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Ottendorfer Zeitung : 22.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191111228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19111122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19111122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-22
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 22.11.1911
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ein neues ide sprechen s daher alle chek: Auch näherer oder jekte in das nute ja auch kanalisierung die ganze Würden die is Mehrfache lausbleiblich, aßmann: rlehnen, weil Z erschüttern. :ht den An» m die Mosel- d keineswegs Man scheint äge zu über las Baupro- m die Mosel- Warum soll !sjacke dieses als ob sich rme Familie rung hat die ein macht, dner ist der Wichtig ist nähme eines iramm weder Dichtung zur bedeutet. Obligatorische >ie beteiligten : ist also nur Ströme, un> H und gut- ;e Weser vor. S. wtiefung des er sollte man a bestimmten nicht vertieft oben werden, ich der Bund Mosel und er Vorlage ist Bau vorge- ung von No- : Die in der könnten viel er Rhein ab- ne süddeutsche schweizerischen -machung des a. llige Kohlen- eint der Bor on ist cs auch/ ^schleunige- Schmid, als aß das Boll nicht so ange- e geschehen ist. : Bet dieser Möglichkeiten, unrecht nicht/ md damit die lbgaben mehl nberg werden s die Vorlage ie Ablehnung neuer Grun". 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GericktskaUe Ull- bei (Fortsetzung folgt.) lienischen Truppen ist ausgezeichnet, die Zahl der Kranken beläuft sich auf weniger als ein Prozent der Gesamtstärke." — Im Gegensatz zu den anfänglichen Siegesberichten, die ganze Spalten füllten, begnügen sich die italienischen Zeitungen jetzt mit kurzen Notizen, in denen sie die Siege aufzählen. Wann aber wird diese Kette von Siegen zu einem wirklichen Erfolge führen? Küste vorgelagerte sehr fruchtbare und besonders wegen ihrer Kakaoplantagen wichtige Insel Fernando Po hat einen Flächenraum von 1998 Quadrat kilometer mit 20 878 Bewohnern. Das Budget der G Gewaltige Bernsteinsunde hat der letzte Sturm an der Ostseeküste herbeigeführt. Durch die kolossale Aufwühlung des Meeres bodens wurden Stücke bis nahezu zur Größe auf Deutschland übergegangen. ! Spanisch-Guinea umfaßt 25 700 Quadratkilometer die Bevölkerung zählt 150 000 Seelen. Die der der Inhalt einer als Wertpaket mit der Poft aus Königsberg eingetragenen Kiste. Die mit der Öffnung der Kiste. beschäftigte Frau Ge- schwendtner und ihre Tochter wurden sehr schwer verletzt, über die Gründe der Tat erklärte Müller, aus verschiedenen Briesen seiner Mutter, in denen sie sich über das Verhalten der Familie Geschwendtner beklagte, habe er einen Haß gegen diese gefaßt und sie erschrecken und einschüchtern wollen. Essen, die viertgröstte Stadt Preufteus. Die Regierung hat grundsätzlich der Stadt Essen die Eiugemeindungspläne genehmigt. Es werden eingemeindet die Gemeinden Borbeck, Altenessen und Bredeney. Dadurch erhält Essen einen Bevölkerungszuwachs von 120000 Seelen. Seine Einwohnerzahl steigt somit auf 420 000, und Essen wird die viertgrößte Stadt Preußens. Die Eingemeindung geschieht aus wirtschaftlichen Gründen und gibt der Stadt ein großes, indu strielles und landschaftlich schönes Gebiet. Ehre eines Menschen auf dem Spiele stehen, darf keine Stunde nutzlos vergeudet