiitn ersten Male über die Gegend hinauSgeschaut, die Ar bie Zukunft ihre Heimat werden sollte. Wie war Lre Seele erfüllt gewesen von lichten Träumen und gutm ^oriLtzen, den Mann fürs Leben glücklich zu machen, der Ak »u seiner Frau gewählt haste! Und nun, da Bengt seicht eines fürchterlichen TodeS gestorben war, allein «vier Fremden, war eS ihr größter Kummer, daß sie daS selbst geleistet« Gelübde nicht erfüllt hatte. , Sie nahm ein Billett, ging in den Wartesaal und Me fich stift a,,f btt Bank am Fenster. , Viele Menschen waren hier. Sie standen in Gruppen Wammen und sprachen eifrig. Alle batten ernste Ge- Mer und redeten mit gedämpften Stimmen: Nur ein , "S'geS Thema beschäftigte heute alle Gedanien. Karin huschte voller Furcht und Hoffnung, etwas zu hören, Lickt über Bengt- Schicksal werfen könnte. Aber Winand schien etwas Bestimmtes zu wissen, alle- nur ^krmvtungen. Nach emer Warte reit, die Karin unerträglich lang schien, kam endlich der Zug. Als sie sich 'M Abteil «urechbetzte und den Kondukteur die Tür zuschlagen hörte, r'k« sie einen Seufzer der Erleichterung auS. Endlich ^sann die Fahrt — endlich war sie auf dem Wege zu »mb der Gewißheit. , Wech elnde Landschaften glitten vorüber. Eine Zeft- M begle tete die Bahnlinie den bewaldeten Ra d der «Arn, um sich durch die weite, fruchtbare Ebene zu »^^kln, wo große Viehherden auf den Weiden grasten. rote Bauernhäuser kalb ve-stockt hinter blühenden ?^ten lagen. Karin blickte nur festen hinaus. Sie ver- wie im Traum die Namen der ausgeruienen «lationen und zitterte vor Ungeduld, so oft der Zug hielt. Mr Aufenthalt peinigte sie heute, wo die Minuten jo «War waren. hettsbewei» zur Belastung Erzberger- in alles Fällen für ein« wandsfrei erbracht. GericktsbaUe. verurteilte EparMMen. Zwei schwere Jungen, die sich bei der Besetzung der Neichsdruckerei am 6. Januar v. Js. dost der Geldsckränke liebevoll angenommen halten, batten sich jetzt vor einer Berliner Strafkammer zu verantworten, ES bandelt sich um dis schon vielfach mit Zuchthaus vor bestraften Brüder Hermann und Wilhelm Scharnewskt. Sie wurden zu je vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Kin ExplosionSunglück vor Gerick t. Im Prozeß wegen des Exvlosionsungiücks des Berliner V-Zuges bei Schleiß heim, das nenn Todesopfer gefordert batte, wurden die beiden Angeklagten, der Chemiker Dr. Weil aus Hannover und der Vorstand einer Versandabteilung Helbig, die sich in München wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten hatten, frei gesprochen, da ihnen nicht nachgewiesen werden konnte» daß sie die ihnen obliegenden Pflichten versäumt halten. Das Unglück entstand durch die Erolosion eine« von einem Soldaten transportierten GlaSballons mit feuergefährlichem Inhalt. für beut unä morgen. Die Krist für Tteuernachstcht ist, nach einer Be kanntmachung deS Reichsanzeigers, auf den 1k. April fest gesetzt worden. Die Angabe befreit den Steuerpflichtigen von jeder Strafe wegen Steuerzuwiderhandlungen, die sich auf daS nachträglich angegebene Vermögen oder Einkommen be ziehen. Nachforderungen von Angaben für die Zett vor dem 1. April 1818 sind ausgeschlossen. Vermögen, daS bet der Veranlagung zur Kriegsabgabe vom VsrmögenSzuwachS oder zum Neichsnotopfer vorsätzlich verschwiegen ist, verfällt kraft Gesetzes dem Reich. Unrichtige Angaben, die sich etwa noch in Ker Steuererklärung zur Kriegsabgabe vom Ver mögenszuwachs finden, müssen daher unverzüglich und jeden falls so zeitig berichtigt werde», daß die Angabe noch bei der