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Ottendorfer Zeitung : 28.05.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192005288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200528
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-05
- Tag 1920-05-28
-
Monat
1920-05
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 28.05.1920
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Krieg unä kein 6näe. Von unserem «»Mitarbeiter wird unS geschrieben: Der Friedensoertrag zwischen dem Deutschen Reich und der kleinen lettischen Republik soll so gut wie abgeschlossen sein, und man spricht bereits davon, daß Herr v. Radowitz, Gesandter und vorübergehend auch einmal Chef der Reichs kanzlei. als Deutschlands erster diplomatischer Vertreter für Riga in Aussicht genommen sei. Auch die Sowjet-Regierung soll endlich einen Friedensvertrag zustandegebracht haben, wenn auch nur mit dem neuen Staatswesen Georgien, das gerade keine weltbewegende Rolle in dem Staatenleben der Zukunft zu spielen berufen sein dürste. Was wollen indessen diese Geringfügigkeiten bedeuten gegenüber der Tatsache,, daß der russisch-polnische Krieg aufs neue entbrannt ist, und zwar mit einer Heftig keit, die alle bisherigen Kämpfe zwischen dem alten und dem neu erstandenen Reiche wett in den Schalten stellt? Kiew, Odessa sind bereits in den Händen der polnisch- nfraimschen Armee. Polen reicht also wieder einmal »von .Meer zu Meer" — der Traum aller Nationalpolen scheint endlich in ungeahnter Größe und Herrlichkeit in Erfüllung Zellen zu wollen. Die Sowjet-Regierung hat zwar bereits zum Gegenstoß ausgeholt, aber eS steht fast so aus, als sollte er diesmal zu spät kommen. Und daß sie es auch hier im Süden wiederum mit England und Frankreich zu tun hat, die nicht aufhören mit Anstrengungen, dem Räte- Rußinnd irgendwie und irgendwo, mit anständigen und auch mit unanständigen Mitteln beizukommen» das unter liegt nicht dem geringsten Zweifel. Die siegreichen West- mächts wollen ja auch nicht eher Ruhe geben, als bis das ehemalige Zarenreich ihnen ebenso unterworfen zu Füßen liegt wie das übrige Europa. Erft dann könnten sie das jetzt von ihnen mit Blut und Eisen aufgerichtete groß kapitalistische Herrschaftssystem, das sie »Völkerfrieden' nennen, als dauernd gesichert ansehen. Kein Wunder, daß Lenin und Trotzki sich mit aller ihnen noch verbliebenen Macht gegen die Rolle sträuben, die ihnen freundlichst zugedacht wird. Sie haben die kaufmännischen Organisationen, die bereits mit einem Fuße im englischen Lager standen, um die allen Geschäftsbeziehungen zu er neuern, geschlossen und ihre Leiter verhaftet; sie haben aber auch mit der Entschlossenheit zu den Waffen gegriffen, um den in das heilige Rußland eingedrungenen Feind zu schlagen. Kein Wunder aber auch, daß die international gesinnte Arbeiterschaft den neuen politischen Angriffskrieg mit schärfstem Widerspruch begleitet. Die Demonstrationen in Berlin haben zunächst natürlich nur platonische Bedeutung. Die Londoner Hafenarbeiter dagegen haben schon be schlossen, kein Schiff zu laden, das Kriegsmittel nach einem mit der russischen Räteregierung verfeindeten Lande führt, und infolge dieses Beschlusses mußte bereits ein englisches Schiff, das Kanonen und Munition für die polnische Regie rung an Bord hatte, diese Kriegsvorräte wieder an Land geben und andere Ladung einnehmen. Man erinnert sich noch, daß die britischen Arbeiter mit diesen und ähnlichen Zwangsmitteln die Einstellung des Murman- Feldzuges erreichten. Der neueste Polenkrieg dürfte zwar nichtin gleicher Weise wie jenes etwas abenteuerliche Unternehmen auf ununterbrochenen Nachschub angewiesen sein, aber ganz auf sich selbst gestellt, würde Lie Warschauer Regierung dis bisherigen Erfolge ihrer Truppen doch nicht behaupten können. Mit bloßen Glückwunschtelegrammen, selbst wenn sie die königliche Majestät von