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Ottendorfer Zeitung : 12.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192003127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200312
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-12
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.03.1920
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Mas gebt in Holstein vor? Unser s-Mitarbeiter schreibt: Wieder einmal ist plötzlich ein Stein in ein anscheinend ruhiges Gewässer geschleudert worden. Im Osten und Westen und leider auch im Süden deS Reiches find wohl seit der Revolution die verschiedenartigsten Loslösungsabfichten laut geworden, deren wirksame Bekämpfung bisher immer noch gelungen ist. Aber daß ähnliche Bestrebungen auch noch an unserer Nordgrenze hervortreten könnten, in dem von Däne« mark vegehrten Schleswig-Holstein, das hätte wohl kein Deutscher sich träumen lasten, trotz der üblen Erfahrungen, die wir auf diesem Gebiete gemacht haben. Die Über raschung ist vollkommen. Um so ruhiger muß geprüft werden, was hier eigentlich vorgegangen ist. Wir stehen kurz vor der Abstimmung in der zweiten Zone: die Dänen haben hier angeblich schwierigeres Terrain als ganz oben im Norden. Deshalb suchen sie, da fie das deutsche Stammesbewußtsein der Schleswiger nicht er« schüttern können, ihre politischen Gegensätze mit der preußi schen Staatsverwaltung wieder aufzurühren. Ähnlich wie die Franzosen es im Westen mit den Rheinländern tun, deren mehr gcfühls- als verstandesmäßige Abneigung gegen das Preußentum sie nach Kräften wieder aufzustacheln suchen. Die Schleswig-Holsteiner sind ein recht selbstbewußter, auf ihre Eigenart ebenso wie auf ihre Leistungen im Kampf ums Dasein mit Grund stolzer Menschenschlag. Sie find von der Geschichte zuweilen etwas derb angefaßt worden und ihre Einreihung in ein großes Staatswesen mit sehr unterschiedlicher Bevölkerung ist begreiflicherweise nicht immer ohne Reibungen vor sich gegangen. Sie hängen aber mit unerschütterlicher Treue an ihren alten Erinnerungen Und Überlieferungen, sie lieben auch die Ordnung und die Arbeit, und wo sie diese höchsten Güter einer staatlichen Gemeinschaft bedroht sehen, möchten sie sich lieber auf ihren engeren Stammeskreis zurückziehen, um ihr Leben nach eigenem Gefallen zu regeln. Es ist nicht zu leugnen und wird auch nicht geleugnet, daß diese unter der Oberfläche schlummernden Tendenzen in der letzten Zeit den Schleswigern wieder mehr und mehr zum Bewußtsein gekommen find. Praktische Folgerungen daraus zu ziehen, wollten fie sich indessen vorbehalten, bis die Grenzfragen mit Dänemark endgültig geordnet sein würden. Indessen mußten fie sich, seitdem die Entscheidung über die erste Zone, gefallen war, mit jedem Tage bestimmter davon überzeugen, daß die Dänen ihnen mit Autonomie parole und Pufferstaatsgedanken zuvorkommen wollten, da : fie natürlich ganz genau wissen, daß die deutschen Schles wiger mit dänischen Argumenten für den Danebrog nie und ? nimmer einzufangen waren. Deshalb, und lediglich deshalb jwar ein rascher Entschluß geboten und so wurde er, nach vertraulicher Vorbereitung, in Rendsburg gefaßt und ver- : kündet. Die Bombe hat eingeschlagen, das wird von der ^dänischen Presse offen zugegeben. Das Hauptkampfmittel ist /ihr aus der Hand geschlagen, und