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Ottendorfer Zeitung : 18.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192002189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200218
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-18
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 18.02.1920
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»Niss«. irung wöllerunl den niÄ n. in eine» an, rven« chon eint dwert ge» räsidenten Spätherbst ist weger ckagt und eben Lust' ten. ngriff irch Niael trage be" bgegcbeitt ec übet t — W' ms unk' nn möD. g einni» nerzienra' gien en!' über di- deuticb^ Hetfferiot tzdem all' >er Firnis aiederbon er Firma at. :l, Geora >adt, Eri' Abgeord' auf bst bestreitet lichter i» e hat nie wwordch >Iung m» rzbergei- gewest tuns O ßrat ieie" en, austel' n S<W mge zuif arden st>- iestalluns und del ietet der Ausfuhr lfs (M NN Iii«' ür Aus' e. W rrife u"' daß über ndlungc» Vie di- nen um 'nach bst Kredite irz 1S2> >erstört^! Wenn st klar dr 'eln, ds >einlick^ Wehe -en Her'mailosen Roman von Robert Heymann. (Nachdruck verboten.) politifcke Kunäsebau. Veutscklanä. Die Besatzung von Danzig ist in Gestalt eines eng lischen Jnfanteriebataillons dort eingetroffen. Ein französisches Bataillon, das in Neufahrwaffer untergebracht wird, trifft in den nächsten Tagen ein. Der Kommandeur der Entente- Kuppen, General Haking, wohnt im Generalkommando, über dem jetzt die britische Flagge weht. Tas Ende von drei Eisenbahndirektionen. Die Eisenbahndirektionen in Danzig, Bromberg und Posen sind aufgelöst. An ihre Stelle ist zum Teil die Eisenbahndirektion Osten am Zoologischen Garten in Charlottenburg getreten. Die neue Direktion verwaltet vor allem die deutsch bleibenden Strecken der Bezirke Posen und Bromberg sowie Teile von Königsberg. Ein kleiner Teil des Direktions bezirks Danzig ist an Königsberg, einer an Stettin über- gegcmgen. Von Posen haben auch Breslau und Kattowitz einige Strecken übernommen. Bei der Direktion Osten ist eine Hauptabwicklungsftelle der Staatseisenbahnverwaltung für die an Polen abgetretenen Gebiete errichtet. Sie über wacht die örtlichen Abwicklungsstellen in Danzig, Bromberg und Posen, für die sie auch Richtlinien nach einheitlichen Grundsätzen herausgibt. Tie Ententekommission für Oberschlesien setzt sich zusammen aus General Le Rond, dem Vertreter Frankreichs, dein Oberst Percivai für England und dem General Marinis Amdardo de Ricigliano für Italien. Der amerikanische Vertreter wird erst bezeichnet werden, wenn der amerikanische Eenat den Friedensvertrag von Versailles ratifiziert hat. Der interalliierten Verwaltungskommisston gehören folgende ^anzösische Beamte an: Generalkonsul Ponsot, Präfekt Anjubeult, die Präfekturbeamten Kuhn und Delaporte, der Rnanzinspektor Dayras, sein Substitut Prince und der Berg- verksingenieur Denis. Luxemburg. Durch ein Schreiben an die luxemburgische Regierung erkennt König Albert von Belgien die Großherzogin Eharlotte als Großherzogin von Luxemburg an. Dadurch ist die Frage einer Personalunion erledigt. Stockholm. Die drei skandinavischen Regierungen haben M entschlossen, die Einladung der Niederlande zu einer am ist. Februar im Haag abzuhaltenden Konferenz teilzunehmen, die über die Schaffung eines dauernden internationalen Gerichtshofes gemäß