Großbritannien und Irland zury Verfasser haben, sind kriegerische Lorbeeren nicht gut zu pflücken. Zieht man ferner noch in Betracht, daß Lie Börse die herrlichen Siegesmeldungen aus Warschau mit einer immer tieferen Bewertung der polnischen Mark beantwortet hat — sie gilt jetzt knapp noch den vierten Teil Ler deutschen Mark —, so wird man kaum anders sagen können, als daß die edlen Polen ihre kühnen Hoffnungen und Entwürfe schwerlich werden zum Reifen kommen sehen. Und ebenso wenig natürlich die Westmächte. In dem selben Augenblick, wo sie das türkische Reich auf dem Papier ihres Friedensvertrages in Fetzen reißen, bildet Mustapha Kemal Pascha, gestützt auf die stattliche Militär macht, die er sich in mühseliger patriotischer Arbeit heran gebildet hat, in Angora ein eigenes Kabinett» unter dessen Führung die Nationalversammlung beschloß, alle Verträge und Abkommen, die seit dem Waffenstillstand mit einer aus wärtigen Macht abgeschlossen worden sind, zu annullieren. Nicht genug damit, wurde auch jeder durch die National versammlung nicht ermächtigten Person Las Recht abge sprochen, Las türkische Reich auf der Friedenskonferenz zu vertreten. In Konstantinopel also, und wo sonst ihre Schiffs- Die Heilige von Lt. Weilten Roman von Hugo und Käthe Ganske-Buegler. L31 (Nachdruck verboten.) »Ich kenne den Fall, — er interessiert mich lebhaft", entgegnete der Fürst. „Die Ärmste scheint verloren, — ich glaube, sie wird langsam hinübarschlummern in den Schlaf, aus dem es kein Erwachen gibt." „Das könnte geeignete ärztliche Kunst — wirklich große Kunst — sicher verhindern." Der Fürst sah den Sprecher, -er in ehrerbietiger, aber gleichwohl selbstbewußter Haltung vor ihm stand, er staunt an. „Das sagen Sie, Radschah, — und helfen nicht?" Kamara erwiderte: „Durchlaucht werden die Gründe zu finden wissen, welche mich zu bescheidener Zurückhaltung bestimmten." „Ihre Bescheidenheit geht zu weit, Radschah. Meines Wissens haben sich unsere Autoritäten vergeblich bemüht. Sie Häven glänzendste Beweise Ihrer ärztlichen Kunst ab gelegt und wahrhaft nicht nötig, sich im Hintergründe zu halten. Wenn nicht wissenschaftliches Interesse Sie bisher zu Ler armen Kranken geführt Lat, so hätte dies doch die Pflichc der Menschlichkeit erheischt." „Noch ist nichts versäumt", entgegnete Kamara ruhig, „ein Wort Eurer Durchlaucht wird vermögen, daß dis Kranke, was ich in erster Linie für erforderlich erachte, in mein Haus gebracht wird. Unter dem Schuhe Eurer Durchlaucht fühle ich mich vor gehässigen Anfeindungen sicher, und ich könnte, auch seelisch frei, mich ungeteilt an eine Aufgabe wagen, für deren befriedigende Lösung ich mich verbürge." „Wenn Ihnen das Werk gelingt, Radschah, dann hat Ihre Wissenschaft Len erhabensten Triumph gefeiert, und ich will glauben, was meine Tochter mir jüngst er zählte: Daß in Ihrem Vaterlande Wundermänner existieren, die im Besitze eines allmächtigen Elixirs find, eines Geheimmittels, das sie den „Trank des Lebens" nennen, und das die Kraft besitzt, das Dasein des Ikidividumor ins Ungemessene M verlängern." kanonen noch hinreichen, kann die Entente befehlen, was sie will: das türkische Volk hat sich diesem Befehlsbereich entzogen, und es besitzt noch tapfere Männer genug, die das Selbstbestimmungsrecht der Völler zu verwirklichen suchen, wie sie es auffassen. In Rußland sowohl wie tm nahen Osten werden die Westmächte auch sehr lange um die Entscheidungen kämpfen müssen, die sie Len Moskowitern wie den Osmanen mit Gewalt aufdrängen wollen. Nur in der MUte Europas ist es ihnen verhältnismäßig leicht gemacht worden, die neue Welloerteilung durchzusetzen, die ihre Börsen und Industrie- gewaltigen sich in den Kopf gesetzt hatten. politische Kunälchau. VeutUhlLNck. Räumung Frankfurts. Die Räumung Frankfurts und deS Maingaues ist am 17. Mai erfolgt. Um während Ler Räumung unliebsamen Vorfällen vorzubeugen, hatten die französischen Behörden die Gestellung von sechs Geiseln und die Hinterlegung einer BürgfchaftSsumme von 1 Million Mark gefordert. Auch die belgischen Truppen haben das besetzte Gebiet in der Gegend von Frankfurt geräumt. Gemeinden und MnkoWmeusteuerbeschläffe. Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Verordnung zur Überleitung der Gesetzgebung im Bereiche der Einkommensteuer, die mit Wirkung vom 1. April 1920 in Kraft getreten ist und folgendes bestimmt: Gemeinden (Gcmeindeverbände) können Einkommensteuern im Rahmen des Landesrechts noch bis zum 80. Juni 1920 beschließen, soweit diese Steuern zur Deckung von Umlagen erforderlich sind, die von weiteren Kommunalverbänden zur Befriedigung non Bedürfnissen des Rechnungsjahres 1619 nor dem 1. April 1920 beschlossen worden sind. Die Ermächtigung des Abs. 1 gilt für die Aufbringung der nach dem 1. April 1920 beschlossenen Umlagen ent sprechend, sofern der weitere Kommunalverband durch be sondere politische Verhältnisse an der Beschlußfassung non diesem Zeitpunkt verhindert worden ist. Betriebsräte bei der Post. Entsprechend dem Be triebsrätegesetz veröffentlicht der Reichspostminister eine Ver ordnung über die Einrichtung von örtlichen Vertretungen, Bezirksbetriebsräten und eines Zentralbetriebsrates für die Reichspost. Die örtlichen Vertretungen werden für das Reichspostministenum, für jede dem Reichspostministerium unmittelbar unterstellte Dienststelle und innerhalb jedes Ober postdirektionsbezirks für jede selbständige Dienststelle errichtet. Für jeden Oberpostdirekttonsbezirk wird ein Betriebsrat ge bildet und für den gesamten Bereich der Reichspost und Telegraphenverwaltung ein Zentralbetriebsrat. Störung der Reichstagswahle«? Unter den radi kalen Parteigruppen soll eine Bewegung im Gange sein, um die Reichstagswahlen am 6. Juni unmöglich zu machen. Sollte dieser Plan inißlingen, so soll für Mitte Juni ein bewaff neter Aufstand geplant sein, der Abwehrmaßregeln der Re gierung und des Bürgertums auslösen und den Bürgerkrieg bedeuten würde. Es soll sich um eine weitverzweigte Organisation handeln, die sich über die gesamten Industrie zentren bis in die Prooinzorte erstreckt. Hauptträger sind Lie sydikalistischen Organisationen im Ruhrgebiet und Mittel deutschland und die kommunistische Arbeiterpartei. Sin NrüertgeLerverband für das ganze Reich. In Westfalen sind Verhandlungen gepflogen worden, einen Arbeit geberverband für die Städte des ganzen Reiches zu bilden. Diese Verhandlungen stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Sämtliche Städte des rheinisch-westfälischen Bezirks sind be reits einem Arbeitgeberverbande beigetreten, der korporativ zum Reimsverband übertritt und seine Stellung und Be deutung innerhalb des Rsichsoerbandes behält. Das Hultschmer Land. In einer Note teilte die Friedenskonferenz dem Vorsitzenden Ler deutschen Delegation in Paris mit, der Botschafterrat habe auf Grund Ler deutschen Vorstellungen entschieden, daß bet der Grenz festsetzung zwischen Oberschlesten und dem Hultschiner Lande entgegen dem Vorschläge des Grenzfestsetzungskommissars die Grenze bei Kranowitz so geführt werde, wie es in dem »Artikel 83 und 88 des Friedensvertrages vorgesehen ist. Die Grenze wird demnach westlich und südlich von Kranowitz verlaufen. Von einer Abtrennung des Kranow-tzer Gebietes an die Tscheche,»Slowakei könne bis zur Entscheidung der oberschlesischen Abstimmung reine Rede sein. KuMrmct. Verworrene Gerüchte über die innere Lage Russ lands werden seit einigen Tagen in aller Welt verbreitet. Sammelmappe — für bemerkenswerte TageS- und Zeitereignis * Die Konferenz von Spaa soll auf den 21. Juni werden. * Der Reichskanzler hielt in Nürnberg eine Wahlrede der er jede Koalition mit der Deutschen Volkspartei ab«'. * Reichswehrminisier Dr. Geßler ist ins Ruhrrevier f gereift, um sich persönlich von dem Stand der