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t erei«^ raussichÜ^ iebietes leidet, di! Vie Abstimmung in Gefabi«! Um die Abstimmung allen Berechtigten in Ost- und Tie Polen beschießen nun diese Flugzeuge mit ist ein geradezu unerhörter Skandal, daß die Polen ^ieht. Sicherheitsmaßnahmen der Entente. Die Züge werden von Offizieren der Ver- r ist bell selten gesprochen. 8. Kapitel. ... ^nächste Tag — ein Sonntag. edlem!"- Weihevolle Ruhe über der „ewigen Stadt frühstück o die " d,, Uoch etwas macht den Mann froh und läßt ihn ' ' mit anderen Augen anschauen, als bisher: l- Die Ententebotschafterkonferenz hat nun folgendes be- ^"isen: .Die deutschen Vertreter in jeder Abstimmungs- werden ermächtigt, die nötigen Maßregeln zu er- 2°". damit eine paffende Anzahl von Sonderzügen Zahl wird in jedem einzelnen Falle von der inter- Trotz aller schön gefärbten Berichte aus Warschau geht ? der polnischen Armee bei ihrem Kampfe gegen die Mchewisten recht schlecht. Ihre Truppen versagen gegen- Dilla Frascati Roman von Erich Friesen. (Nachdruck verboten.) Sinter Härte betrieben. In Marienburg sind Deutsche aus Graudenz und llm- — von Deutschland die herbeiführt, die das Recht haben, an der Abstimmung mr siK<F en H"" , nigten bedinge^ n die » unter en also ll schwarzer Mädchenaugen, ein stolzes und doch A^olich liebliches Mädchenantlitz, eine schlanke ^I»».üEalt — sie schweben vor seinen geistigen Blicken ulammenbrsck der Polen front Gewaltsame Mobilisierung. eder iN^> ischen Wk nerksamküs . v^ruvt*. Heller . Geputzte, glückliche Mmschen. Feierliches rruhstü" ^Seläute. M über dem kleinen Hause unweit der Ponte Molle , Ekstrom schwebt der stille Engel der Zufriedenheit, frühen Morgen schon hat Donna Lucias neuer Hausschlüssel verlangt mit dem Bemerken, er 5bends öfters spät nach Hause kommen; man möge weiter um ihn kümmern. !» ?? streift er planlos in den Straßen umher. Ihm so froh zumute. Nach zwei Jahren schwerer . wieder frei! Frei!! breitet die Arme aus und reckt seine Hühnengestalt, der auS tiefem Schlaf erwacht. Wie ein A,»-r'wuljunge in den Ferien kommt er sich vor, der V.,toben, irgendeinen tollen Streich ausführen, ein , erleben möchte. dj. vorher wußte er, wie schön das Leben ist! Wie ^^.Himmelsbläue! Wie hellachend der warme schein! ufs ne>^ 'hrt A«! m nrat mmer,"". r Mt^S cefel, Ung Ä! » 'EM Herz rascher klopfen, obgleich er dieses MA, erst gestern zum erstenmal gesehen, obgleich ihm »Ä, chen eigentlich noch völlig fremd ist, obgleich es einmal seinen Namen kennt. rLl-m Name! ols er die Zimmer mietete, hatte ihn nie- ""ach gefragt. Und auch heute früh nicht. Morgen . Die Stillegung von Betrieben. der zweiten Sitzung begründete Wissell seinen Antrag. Engeren Ausführungen lauteten etwa folgendermaßen: Monaten ist die Notwendigkeit der Vermehrung unserer ^"chen Gütererzeugung betont worden. Angesichts dieser »ndlgkeit werden augenblicklich andauernd Betriebe ge- > W well sie angeblich nicht lohnend genug sind. Man ^Mben, wir leben in einer verkehrten Welt. Wir haben ^lucht, solchen Erscheinungen entgegenzutreten. Dem - Nac^^ tzuns ' n Verlü^ -s abgel» ^l^ewlsten re chung ui!^ Her Brussilow. vdcssa steht kurz vor der Einnahme durch die Bolsche- hte deM^^m. Es kam zu schweren Kämpfen an der Dnjestr- Die Polen flüchten unter Hinterlassung großer lenzen Kriegsmaterials. Jnfolgedeffen mobilisiert Polen weitere Truppen und hat alle Männer zwischen i oumuie un tagen una uver vie Wtenze zu ittegen. die Grenzposten überrennen zu können, taten sie sich in erwart^ »snen Abteilungen zusammen. So gelang es ihnen, sich reibet, di« Sicherheit zu bringen. Einige Flüchtlinge, die einzeln ksbefra^ ? paarweise zu entkommen suchten, wurden von den ätschen Posten erschaffen. ^>9 