Artikel 14 des Völkerbundvertrages Graten soll. für beut unä morgen. Was unsere Kinder werden wollen. Welche Berufe werden von unserer demnächst zur Schulentlassung kommenden Lugend besonders gesucht? Eine erfreuliche Feststellung geht dahin, daß ein unverkennbar starker Zug nach dem Hand werk hin sich zeigt. Während vor zwei Jahren noch windestens 75 bis 80 °/° der Knaben sich für den Beruf des gelernten oder ungelernten Industriearbeiters entschieden und "Ur ganz vereinzelt sich da und dort einer dem Handwerk ^wandte, ist heute der Prozentsatz für beide Berufsarten windestens gleich. Mancher früher nur schüchtern genannte Handwerksberuf, wie der des Schuhmachers oder Schneiders, wird jetzt von zahlreichen Knahen begehrt, und auch der Hausmannsberuf findet wieder mehr Freunde als früher. Auffallend ist. daß sich nur selten ein Volksschüler für den Aeruf eines Schreibgehilfen in Bureaus oder für die untere Aamtenlaufbahn finden will. Nicht selten hört man die Aitern sagen: »Was hat mein Junge davon, wenn er ^amter wird? Den Beamten geht eS heute wie allen Fest- "esoldeten am schlechtesten. Da steht ein Geschäftsmann oder Ein besserer Handwerker doch anders dal" Und nach diesen Grundsätzen handeln die Eltern, deren Kinder vor der l^ufswahl stehen. Von stak unä fern. , 120 Millionen Mark Hochwasserschäden im Rhein- und. Die amtliche Schätzung der Hochwasserschäden in Aeuwied ergab bisher 7 bis 8 Millionen. Der Schaden ganzen rheinischen Überschwemmungsgebietes beläuft sich ^^Schätzungen der zuständigen Stellen auf 120 Millionen Altgcrmanifchc Funde bei Glogan. Kürzlich wurde gegenüber von Lerchenfeld auf der andern Seite der Oder der Feldmark von Roßwitz ein Urnengrab entdeckt. Im Schulgarten fand man beim Umgraben eines Beetes eine Uu beschädigte glänzend schwarze Urne mit Leichenbrand, °°en der zwei eiserne Lanzenspitzen lagen. Wie aus dem i?" Iber do? r e rief ^ sie st- Ich ha einer rausE r rauhtj ft habe. LU aufreM »Ja, iü r'hobene- uf Jbst rage Sie E m Lok--' schulterst irde . Hände lieb Lest tzwE ganz st" ,-Jch verweigere jede Auskunft, Herr Professor!" — 'M - Scholl?" tzi-.-Jch sagte schon, Herr Professor ..." — „Schweigen Also auch er —" ! iz.^ieder folgte eine lange Pause. Mit mühsamer Ge- ' 'iy Ä als sei sein Arm schwer geworden, holte Dr. Glaukner ' Hn»»°tizbuch aus der inneren Tasche seines schwarzen l und notierte: „Hillmann?" I dh -Herr Professor Glaukner, denken Sie im Ernste . w,?". Mich zum Verräter zu degradieren? Wollen Sie ! Geständnisse unterschieben, die ich nicht gemacht habe?" I Leb, * Eule sah auf. Etwas von Lem früheren, heiteren ! Mmut flog blitzschnell über seine Züge. Etwas wie ' Vgn, Ziehen, als sei plötzlich, wenn auch nur für einen > bl,Nblick. -ine Brücke zwischen ihm und dem jungen, Menschen vor sich geschlagen. „Gut. Gehen Siel" Beisein der ganzen Klasse kam Dr. Glaukner am ! stMen Morgen vor Beginn des Unterrichts auf die Sache Wen. Er stand auf dem Katheder, die Linke hinter ^j, Zucken, die Rechte mit Lem Notizbuch auf dem Pult, tdj'welche seitwärts und zunächst saßen, konnten bemerken, Hand zitterte. tr^'Fch bin bis zu diesem Tage mit dem größten Ver° «e», A.und der schönsten Zuversicht mit meinen Primanern ^in-s entgegengegangen, daß ich Ihnen alle als ein Tor der Freude wünschte. Ich wurde in meiner t