werden, und da ich bei meinen Verwandten gewisser maßen unter Aufsicht gestellt worden bin, weiß ich auch nicht, ob ich schon in den nächsten Tagen eine Möglichkeit finden werde, meinen Besuch zu wiederholen." Die zielbewußte Beharrlichkeit dieses jungen, zarten Wesens fing an, dem Rechtsanwalt zu imponieren, und so unbeguem ihm auch bei seiner Arbeitsüberhäufung die zwecklose Zeit- versäumnis sein mochte, hatte er doch nicht den Mut, ihr die Erfüllung ihres Wunsches zu ver weigern. Sein ausgezeichnetes Gedächtnis setzte ihn in den Stand, ihr den Verlaus des Prozesses gegen Gernsdorfs in allen wesentlichen Einzel heiten klarzulegen. Er hielt sich dabei selbst verständlich streng an die Wahrheit, wenn er auch in bester Absicht alle belastenden Momente mit besonderem Nachdruck hervorhob, um Else dadurch endlich von ihren so hartnäckig festge haltenen Illusionen zu befreien. „Daß alle tatsächlichen Voraussetzungen für eine Verurteilung wegen schwerer Urkunden fälschung gegeben waren, steht somit außer Frage," schloß er seinen langen Bericht, den Else nicht ein einzigesmal unterbrochen hatte, „und meine Aufgabe bei der Verteidigung konnte sich darum leider nur auf die Aufspürung und Geltend machung mildernder Umstände beschränken. Ich bin überzeugt, daß es mir gelungen wäre, solche Milderungsgründe zu finden, wenn nicht Gerns- dorff selbst in schwer begreiflichem Eigensinn meine Absichten durchkreuzt hätte. Er machte es mir durch ein bestimmtes Verbot unmöglich, Er hatte wirklich Milleid mit seiner jungen Besucherin, als er die tiefe Traurigkeit sah, die seine Auseinandersetzung auf ihrem reizenden Gesichtchen hervorrief, und er hätte von sehr schwerfälligem Begriffsvermögen sein müssen, um nicht zu erraten, welchen Empfindungen ihr außergewöhnliches Interesse für den Verurteilten entsprang. -Aber er war zu gewissenhaft, um aus falsch verstandener Menschenfreundlichkeit Hoffnungen in ihr zu nähren, die sich unmöglich erfüllen konnten. So wenig er selbst einen Zweifel an Gemsdorffs Schuld hegte, so wenig würde es gelingen, solchen Zweifel bei irgend einem Gerichtshof zu erwecken. Sieveking hoffte, daß Else sich an seiner klaren und bestimmten Erklärung, es sei gänz lich aussichtslos, zu Gernsdorffs Gunsten irgend etwas unternehmen zu wollen, genügen lassen würde; aber er hatte sich getäuscht. Wohl schwieg Else eine kleine Weile, doch dann sagte sie mit einer Entschlossenheit, die ihn aufs neue in Erstaunen setzte: „Es muß bei jener Verhandlung trotzdem ein Irrtum vorgekommen sein, es ist nicht anders möglich. Und dieser Irrtum muß sich entdecken und aufklären lassen. Ich weiß von den Einzel heiten des Prozesses nm, was in den Zeitungen stand und was meine Verwandten mir erzählten. Sie aber, Herr Rechtsanwatt, werden mich ge nauer und zuverlässiger darüber unterrichten können. Würden Sie die Güte haben, es zu tun?" „Gleich jetzt auf der Stelle, mein gnädiges Fräulein?" „Ich bitte dämm. Wo die Freiheit und die Kuntes Allerlei. V Falsche'/--Markstücke werden seit einiger Zeit in großen Mengen in Norddeutschland im Verkehr beobachtet. Fast täglich kommt es vor, daß an den Poftichaltern sowie an öffentlichen Kassen diese Falschstücke angehalten und un brauchbar gemacht werden. Die Falschstücke sind außerordentlich gut gearbeitet, haben aber statt des weißen einen blauweitzen Glanz. Auch fehlt ihnen das eigentümliche Merkmal aller falschen Geldstücke nicht, daß sie sich nämlich Haufen." »> 2/ I.