dem Aercksn>irtlchafwrat. " - . zweiten Sitzung des Reichswirtschaftsrates wohnte . ... - s > xMwirtschaftsminister Scholz bei. Den Vorsitz führte der >der geöÄ itz» "de Edler von Braun. Vor Schluß der letzten V» einM W^batte Herr Wissell einen Dringlichkeitsantrag einge- H 7-der angenommen wurde. Der Antrag verlangt, daß ' Urtschaftspolitische Ausschuß sofort Vorschläge machen !?' t, und chtende"' feinen twrnnoe il Mchaftspolitische Ausschuß sofort Vorschläge machen i!k>l„ El die Behebung der schweren wirtschaftlichen und , S Schäden durch die Schließung von Betrieben. Vorher utschlaN i ^eich^anzler Fehrenbach begrüßende Worte zu den - s-.7 mge, -»cm au «or» war, «am ... sen abgeliefert hatte, ist tot. nisterprük^ t-»- ist ein geravezu unerhorier «lanvm, vag oie Polen lnister d!^ Falles und jedes erlauben dürfen, ohne daß irgend etwas c VorsW- ftäffdent!?,. z der und aü ntrag f< abhängig Ein -wette- Flugzeug (Führer: Schwandt), auf er VerfaßRückfahrt von Westpreußsn nach Stolp, wurde da- rg wand" durch Brandmunition in den Benzintank getroffen, re ausW, ? sofort völlig in Flammen auf und stürzte ab. Schwandt, mge, - °llcm au Bord war, nachdem er seine Passagiere de- ihreS treibt,^ E K I^'^fttalt — sie schweben vor seinen geistigen Blicken i an!?b fein Herz rascher klopfen, obgleich er dieses Nst^i ' - - - Grunds n der ingesetzt v:e rroiirmmung auen -oerecyllgren m unu vorläufig Preußen zu ermöglichen, sollten deutsche Flugzeuge über zwar: -^Stimmberechtigte in die betreffenden Gegenden bringen. -nd die J Tie Polen oeschtegen nun viele . ... DurÄAsIchinengewehren und Brandgeschofscn. Ein Flugzeug tsvertrag!' Feuer, konnte aber noch glücklich auf deutschem Bode« f Md 35 Jahren unter die Waffen gerufen. Namentlich Ruhestand- ehemals deutschen Provinz« wird die Aushebnng lgenbie^ - n mooMl eingetroffem die sich der drohenden Einziehung zum eln der"«ischen Kriegsdienst an der Bolschewistenfront durch die iebietes u" sAcht entzogen haben. Wer versuchte, durch sofortige Gerung der Einziehung zu entgehen, wurde verhaftet. NinisterM! ^Esichtslos ging das polnische Militär gegen die Deutschen ft S1K § Graudenz vor, die sich vor dem Hause des deutschen "llsulats versammelt hatten, um die Optionserklärung ab- r die Alb^ ^ben. Die Leute wurden festgenommen, um sofort etn- zung gefc"" "^rrt zu werden. Angesichts dieser Zustände entschloffea Zahlreiche von der Einziehung bedrohte Deutsche, HauS . Äsyl wird in jedem einze! e! Eel>f k.^en Kommission festgesetzt) cerika-Li»^ ^ler herbeiführt, die das Recht I CuxhaE j ^Nehmen. Die Züge werden . mmen in' begleitet, die den Auftrag haben, sich durch 20 Ja'" zMng geeigneter Ausweispapiere die Sicherhest zu ver- i einen f>2ß nur Personen, die zur Abstimmung zugelassen lf allen üjxse Züge besteigen. Unter diesen Bedingungen entweder ckM keine Pässe für die Durchfahrt durch den polnischen Unien "wor erfordert werden." le Linie»-- — Volkswirtschaft. Freigabe der Eiereinfuhr. Durch eine vom Reichs. Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft erlassene Verordnung über die Einfuhr von Eiern und Eiprodukten ist ein weiterer Abbau der zentralisierten Wirtschaft vorge nommen, als die Einfuhr von Eiern und Eiprodukten (flüssig, getrocknet oder kristallisiert, für technische oder Er nährungszwecke geeignet) freigegeben ist. Und zwar erstreckt sich die Freigabe nicht nur darauf, Laß die zentralisierte Einfuhr, wie sie in der Eier-Einfuhrgesellschaft m. b. H. bisher bestand, aufgegeben ist, sondern die genannten Waren find auch auf die sogenannte Freiliste gesetzt worden, so daß auch für die genannten Waren eine besondere Genehmigung der Einfuhr Lurch den Reichskommissar für Aus- und Ein fuhrbewilligung nicht erforderlich ist. Eine