um nicht ganz und gar ! erkennen zu lassen, wie verblüfft fie find, reden fie etwas von LoSreißung vom Deutschen Reich und ähnlichen Dingen. Davon ist im Ernst gar keine Rede. WaS die Schles wiger wollen, ist größere Selbständigkeit in der Ordnung ihrer eigenen Angelegenheiten. Sie ist den Oberschlestern ohne weiteres zugestanden worden, und fie wird auch unseren Stammesbrüdern im Norden zweifellos zuteil werden; die ! gesetzliche Ermächtigung dazu ist ja der preußischen Regierung ! durch die verfassunggebende Landesversammlung längst ein- ^geräumt worden. Schon in diesen Tagen wird über den i Gegenstand in Berlin verhandelt: große Schwierigkeiten werden kaum zu überwinden sein. Worauf es den Schles- wigern in Wahrheit ankommt, das ist die Zusammenfassung aller deutschen Elemente der Provinz zu einem jeder Zeit abwehrkräfttgen Wall gegenüber dem vom Chauvinismus ergriffenen Teil deS dänischen Volkes. Politische Aunälchau. Veutscdlanä. Deutschlands Verhältnis z« Rußland. Der AuS- i schuß der Nationalversammlung für auswärtige Angelegen- 'heften kam bei einer Besprechung über die Fragen der Wichen Politik zu folgendem Ergebnis: Der Beschluß der ' Reichsreglerung, mit einem Delegierten der Sowjetregierung in Verhandlungen über den Austausch der Kriegsgefangenen einzutreten, wird gutgehcißen: die Absicht wirtschaftlicher ! und finanzieller Kreise, eine Studienkommission zur Prüfung der wirtschaftlichen Lage nach Rußland zu entsenden, wird begrüßt. Es wird der Regierung empfohlen, ihr Förderung Roselle von Anna BaadSgaard. S (Nachdruck verboten.) Ja, eS war der Erpreßzug aus dem Süden, den Bengt in Malmö nehmen wollte. Der Sturm hatte eine Verspätung der aus Deutschland kommenden Fähre und infolgedessen auch des anschließenden Zuges herbrigeführt. So waren die Zugzeiten in Unordnung geraten, und eine mißverstandene Order, ein verabsäumtes Signal war schuld an dem Unglück, Lem Zusammenstoß der beiden Züge. Dn näheren Nachrichten fehlte es noch. Di« Zahl der Getöteten und Verwundeten ließ sich noch nicht bestimmt seftstellen. Nur zwei von den verwundeten Personen waren in Liefern ersten Telegramm genannt — ein hoher Beamter und eine bekannte junge Schauspielerin. Karin ertrug es nicht, zu warten, bis Einzelheiten berichtet wurden. Sie mußte an die UnglückSMte reisen, um mit eigenen Augen sich davon zu überzeugen, ob Bengi noch lebte, oder ob fie ihn für immer verloren hatte. Inmitten all ihrer Angst und Verzweiflung überkam fie eine ruhige Energie, La es galt zu handeln. Sie sah im Kursbuch nach; der erste Zug nach Norden Ong in einigen Stunden. Während sie sich rasch anzog, wies sie Stina an, einen Handkoffer herbeizuhotr« und die not- wenigsten Kleinigkeiten hiueinzupacken. ES war ein Glück, daß sie dieses treue, zuverlässige Mädchen hatte. Selbst rvenn Gre Abwesenheit lange währen sollt«, wußte fie, daß fie Ann-Brita und das Haus ruhig ihren Händen überlassen durste. Karin hatte nicht bemerkt, daß die Kleine erwacht war. Sie hafte eine Weile still gelegen und mit erstaunten Blicken das Lun der Mutter und deS Mädchens beobachtet. Es belustigte sie, die beiden Gestalten so eifrig in Len durch das Fenster hereinialleuden Sonenstrahlen hin und Hec eilen zu sehen. Da es ihr aber schließlich zu lang« dauerte, bis sich jemand um sie