und in meinem Vertrauen getäuscht. Ich bin Ihnen zu sagen, daß Sie sich aufs schwerste Disziplin der Schule vergangen haben und nun ^strafe entgegensehen müssen. Ich muß aber auch WAAmlich hinzusetzen, daß ich Sie für töricht halte. . . ' App» H Muß bei jedem individuell geurteilt werden. Bei Beispiel, Scholl, wundere ich mich doppelt. Men doch, daß Ihre Schwester. . ." diesem Augenblick wurde Professor Glaukner unter- Fund heroorgeht, ist eS ein Grab eines germanischen Kriegers aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. Damals wohnten sowohl in Lerchenfeld als auch in Roßwitz Germanen, die der Völkergruppe der Vandalen angehört haben mögen. Verbot der Schülerausschüsse in der Pfalz. Wie aus der Pfalz berichtet wird, hat die französische Über wachungsbehörde die Einsetzung von Schülerausschüssen sowie Schülerversammlungen nicht genehmigt. Lebensmittel für Beschaffung von Wohnungen. In Groß-Berlin sind in der letzten Zeit von Vermietern und Mietern wiederholt Versuche gemacht worden, die Beamten der Wohnungsämter durch Bestechung zu veranlassen, passende Wohnungen oder Mieter zu vermitteln. In Lankwitz bei Berlin hat man jetzt gar dem Leiter des Wohnungsamtes haufenweise Lebensmittel in die Privatwohnung geschickt, um ihn für Bevorzugungen Lei Beschaffung von Wohnungen ge fügig zu machen. Solche Vestechungsoersuche sollen fortan zur Anzeige gebrach und unter Strafe gestellt werden. Eine Wucheranklage gegen die Ncichsfischversorguug in Berlin hat die Essener Staatsanwaltschaft erhoben. Die Reichsstschversorgung hatte große Sendungen aus Holland bezogener Salzheringe bet Essener Firmen beschlagnahmt, sie zu einem geringen Preise selbst übernommen und den Essener Firmen zu angeblich ungeheuren Wucherpreisen wieder an geboten. Der frühere Vorsteher der Reichsstschversorgung Nathan wurde verhaftet. Bücher und Bankguthaben der Reichsstschversorgung im Betrage von 120Millionen Mark wurden beschlagnahmt. — Die .Fischversorgung" steht auf dem Standpunkt, daß ihre Handhabung eine Selbst verständlichkeit ist und daß keinerlei Grund vorliegt, die Ware zum Selbstkostenpreise selbst bei Beschlagnahme an den Kon sumenten abzugeben. Irgendwelche Unregelmäßigkeiten, Unterschlagungen oder dergleichen lägen nicht vor. Das Ver fahren soll auf die bestrittene Auffassung eines Essener Unter suchungsrichters zurückzuführen sein, der die Ansicht vertritt, Staatsbehörden dürften bei Privatleuten beschlagnahmte Be träge nicht zu höheren Preisen Weiterverkäufen. Sonntagsüberschichten im Ruhrkohlenbergbau. Auf den Zechen des Thyssenkonzerns im Hamborner Revier werden seit kurzem Überschichten am Sonntag verfahren, die am letzten Sonntag zu einer Steigerung der Durchschnitts tagsförderung um SO führten. Die Bereitwilligkeit zur Arbeitsleistung von Überschichten, für welche neben 25 °/° Lohnzuschlag auch zwei Pfund Schmalz zu einem billigen. Preise gewährt werden, nimmt auch unter den Belegschaften anderer Zechen im Ruhrrevier zu. Neue Preiserhöhungen für Zeitungsdruckpapier. Im Januar schnellten die Preise für Zeitungspapier so ge waltig in die Höhe, daß sie die Wirtschaftlichkeit vieler Zeitungsbetriebe ernstlich in Frage stellten. Nun ist jetzt wieder eine neue Erhöhung der Preise eingetreten. Der Reichswirtschaftsminister hat die für Februar bestimmten