Veranlagung zu der Steuer berücksichtigt werden kann. Areigegevenes Gepäck Kriegsgefangener. DaS in London zurückgebliebene Gepäck ehemaliger Kriegs- und Zivilgefangener ist jetzt von England freigegeben. Der Ab stansport wird von der Hamburg-Amerika-Linte geleitet und erfolgt in Teilsendungen auf verschiedenen Dampfen». Die Empfänger erhalten ihr Eigentum kostenlos bis zur Bahn station deS Wohnortes zugestellt. Im Interesse einer be schleunigten Abfertigung wird allen, die ihr Gepäck aus England erwarten, dringend empfohlen, sofort ihre jetzig? Adresse sowie Bezeichnung, Wert und Lagerort der be treffenden Stücke schriftlich Ler Hamburg-Amerika-Linie, Abteilung Gefangenengepäck-Hamburg, anzuzeigen. Bei Verlust oder Beschädigung auf dem Transport wird für den nachweisbaren Schaden eine Vergütung bis zu 1000 Mark gezahlt. Falls die Eigentümer eine höhere Wertverstcherung auf eigene Kosten wünschen, müssen sie eine entsprechende Mitteilung gleichfalls der Hamburg - Amerika - Ltuie zugehen lassen. Von stab unä fern. Di« Eisenbahnfahrt durch das preußische Polen. Die Verhandlungen mit den Polen über die Durchführung deutscher Züge durch daS an die Polen abgetretene Gebiet haben nunmehr zu einem Ergebnis geführt. Vom ö. März ab wird bis auf weiteres zwischen Schneidemühl und Thorn in jeder Richtung täglich ein Zug gefahren. Zur Steife ist ein Paß mit dem Sichtvermerk des polnischen Konsuls tu Berlin erforderlich. Körperliche Übungen als Pflicht. Die Studenten, schäft der Technischen Hochschule in Charlottenburg nahm einen Anttag an, in dem sie die Vertreter der deutschen Studentenschaft beauftragt, bei den zuständigen Ministerien dahin vorstellig zu werden, baß künftig jeder deutsche Student bei der Ablegung Ler ersten Prüfung den Nachweis der Betätigung auf irgend einem Gebiet Ler Leibesübungen zu erbringen hat. Ei« „staatsgefährlichcs" Buch. In einer Mittel, schule von Frankfurt a. M. wurde eine Volks- und Jugend ausgabe der Märchen von 1001 Nacht verboten, mit der Begründung, daß darin von Fürsten und von Königsthronen die Rede sei. Die .zuständige Stelle', die das Verbot er lassen hat, scheint keine .Kinderstube' gehabt zu haben. Mißglückter Anschlag auf den Bürgermeister von Zoppot. Ein Bomdenattentat wurde auf den Zoppoter Bürgermeister Dr. Laus verübt. Als Dr. Laus sich auf dem Nachhausewege nach seiner Wohnung befand, bemerkte er Mährend Les ersten Teil« der Fahrt war sie allein. Als sie in Näßjäden den Zug wechselte, stiegen zwei schwarzgekleidete junge Mädchen in das Abteil. Obwohl die eine dunkel war und die andere blond, stempelte sie doch eine unverkennbare Ähnlichkeit als Schwestern. Ein einziger Blick in die traurigen jungen Gesichter sagte ihr, baß sie daS gleiche Neiseziel hotten wir sie selbst. AuS ihrer Unterhaltung entnahm sie, baß sie auS Malmö kamen, und baß ihre Mutter sich in dem verunglückten Zug be funden hatte. Den ganzen Tag lang war Karin- Sehnsucht Lem Zuge oorangeeilt, aber alS die Dämmerung einzubrechen begann und der Zug sich seinem Ziel näherte, wünschte sie sich saft die Macht, die wilde Eile der Lokomotive aus-nhalten. In einer Halden Stunde — einer viertel in einigen Minuten würde sie alieS wissen! Und viel- leicht war «S eins Gewißheit, Lie sie nicht zu ertragen vermochte . . . Die jungen Mädchen, bie vorher leile mttrinanber gesprochen hatten, waren nun verstimmt. Ganz sttL sahen sie, Hand in Hand, mit bleichen Gesichtern, aus Lenen jeder Blutskopfm gewichen war, und mit «eitauf- geriffenen Angon, die