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Ottendorfer Zeitung l 1. lsieine. tiiniko vseken O.S4 lange an Urschrift, e keinen m jedem alles be< icincr br tigkcit in -kein der F an die r Freude r meinem m k. ftkur bin ». k. »rächt mit iombe l. 1. tsl rRosi»' lMM A,»K> > vkr tuns land. Lag.» s!»>' rritr I'aast tzn^arte» kelrkn^b o — Q Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. 0 Amts H Statt Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum io Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2b pfg. Anzeigenannahme bis 12Uhrmtttags Beilagegebühr nach Vereinbarung. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Noritzdorf. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und wandet „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Kruck u. Verlag -er Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. Kummer Y9. Mittwoch, den 4. Oktober 1SU 10. Jahrgang kriegs-ssackrickten. Alle Meldungen langen sehr phantastisch und zerfallen von vornherein in zwei Teile: die einen behaupten, die türkische, die anderen sagen, die italienische Flotte sei „in den Grund gebohr " worden. Es wird gemeldet, daß ein englischer Dampfer mit 13000 Flüchtigen an Bord 'N Malta etngetroff-n ist. Diese berichten, oaß Tripolis schlecht verproviantiert war. Auch die Berichte von italienischen Landungen sind vorsichtig aufzunehmen, weil di« italienische Landungsexpedilion überhaupt vor dem 7. oder 8. Oktober gar nicht zur Ausreise bereit sein kann und bi« dahin wird Italien für sein» kriegerischen Zwecke ausschließlich auf die Flaue angewiesen sein. Amtlicher Teil. Die Schöffen- und Geschworrnen-Urliste sür das laufende Jahr liegt vom 5. ä. A. sd eins Vovfis Kux im hiesigen Gemeinde- amt — Registratur — während der geordneten Dienstzeit öffentlich au«. Dom Zeitpunkte der Auslegung an bi« zum Ablauf« der Auslegungsfrist können gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Urliste schriftlich oder zu Protokoll Einsprüche «hoben werden. Die Bestimmungen des Gericht-verfassungSgesetzes sind au« der am Amttbrett hiesigen Gemeindeamtes angeschlagenen Bekanntmachung ersichtlich. Ottvoäork-AloriträorL, den 3. Oktober 1911. ver SemeiMvomriia. Die unter Garantie der Gemeinde stehende Sparkasse üttentlors - MontOott virzinst Einlagen mit 3'/, "/« und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von 8—5 Uhr, Sonnabends von —2 Uhr. Die in den srstsu 3 ^Verkta^ell sivss Monats einAsratUtsn Lsträss ^vercken kür cksn detrsKsucksn Noust noed voll verzinst. Bücher auswärtiger Sparkaffen werden kostenfrei übertragen. Einlagen streng geheim gehalten. stseuekt« kür eilige Lese». Der Präsident des Reichstags hat die erste ReichSlagsitzung auf den 17. Oktober Nachmittags 2 Uhr anberaumt. In Dublin droht infolge de« Bäckersireiks «ine Hungersnot. Die arme Bevölkerung beginnt zu verzweifeln In Persien haben in den letzten Tagen Mehrere schwere Gefechte zwischen Regierung«« truppen und den Anhängern de» früheren Tchah« stattgrfunden, bei denen die ersteren Lieger waren. Infolge eine» Dammbruche» ist die Stadt Austin in Arkansa« zerstört worden, lieber »00 Menschen sind umgekommen. Madero ist zum Präsidenten von Mexiko «nvählt worden. -ertliches und Sächsisches. VttendorfiVkrilla, z. Oktober wn. . " * Vom Turnverein Jahn kann heute be. Met werden, daß er in seiner letzten Ver- Wwlung beschloß, am nächsten Sonntag ein ^«ltgehen von ttönig«brück nach Ottendorf zu Anstalten. Die Teilnehmer fahren mit dem ? ll^r-Zag nach Kiatgtdrück und versammeln am Bahnyo». Ler Lauf geht die Land tu« zur Südstraße, wo sich ein 100- ^«ter-Wettlauf anfchlieftt. Bi« jetzt haben sich 1« Teilnrhmer gemeldet. S« sind für Mmge und Turner besondere Preise au»ge- Auch »in Egrenprei« «st von einem ver- ^stvoll'N Mitglied de» v.retn« gestutel ,?"