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i-ro i bei S' latni»« Krill-- »der- vttt" 13. Z"'' HI°. > Klotzs treffs des FernsprechanschluffeS beschließt der Gemeinderat, den Anschluß Radeberg für den 1. Oktober zu kündigen. In den Kreisen der Erwerbslosen, deren Zahl beständig steigt, macht sich eine Erbitterung bemerkbar, zumal seit Sonnabend im nahen Lausa eine höhere Unterstützung ge zahlt wird Es wird beschlossen, daß die Erwerbslosen in den Ausschuß zwei Vertreter wählen, die ihre Rechte wahren sollen. — Unser täglich Brot. Zu der kürzlich veröffentlichten Auslassung entnehmen wir einem Bericht über eine Bäcker- Versammlung in Breslau, der die Gestaltung der Brotpreise vom Standpunkt der Zwangswirtschaft aus beleuchtet folgendes- „Auf dem kürzlich in Breslau abgehaltenen 19. Verbandstage des Bäckerinnungsverbandes Schlesien wurde vom Syndikus Davones an Hand eines reichen Zahlenmaterials ausgeführt, wie tief einschneidend die Zwangswirtschaft auf die Brotpreise wirke. Der Redner ging von der Voraussetzung aus, daß infolge der nicht aus reichenden Ernte und des dadurch nicht bedingten Ankauf- ausländischen Getreides die Regierung sich veranlaßt sehe. Geld für diese Mehl- und Getreideankäufe Mückzulegen. Dieser Sparzweck der Regierung verteuere das Mehl um 92 Mark pro Doppelzentner. Die Reichsgetreidestelle erhalte das fertig Mehl einschließlich der 92 Mk. für 147 Mk. Der Bäcker muß es aber mit 225 Mark be zahlen. Der Unterschied von 78 Mk. pro Doppelzentner kommt auf die Rechnung der Zwangsbewirtschastung. Bei einem Aufschläge von 78 Mark aber verteuere sich das Brot um 25 ^is 27 Pfg. Pfg pro Pfund. Wir zahlen in Deutschland wohl 337 Millionen Mark allein für die Unterhaltung der Zwangsbewirtschaftung des Brotes. — Noch nicht heimgekehrte Kriegsgefangene. Die An- Meldungen der Kriegsgefangenen, welche nachweisbar in England, Frankreich, Amerika, Belgien, Italien und Serbien in Gefangenschaft waren und noch nicht heimgekehrt sind, müssen von ihren Angehörigen nunmehr sofort, soweit dies noch nicht geschehen ist, bei den Kriefaheimen ersolgen. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit, daß sie für ordnungsmäßige Erledigung von Meldungen, die nach dem 15. Juni 1920 einltefen, eine Gewähr nicht übernehmen können. Kamenz. Nach fünfjährigem Ausfallen findet in diesem Jahre im August das seit Jahrhunderten bestehende „Kamenzer Forstfest," das immer wieder Tausende angezogen hat, statt. Dresden. Ein seltsamer Unglücksfall ereignete sich in einem Hotel in der Prager Straße. Dort waren, um daß während des Krieges eingeschleppte Ungeziefer zu ver tilgen, durch einen Kammerjäger Zimmer entseucht worden, wobei dieser Blausäure benutzt hatte. Türen und Schlüssel löcher der betreffenden Zimmer waren ordnungsgemäß ver klebt, damit daß Blausäuregas nicht entweichen konnte. Trotzdem und obwohl alle Angestellten gewarnt worden waren, brach eines der bediensteten, im Hause wohnenden Mädchen ein Zimmer auf, um sich für einen Ausgang fertig zu machen. Kaum hatte sie das Zimmer betteten, als sie — von dem Blausäuregas vergiftet — entseelt zu Boden stürzte. Nach der von der Staatsanwaltschaft, Kriminalpolizei und dem Gerichtsarzt angestellten Unter suchung wurde die Leiche zur Beerdigung freigegeben, da