militarM Angelegenheiten zu überzeugen. * Hindenburg erklärt die Bebauptung deS Obersten im Hauptquartier sei die Absetzung des Kaisers seinerzeit wogen worden, für unrichtig. * Der Reichsminister für Wiederaufbau erläßt niM die Bekanntmachung über Anmeldung und Beschlagnahmet ländischer Wertpapiere. * Dem Reichsrat ist das Kommunalisierungsgekeß gangen. * Die Leipziger Einigungsverhandlungen zwischen Äri" und Krankenkasseri sind gescheitert. * Der Vatikan hat eine Nuntiatur in Berlin errichtet zum ersten Nuntius Monsignore Pacelli ernannt. * In Enslingen wurde in eine AenttumsversammliE! der Erzberger sprach, eine Handgranate geworfen. wurde niemand. * Frankreich will einen Oberrat der Eisenbahnen enssE der aus 84 Vertretern Ler Eisenbähndirektionen und 24 tretern des Volkes bestehen soll. * Die ukrainischen Nationaltruppe n unter General PeiA haben, laut russsschen Nachrichten, die Stadt Odessa beM * Die Sowjetregier«,».- in Moskau hat Schritte gelang die cingeleitsten Besprechungen zur Anknüpfung vonHano, beziehungen Rußlands mit den Westmächten zu untervtt»' * Einer Konstantinopeler Meldung zufolge hat Aserbeid^ an Armenien den Krieg erklärt. " Der amerikanische Senat bat die Deutschland betret republik-.ruische uriedensresolution angenommen. Zus äem Parteileben. Die Wahlbeschränkung für das Heer. Das RAs arbeitsministerium oes Innern weist darauf hin, Laß dem Reichswahlgesetz das Wahlrecht der Soldaten n>E der Dauer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht ruht. Wehrmacht gehört nur die vorläufige Reichswehr und" vorläufige Reichsmarine. Keine Kandidatur Posadowsküs? Gegenüber, Meldung, daß Graf Posadowsky eine oeutschnationale didatur für den Reichstag angenommen habe, wird beEj gend mitgeteilt, daß sich die Sache anders verhielte, tz Patteileitung zu Merseburg habe lediglich an die HauptlE der Deutschnationalen den Anttag gestellt, den 6^, Posadowsky nochmals dringend zu bitten, seinen Namen die Reichsliste setzen zu dürfen. Mr eins Kandidatur Erzbergers hat sich der Alf tag der württembergischen Zentrumspartei in Stuttgart gesprochen. Mit 376 gegen nur 27 Stimmen wurde beschloß den früheren Reichsfinanzminister an erster Stelle der kandidaturenliste zu nominieren. Der Eintritt Erzbergeri Len neuen Reichstag ist somit gesichert. Diese Vertrauenskundgebung ist erfolgt nach einer läNSO Verteidigungsrede Erzbergers, in welcher er ausführte, wie jeder Mensch seine Fehler habe, aber dann hinzM^ Wenn sich jeder einzelne Politiker und Staatsmann ei^ lückenlosen Untersuchung unterziehen müßte wie er, würde dann nicht mehr zutage gefördert werden, M« , Helfferich-Prozeß an Tatsachen bei ihm ans Licht ge"^ habe, so dürfe das deutsche Volk froh sein. Polnische Reichstagskandidaten. Das „Nati^ Komitee der Polen in der Fremde" hat in Berlin getagt A beschlossen, sich an den Reichstagswahlen zu beteiligen in Berlin wie am Niederrhein und in Westfalen für e>S Kandidaten zu stimmen. In Moskau soll ein Ausstand ausgebrochen sein, ebeAf Petersburg, das zum Teil in Brand stehen soll. Die funkstationen seien eingeäschett und die Sowjetregierung A schärfste bedroht. An Tatsächlichem ist nur festzustellen, U Ler Telegraphenverkehr mit den großen Plätzen ins bL geraten war. Ob und inwieweit den Gerüchten etwas r stimmtes zugrunde liegt, muß also abgewattet werden.