«n. Am romtag Abend findet ein sicher FamtUen-Avrnd statt, bei dem di« ^«iovtrleiiung vorgenommen werden soll. ^Dresden. Die Internationale Hygiene» Gestellung ist b>» zum 29. Leplemver von "ö7 ul« Personen besuch» winden. Der Rechmanwalt Dr Thieme in Me«- ^e wurde vom hiestgen Landgericht wegen i^rschiagung uno Untreu« zu drei Jahren M Monaten Gefängnt» und 3 Jahren Anrechtsoerlust veru-teilt. D<r Eröffnungs« Schluß beschuldigte den Angeklagten, innerhalb letzten Jahre in Dresden al« Vollstrecker Tchamem« des am 18. Juni 1906 ver« .Svenen Privatmannes Ludwig Schneider zu ^«n Nachteil gehandelt und gleichzeitig al» '»ollmächltgter der Stadt Dresden über die dem Schn«tdersch n Nachlaß der Stadtgr- zugefallrnen rund sechzigtausrnd Mark Nachteil der Stadtgemeinde versügt uno r* Geld zu eigenem Nutzen verbraucht zu "»«N. tr aßgräbch e n. Ein recht betrübender Mücks,all ereignete sich früh auf der Grude ^'.HI in Wirdnttz. Jnfolg« Absturz«» vom ^"uhl erlitt d«r Ard«il«c Saul Damschk« Hohenbocka einen Hchädelbruch. Der iofort herbeigerufene Arzt Dr. Mann aus Bernsdorf konnte nur den eingetretenen Tod H«S bedauernswerten Manne» seststellen. Kamenz. Bei Steinbruchsarbeiten, welche aus dem von der Firma Halbach er worbenen Gebiet am Galgenberge vorgenommen wurden, machte man einen Urnenfund. Ein Tonkrug mit Knochen und Aschenresten, sowie einige Mrfingringe wurden zutage befördert. Leider ist di« jedenfalls au» der heidnischen Wendenzeit stammend« Urne b«im Ausgraben Kark beschädigt. Der Fund soll dem Gebüg«- museum überwiesen werden. Wil« druff. Der verstorben« Böttcher, meister August Rose vermachte der Kirch« 5000 Mark und dem Arauenveretn 8000 Mk. Schandau. Laut Bekanntmachung de» Gebirg«verein« für die Sächsische Schweiz werden die Bootsahrten aus der oberen Schleuse bei Hinterherm»dors Sonntag abend den 8. Oktober für diese« Jahr eingestellt. Oschatz. Tin Schüler de« Oschatzer Seminar« brachte sich durch einen Schuß in die Lunge eine schwere Verletzung bet. Er hatte sich bei der Prüfungsarbeit eine Unehr. lichkeil zu schulden kommen lassen und «hielt nach der den Schülern bekannten Ordnung da für im sittlichen Verhalten die Zensur Sa. Da mit wagt« er nicht vor seinen Vater htnzu- trrten. Seine Tat ist für alle Betriligten unverständlich. Hainichen. Am 28. September feierte der Webermeister Friedrich August Quofig mit feiner Ehefrau das diamantene Ehejubiläum. Freiberg. Durch ein Schadenfeuer wurde in Freiberg der Laden de» Korbmachers Irmscher in Asche gelegt. Der zum Teil bereit« schlafenden Bewohnerschaft war es nur schwer möglich, in» Freie zu gelangen. Preb ' schtor 25 Jahre find verflossen seitdem die Bewirtschaftung des weltberühmten Prebischtort« und de« GrandhotelS und Pension zur Rainwiest, ein Kurort der böhmtschekl Schweiz, in den bewährten Händen de» Herrn A bert und der Frau Anna Meyer ruhen. Großenhain. Ein städtischer Seefisch verkauf ist jetzt auch in Großenhain eingerich tet worden. Jeden Dienstag «erden frische Seefische zum Selbstkostenpreise an die minder bemittelte Einwohnerschaft abgegeben. Bautzen. Mit schweren Brandwunden am rechten Arm wurde gestern der Teichwärter Johann Kloß au» Lippitsch in da» Stadt krankenhaus eingeliefert. Kloß hatte sich beim Teichhüten zum Erwärmen Feuer angezündet und war dann daneben etngeschlasen. Hierbei haben seine Kleider Feuer gefangen, wodurch er insbesondere schwere Brandwunden am rechten Arme erlitten hat. Der Verunglückte ist 31 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Wenafe-en. Da» ist de» Abend» Segen, Und seine stille Lat, Daß Sturm und Kampf sich legen, Wenn seine feuchten Schwingen Htnschatten übern Pfad. Da« hat er vor dem Tage, Daß «r de» Herzens Drang, Daß Sorgen er und Plage Besänftigt still mit mildem, Mi! süßem Schlafgesang. — Daß er mit dichtem Schleier De» Landmanns Pflug umhüllt, Mit stiller Dankesseier Die Hütten und die Herzen, Allüberall erfüllt .... Hile eraenkllSe» vrucksachen liefert preiswert und geschmackvoll ff. Storch ch Alleiniger Inhaber der Buchdruckerei kenn. KUfil«, 0ttenäo«-k-0kriUa Letzte NaArichte«. Der Dampfer „König Friedrich August" von der Homburg-Amerika-Linie, der vorgestern bei Boulongm aus Grund geraten war, ist gestern früh ohne Schaden wieder flott gemacht worden. In Ischl erschoß sich nach einer der „B. Z. am Mittag" zugegangenen Meldung gestern der 70 Jahre alte bayrische Kammerherr Fürst Alfred Wrede, der hier mit seiner Gattin zum Kuraufenthalte wellte. Badeunglück. In dem bekannten dalmatinischen Badeort Ragusa ertrank beim Boden der 41 Jahre alte Hauptmann Friedrich Wolff vom preußischen Kriegsministerlum