bekümmerte, setzte sie sich im Bett auf, klatschte mit den kleinen Händen auf die angedethen lassen zu wollen, wn damit die Lenmächsttg« Aufnahme der Handelsbeziehungen vorzuberetten. Steuerermässigung für Kriegsteilnehmer. Der Staatshaushaltsausschuß der Preußischen Landesversamm lung befaßte sich mit der Steuernot der Kriegsteilnehmer. Der Ausschuß beschloß einstimmig, daß der Gesetzentwurf nicht von der Regierung ausgearbeitet, sondern von einem Unterausschuß des Staatshaushaltsausschusses selbst fettig gestellt werden soll. Nach diesem einstimmigen Beschluß haben die Kriegsteilnehmer die sichere Aussicht auf Ermäßi gung der Steuern, bei deren Veranlagung fie bisher gegen über den Heimatkriegern stark benachteiligt waren. Mr Auflösung der Nationalversammlung. Die Framonen der deutschnationalen und der deutschen Volks- Partei in der Nationalversammlung haben folgenden Anttag etngebracht: I. die Reichsregierung zu ersuchen: 1. alsbald mitzuteilen, welche Gesetzentwürfe fie der Nationalversamm lung noch vor ihrer Auflösung vorzulegen gedenk: 2. die Entwürfe zum Reichstagswahlgesetz, zum Gesetz über die Wahl des Reichspräsidenten und zum Gesetz über Volks ensscheid und Volksbegehren mit größter Beschleunigung vor zulegen; ll. sich vom 1. Mai ab für aufgelöst zu erklären. Besoldungsverbefscrungen für Eiseubahnbeamte. Nach den nunmehr abgeschlossenen Beratungen der Beamten« besoldungSreform im Schoße der Reichsregierung dürfen die Eisenbahnbeamten eine erhebliche Verbesseruug ihrer Be« Wertung in Aussicht nehmen. Der Gesetzentwurf steht weit gehende Aufstiegsmöglichkeiten in allen Dienstzweigen vor, die die richtige Einstufung der Eisenbahnbeamtea der Länder stcherstellen. Kelgien. Der neue Kolonialbesitz. Die .Times" melden zur Grenzregulierung zwischen England und Belgien im vor maligen Deutsch-Ostafrika, Belgiens Anteil an dieser früheren deutschen Kolonie sei erheblich. Belgien gewinne etwa 18000 Ouadratmeilen wertvollen Landes. Es besitze jetzt in Afrika über eine Million Quadratmellen Land. * Brüssel. Die Kammer hat mit 120 gegen 87 Stimmen den ersten Artikel eines Gesetzentwurfes angenommen, welcher allen belgiicken Bürgern ohne Unterschied des Geschlechts daS Wahlrecht für die Gemeindewahlen verleibt. OrutWe Kation al Versammlung. Aus der 148. Sitzung. Den ersten Teil der heutigen Verhandlung bildete die zweite Le-ung der Vorlage zur Ergänzung des Gesetzes zur Verfolgung von Kriegsverbrechen und Kriegsvergehen. Abg. Dr. Kahl lDtsche. Vp.) berichtete ausführlich über die Verhandlungen Les Verfasiungsausschusses, der sich mit dieser Vorlage beschäftigt hat. Es Handeft sich um ein rein politisches Gesetz, bemerkte Ler Berichterstatter, um einen Bruch mit den Überlieferungen der Strafrechtspflege aller Kulturvölker. Als Jurist und Kulturmensch stehe ich die em Gesetz mit absoluter Ablehnung gegenüber. Die National versammlung bandelt nach der Auffassung des Ausschusses hier nicht nach freier Entscheidung, sondern sie steht unter einem grausamen Zwange. Im Ausschuß herrschte Übereinstimmung darüber, daß in Leipzig nur das deutsche Recht und die all gemeinen Regeln des Völkerrechtes Geltung hätten, nickt aber Auslandsrecht. Eine Rechtswidrigkeit liegt demnach nicht vor, wenn jemand lediglich einen Beseh! ausgesührt bat. Den selben Standpunkt hat auch