derartige weit gehende Erleichterung der Einfuhr ist erfolgt, weil es sich bei den Eiern um besonders leicht verderbliche Ware handelt, so daß Verzögerungen in der Einfuhr an die Verbraucher aus etwaigen formalen Gründen möglichst vermieden werden müssen. Die Freigabe der Einfuhr erfolgt zunächst versuchsweise. Niedrigere Benzin- und Petroleumpreise. Der Grundpreis für Benzin wird vom 1. Juli d. I. ab auf 6,35 Mark pro Kilo herabgesetzt, nachdem er am 16. Juni von 8,55 Mark auf 7,93 Mark herabgesetzt worden war. Der Preis für das Kilo Benzin wird jetzt für den Ver braucher einschließlich Zoll, Fracht und sonstige Unkosten einzelnen muß die Möglichkeit zur pflichtmäßigen Anteilnahme an der Produktion gegeben werden. Wir haben jedenfalls die Aufgabe, darüber nachzudenken, nicht wie wir die Arbeitslosen unterstützen können, sondern wie wir ihnen die Freude an der Arbeit lassen. Alle mit diesem Problem zusammenhängenden Fragen müssen gründlich und schleunig geklärt werden. Reichswirtschaftsminister Scholz: Die Anregung des Vorredners ist dankenswert. Die Ausschußberatung ist dem Reichswirtschaftsministerium erwünscht, weil es oort den Sachverständigen die Maßnahmen zur Begutachtung unter breiten kann, die ihm zur Überwindung der Arbeitskrise an- gezeigt erscheinen. Der Antrag Wissell wurde dem wirtschaftspolitischen und dem sozialpolitischen Ausschuß zu gemeinsamer Beratung über wiesen. Die Frage des BetriebsräteausschuffeS wurde vertagt und die Anberaumung der nächsten Sitzung dem Vorsitzenden über« lt-ssen. m cler Cilenmäustrie. Politische und wirtschaftliche Unsicherheit. Die Lage in der westlichen Eisenindustrie spitzt sich höchst bedenklich zu und kann leicht in eine Katastrophe auS« arten. So wird von unterrichteter Selle aus dem maß gebenden Dortmunder Bezirk gemeldet: Bei der ständigen Unsicherheit der politischen und wirt schaftlichen Lage und bei den starken Veränderungen in der Bewertung der Mark kann man selbst für kurze Zell die zukünftige Lage nicht übersehen. Deshalb ist eine präzise Stellungnahme nicht möglich. Es sei aber mit allem Vorbehalt der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß trotz der zweifellos schwächeren Beschäftigung in allen Zweigen der Eisen- und Stahlindustrie es den Mitgliedern des Dortmunder Arbeitgeberverbandes doch möglich sein wird, den weitaus größten Teil ihrer Arbeiterschaft zu be halten. Wenigstens trifft dies für die Hüttenwerke zu, die der Arbetterzahl nach von überwiegender Bedeutung sind, da bei ihnen mehr als drei Viertel der für den Dortmunder Arbeitgeberverband im ganzen in Betracht kommenden Arbeitnehmer beschäftigt sind. Aus der weiterverarbeitenden Industrie werden sehr ernste Bedenken für die Zukunft geäußert. Dort wird man bei einem Teil der Firmen nicht ohne Entlassungen aus kommen können, wenn nicht die inländischen Käuferkreise, besonders auch die Eisenbahnbehörden, ihre in letzter Zeit geübte Zurückhaltung aufgeben. Der Verkauf ins Ausland, auf den die Werke zum größten Teil angewiesen sind, wird durch das langsame Arbeiten der Außenhandelsstellen, die den Schwankungen der wirtschaftlichen Lage nicht schnell genug Rechnung tragen, erheblich beeinträchtigt. Außer durch die angeführten Umstände wird die Aufrechterhaltung der Betriebe in vollem Umfange noch durch andere behörd liche Maßnahmen erschwert: es sei hier nur an die be deutende Erhöhung der städtischen Gewerbesteuer erinnert, gegen die bereits in einer dringenden Eingabe schwer wiegende Bedenken geäußert worden sind. etwa 8 Mark sein. Der Petroleumpreis wird am 1. Juki von 5,50 Mark auf 4,45 Mark das Liter ab Laden des Händlers herabgesetzt. Starker deutsch-holländischer Güterverkehr. Nach Meldungen von der holländischen Grenze