Preise genehmigt. Sie bringen eine neue Erhöhung von 10 Mark für 100 Kilo und gelten nur für den laufenden Monat. Betrügerische Heereslieferante«. In Verbindung mit den vor einigen Wochen gemeldeten Unredlichkeiten bei Ler Frankfurter Geschoßzünderfabrik Gebrüder Heidelberger zum Nachteil des Staates sind jetzt neue Betrügereien von Heereslieferanten aufgedeckt worden. Bei dem ehemaligen Feuerwerkslaboratorium in Siegburg wurden erhebliche Ver fehlungen von Offizieren, Beamten und Angestellten festge stellt. Sie hatten sich von den Lieferanten bestechen lassen. Die Höhe der Bestechungsgelder geht in die Hunderttausende. Einige Angeschuldigte find bereits in Hast. Außer der Firma Heidelberger find noch andere auswärtige Firmen sehr belastet. Die geprellte Silberhändlerin. Um 90 000 Mark betrogen wurde in Berlin ein Galizierin, die Silbergeld auf kaust. Zwei Männer verkauften ihr auf dem Potsdamer Bahnhof einen kleinen Koffer, der, wie sie sich selbst über zeugte, eine ganze Menge Silbergeld in Rollen im Kurswert von etwa 100 000 Mark enthielt. Als sie den Koffer aber später zu Hause öffnete, entdeckte sie, daß die Rollen jetzt kein Silbergeld, sondern nur Eisenstücke enthielten. Die beiden Gauner wurden zwar bald verhaftet, aber man fand bei ihnen weder das von der Galizierin bezahlte Papiergeld noch die Silbermünzen, die sie offenbar während einer kurzen Abwesenheit Ler Händlerin gegen die Eisenstücke eingetauscht hatten. Was alles verschoben wird! Wie aus Cuxhaven gemeldet wird, wurde in Brunsbüttelkoog die Verschiebung von zwei Torpedobooten nach Holland im letzten Augenblick verhindert. brachen. Mit einem Ruck sprang Falk aus. Ein Helles Feuer war in seinen Augen. „Darf ich mich äußern, Herr Professor?" - „Bittel" „Scholl ist, soweit die Verhältnisse es gestatten, an der Sache unschuldig. Ich habe nicht nachgegeben, bis er ein getreten ist, ja, ich möchte sagen, ich habe ihn gezwungen — ich habe jedenfalls Len größten Einfluß auf ihn aus geübt — die Schuld möge über mich kommen, nicht über ihn." Wieder flog etwas von jenem Hellen Schein, der sonst die Züge mit Lem goldenen Bart verklärte, über das Gesicht des Ordinarius. Am anderen Ende des Saales hatte sich eine zweite Gestalt trotzig erhoben.: „Falk über treibt, Herr Professor. Was in meinen Kräften gelegen war, ist geschehen, um Scholl zu überreden. Ich habe geradezu einen Druck auf ihn ausgeübt. ... Er wäre sich lächerlich vorgekommen, hätte er nicht nachgegeben ..." Die Eule blickte von einem zum anderen. Herrliche Menschen, dachte er. Und mit einmal war alle Empörung wieder verflogen. Was war denn nun das, was geschehen war? Eine Torheit! Rein ein Nichts. Und doch mußte er die Anzeige erstatten, Ler starre Buchstabe der Statuten würde sprechen. „Bringen Sie diese Dinge vor, wenn man Sie zu Ihrer Verteidigung auffordert, nicht jetzt und nicht hier", schloß er kurz jede weitere Erörterung ab. Und nun begann ein heißes, inneres Ringen hüben und drüben. 