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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 1920. kl g«>t. sprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. rau Freitag, den ^uni ^920 Jahrgang. ^nmer 65 Ausft.Uang ve» «teue kartea detr. ^«tags außer a« Souuaveuden von 3 vis V*6 Ahr in den wenigsten Fällen erreicht wurden. Wenn nun der obengenannte Verband auf den deutschen Fijchmärkten zur Neuestes vom Tage Das Reichskabinett hat am Dienstag den Beschluß A dem Reichspräsidenten seine Entlassung zu überreichen, <?» pfiehlt rr Regierungsparteien dahin Übereinkommen die noch ausdrücklich hervorhebt, daß trotz der starken Nachfrage vor der Einführung der Auktion festgesetzten Höchstpreise die nur oe g o E lediguna hörenden Arbeiten, vor allem den der Kammer vorliegenden Staatshaushaltsplan fertig zu machen, um sodann einer Ausschreibung von Neuwahlen zur Volks kammer das Wort zu reden. Dieser letzere Weg läge stark im Sinne der regierenden sozialistischen Minister. Ein voll- kommes klares Bild dürfte jedoch erst dann gezeichnet sein, wenn die zu erwartenden Erklärungen der Regierungsparteien heran« sind. sterchens )tte ^eruwuifleil zur 2>vrr»ru«uulrr uvzu- kWAll Die Unabhängigen Sachsens werden ihre Mitarbeit AA von einer unbedingt paritätischen Behandlung bei n ,,, 'h^^nutzen, um vielleicht für die Landtagswahlen kl Ü.^ gewinnen. Sehr nahe liegt die Annahme, daß ^'i-lohnes zu Lasten des Arbeitnehmers einzudehalten Sleuermarken in einer Stcverkarte dafür zu ver- Amtlcher Lei!. üelrannimschung. tt mag, werden Valer- ür die endigen kleben, elannte ihrende nni ist u jeder „Seit Pfingsten macht sich ein außerordentlicher Rückgang in der Nachfrage nach Fischen im Binnenlande bemerkbar. Das hatte zur Folge, daß der Fischversandhandel an der Küste nicht mehr in der Lage war, alle angebrachten Fische bei der Verteilung zu den vom Verband der Hochseefischereien festgesetzten Preise abzunehmen, zumal seit Pfingsten auch teilweise sehr große Zufuhren an den Fischmärkten waren. Der Wirtschaftliche Verband der deutschen Hochseefischereien sah sich daher genötigt, die freie Fischauktion einzusühren, um die Fische vor dem Verderben zu bewahren. Damit sind auch die vom Verband festgesetzten Verteilungspreise ungültig geworden, es gelten jetzt wieder die Auktionspreise als Einstandspreise für den Fischgrobhandel an der Küste. Die Auktionspreise sind infolge der geringen Nachfrage aber bedeutend niedriger als es die Verteilungspreise waren." Bei einer öffentlichen Versteigerung für Seefische an-einem bedeutenden Zentralfischmarkt wurden für die einzelnen Fischsorten im Durchschnitt folgende Preise bezahlt für 100 Pfund: Kabeljau 100 Mark, Schollen, groß, 190 Mk., Schollen, mittel, 160 Mk., Rotzungen, groß, 150 Mk., Rot zungen, mittel, 130 Mk., Heilbutt 180 Mk-, Katfisch 140 Mk., Seelachs 120 Mk., Lengfisch 140 Mk., Schellfisch 130 Mk. Es ist ^merkenswert, baß der Bericht über diese Auktion 'SerMß A hiesige OriSsteueremnahme — Geme ndeamt — ab- Oertliches rmd Sächsisches. Gttrndorf-Gkrilla, den zo Juni >920. — Fleischversorgung im Bezirke der AmtShauptmann- schaft Dresden-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg. Für die Woche vom 7. bis 13. Juni 1920 erhalten auf die Reichsfleischkarten Reihe „S" Personen über 6 Jahre auf die Reichsfleischmarken 1—10 170 Gramm Gefrierfleisch für 