^omsc.o DL auf der Vernehmung seines kranken Vaters zu bestehen, und als ich ihn in meinem Plaidoye als das Opfer seiner Sohnesliebe darzusteller suchte, wie er es ja ohne Zweifel gewesen ist. machte er durch eine geradezu beispiellose Er klärung den Eindruck meiner Ausführungen zu Nichte. Wenn der Spruch danach härter aus- fiel, als es sonst wohl der Fall gewesen wär so hatte er es eben zu einem guten Teil seine.n eigenen Verhalten zuzuschreiben." Mit atemloser Aufmerksamkeit war Eie seiner Darstellung gefolgt, und Sieveking muß mit wachsendem Befremden wahrnehmen, d s der Ausdruck der Entmutigung mehr und me.,r von ihrem Antlitz verschwand. „Sein Vater würde ihn also entlastet haben, und well er entschlossen war, sich für ihn zu opfern, suchte er seine Vernehmung zu hinter treiben. O, wie war es nur möglich, daß niemand diese hochherzige Absicht durchschaute! Wenn es überhaupt einen Schuldigen gab, so war es der Regierungsrat Gernsdorfs — Spanisch-Guinea ist seit dem deutsch-französischen Marokko-Abkommen nur noch eine Enklave im deutschen Kolontalgebiet. Das Vorkaufsrecht auf die spanische Kolonie, das bisher Frankreich zustand, ist ver italienisch-türkische Krieg. Trotzdem Frankreich, England und Rußland bei der italienischen Regierung Einspruch gegen das geplante Bombardement türkischer Häfen im Ägäischen Meere erhoben haben, trifft die italienische Kriegsleitung Vorbereitungen in den Jnselgewässern, um nötigenfalls die Flotte in Tätigkeit treten zu lassen. Auf türkischer Seite trifft man natürlich Gegenmaßregeln. Besonders in dem zunächst bedrohten Smyrna werden die Vorbereitungen eifrig betrieben. Geschütze werden aufgefahren und in aller Eile Verschanzungen hergerichtet. Vom Fort aus sollen sich Minen quer über die Golfeinfahrt, die überhaupt nur an einer schmalen Stelle tief genug ist, hin ziehen, und während der ganzen Nacht wird fleißig mit Scheinwerfern in alle Winkel des Golfes hineingeleuchtet. Täglich treffen in Smyrna zahlreiche türkische Familien von den Inseln des Ägäischen Meeres ein, um sich vor den zu erwartenden Ereignissen in Sicherheit zu bringen. Die Stimmung in der mohammedanischen Bevölkerung ist eine siegesgewisse, denn die türkische Presse meldet nur von Siegen der Türken und Araber. Der gesamte Handel Smyrnas und seines Hinterlandes leidet beträchtlich unter dem Ein fluß des Krieges, und täglich wird jetzt von Zahlungseinstellungen berichtet, fürs erste be sonders von griechischen Firmen, in deren Händen sich der Hauptteil des dortigen Handels befindet. Aber auch der italienische Handel er leidet beträchtliche Verluste. Mit Rücksicht darauf haben die Vertreter der Mächte noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, einen baldigen Friedensabschlust nicht er." „Mein Fräulein, in der Tat, die Un erschütterlichkeit Ihres Vertrauens nötigt mir Bewuirderung cll>. Aber Sie werden bei ruhiger Überlegung doch selbst einsehen, daß Sie sich im Irrtum befinden. Der Brief cm den Professor Bardow läßt sich nun einrn -l nicht aus der Wett schaffen, und die unzwei deutige Selbstanklage, die er enthält, wirf: alle Ihre Vermutungen schonungslos über den X' herbeizuführen, und es heißt sogar, daß sich ein türkischer Ministerrat eingehend mit den