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5114 B-rk-nbI°N 1. >. Dtschn. Buchhandel. Nichtanitlicher Teil. >-1/ 97, 29. April 1910 Permanentes Bureau des Internationalen Verlegerkongresies. Bern, den 31. März 1910. Internationale Verlegcrische Auskunftsstelle. An die Berlcgervercine der einzelnen Länder. Geehrter Herr Vorsitzenderl Im Februar-März 1909 sandte das Permanente Bureau des Internationalen Verlegcrkonflresses in Bern an die Vereine der einzelnen Länder ein Rundschreiben, und fragte an, ob sie geneigt wären, ihm unentgeltlich oder gegen Entschädigung die Auskünfte, um welche es seitens anderer Vereine gebeten werden würde, zu erteilen, wobei weder der Verein, der um Auskunft bittet, noch derjenige, der sie erteilt, genannt, und sämtliche originale Ansragen und Antworten im Bureau ausbewahrt werden sollen. Das Rundschreiben gab ein Beispiel von der Art und Weise, in welcher das Permanente Bureau verfahren würde, und erinnerte daran, daß das Exekutivkomitee dieses Internationale Auskunftszentrum im allgemeinen Interesse des Kongresses und zum besten der Ver leger und Sortimenter aller Länder zu errichten be schlossen und dabei gehofft habe, daß jeder Verein dem Permanenten Bureau Helsen werde, seine Aufgabe zu er füllen. Folgendes ist das Ergebnis der bis jetzt im Bureau eingetroffenen Antworten der einzelnen Vereine: Deutschland. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig: Ist gern bereit, Auskünfte finanzieller Natur dem Permanenten Bureau erteilen zu lassen, ohne indessen ein Obligo übernehmen zu können. Deutscher Verleger-Verein: Ist gern bereit, so weit ec in der Lage ist, die Auskünfte dem Permanenten Bureau und zwar kostenlos zu erteilen. Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig: Ist gern bereit, über sachliche und fachliche Fragen von Fall zu Fall Auskunft zu geben; muß es aber ableh >en, über die Zahlungsfähigkeit und finanzielle Lage von Mit gliedern Auskünfte, die durch jedes Kceditauskunstsbureau unschwer zu erlangen sind, zu erteilen. Frankreich. Oerels äe Io I-ibrairie: Erwägt gegenwärtig die Ein richtung eines nationalen Auskunstsbureaus Erst wenn der Entwurf fertiggestellt sein wird, wird der Oerel« in der Loge sein, dem Permanenten Bureau eine endgültige Antwort zu geben. Groß Britannien. Lublisbers' Lssooiatiou: Ihres Erachtens hat die Frage keinen Zweck für dieses Land, wo Handels-Agenturen alle erwünschten Auskünfte erteilen. Ilusiv Lublisbers Lssoeiation: Ist gern bereit, soweit sie in der Lage ist, vertraulich und ohne Obligo, dem Permanenten Bureau Auskünfte zu erteilen. Italien. lautende Antwort; in manchen Fällen gegen eine kleine Entschädigung. Niederlande. kleäerlanäsebe Oitgeversbonä und Loelcbanäels- Vsreenigiux: Gleichlautende Antwort; in den Fällen, wo Auskünfte nur gegen eine Entschädigung erlangt werden können, müßte diese in Rechnung gestellt werden. Norwegen. Norwegischer Verlegerverein: Wird die Auskünfte dem Permanenten Bureau kostenlos erteilen. Österreich. Verein der Österreich-Ungarischen Buchhhändler und Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler: Gleichlautende Antwort, soweit beide Vereine in der Lage sind. Rußland. Russischer Verein der Verleger und Buchhändler: Ein russisches Auskunftsbureau ist bereits im Entstehen; das Komitee beschloß aber folgendes: Fm Prinzip ist der Verein einverstanden, schon jetzt nach Möglichkeit diejenigen Auskünfte zu geben, die ihm selbst bekannt sind; diese werden kostenlos erteilt, aber unter Belastung der erforderlichen Portospesen. Sobald das Auskunftsbureau gegründet sein wird, wird der Verein gern bereit sein, in einen offiziellen Verkehr mit den andern Auskunftsbureaus zu treten. Spanien. ^soeiaeiün äs l» Oibreria: Ist gern bereit, dem Permanenten Bureau Auskünfte kostenlos zu erteilen. Schweden. Schwedischer Verlegeroerein: Da der Verein kein Auskunftsbureau besitzt, so ist er leider nicht in der Lage, Auskünfte zu erteilen, hat aber eine Agentur genannt, die dem Permanenten Bureau - voraussichtlich gegen eine Ent schädigung — Auskünfte über die finanzielle Lage und Zahlungsfähigkeit schwedischer Firmen geben kann. Ungarn. Ungarischer Buchhändler-Verein: Wird dem Permanenten Bureau die Auskünfte, soweit er in der Lage ist, erteilen. Vereinigte Staaten. Lmsriean Lublisbers' Lssveiatioo: Hat eine Agentur genannt, durch welche das Permanente Bureau die erwünschten Auskünfte erlangen kann. Lmsriean ßlusie Lubllsüsrs' ^.ssveiation: Ist gern bereit, soweit sie in der Lage ist, dem Permanenten Bureau Auskünfte zu erteilen. Später eintreffend- Antworten anderer Länder werden nachträglich milgeteilt werden. Hochachtungsvoll Für den Generalsekretär: (gez.) A Melly, Sekretär. Kleine Mitteilungen. Dreißigjähriges Jubiläum der Schwedischen Litcratur- gesellschaft. — »8-enulra l-itderatursällebsp, t« (Sitz: Upsala) be ging kürzlich ihr dreißigjähriges Bestehen. Für die Verbreitung von Kenntnissen über Schwedens schöne Literatur in älterer Zeit hat diese Gesellschaft große Bedeutung gehabt. Sie wurde 1880 auf Anregung eines Kreises von Akademikern in Upsala gegründet mit 455 Mitgliedern; später ging deren Zabl etwas zurück; sie beträgt gegenwärtig etwa 370. Von Anfang an gibt sie in eigenem Verlag in Upsala eine wissenschaftliche Jahresschrift »Samlaroa« sür die Mitglieder (Jahresbeitrag 5 lkr.) heraus, ein Zentralorgan für die Forschungen in der Entwicklungsgeschichte der schwedischen Literatur; die letzten Jahrgänge enthalten auch eine genaue Bibliographie der im Vorjahre erschienenen Schriften und Aussätze zur schwedischen Literaturgeschichte, Bücherwesen usw, von l)r. I. Collijn bearbeitet. Außerdem hat die Gesellschaft trotz der geringen Mittel, über die sie verfügt, eine ganze Reihe selbständiger Veröffentlichungen, Neudrucke seltener alter Werke, Briessammlungen, auch größere Monographien herausgegeben, so z. B. Professor Henrik Schlicks Arbeit über Lars Wiwallius, Professor Oscar Levertlns Studie über Johan Wellander, Lewenhaupts Sammlung von Briefen, die das Theater unter Gustaf III. betreffen, Fruncks Sammlung von Urkunden zur Ge schichte der Frühromantik in Schweden, Stjernströms Ausgabe von Joh. Gabriel Oxenstiernas Tagebüchern; Johannes Messen» Dramen, herausgegeben von Schlick, und vor allem (in Heften