3,20 Mk. und 80 Gramm amerikanisches Schweinefleisch iür 1,90 Mk, für zusammen 5,10 Mk. Personen unter 6 Jahren auf die Reichsfleischkarte 1—5 85 Gramm Ge frierfleisch für 1,60 Mk. und 40 Gramm amerikanisches Schweinefleisch für 95 Pfg., für zusammen 2,55 Mk. Ab schnitt 1 der Lungsnkrankenkarte wird in dieser Woche mit 250 Gramm Margarine für 6,50 Mk. beliefert. — Einfuhrzusatzkarten. Für das Gebiet der Amts hauptmannschaft Dresden-Neustadt wird folgendes bestimmt: Die Bekanntmachung vom 21. Mai 1919 über Einfuhrzusatz- karten wird hierdurch aufgehoben. Die noch unbelieferten Abschnitte der Einfuhrzusatzkarten für ausländisches Mehl, ausländisches Schmalz und ausländisches Pökelschweinefletsch, sowie der Karten für inländisches Mehl werden außer Kraft gesetzt. Mne Belieferung dieser Karten mit AuSlandS- lebensmitteln findet nicht mehr statt. — Die zuständigen Stellen in Dresden äußern sich zu den Folgen des Preissturzes auf dem Lebensmittelmarkte folgendermaßen: Die zeitweilige Besserung unserer Valuta, ferner das Freiwerden größerer Lebensmittelbestände in den überseeischen Erzeugungsgebieten, die Zunahme des Welt frachtraumes und die Möglichkeit billigere Beförderung nach Europa, bewirken zurzeit eine Senkung der Preise gewisser ausländischer Nahrungsmittel. Ob diese Bewegung von Dauer sein wird, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Sie hat aber schon jetzt zur Folge, daß das Reich, die Länder, die Kommunalverbände und Gemeinden ge zwungen sind, Nahrungsmittel, die sie für die öffentliche Versorgung eingekauft haben, wie Reis, Hülsenfrüchte usw., unter dem Erftehungskosten abzugeben. Der Einkauf war nötig, weil man nicht wissen konnte, ob diese Bewegung schon vor der neuen Ernte eintreten würde und weil man iür jeden Fall eine auch nur zeitweise Verschlechterung der r^gung vermeiden mußte. Trotz des Tiefstandes unserer Wahmnng mutzten deshalb beizeiten Nahrungsmittel aus dem Auslande für die Uebergangsmonate hereingeholt werden. Mit der Möglichkeit von Verlusten, wie sie hier entstehen, mußten die Behörden rechnen. Der Vorteil, der durch sie Preissenkung für die Bevölkerung entsteht in Ge stalt verminderter Ausgaben für den Haushalt überwiegt aber jedenfalls die Nachteile, die der Gesamtheit aus der Deckung solcher Verluste erwachsen. — Da die derzeitigen Viehpreise den gesteigerten Pro- dukiionskosten nicht mehr entsprechen, sind mit sofortiger Wirkung vom Reichswirtschaftsministerium neue Stallhöchst- pretse für Vieh, die vom 7. Juni ab Gültigkeit haben, festgesetzt worden. Die bisher gezahlten Häutczuschläge, die bisher einen Ausgleich schaffen sollten, kommen damit in Fortfall. Es gelten fortan folgende Preise für den Zentner Lebendgewicht: Rinder Klaffe H.I 420 Mark, Rinder Klaffe 380 Mk., Rinder Klaffe L 340 Mk., Rmder Klasse O 240 Mark. Kälber unter drei Monate 450 Mk-, Schweine 350 Mk., Schafe Klaffe I 400 Mk., Schafe Klaffe II 350 Mk., Schafe Klaffe III 300 Mk., Schafe Klasse IV 240 Mark. Es handelt sich somit um eine ganz beträchtliche Steigerung der Viehpreise und damu der Fleischpreise. Gewiß sind die Produktionskosten der Landwirtschaft besonders durch die Arbeitslöhne gewaltig gestiegen; aber wird bei solchen Viehpreisen der Mittelstand überhaupt in der Lage sein, sich künftig Fleisch für den Haushalt zu kaufen, wo schon jetzt große Mengen Fleisch von den