^ „Solch ein Mittel existiert", entgegnete Kamara ein fach, „und seine Entdeckung, die bisher noch geheim ge halten wurde, wird eins Epoche in der Geschichte des menschlichen Lebens bilden." „Ganz unmöglich, was Sw da behaupten, Radschah", ließ sich der Fürst ungläubig vernehmen. „Was meinen Sie, Hohenfeld?" Alfred lächelte. „Solch ein Mittel kann die Natur unS nimmermehr spenden; das hieße ja, ihre eigensten Grundsätze umfloßen", erwiderte er. „Das Leben des Individuums hat seine natürlichen Grenzen, und die Tendenz der Natur geht nicht darauf aus, ihm ein mög lichst langes Leben zu gewähren, sondern im Gegenteil es möglichst kurz zu normieren. Das klingt paradox, ist aber gleichwohl richtig. Die Natur hat ein Interesse an der Erhaltung Ler Art, nicht an Ler Erhaltung des einzelnen. „Ein Lebsnstranl, wie S:e ibn, Radschah Kamara, schildern, läßt sich mit unserer Lebensphilosophie schwer in Einklang bringen. Ebensowenig, wie es Ihnen ge lingen wird, ein altes Haus, d«s einstürzte, weil es morsch geworden, mit demselben morschen Material wieder aufzubauen, ebensowenig wird es Ihnen gelingen, Len Tod aufzuhalten." „Der Tod", entgegnete Kamara, „ist keineswegs ein unserm Organismus zukommendes Attribut. Unser Organismus besteht bekanntlich aus Zellen, deren jede einzelne, wenn auch nicht unsterblich, so doch von un geheurer Lebensdauer ist. Warum sollte es also nicht auch der gesamte Organismus sein können? Die Ursache des Todes liegt in der Begrenzung der Vermehrungs fähigkeit der Zellen, Ler lebendigen Grundlage unseres Organismus. Dieser wird rmfähig, Schädlichkeiten von außen her Widerstand zu leisten. Er funktioniert nicht mehr. Der Mensch „stirbt". Der „Trank des Lebens", dieses aLmächtige wunderbare Fluid, ward mit dem Mittel gefunden, das die Aufgabe erfüllte, Len Zellen im Organismus ihre VermehrungsfähiLkeit zu erhalten." „Man hat es wirklich gefunden?" fragte Alfred gläubig. . „Man bat eS gefunden." . - Der Fürst sagte lächelnd: „Ich glaube, lieber RaWA Lei mir hilft der Trank deS Lebens nicht mehr, — Zellen wollen nicht mehr." Er reichte ihm zum AWA dis Sand. „Was also die „Heilige" betrifft, so werd« entsprechende Befehle geben." Mer Kamaras Gesicht huschte ein Leuchten. Stu^ verneigte er sich. Er batte den Zweck des Abends erreicht. 13. K ap it e l. . Es ist am Tags nach dem Fest. In ihrem GeiE angetan mit LermM-n klMsn, goldgestickten Kleide, ' dem sie Lie Anstalt Les Dottore Siccolo verlassen sitzt Bianca, das bleiche Gesicht an die Scheiben Les W'i, vergitterten Fensters gepreßt und starrt nach dem Evrw hinunter, wo kräftige Negergestaltcn in grauen emsig arbeiten, den zertretenen Rasen glätten, Blumen beseitigen, heraogefallene Ranken festbinden "A dis Wege Harken. Seit Stunden schon sieht die EimÄ, ihnen zu. Stumm, apathisch. Das Zwielicht kommt, Ä einbrechends Dämmerung breitet ihre Schleier und Lie Bilder des Tages in Schatten. Der Schau Schritte, das Knarren der kiesgefüllten Schubkarren stummt; bald sieht Bianca die Arbeiter nur noch schW. Haft sich hin und her bewegen, bis sie endlich SA» im Dunkel verschwinden. Ganz still ist's gewor^ nur vom Mauersims her ertönt der Ruf em Käuzleins. Da öffnet sich eine Tür. Bianca vernimmt es WA aber sie wendet sich nicht um. Eine schwarze,, Az verschleierte Frau tritt ein und an den Tisch, wo BW z Kaffee steht, — türkischer Kaffee, dick, schwarz,, uber^ wie Sirup, in flacher bunter Schale gegeben. Bianca« ihn nicht berührt. , Jetzt macht sie eins schnelle Bewegung und ihr Gericht Ler EiugeLretenen zu. i i (Fortsetzung folgtz) In eii Etcrten brrtreter I Freistaats trag kölna bei Dcntsc Heintz so mutz gekoi Mennig die Bedrül Anmaßung Polen L offensiv i »icht anbei Die Aufd. ^berschlesi, 'n daS La 3e ungün «ölen gef Rechende i enntnis g NS schiel Mo mehl Kberschlesn dem Wegl diesem Gn Mättsche Wert wo Wend vie! Mente-Ko Motzende Wietzen, d Wer Fühl Mmungei d liegt Mente, di Wwortlich Wer Ksty M der ol >4 die i Meißen Mein ni Hon istz Anv Die ß Hßte Auf Am IS L «tm ,"en und > daß jMradik, Mnition Fefern. > Tode h bcwaffl t.„Aus Ll We Milli Kern, d- "Met wa ySo sch Wieder Me im I Aenomm "heben VN Ror Wirts, ^onenwa Men r in der > W könnte >nten - gro Me die i 8 "M L. Kern auc Biancc 'r, ich ff i» Uutlo b-hi Mden t dl? ihi dL ^akll Ker Ane L M nc ^5° ^in 2 ^ngeni All e Illgen Zieher s .Wer "dicht sehe Schwi tz» »Wan verst Taria
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