ein Verschulden des Wirtes nicht vorlag. Bekanntlich er eignete sich schon ein ähnlicher Fall in der Trainkaserne, der zur Anklage gegen den Kammerjäger führte, die mit Freispruch endete. Der Vorfall sollte künftig zur Warnung dienen und daher in weiteste Kreise verbreitet werden, da jetzt allgemein Blausäuregas von den Kammerjägern ver wendet wird, weil es da» einzige sicherste Mittel zur völligen Vertilgung des Ungeziefers ist. — In Dresden fallen die Preise fortgesetzt! So find neue italienische Kartoffeln das Pfund zu 1 Mark, alte Kartoffeln zu 30 Pfg. das Kilogramm, beide in genügender Menge im freien Handel zu haben. Schöner großkörniger Reis kostet wohl noch 7,90 Mk. das Pfund, doch wird auch dieses Produkt noch eine weitere Preisherabsetzung er fahren. Große, schöne Vollheringe werden 4 Stück zu 1 Mark verkauft. Bedeutend ist der Preisrückgang in Schuhwaren, die z. B. von 533 Mark auf 229 Mark ge sunken sind. Damenwäsche und Anzüge, sowie Stoffe aller Art sind um 70 Prozent gefallen. Vier Stück Heringe 1 Mark und wir bezahlen 1,70 Mk. für einen! Wenn das wahr wäre .... schnelles zur Hilfe eilen der beiden hiesigen Freiwilligen Feuerwehren konnte das Feuer eingedämmt und ein weiteres Umsichgreifen verhindert werden. Durch die Erhöhungen der Brotpreise sahen sich die Mitglieder unseres Frauenvereins veranlaßt, ihre Bei träge zu erhöhen, wenn sie auch fernerhin bedürftigen Witwen unserer Ortschaften wöchentlich ein Freibrot verab reichen wollten. Obwohl fast sämtliche Mitglieder ihre Bei träge verdoppelten, langten die eingegangenen Gelder bei weitem nicht aus, die Ausgaben zu decken, weshalb die Damen unserer Großindustriellen ihre vierteljährigen Bei träge auf 60 und 75 Mark bereitwilligst erhöhten. Durch die letzte Steigerung der Brotpreise ergab sich wieder ein Fehlbetrag von jährlich ungefähr 600 Mark. In hoch an zuerkennender Weise haben die Firmen Aug. Walther und Söhne 500 Mark und Herr Fabrikbesitzer Schiff! 200 Mk. dem Vereine zur Deckung dieses Fehlbetrages und zur Fort gewährung der Brote übergeben, wofür auch an dieser Stelle den Gebern bestens gedankt wird. — In der am gestrigen Montag abend stattgefundene Gemeinderatssitzung teilte der Vorsitzende, Herr Gemeinde vorstand Richter mit, daß auf das einqereichte Gesuch die zweimalige Postbestellung des Ortsteils Cunnersdorf bett., die Oberpostdirektion in ablehnenden Sinne geantwortet habe und daß auch für die Folge auf eine zweimalige Be stellung nicht zu rechnen sei wegen der zu schwierigen Finanzlage des Reiches. Die Amtshauptmannschaft macht Mitteilung, daß die Einpfarrung des Ortsteils Cunnersdorf nach Ottendorf jetzt dem Landeskonsistorium zur Entschließung vorliege. Die Ausschreibung einer weiteren ständigen Lehrer stells wird auf Ansuchen des Schulvorstandes genehmigt. Eine von der Firma August Walther äc Söhne A.