ver schiedenen Vermittelungsvorschlägen beschäftigt habe. Nach italienischen Blättern soll dabei auch die Teilung des strittigen Gebietes er wogen worden sein, dergestalt, daß die Türkei Benghasi behalten und Tripolis den Italienern überlassen würde. Indessen scheint die Mehr heit der Kabinettsmitglieder für eine Fortsetzung des Krieges zu sein. Das zeigt auch eine Notiz der Wiener ,N. Fr. Pr/, nach der der türkische Geschäftsträger in Wien zu den mannig fachen Friedensgerüchten erklärt hat: „Mir ist nichts über die Möglichkeit eines nahen Friedens zwischen der Türkei und Italien be kannt. Jetzt, da die türkischen Waffen dis türkische Lebenskraft in Tripolis zeigen, ist am wenigsten der Augenblick, vom Frieden zu sprechen. Auch wenn Italien den Krieg über das Ägäische Meer tragen sollte, würde uns das nicht anfechten. Es würde uns gleichgültig lassen, wenn Italien eine Insel be ichte, und es ist mir auch nichts darüber be kannt, daß zwischen der Türkei und Griechen land ein Abkommen über Kreta geschlossen wer den soll." Abgesehen aber davon, ist auch kaum anzunehmen, daß Italien sich mit der Hälfte des Gebiets begnügen wird, nachdem eS den Mächten die Angliederung des Ganzen mit-. Seteilt hat. Auf dem Kriegsschauplatz Heinen die Gegner wieder die Rollen vertauscht zu haben. Waren in der letzten Zeit die Türken die Angreifer, so sind jetzt nach der Landung neuer Verstärkungen wieder die Italiener die Angreifer. Es läßt sich bei dem gänzlichen Mangel einer einwandfreien Bericht- Aattung natürlich nicht übersehen, wer den Erfolg für sich hat. Die Türken behaupten, daß alle italienischen Angriffe abgeschlagen worden seien und die italienische .Agenzia «tefanst erklärt: „Die Berichte der Kundschafter und widerspruchsvoll, keiner kann jedoch die vollständige Untätigkeit der Türken gegenüber ihrer früheren kebhaften Tätigkeit ^klären. Ein aus Ainzara (südlich von Tripolis) ?ngekommener Kundschafter bestätigt die Zu- '»mmenziehung türkischer und arabischer Streit- uäfte in der Oase, kann aber deren Zahl nicht "ngeben. Der Gesundheitszustand der ita- „Höllenmaschine" zu sechs Jahren Zuchthaus und sünf Jahren Ehrverlust. — Am Mittwoch, den 10. Mai, explodierte in der am Markt ge legenen Wohnung eines Bürgers in Schirwindt llrteil geschlossenen Verfahrens zugunsten des Verurteilten findet statt, wenn neue Tatsachen »der Beweismittel beigebracht sind, die allein «der in.Verbuwmlg mit den früher erhobenen Beweisen die Freisprechung des Angeklagten oder w Anwendung eines milderen Strafgesetzes eine geringere Bestrafung zu begründen geeignet sind." So lautet die Bestimmung, mein gnädiges Fräulein, die für den vorliegenden Fall allein >n Frage kommen könnte. Und Sie werden vermutlich selbst den Eindruck haben, daß das Gesetz hier unter „Tatsachen" und „Beweis- witteln" etwas ganz andres versteht als die Einfache Zurücknahme des von einem Ange klagten vor seiner ersten Verurteilung abge- iegten Geständnisses. Es ist mir sehr schmerz- "ch, Ihre Hoffnungen zerstören zu müssen, aber M Grund meiner genauen Kenntnis des Falles.Gernsdorfs hatte ich mich verpflichtet, Fhnen zu sagen, daß nach meiner festen Über zeugung ein Antrag auf Wiedereröffnung des Zerfahrens selbst dann aussichtslos sein würde, wenn sich irgend welches scheinbare Entlastungs- waterial zusammentragen ließe. Die Vorgänge, W die