Wochenrationen in den Fleischerläden als unver käuflich für gewisse Schichten der Bevölkerung liegen bleiben muß? — Scharfer Rückgang der Fischpreise. Der Wirtschaft liche Verband der deutschen Hochseefischereien e. B. schreibt: Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. Schnstleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-OkrtSa. Einführung der freien Fischauktion übergeht, so kann man wohl annehmen, daß er das nur unter dem Zwang der Verhältnisse getan hat, nnd wir möchten hoffen, daß der Preisabschlag sich auch im Kleinhandel bald bemerkbar machen wird. Die Spannung zwischen den obengenannten Zentnerpreisen und den gezahlten Kleinhandelspreisen ist jedenfalls außerordentlich hoch. — Der Kartoffelgroßhandel für den freien Verkehr. In der in der Handelskammer zu Berlin abgehaltenen, au- allen Teilen Deutschlands von 700 Personen besuchten Frühjahrstagung des Deutschen Kartoffelgroßhändler-Ver bandes wurde eine Entschließung angenommen, der wir folgendes entnehmen: Die Kartoffelzwang-wirtschaft ist zu sammengebrochen. Es wird amtlich zugegeben, daß der größte Teil der Kartoffeln infolge der Zwangswirtschaft im Schleichhandel zu Preisen bis zum Zehnfachen des Höchst preises bezahlt werden mußte. Die Städte haben sich der Lage nur dadurch anpaffen können, daß sie ihre Speise kartoffeln auf dem Umwege des Saatkartoffelgeschäftes unter Umgehung der gesetzlichen Bestimmungen deckten. Ungeheure Mengen sind bet den Erzeugern und den Stadt verwaltungen zugrunde gegangen, da die Ware nicht an den Mann zu bringen ist. Es ist bedauerlich, daß sich die Re gierung nicht aufraffen kann, nachdem die Reichskartofselftelle selbst die Notwendigkeit der Freigabe des Kartoffelverkehrs hat zugeben müssen, ein Ende zu bereiten. Der deutsche Kartoffelgroßhandel lehnt jede Mitverantwortung für ein System ab, das sich als schadenbringend für das allgemeine Wohl erweist. Er wird seinerseits alles daransetzen, um das Zwangssystem zu stürzen und den freien Kartoffel verkehr zur Durchführung zu bringen. Leipzig. Der hiesigen Kriminalpolizei gelang es, eine zehnköpfige Zigarettenbanderole-Fälscherbande auszuheben deren Mitglieder teils hier teils in Dresden, Aue und Bautzen wohnten und in Obercunewalde eine mit den modernsten Maschinen und Pressen eingerichtete Druckerei in einem gemütlichen Raume betrieben, in der sie nachweis bar Banderolebogen im Werte von über 1310000 Mark gefälscht haben. In Wirklichkeit ist die Anzahl der gefälschten Bogen noch eine bedeutend größere. Die Hauptschuldigen und eigentlichen Fälscher find die Steindrucker Bär und Köhler und der Handlungsgehilfe Liebscher aus Bautzen, während die übrigen Verhafteten, darunter der vereidigte Bücherrevisor und Friedensrichter Sobe in Aue und fünf Personen aus Dresden, beim Vertriebe der Banderolebogen mitgewirkt haben. Der dem sächsischen Staate durch die Bande verursachte Schaden soll nach einer Meldung des Leipziger Polizeiamtes in die Millionen gehen. Zwickau. Ausständig wurden die Arbeiter der Zwickauer Fahrzeugfabrik-A.