-G in Moritzdorf an die Oberforstmeisterei Dresden gerichtetes Gesuch, welches von der Gemeinde befürwortet war, um Abtretung von Land zum Bau von Arbeiterwohnhäuser ist abschlägig beschteden worden. Es wird beschlossen, ein weiteres Gesuch einzureichen und im besonderen darauf hinzu weisen, daß nicht die in Moritzdorf bestehende Industrie den Wald beenge, sondern daß der Wald die Ausbreitung der Industrie hindere und somit der Arbeitslosigkeit Vorschub leiste. An Stelle der aufgelösten Einwohnerwehren soll ein Ortsschutz gegründet werden. Der Vorsitzende teilte die Zu sammensetzung desselben mit, indem er darauf hinwies, daß der Ortsschutz auch für den Flurschutz sorgen müsse, von einer Bezahlung für die Zwecke des Flurschutz aber Ab stand genommen werde. Ein eingereichtes Naturalisations- gesuch des Herrn I. Wittmann fand Befürwortung. Längere Aussprache fand über §te Uebernahme des Fried hofes auf die politische Gemeinde statt, die Schwierigkeiten, die dem im Wege stehen, können nur durch die Schaffung eines Landesgesetze» begegnet werden. Da bis jetzt Schwierigkeiten bei Begräbnissen nicht entstanden sind, auch Herr Pfarrer Gräf sich bereiterklärt hat, auf das Recht des Einspruchs bet nicht vorher gemeldeter Ansprache am Grabe zu verzichten, so erklärt sich der Gemeinderat damit einver standen. Für die Folge finden nur noch Begräbnisse in einer Klaffe statt, auch soll den Wünschen über die Zeit der Beerdigung in den Abendstunden weitgehendst entgegen gekommen werden. Ueber die Beerdigung der Verstorbenen in einheitlicher Weise auf Kosten der Gemeinde sollen Er hebungen über die entstehenden Kosten angestellt werden. Die Schaffung einer Parentationshalle — ein wunder Punkt in unserem Jndustrieorte — wurde in ausführlicher Weise besprochen und gleichzeitig darauf hingewiesen, daß diese gleichzeitig als Gedächtnisstätte für unsere gefallenen Krieger dienen könne. Herr Gemeindevorstand Richter wies daraus hin, daß sich der Verfaffungsausschuß bereits mit der Schaffung einer Kriegerehrung befaßt habe und faßte den Plan der Erbauung einer Parentationshalle auf, da sich diese aus Wohlfahrts- wie hygienischen Gründen als un- umgängliche Notwendigkeit erweise. Das Gesuch der Freien Turnerschaft um Schaffung einer Beleuchtungsanlage auf dem Turnplatz am Gasthof zum schwarzen Roß wurde dem Gaswerksverbandsausschuß überwiesen. Von einer Ein ladung des Gesangvereins „Deutscher Gruß" zu dem am 4. Juli stattfindenden Sängertag wurde Kenntnis genommen. Der Turnverein „Jahn" sucht um Genehmigung nach, im Friedrich-WUHelms-Bad seine Turnstunden abzuhalten, dem Gesuche wird stattgegeben und von einer Erhebung einer Entschädigung Abstand genommen. In dem Unterausschuß für den Wohnungsverband wird Herr Gemeindevorstand Richter und Herr Gemetndevertreter Tamme gewählt. Be- 15. Juli d. I. Engert werden. SiaaMolsttevier vkrilla, ir. Juni . Dei-Gutsvarsleber. lkeo, ch z,» mg lB n. Aebi Auskunst ünscht. EichrM Amtlicher Teil. Wegesperrung. Die Sperrung des Flügels L — öffentlicher Weg von Vitzdorf nach Höckendorf — muß bis zum Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-VkrMa, den zs Juni zzeo. Am vergangenen Sonntag entstand gegen Mittag, peinlich durch Unvorsichtigkeit einiger Beerensucher, " im Walde abgekocht hatten, ein Waldbrand. Durch Schuhwaren. . Bestellungen auf Gebrauchsschuhwerk und zwar Damen- M (beste Ausführung, hochwertiges Leder, Rahmengenäht) 180.— M. Damenstief-l (durchqenäbt und holzgenagelt) ' 80.