sich die Anklage gegen Matter Gerns- ?orff stützte, sind damals durch die Vorunter- wchung und die öffentliche Hauptverhandlung w allen Punkten völlig klargestelll worden, "ad wenn mein armer Kliem es aus irgend Elchen Rücksichten zu seinem Schaden ver- fwMäht haben sollte, die Richter und mich »der die wahren Beweggründe seiner straf baren Handlungsweise zu unterrichten, so könnte "adurch ein neues Verfahren nimmermehr ^rechtfertigt werden." ö 5o '0° MH <76/ ' Allste? /> k höchsten Adelöfamilien in Preußen in Unter handlung stehe. Die Sammlung enthält viele mit der frühen Geschichte des Hauses Hohen- zollern in Verbindung stehende Stücke. Der Kaiser wünscht zu verhindern, daß diese Samm lung ins Ausland geht. Erdbeben in Siiddeutschland. Am Donnerstag zwischen 10 und 11 Uhr abends 'wurden in einigen Städten Süddeutschlands ziemlich heftige Erdstöße wahrgenommen. In Frankfurt a. M. war er von fünf bis sechs Se kunden Dauer und so stark, daß in manchen Häusern die Bilder von der Wand fielen und Uhren stehen blieben. Auch in München wurde zur selben Zeit ein heftiges, etwa zehn Sekunden andauerndes Erdbeben verspürt, daß die Böden und Decken in den Häusern erzitterten und selbst in einzelnen Stadtteilen die Betten schwanken machte und die Bewohner in großen Schrecken versetzte. Auf der Straße schwankten die Ober leitungen der Straßenbahn so heftig, daß die Leute überrascht stehen blieben, um so mehr, als sich auch Schwankungen am Erdboden be merkbar machten. Noch schlimmer machte sich das Beben in Konstanz bemerkbar. Dort zeigte sich am westlichen Himmel ein starker blitzartiger Feuersstahl mit darauffolgendem sehr starkem von Nord nach Süd sich bewegenden Erdbeben. Kamine stürzten ein und Mauern barsten. Viele Gebäude, darunter die Post, wurden schwer be schädigt. Ähnliche Nachrichten kommen aus andern süddeutschen Städten. OAepliner^unior vor Gerickt. Korrektur des Glückes. Vorsitzender der Schöffengerichts: Angeklagter Koch, cs wird Ihnen vorgeworsen, daß Sic den Kläger Siebert während eines harmlosen Gesellschaftsspiels Plötzlich attackier: hätten. Was war Ihnen denn passiert? — Angekl.r Ick batte mir über eenen von feiten Sieberts jejen mir verübten Bettuch jeärjert. — Dors.: Dann war es doch nicht der richtige Weg, geaen Siebert tällick vorzugehen. ES gibt in solchem Falle andre Mittel, um zu seinem Reckte zu gelangen. — Anaekl.: Nick immer. Del kommt janz uff den betreffenden Fall an. Et jibt Bctrüjcreien, die jesctzlick nick ürafba sind, objleick se so gemein sind, wie andre Schwinde leien. — Vors.: Da bin ich ja neugierig. — Angekl.: Wat ick dem Siebert zur Last lest, is unjesäbr detselbe, wat man bei 'nem Falsck- spieler eene „Korrektur des Ilücks" nennr bloß mit dem Unterschied, det sich's hier nich um Feld, sondern um Zärtlichkeeten handelte. — Vors.: Das ist unverständlich. Haben Sie einen bestimmten Fall im Auge? — Angekl.: Mehrere sojar. Bei'u süristen kam't zum Klappen. Da kriejte er nämliw seine Backfeise. Wir waren bei die Freundin von. meine Klcene zum Jeburtstach injeladen. Unter di- Jäste war ooch Siebert. Schon beit Kaffedrinken hatt' ick Veranlassung, meine Köhr-Dame untern: Dische eenen WarnungSpuff zu versetzen. Sie ver hielt fick nich jenüjend ablehnend jejen die Annähe rungsversuche Sieberts. „Trude, benimm dir!" sachte ick nachher zu ihr, als sich dazu