6. Kapitel. Professor Glaukner hatte nie in seinem Leben so ge schwankt, war nie so von Zweifel heimgesucht wie in diesen Stunden. Abgemattet kam er nach Hause. Frau Hedwig bemerkte sofort, daß die Dinge in Ler Schule sich zu gespitzt hatten. Aber sie wagte nicht, Fragen zu stellen, denn sie war von der größten Furcht erfüllt, sich zu ver raten. Hatte ihr Gatte doch mehrmals den Namen Rowaldts genannt! Nicht, daß er irgendwelche Bemerkungen nachteiliger Art daran geknüpft! Aber es mußten schwer wiegende Dinge sein, Lie ihn beschäftigten, denn manchmal Wien verpachtet städtische Betriebe an eine ameri kanische Finanzgruppe. Der Magistrat der Stadt Wien plant, sämtliche städtische Betriebe, sowohl die Gas- und Elektrizitätswerke, wie auch die Straßenbahn an eine ameri kanische Finanzgruppe zu verpachten. Die amerikanische Gruppe mit 100 Millionen Dollar hat sich verpflichtet, den gesamten Straßenbahnverkehr zu normalen Preisen aufrecht zuerhalten, wobei sie für Kohlen selbst aufkommen will. Schneestürme «nd Kohlennot in Amerika. Englische Blätter berichten über gewaltige Schneestürme, die zurzeit in Amerika wüten. Tausende von Arbeitern können infolge der gestörten Verkehrsverhältnisse ihre Arbeitsstellen nicht erreichen. Der Zugverkehr Newyork und Boston und die Schiffahrt sind fast überall vollständig eingestellt. 6en'cktskatte. Z Hohr GejangniSstrase für einen Landwirt. Das Schöffen gericht in Höchstädt verurteilte Len Landwirt Nikolaus Bmsr ans Horbach, der sich um die gesetzliche Lieferpflicht nicht kümmerte und während des Krieges überhaupt nichts ab- geltefert hatte, zu fünf Jahren Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe. Vermischtes. Entdeckung grosser Bodenschätze in Schleswig. Auf der Feldmark Ostergasse bei Scherrebek, nördlich von Ländern (Schleswig), etwa 25 Kilometer von der dänischen Grenze, hatte der durch die jüngste Entdeckung der neuen Gasquelle bei Neuengamme (Hamburg) bekannt gewordene Rutengänger Bold mehrere Stellen bezeichnet, an welchen sich im Erd- innern eine Gasquelle, ein Kalilager und eine Erdölquelle befinden sollten. Die Bohrungen haben jetzt das über raschende Resultat ergeben, baß man in etwa 50 Meter Tiefe eine ergiebige Gasquelle freigelegt und ein Kalilager, dessen Mächtigkeit noch festgestellt werden muß, aufgefunden hat, auch ist man auf eine größere Rohölaber gestoßen. Das Terrain fällt bei der Abstimmung wahrscheinlich an Däne mark. Die Entdeckung der wertvollen Bodenschätze, die vor der Abstimmung, allerdings nach der Besetzung des Gebietes durch die Entente erfolgte, dürfte zu der Rechtsfrage führen, welchem Lande diese Bodenschätze zustehen. Heiteres aus ernster Zeit. Eine eigenartige Anzeige findet sich in einer der letzten Nummern einer märkischen Zeitung. Sie lautet: „10 000 Mark zahle ich demjenigen, der mich in Schwiebus mit zehn Kisten Speck gesehen hat. 20000 Mark zahle ich demjenigen Beamten, der mich erwischt hat. 30000 Tropfen Arsenik wünsche ich dem Erfinder und Verbreiter der Lüge." Der Verbreiter ber Lüge würde die 30 000 Tropfen Arsenik, wenn er sie bekäme, wahrscheinlich sofort „verschieben"! Zweitausend Tonnen Kriegsgeschichte. Londoner Blättern zufolge hat die englische Regierung ein großes Gebäude gemietet, um die amtlichen und halbamtlichen Berichte, die während des Krieges aus den verschiedenen Kriegsgebieten eingelaufen sind, unterzubringen. Obwohl es sich nur um englische Kriegstaten handelt, soll doch die Masse dieser Papiere ein Gewicht von nicht weniger als 2000 Tonnen haben, und man kann sich ungefähr vorstellen, welche Aufgaben der künftigen Kriegsgeschichtsschreiber, die alle diese Berichte