hat der Güter verkehr mit Deutschland in der letzten Zeit derartig zuge nommen, daß demnächst zum ersten Maie seit Ausbruch des Krieges wieder der nächtliche Güterverkehr zwischen Emmerich und Amsterdem eingerichtet werden wird. ^on stab unä fern. Die Speisung deutscher Kinder. Die von der Kinder hilfsmisston der amerikanischen Ouäker durchgeführte Speisung deutscher Kinder, die bereits etwa 6VÜ 000 deutsche Kinder in 70 demschen Städten umfaßt, ist »nsschließlich für unter ernährte Kinder von der Vollendung deS zweiten Lebensjahres bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres und für unter ernährte hoffende und stillende Mütter bestimmt. Entscheidend ist allein der Ernährungszustand. Kinder, die den zweiten Geburtstag noch nicht erreicht und die den fünfzehnten Ge burtstag bereits begangen haben, werden in die Speisung nicht ausgenommen. Im übrigen können die Kinder nur auf Grund einer vertrauensärztlichen Untersuchung an den Speisungen teilnehmen. Benzinexplosion. In einer Automobilwerkstatt in Charlottenburg ereignete sich eine folgenschwere Benzin- exploston. Der Besitzer der Fabrik und ein Angestellter wurden hierbei getötet, zwei weitere Personen schwer verletzt. Einbruch in eine Stadtkasse. Geldschrankeinbrecher suchten die Kämmereikaffe von Werneuchen in der Mark heim und erbeuteten 80 000 Mark bares Geld. Nach den Ermittelungen waren es drei Mann, wahrscheinlich gewerbs mäßige Berliner „Knacker". Millionenschiebungen. Der Leiter des Essener Flüchtlingslagers, Mudra, dem von Reichs wegen sämtliche Flüchtlingslager des Reiches unterstellt waren, hat umfang reiche Unterschlagungen und Schiebungen verübt. Die ver schobenen Waren, Anzüge, Tabak und Lebensmittel, er reichen eine Höhe von drei Millionen. Mudra wurde ver haftet. Unterschlagung auf der Grube Golpa. Der Vor sitzende des Betriebsrates der Grube Golpa wurde, einqr Meldung aus Halle zufolge, verhaftet, weil er die Geldes die von den Arbeitern zur Unterstützung der Opfer des Kapp-Putsches gesammelt worden waren, unterschlagen hat. Der gesamte Betriebsrat ist von seinem Posten zurück getreten. Ein zweifaches Todesurteil. Das Volksgericht in Kempten verurteilte den Dienstknecht Zöberle und die Ehe frau des Landwirts Zöberle zum Tode. Beide haften ge meinsam den Ehemann der Frau Zöberle ermordet. Explosionskatastrophe. In der oberbayerischen Stadt Rosenhain ist in der seit dem Frühjahr mehrfach durch Explosionen heimgesuchten Pulverfabrik von Wtnterholler abermals eine große Explosion entstanden, wobei die ganze Fabrik in die Luft flog. Es steht noch nicht fest, wie groß der Schaden ist, und ob die Katastrophe Opfer gefordert hat. Danäel unä Verkehr. Der Postscheckverkehr des Reichspostgebietes hat 1S1S nach dem Geschäftsbericht einen Aufschwung genommen, der alle Erwartungen west übertroffen hat. Die günstige Entwicklung ist namentlich durch die im Postscheckwesen ge schaffenen Vereinfachungen und Verbesserungen und durch das Abwandern von Beträgen aus dem Postanweisungs- und Wertbitefoerkehr in den Postscheckverkehr (anläßlich der Gebührenerhöhungen im Postverkehr) gefördert worden. Der Zugang an Postscheckkunden hat im Monatsdurchschnitt 10 000 betragen, ihre Zahl ist von 257 913 Ende 1918 um rund 117 800 auf 375 612 Ende 1919 gestiegen. 