Jelejenheet bot, „det Kokettieren paßt mir nich!" — Noch mehrer- Male mutzt' ick idr meine Mitzbillijung durck Blicke aussprecken, mir war bereits die Stimmun, verdorben, denn et schien mir sojar, als ob's de u Siebert Spaß machte, mir damit zu ärjern. Nl> Jesellschaftsspiele angtriert wurden, schlug Siebert eens vor, bei dem der Verlierende seinem Nachbar zur Linken eenen Kuß jeben mußte. Selbstverständ lich saß man paarweise, und Siebert hatte et io injericht', det er rechts von Truden zu sitzen kam. Mein Vorschlach, det bloß een sojenanntcr Theate - Kuß jejcben werden dürste, wurde mit jro-c Majorität abjelehnt. Da wäre der janze Spatz ve> - dorben, hieß et. Wie ick befürchtet hatte, so kam . Trude war alle Oogenblicke jezwungen, si ; von dem unsympathischen Menschen eenen Ku^ jeben zu lassen, noch dazu eenen unjebührlich langen. Ick ärjerte mir jrün-jelb. Als die un passende Szene sich zum fünften Male wiederholen sollte, ohne det Trude sich im jeringsten jesttäubt hätte, sackte plötzlich der Bräutjam von Trudens Freundin: „Halt I ick protestiere dajejen, ick habe jenau jesehn, det Siebert Schiebungen macht. Hier liejt eene Unehrlichkeet vor." — „Wat?" schrie ick. „det is ja eene Jemeinheit! Herr, wie können S- sich untersteh'n, mir derartij zu bedrüjen . . ." Een Wort jab det andre und schließlich verabsoljte ick ihm eene Knallsckote, wie er wahrscheinlich in seinem Leben noch keene bezogen hat. übrijens: Wenn Sie't nick jloobcn, det Siebert bedrogen hat, denn beantrag' ick die Vernehmung von Truden, «ie is draußen uff'n Korridor und hat mir damals jestanden, der se sich bei. den: Betrüge mitschuldij jemacht hätte, zum mindesten iS se der Bejünstijung überführt. — Der Gerichtshof verzichtete auf die Vernehmung von Fräulein Gertrud und verurteilte den Angeklagte-- zu 50 Mk. Geldstrafe. „Soweit hast du't jebracht!" sagt Herr Koch dann vorwurfsvoll zu seiner draußen harrenden „Köhr-Dame", die zerknirscht den Kool senkt. „Uff det Weihnachtsjeschenk kannste ver zichten." Insterburg. Das Schwurgericht verur- teilie den 18 jährigen Fleischergesellen Franz Müllet wegen eines Attentats durch eine „Höllenmaschine" an Land geworfen oder von den Bernstein fischern geborgen. Man berechnet die Gesamt- menge dieses durch den Sturm zutage ge förderten Bernsteins längs der Ostseeküste auf rund 600 Zentnern. Einzelne Bernsteinfischer- Vereinigungen haben allein bis zu 20 Zentnern geschöpft, was dem einzelnen einen Verdienst ost bis zu 150 Mk. einbrachte. Schwere Bluttat im Hause eines öster reichischen Exministers. Eine Liebestragödie, die durch die Begleitumstände und ihre entsetz lichen Folgen das größte Aussehen hervorruft, hat sich in der österreichischen Hauptstadt abge spielt. Der Hauslehrer und Sekretär Dr. Ritter v. Matkowitsch erschoß die Tochter und einen Sohn des früheren Justizministers Ritter von Holzknecht, verwundete einen zweiten Sohn schwer und nahm sich darauf selbst das Leben. Der ehemalige Minister hatte zwei Tage vor her dem Hauslehrer die Hand seiner Tochter verweigert. Kaiser Wilhelm als Sammler. Eng lische Blätter berichten, daß Kaiser Wilhelm wegen des Ankaufs einer wertvollen Sammlung tvulvc» uuyczu zur csrvne alter Rüstungen und Waffen mit einer der i eines Kinderkopfes herausgespült und entweder SpLmlck-6umea
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