-G- Da sie auf Aufforderung der Fabrikleitung die Arbeit nicht aufnahmen, wurden alle 635 Arbeiter entlassen. Elsterberg. In den benachbarten Wäldern ist das Auftreten des in unserer Gegend höchst seltenen Wild schweines festgestellt worden. ,Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. » ^kjLgs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, ff Zustellung durch die Boten 2.50 Mark. H Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, st ^rudwelcher Storungen des Betriebes der l, Mmg, der Lieferanten od. d. Beförderung»- 8 mnchiungen- Hal der Bczielxr keinen Än- 0 uch aus Lieferung oder Nachlieferung der U ngod.ausNückzahlnngd.Bezugspreises. t, sorie Nachdem durch M bestimmt worden ist, daß s«Nv*k Ä>i,cilgeber bei der Lohnzahlung 10 vom Hundert des nachmittags ^ifenzimmer des Gemeindeamts erfolgt. Abholung der Steuerkarte hat bis 24. dieses Ai zu geschehen und ist bei Ausstellung ein Personal es (Einwohnermeldeschein usw.) vorzulegen. ^Wester wird noch darauf hingewiesen, daß Steuer- zunächst nur bei den Postanstalten gekauft werden , Httendorf-Moritzdorf, am 10. Juni 1920. < Der Gemeindevoryand. : Dir 3«^ odor deren Nau» wird M SS Pf,., «ms I der erfis« Seit« mit E Pfg. br-ech»-«. Anzeigen weide« a« de« LrscheiaiisgsiE« bis spSiePens veemittags IS Uhr kl «e Geschäftsstelle erdeten. Jeder Anspruch auf Rachlatz erlischt, wenn ! M " Er unoeorngl paruauscyen Myanorung oer der Regierungsstellen abhängig machen wollen. fAüt Eden wiederum die MehrheitSsozialisten kaum ^Koalition mit den Deutschnationalen zu haben sein. Lokalen aber wollen offenbar die schwierige politische W (Die Beiträge zur Viehseuchen — Entschädigung out 1919 sind bis spätestens ' 1 20. Ium 1S2Ü die Sozialdemokraten tags zuvor haben verkünden A daß fix mit diesem Schritt warten würden, bis das A Ergebnis der Wahlen vorliege. Wenn sie diesen AR so rasch wieder geändert haben, so ist das wohl Achsich darauf zurückzuführen, daß die noch aus- Aen Ergebnisse der Wagten tatsächlich bereits das -Al der Koalition entschieden haben. Mag sein, daß Artige Mehrheit schließlich noch eine winzige Majorität ?Moen Reichstag behatten wird, in jedem Fall wird Aehung ruchi park genug sein, um sich der gegenüber /Hewachsenen Opposition behaupten zu können. Es Aio nur eine logische Folge aus der schweren Nicoe- l die sich Mehlheilssozialisten und Demokraten im AAps keholl haben, wenn sie mit ihrem Rücktritt freie iür «ne anvere politische Konstellation schaffen, denn i A wird man sich klar sein müssen: dre neue Regierung, 5 auch aussehen mag, kann niemals eine Forschung Aderigen sein. Es sängt ein ganz neues Konto an, Aar Mit der Erbschaft der Vergangenheit belastet ist, Ach darüber hinaus nicht belasten lassen wird mit den (Ad einer Politik, die in erster Linie Parteigeschäfte A hat, wird hierdurch bekannt gegeben, daß die Aus- A der Steuerkarten für die am hiesigen Orte wohn- oder beschäftigten Arbeitnehmer A Am Donnerstag vormittag wird der Aeltesten- AH der Volkskammer zusammentreten, um über die d A Lage zu beraten und in erster Linie die Stellung AAelnen Parteien zu dem Ergebnis der Reichstags- A aüt. Bezug aus Sachsen klarzulegen. Nachdem die A Alche Fraktion der Volkskammer entschlossen zu sein ^ 'die Konsequenzen zu ziehen, ist mit der Möglichkeit daß die demokratischen Minister Dr. Reinhold Seyfert aus der Regierung auszutreten, um einem iüschen Kabinett Platz zu machen. Es würden AA kurz und bündig die durch die Reichstagswahlen politische Lage auf Sachsen angewandt, ohne das von Neuwahlen zur sächsischen Volkskammer abzu- Aach Fcistablauf beginnt das geordnete Beitreibung'-- 8 F Htteudorf-Woritzdorf, am 10. Juni 1920. Der GemeindevorÜANd.