Balfour in seiner Rede vom 13. Februar eingenommen. Wenn es einen Trost gibt in dieser trostlosen Lage, so ist es der, daß die ganze traurige Angelegenheit in die Hand des deutschen Reichsgerichtes ge legt wird, das Vertrauen genießt im Ausland« und in der ganzen Weit. Der Reicksjustizminister Schiffer führt aus: Ich teile die schweren Bedenken des Berichterstatters gegen den Gesetz entwurf, den ich mit innerem Widerstreben der National versammlung unterbreite. Der Gesetzentwurf ist ein Sa riit weiter auf dem Leidenswege, den wir zu gehen baden. Ich fordere von Ihnen ein Opfer, das ick nickt verschleiern will; dessen Notwendigkeit aber um schlimmeres zu verhüten, und das fick immerhin nock in jenen Grenzen bewegt, die durch deutsches Recht, deutsche Ebre und deutsche Billigkeit gezogen sind. In seinen weiteren Ausführungen betonte der ReichS- jussszminister unter anderem, daN die von der Entente Ange- schuldigien auf deutschem Boden, nach deutschem Recht und von deutschen Richtern almeurteilt werden. Das Verfahren vollziehe sich in vollster Freiheit unter dem Gesichtspunkt: Kein Unschuldiger soll verurteilt werden, aber auch kein Schuldiger soll der Strafe entgehen, die er verdient hat. Hier rief der Abg. Traub dem Redner zu: Und Lie Entente dehält sich die Entscheidung vor. Es ist nicht richtig, fuhr der Neichsjustizmimster fort, das Reichsgericht nur als den Büttel Decke und rief mit ihrer klaren, durchdringe; den Kinder stimme: »Mama, Stina, guten Morgen!" Krau Karin warf die Dinge hin, die sie gerade in Len Händen hielt, eilte an das Bett, hob die Kleine empor und drückte fie fest an sich, während Lie bisher zmückgedrängten Tränen plötzlich in Strömen hervor« brachen und Ann-BritaS Goldhaar netzten. .Warum weint Mama?" fragte das Kind erstaunt. Doch sie bekam keine Antwort. Sie begriff nicht, was Mrrtter hatte, warum fie so «naufhaltsam schluchzte, daS Taschentuch an die Augen gepreßt, die Brust in Er regung heftig hebend und senkend. .Komm, Ann-Brita, komm, anziehen!" sagte Stina und nahm die Kleine entschlossen der Mutter aus den Armen. Auch fie war viel ernster, als sie zu sein pflegte, wenn fie dem Kinde deS Morgens behilflich war. Es gab heute keine Geschichte und keins Ler lustigen Bauern« lieber, Lie fie sonst so schön zu singen wußte. Und doch war heute ein schöner Tag, draußen war der Himmel wieder blau und die Sonne schien klar und vergnügt, als wäre das gestrige Unwetter nur ein bv-er Traum ge wesen. SNna bewahrt« ihr hartnäckiges Schweigen, auch als Frau Karin das Zimmer verlassen hasse. Dann sagte sie langsam und gemessen, während sie vor dem kleinen Mädchen auf den Knien lag und ihm die Stiefel zu knöpfte: »Nun muß Amr-Brita aber sehr artig und vernünftig fein, Leim nun find wir beide allein zu Hause, Mutter fahrt nach Stockholm, nm Vester zu holen." „Mama will fortfahren?" Ann-Britas Kummer machte sich in einem plötzlichen Unwillen gegen die gute Stina Luit, indem sie fie mit beiden Händen fortstieß, während fie die Füße gegen die Stuhlbeine stemmte und weinend rief: ,Ann-Brita will mit! Aun-Brita will nach Stockholm und Papa holen!" Doch als Frau Karin eintrat, in ihrem schwarzen Reisekleid noch bleicher als gewöhnlich, und sich über Las Kind beugte, um ihm adieu zu sagen, ahnte es instinktiv. Laß etwas Ernstes