in Berlin, seine Gattin, und der Intendant Karl Hanak aus Serajewo. Etwas über Seefischkost. Während in England, Holland, Norwegen der frische Seefisch seit langem ein fast un entbehrliches Volksnahrungsmittel ist, ist er in Deutschland verhältnismäßig noch wenig verbreitet, obgleich ein deutscher Hafenplatz, Geestemünde-Bremerhaven, den größten Fischereiverkehr auf dem ganzen Festland hat; die geringe Verbreitung d«r Seefischkost in Deutschland liegt ohne Zweifel zum Teil daran, daß viele Hausfrauen im Binnen lande sich noch nicht recht auf seine Zu bereitung verstehen, und nur ein einfache» Kochen und Braten kennen; es ist ihnen vielfach unbekannt, daß man z. B. Fisch mit Gemüse kochen kann und wie man Fischreste verwelte» soll. Besonder» sei noch bemerkt, daß der Seefisch bei ordentlicher, sachverständiger Zubereitung nicht nur ein wohlschmeckende» Gericht ist, da» von Groß und Klein gern gegessen wird, sondern auch einen sehr hohen Nährwert besitzt. Nach Analysen von Prof. König beträgt der Ei weißgehalt, von dem der Nährwert zum großen Teil abhängt, bei Schellfisch 17 pLt, v-i Kabeljau 1« pTl., bei fettem Rind fleisch 16—17 pCt. Schellfisch und Kabeljau enthalten also rund ebenso viel Eiweiß wie fettes Rindfleisch, sind aber bekanntlich viel billiger. Ein verbreiteter Irrtum ist, daß der Ser- fisch nur im Winter frisch und schön ist. Wer aber einmal in Geestemünde und Bremerhaven eine der täglichen, großen Fischauktionen gesehen hat, auf denen im Durchschnitt täglich 300000 Pfund Fische aus See ankommen, wird sich überzeugt Huben, daß der Fisch im Sommer ebenso frisch ist wie im Winter. Wird doch der Fisch gleich nach dem Fang auf den Fisch- dampsern geschlachtet, sorgfältig ausgenommen mit einem starken Wasserstrahl aus der Dampfpumpe abgespült und dann auf Eis gepackt. Die Fischversandgeschäste verschicken den Fisch ebenfalls auf EiS und die Eisen- bahn - Verwaltung hat besondere Fisch- expeditionen eingerichtet und befördert die Frfche zu Frachtgufiätzen als Eilgut. Es sind also alle Einrichtungen getroffen, um den Fisch auch im Sommer in tadellosem Zustand ins Binnenland zu bringen. Den Haussrauen werden einige Lehren über die Behandlung und Zubereitung des Fisches tm allgemeinen willkommen sein. Wie schon erwähnt, wird der Fisch gleich nach dem Fang geschlachtet. Der Fisch muß also w»e Fleisch aufbewahrt fwerden: trocken und kühl. Es ist ganz falsch, wie manche Hausfrauen noch tun, den frischen Fisch vor der Zubereitung stundenlang zu wässern, mit Solzfisch ist es natürlich etwas anderes. Wer den eigenartigen Seegeruch, der dm Fischen anhaflet, nicht lieben sollte, lege den Fisch vor der Zubereitung eine Viertelstunde, ober nicht länger, in kaltes Wasser, in das man etwas Essig gegeben hat. Der Fisch muß mit Sorgfalt gereinigt werden, was aber weniger Arbeit macht» als manche Haussrau glaubt. Man ent- fernt zuerst die schwarze Haut im Bauch, bürstet dm Fis ü aus und wäscht ihn dann schnell und gründlich in kaltem Wasser aus. Gekochter Seefisch : Man gibt den Fisch mit oder ohne Kopf, aber mit den Flossen in Wasser, dem man nach Geschmack Salz, Essig und Gewürz zugegeben hat, und bringt dies an» Feuer. Sobald das Wasser kocht, nimmt man den Topf vom offenen Feuer und läßt ihn aus dem heißen Herd stehen, bis dir Flossen leicht herausgezogen werden können. Donn ist der Fisch gar und muß herausgenommen werden. Es ist auf alle Fälle verkehrt, wenn man den Fisch weiter koche» läßt, weil dadurch doch nur der Geschmack und die weiße Farbe d«s Fische» leidet. Zum Braten verwendet man alle kleineren Fische. Will man größere braten, so schneidet man sie in reichlich daumenbreite Stücke. Nachdem die Fische gereinigt sind, trocknet man sie mit einem reinen Tuch ab, wendet sie in geschlagenem Ei und Panier mehl oder einfach in Mehl und gibt sie in eine Pfanne mit kochendem Fett. Man muß besonders darauf achten, daß das Fett kocht, wenn der Fisch hineinkommt, und daß es während des Bratens kochend bleibt. Nach mehrfachem Umdrehen ist der Fisch in 5 bi- 10 Minuten, je nach seiner Größe gar; um zu sehen, ob er gar ist, sticht man mit einem Messer in den Fisch und probiert ob da» Fleisch leicht von den Gräten abgeht.