in banger Erwartung dem SHickml entgegenblickten, daS die nächsten Minuten ihnen bringen würde. Karin sprach nicht mit ibnen. Sie wußte nicht, waS sie ibnen rum Trost sagen sollte. Dock in ihrem Herzen flüsterte es unaufhörlich: Arme Kinder, arme Kinder! ... Da hielt der Zug. Der Name Ler Station wurde auSgerufen — der Name, der heute wie eine Schreckensbotschaft über daS Land erklungen war. Karin nahm ihre ganze Kraft zu sammen, ruckte den Leiden Schwestern zu und verlieb den Zug. Es schwindelte ihr vor Granen, als sie die dunkle Masse dec umgestürzten ViieWadnwagm auf den Gienen gewahrte. Noch bei eindreckender Dämmerung waren Soldaten und Bahnalbeiter eifrig damit beschäftigt, die zertrümmerten Überreste beiseite zu schaffen und die Bahn« Unie frei zu macken. Sie wagte nicht, an die fürchter» kurz vor seinem Hause da- Aufflammen einer Zündschnur: kurz darauf erfolgte die Explosion eines Sprengkörpers. Der Bürgermeister bsieb unverletzt. Am Tatoste wurde noch ein Stück Zündschnur vorgefunden, im übrigen ist bisher über den oder die Täter nichts ermittelt. Goldfunde in Neuß. Auf dein Günzelschen Grantt- werk in Wurzbach bei Gera wurde eine Arsenikader ange schlagen, die auf eine Tonne Erz 32 Gramm Silber und 2 Gramm Gold ergab. Die Untersuchung dieses ersten Goldfundes im Freistaat Reuß wird fortgesetzt. Raubüberfall. In später mitternächtiger Stunde drangen 12 Banditen mit vorgehaltenem Revolver in die Wohnung des Hausbesitzers Wieczorek im Städtchen Janow bei Myslowitz ein. Sie durchsuchten alle Behälter und raubten 20000 Mark in Papiergeld, 10 Zwanzigmarkstücke und 10 Zehnmarkstücke und über 600 Mark in Silber. Die Täter sind unbekannt entkommen. Das Kurhaus als Spielklubheim. Das Kurhaus in Bernburg (Anhalt) ist vom Gemetnderat der Stadt auf sechs Jahre an einen Leipziger Spielklub verpachtet worden. Da aber daS Glücksspiel in Klubs verboten ist, wird wohl der Staatsanwalt noch ein Wort in diesen Handel drein reden. Die tägliche Geldverschiebrmg. Bei der Grenz- überwachungSstelle in Saßnitz auf Rügen wurde am Fähr schiff ein aus Berlin kommender und nach Schweden reisender Norweger abgefaßt, der unter seiner Kleidung einen koppelten Gust trug, der mit 100 000 Mark in deutschem Gelbe gefüllt war. Ferner wurden bet ihm Schmuck- und Wertsachen in bedeutender Menge beschlagnahmt. Verhaftete Mehlschieber. Wegen umfangreicher Mehlschteoungen sind der Kreissekretär Preisber, der Ange stellte Schmidt und die Prokuristen Poetz und Georg in Stegen verhaftet worden. Wettere Verhaftungen stehen bevor. Die baltische« Wälder für die Entente. Nach einer Meldung aus Paris hat ein Konsortium von eng lischen Banken einen auf 16 Jahre lautenden Konstakt mit der estnischen, der lettischen und der litauischen Regierung über di« Ausnutzung der großen Waldungen in diesen Ländern abgeschlossen, um England, Frankreich und Belgien mit Holz zu versorgen. Vermischtes. Geographie „ungenügend'! Im Reichsgesehblatt fand sich dieser Tage folgende Bekanntmachung: .Das im Reichs- gesetzblatt von 1907 abgedruckte, am 8. Juli 1900 in Genf unterzeichnete Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken bei den im Felde stehenden Heeren ist von dem orientalischen Freistaat Uruguay ratifiziert worden: die Hinterlegung der Ratifikationsurkunde ist am 26. November 1919 in Bern erfolgt. Der Reichsminister des Auswärtigen, gez. Müller.' Das Auswärtige Amt hätte eigentlich wissen können, daß die Republik Uruguay nicht im Orient, sondern noch immer in Südamerika