vorlag, etwas, das nur die erwachsenen 8tra (Fortsetzung folgtJ ^echtsar vuf die < eig Di daß de Sir Au »Chirac konserer helfen, eine Ar kommen An blatt »t Dc> Deutsch Nüfnah >>or all« Hirtel Alisch tapp,, i sam stei rebrack Do daß ein stattfind Nvmmei wende. Delegier von jed 6nc Tr die nüc winnen, Erdross deutsche sieht u greifen. der Entente hinzustellen. DaS NetchSgerickt ist gegen » Druck gefeit. Wenn der Abg. Traub darauf verweist, oc» Entente sich die Entscheidung vordehält, so ist daS ei« Machtvorbehalt, aber kein RechtSdorbchalt. Gegen diese Macht helfen keine Gesetze, aber diese P kann auch das Nichten des Reichsgerichts nickt beeinfluß Nach kurzer Aussprache wurde unter Ablehnung der s der Rechten und der äußersten Linken ein gebrachten Ms der Gesetzentwurf in der Fassung des Ausschusses mft Mehrheit angenommen. Stenerfrage«. Die bei der zweiten Lesung deS ReichSeinkommenst^ Gesetzes verschobene Abstimmung über einen denticknaMs Abänderungsantrag zu 8 12 dieses Gesetzes hatte gebnis, daß auch dieser Antrag der Reckten abgelehnt M Zum Sckluß trat man in die zweite Le ung des Lams steuergesetzes ein. Den Bericht über die AusschußverlL lungen erstattete der Abg. Dl. Becker-Hessen (Deusscke Dann begann die Diskussion, an der sich zahlreiche ' geordnete bis zum Schluß der Sitzung beteiligten. Ult MndLum M sein« wichtige An Der v. Clar Rede, ü scheu Bl Vertret« Ovc Vclctdi, Piruktc, Nicht erl der ,m elprnem (im Fs schaff»« worden »0V M Der m seiner der Un Wahrhel bat beko Aöplau Unbeeiöe schlüge § in der v- Rethr bracht h resolutto den U-L Vierung Vewelen. Rebenklc Irrigen l Lenunzi M Obe llllbrauci PNtzaßt, °llü Wm q Vor Um ers «r die Ure Se< Aorsätzei se seicht «Nier Fi ^>ml!ch Sie Me sich r,, Vie! Mamm 'Mer u 5'vS'ges lachte Licj jemand ^ermutu „.Naci schien, fie ^eirzt . We^ M beg Mängel U rot. ^rten I L^nr n ^vtione Mer A Volkswirtschaft. Hebung der Fleischversorgnng. Der Zentralver^ der Fleischer hat eine Eingabe an das ReichswirtM, Ministerium gerichtet. In dieser wird der Nachweis ' getreten, daß unsere Fleischversorgung auf eine bessere läge gestellt werden kann, wenn die Erfassung der vor^ denen Viehbestände durchgeführt wird. Unsere Landwirts''' erzeugt gegenwärtig pro Jahr über 600 000 Tonnen E ohne dasjenige Quantum, das die Erzeuger als SeM sorger für sich brauchen. Funktionierte die Erfassung u»f Viehbestände auch nur einigermaßen, dann könnte ohne' Einfuhr aus dem Ausland« allgemein Vr Pfund Fleiss Kopf und Woche verteiit werden. Der Mangel in ' Städten liege lediglich an dem jämmerlichen Versage» Erfassung. Um die Erfassung der Viehbestände restloss nehmen zu können, wird gefordert die genossenschaf» Organisierung der Erzeuger zu begünstigen. Nach der^ stellung des Zentralverbandes der Fleischer könnten pro f erfaßt werden: 3 351982 Schweine, 1445 291 2 800 000 Kälber, 2 463 575 Rinder. In den Mo»k Januar—September 1919 kamen aber nur 577 137 öi Schweine auf den öffentlichen Schlachthöfen zur Abschlag Der Wucher mit Zündhölzern. In der „Derlei Zündwaren-Zeitung" verwahren sich die Fabrikanten den Vorwurf deS Wuchers und weisen auf den sagens»' „reellen" Handel hin. Das Blatt schreibt u. a.: Die S» wo das Schiebettum und der Wucher einzusetzen vel^ ist bedauerlicherweise der — .reelle" Handel. Bed» dieser „reelle" Handel seine