60 °/» der Postscheckkunden sind gewerbliche Unter- nehmungen und Kaufleute. Der Gesamtumsatz betrug 1919 rund 206 Milliarden Mark, das sind gegen das Vorjahr 74 Milliarden Mark oder 67 °/° mehr. Bargeldlos wurden 163 Milliarden Mark oder 79 des Gesamtumsatzes be glichen. Das Guthaben hat von 1,047 Milliarden Mark Ende 1918 auf 2,888 Milliarden Mark Ende 1919, also um rund 1,840 Milliarden Mark zugenommen. Das durch schnittliche Guthaben eines Postscheckkunden belief sich 1919 auf 5061 Mark. Die Gesamteinnahme der Reichskaffe aus dem Postscheckoerkehr betrug 89 Millionen Mark, davon ent fielen 14 Millionen auf die Gebühren und 62 Millionen auf aber — da will er sich seiner Wirtin feierlichst vorstellen. Ganz gewiß! Rinaldo Tosti hat die Empfindung, akS lägen Lie beiden letzten Jahre, die er hinter Gefängnismauern ver bracht, weit hinter ihm, als begänne mit Lem heutigen Tage ein neues Leben für ihn. Freilich — damit auch der Ernst deS LebenS! In feine früheren Verhältnisse zurückkehren? Nein. Er wird Arbeit suchen müssen. Die Monatsmiete hat sein Kapital so ziemlich aufgezehrt. An seinen Zellengefährten, den armen Ernesto Rosso, der bereits seit beinahe vierzehn Tagen unter einem schmucklosen Hügel des kleinen Gefängnisfriedhofs ruht, denkt er kaum mehr. Noch viel weniger an den anderen, den Trunkenbold Beppo, der in bestimmten Zwischen räumen ein regelmäßiger Gast des Gefängnisses ist und schon ein paar Tage vor ihm selbst Len Kerkermauern wieder entschlüpft war. Auch an die Geschichte, die ihm der sterbende Rosso kurz vor seinem Tode erzählte und sein seltsames Ver mächtnis denkt er kaum mehr. Jetzt noch mehr als damals im Gefängnis hält er sie für Hirngespinste eines kranken Geistes. Oder für phantastische Aufschneidereien, mit denen ein Spitzbube Lem anderen Lie Zeit zu vertreiben pflegt. Und doch — merkwürdig! Je höher die Sonne steigt, um so lebhafter kehrt die Erinnerung an das alles seinem Gedächtnis zurück. Wie sagte der Sterbende doch? „Oben auf dem Monte Janiculus, ganz hinten im Gehölz, unweit des Neptun-Pavillons, ein Mc^rr rechts von der großen Faun- Statue, zwei Fuß unter der Erde " War's nicht so? Ah bah! Unmutig wirft Rinaldo den Kopf in den Nacken. Kann er denn den dummen Gedanken nicht los werden? Rascher schreitet er vorwärts. Vergebens. Der Gedanke ist einmal da und läßt sich nicht mehr bannen. Aus dem Trümmerfeld des Forum Romanum mit seinen aus Schutt und Resten alter Pracht hochaufragenden gewaltigen Säulen, aus den gestürzten Kaiserpalästen des Palatin, aus dem gespenstisch aufdüsternden Niesengemäuer des Colosseums, von den in Älumenrausch prangenden Terrassen des Monte Pincio, aus dem tiefen Glockengeläute deS St. Petersdoms, diesem .zweiten Himmel in den Himmel* von überallher raunt eS ihm zu: „Oben auf dem Monte JaniculuS ... ganz hinten im Gehölz... zwei Fuß unter Ler Erde * Wie mit magnetischer Gewalt zieht eS ihn Kin zu dem geheimnisvollen Ort. Jetzt ist er oben. Keinen Blick hat er für die wunder same Aussicht, die sich ihm von dem Plateau des Berges aus bietet, für bas glänzende Häusermeer der „ewigen Stadt* zu seinen Füßen. Nicht achtet er des blühenden Lebens ringsum Den Jubel spielender Kinder, das Lachen und Scherzen glück licher junger Paare, den munteren Gesang der Vogel — er hört nichts, er sieht nichts. Nur hin zu dem versteckten Gehölz zieht es ihn. Jetzt leuchtet der weiße skeptun-Tempel aus dunklem Gebüsch hervor. Und jetzt die Faun-Statue . . . Rinaldo fühlt, wie sein Herz zu klopfen beginnt. Fast zögernd tritt er näher. Da gewahrt er, wie eine dunkle Gestalt die Faun- Statue umschleicht und plötzlich verschwindet. Rasch tritt er näher und blickt sich um. Nichts zu sehen. Aber er fühlt, wie das Blut ihm mit rasender Schnelligkeit zum Herzen schießt. Sollte noch jemand anders außer ihm ? Er umkreist die Faun-Statue. Höhnisch grinst die steinerne Fratze auf ihn herab, als mokiere sie sich über ihn und seine Erregung. Unwillkürlich mißt sein Schritt die Entfernung von der Faun-Statue ab; rechts — ein Meter. Da stößt sein Fuß an etwas Hartes. Er bückt sich. Ein Spaten liegt im Sand. Augen scheinlich beabsichtigte jemand hier zu graben. (Fortsetzung folgt.)