und Tagebücher durchackern müssen, harrt. lieben unä Millen. Ein neuer akademischer Beruf. Neuerdings werben . von Städten, Provinzial- und Kreisbebörden Beamte für L ie Jugendämter gesucht. Es dürfte sich für eine bestimmte An zahl von Gerichtsassessoren und -referenoaren, Studien assessoren und -referendaren und älteren Studierenden mit Doktorexamen die Aussicht bieten, bei den genannten Ver waltungen Anstellung zu finden. Um den Bewerbern ems zweckmäßige Ausbildung zu sichern, will man im Sommel semester 1920 in Frankfurt a. M. einen Kursus für Zügen d- amtsangestellte einrichten. Friedmanns Tuberkuloschcilmittel. Im Berliner Institut zur Tuberkulosebekämpfung hielt Pros. Dr. Frie?, mann in Gegenwart des Kultusminister-s Haenisch und zahl reicher Arzte und Professoren die Antrittsvorlesung über lein noch vielumstrittenes Tuverkuloseheilmittel. Er sprach über die Eigenart seines Mittels, die Heranzüchtung von Tuberkel bazillen aus Schildkröten und führte ältere und irische KraM- heitsfälle vor. In einem einleitenden Bortrag batte der Berliner Frauenarzt Prof. Schleich erklärt, daß er in der Friedmannschen Entdeckung ein wirksames Mittel im Kamme gegen Lie Tuberkulose sehe, und daß wir nach seiner nsicht vor dem Morgenrot einer großen Tat der Medizin stünden. kam es vor, daß er mitten des Nachts im Schlafe hoch fuhr, wenn er diesen Namen genannt, daß er sich dann wohl verwundert zu ihr wandte und mit seinem alten, gütigen Lächeln sagte: „Verzeih! Mir scheint, ich habe phantasiert . . ." Der Himmel in diesen Nächten war klar, stahlblau, Lie Luft hell und durchsichtig. Sie lag stundenlang auf ihrem Lager, die heißen Äugen dem Fenster zugewaudt und starrte in Lie Helligkeit Lieser Nacht, Lie für sie nur Finsternis hatte. Sie hatte den besten Willen gehabt. Doch sie mußte erkennen: Lie Liebe ist kein Glaube, keine Empfindung, die sich erstreben und erringen läßt durch Wille und Hoffnung. Die Jugend sehnte sich nach Jugend; zu allem kam die innere Verlorenheit, der Gram um den Verrat, schlimmer noch: Lie Furcht um Fritz Rowaldts Schicksal. Sie fühlte, wie alles zu einer Katastrophe drängte. Ein Knoten schürzte sich, aber sie wußte nicht, wo sein Anfang und sein Ende war, sie sah keine Möglichkeit, ihn zu lösen. Ewalds Unruhe hatte einen Grad erreicht, der sie mit größter Besorgnis erfüllte. An diesem Tage legte sie — zum erstenmal seit langer Zeit — die Arme um seinen Hals und bog sein blondes Haupt zu sich nieder: „Du verbirgst mir etwas, Ewald! Ich fühle, daß du leidest, und ich meine, es ist ein großes Unrecht von dir, mich an deinen Sorgen nicht teilnehmen zu lassen!" Er lachte bitter auf. „Nimmst du wirklich solchen Anteil daran?" „Du fragst?" Durch den Ton ihrer Stimme llang ein Beben. Er sah wohl, wie sehr er sie gekränkt hatte, und hob ihr Kinn mit sanfter Gewalt empor, gleich wieder entschlossen, es gutzumachen: „Sei nicht böse, Hedi! Sieh mal, es gibt in meinem Beruf Dinge, die du nicht verstehen würbest. Nicht, daß du etwa dazu nicht klug genug wärest — es sind Empfindungssachen, und jeder Mensch fühlt und denkt doch wieder anders. Dazu kommt, daß ich dir so viel erklären und auseinandersetzen müßte, solltest Lu begreifen, was mich so niederdrückt . . ." (Fortsetzung folgte ,
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