Kundschaft so, wie der FabrH ihn, so könnte es keinen solchen Straßenhandel mit N hölzern geben. Aber weil so vielen in diesen Zettls die kaufmänniscke Berufehre abhanden gekommen i^> halten sie die Ware der Kundschaft, der sie nur Len H"! preis abfordern könnten, vor und warten auf den Sä»- der ihnen das Doppelte und Dreifache dafür zahlt, für das Fünf- und Sechsfache dem Straßenhandel führen. Der Fabrikant ist leider nicht in der LaMt dunklen Ehrenmänner seiner Kundschaft festzustellen,! diesen Zündholzwucher treiben. Da sich niemand Zündhölzchen zu Wucherpreisen öffentlich auszubiete»,.! müßte es ein leichtes sein, von diesem Ende den E aufzuwickeln. Man fasse nur zu und frage nach dem A rauten. Zwischen den geheimen Anbietern von ZündkM. und Fabrikanten wird sich schon ein Ehrenmann findet vor das Wucheramt gehört. r—— — Sammelmappe —- für bemerkenswert« TageS- und Zeitereignis!» * Die preußische Regierung gab einer Abordnung / Schleswig eine Erklärung über die Zusicherung provini^ und kommunaler Selbstverwaltung an Schleswig-Holste!» * Nach einer Meldung der „Straßburger Neuen ZcU werden etwa SOO deutsche Kriegsgefangene in Fia»k» zurückbehalten, bis die gegen fie angestrengten Prozess»' geschlossen find. * Das schweizerische ErnährungSamt bat die Rationirß von Zucker sür den 25. Mär» und von Milch sür den 1. angeordnet. * AuL London wird gemeldet, baß der drohende portardeiterstreik 175 000 Arbeiter umfassen werde. * In Palermo wurde Ler sozialistische Führer AbgeoM Alon durch drei Revolverscküsse getötet. Leute verstanden, und Laß es sich darein finden hübsch artig zu schweigen und sich nach den Bestimm, der Mutter zu richten. Glücklicherweise war Stinas wieder gut und tat. als habe fie ihre Ungezogenh«» soeben völlig vergessen. « Den Sckleier tief über bss Gesicht gezogen, de»a gesenkt, die Reisetasche in der Hand, ging Frau Kari» 5 Weg, der zu dem hochgelegenen Bahnhof führte.,!, Sturm war in einen erfrischenden Sommerwind gegangen. Luftige weiße Wolken jagten über den Hill»- und Felder und Wälder strahlten in der Sonne '' frischer und üppiger nach dem starken Regen. abgebrochenen Äste und Zweige, mit denen der WA streut war, und ein paar herabgefallene Dachziegels Zeugnis ab von dem Sturm deS vergangenen Und daS Meer war noch immer in gewaltigem Aull > Ja der Bucht, Lie von Lem dunklen Tannenwald U«l^ war, schäumte brausend die perlweiße Brandung. Auf der Terrasse vor dem Bahnhof blieb Karin Augenblick stehen und schlug den Schleier zurück. ? Aussicht vor ihr war herrlich. Nach Westen, unter f hohen Abhängen, auf denen Wiesen und Äcker in Ä und gelbe Felder gewürfelt lagen, sammelten si« 5 stadts kleine vielfarbige Holzhäuser um den Giebel kw Kirche. Im Laufe der letzten Jahre waren die HmnA dem Strand entlang gekrochen, einzeln und in Gr»»» bis sie den Tannenwald erreicht hatten, an A äußerstem Rande man eine neue Badsanstalt un» Hotsl errichtet hatte. Von h er oben gesehen, war H ganz klein, wie bunte Farbenflecken auf dem W grünen Tuch Ler Landschaft. Mächtig und srH wirkte dagegen der weitgestreckte dunkle Gürtel des A, waldes und die offene Meeresbucht, die fick funkelnd bis zu dem blauen Nebel des Horizonts i an dem die Wasserlinie mit dem lichtschimmervr>«Y verschmolz.
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