- M. Knabenstiefel ca. 90 - M. können bis 16. Juni d. I. Gemeindeamt — Meldeamt — angebracht werden. Zu- ^Ng bleibt vorbehalten. Httmdorf-Moritzdorf, am 15. Juni 1920. . Der Memeindevarffand. Neuestes vom Tage. t — Nachdem Herr Dr. Heinze von der Deutschen spartet dem Reichspräsidenten den Auftrag zur Kabinetts- zurückgegeben hatte, hat der Reichspräsident am ?»tag vormittag den Führer der Zentrums-Fraktion ^Trimborn zu sich gebeten. Sie hatten eine längere Jechling, worin Trimborn auf die großen Schwierig- hinwies, die sich zur Bildung eines Kabinetts ent- "«Vellen. . — Zu der Regierungskrise schreibt die Deutsche All ane Zeitung: Dr. Heinze hat die Möglichkeit, ein rein zierliches Kabinett zu organisieren als nicht in den Um- A seines Auftrages einbegriffen angesehen. Er hatte keine Berechtigung insofern, als die Deutsche Volks- zahlenmäßig innerhalb der bürgerlichen Gruppen von anderen Parteien überragt wird. Die Bildung eines Kabinett« der Rechten kam als von vornherein un- Aich, überhaupt nicht in Frage. Der Schwerpunkt der Entscheidung hat aber nicht in den Versuchen Heinze» gelegen, sondern in der Stellungnahme, die die ^demokratische Relchstagssraktion in ihrer gemeinsamen mit dem Parteiaueschuß zum ganzen Fragenkomplex ^Nammen hat. Die Sozialdemokratie hat nun aber den ^dpunkt eingenommen, daß sie nur in eine Koalition will, an der sich auch die Unabhängige Sozial- zMatie beteiligt. Aber man ist noch weiter gegangen. hat in einer Entschließung die Fortsetzung der bis- Koalitionspolitik mit Zentrum und Demokraten als Gärtig unmöglig bezeichnet, d. h. mit anderen Worten, Sozialdemokratie lehnt es überhaupt ab, an der Re- ^dgrbildung mitzuarbeiten. Sie besteht daraus, unter Umständen in die Opposition zu treten. Wie jetzt M österliche Regierung zustandekommen soll, ist noch unklar. Das Zentrum wäre auf ein Zusammen- j,? mit sämtlichen bürgerlichen Parteien einschließlich der < ^nationalen und der Demokraten angewiesen. Ob sich x. diese Gegenpole überhaupt auf eine Linie zusammen- taffen werden, steht noch dahin. Die Zersplitterung L.MtteiwesenS, die Voranstellung der Parteiintereffen, das t?« Bewußtseins, das nur ein lebensfähiger Staat ollen Parteianschauungen gerecht werdende und aus- (?^de Sicherheit bietet, hat uns in diese unerquickliche L hineing'eworfen, deren Lösung die ganze diplomatische X? der Herrn Trimborn beanspruchen wird. Hauptkörung der Zuchtb-.llen Ende Juni d. I. statt. Die Viehbesitzer werden hier- aufgefordert ihre körfähigen Bullen bi» i 20. Juni d. I. Unterzeichneten anzumelden. Httendsrf-ZNoriHdorf, am 15. Juni 1920. . Der (Hemeindevorstand. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mittwoch, den Juni G20 A Jahrgang Anzeige« - Preis - Die dt»t»-«spMi»>« AM oder deren Ramn wird Mt 8» Pi»-, » der erste« Seite mit IW Psg. deimchtM. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Grosi-OkriSa. .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- si >ag. Donnerstag und Sonnabend. st ^ezuqs-Preis: Monatlich 2,2!> Mark, sj "ki Zustellung durch die Boten 2.50 Mark. >s .ralle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. N kgendwelchcr Störungen des Betriebes der oeitung, der Lieferanten od. d. Befördcrungs- kl riurichtungenl Hal der Bezieher keine» Än- U Mch aus Lieferung oder Nachlieferung der st «sm«« od.anfRückzahlungd. Bezugspreises. N Gefchästsst^e «MM«. Jeder Anspruch aus Rechts« «MM, «mm ^sprech-Anschlusi Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 67