liegt. Der amt liche Name des Landes lautet: .Nepublica oriental del Uruguay', waS zu deutsch .Freistaat östlich des Uruguay' heißt, weil der Staat östlich deS Flusses Uruguay gelegen ist. Ja, ja. mit der Geographie hapert es ost sogar bei Ministern! Amerikanische „Ordensritter*. Ein Newyorker Bürger entwarf für seinen,Jungen, der sich lebhaft für das mittelalterliche Ordenswesen interessteste, eine.Ordensregel', deren gewissenhafte Befolgung ihn zum Ordensritter machen sollte. Es handelle sich hierbei hauptsächlich um Regeln und Vorschriften für moderne Körper- und Gesundheitspflege. Der Junge eröffnete sofort eine umfangreiche Werbetätigkeit unter seinen Freunden für den neuen Orden und erreichte, daß sich dieser in ganz kurzer Zett riesenhaft ausdehnte, so daß ihm heute nicht weniger als drei Millionen Knaben im Alter von 7 bis 16 Jahren angehören sollen. Wer in den Orden ausgenommen werden will, muß sich an jedem Abend nach elf Geboten das Zeugnis strengster Pflichterfüllung aus stellen können. Da heißt es z. B.: Heute habe ich mir vor jeder Mahlzeit die Hände gewaschen. — Heute, morgens und abends, habe ich mir gewissenhaft die Zähne geputzt. — Heute habe ich wenigstens zehnmal langsam und tief in freier Lust geatmet. — Ich habe vbr jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen ein Glas Wasser getrunken und weder Kaffee noch Tee noch geistige Getränke zu mir ge nommen. — Heute bin ich Len ganzen Tag vergnügt gewesen und habe andern, soweit ich konnte, geholfen usw. Die plastischen Amerikaner Haden hier vielleicht einen Weg gefunden, der Heranwachsenden Jugend die Gewöhnung an hygienische Selbstkontrolle anzuerziehen. lichen Bilder zu kacke«, die ihnen während ihrer Arbeit begegnet waren . . . Sie ging in bas Bureau, und bat den Stations vorsteher sprechen zu dürfen. Ihre eigene Stimme kam ihr so seltiam kalt uud fremd vor, al- ste den Namen ihres ManneS nannte und nach feinem Sckickial fragte. Während der Minuten, in denen der Stationsvorsteher die Listen der Toten unk Verwundeten durchlief, sah sie wie im Traum, daß sich die Tür zum Perron öffnete unk die jungen Mädchen rinttaten, Hand in Hand, wie sie im Abteil geieffen hatten, stanken st« nun hier unk warteten, bis die Reibe an sie kam. Nun hob der Stationsvorsteher den Kopf, Ler Name war gesunden. Mit heftig-klopfendem Herzen wandte sich Karin zu ihm um. In diesem Moment war in ihren Gedanken kein Raum mehr für die jungen Mädchen. Wie festgebannt hingen ihre Augen an den Lippen des fremden ManneS, von denen ihr die Botschaft kommen sollte, die Wer LHen und Tod bestimmte. »Ingenieur Bengt Nordling, verwundet, liegt im städtischen KrankenhMtS,* lautete die Nachricht, die sie erhielt. Das Mut strömte ihr ins Herz zurück miL ihre Wange» färbten sich vor heftiger Freude. Gott sei Lant, er war nicht tot, eS war noch Hoffnung! Sie konnte ihn pflegen, nm sein Leben täurpfen und ihn vielleicht zurückgewinnen . . . Da erscholl ein schwach-w Schrei hinter ihr. Die jungen Mädchen hast«» ihr lirtsil gehört. Die dunkle, die die äft«ste »« sein schien, brugte sich über die blonde kleine Gchivrüer urck lexte d«n Arm schützend um ihre Schuller. Doch obwohl fie beinüht war, sich stark zu »eigen, roWen große, schwere Tränen über ihre Wangen. Die beiden arme« Kinder hasten ihre Muster verloren. Leben für Ken einen, Tod für den anderen . . . Und Karin wurde daS Herz schwer, trotz ihrer wiedergewonntneu Freude. (Fortsetzung folgte
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