Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 18.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191110182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19111018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19111018
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-18
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 18.10.1911
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
da bei der Erinnerung an das Benehmen des Regierungsrates vielleicht den Eindruck, daß er schön bei der Übergabe des Wechsels um die Fälschung gewußt habe?" „Keineswegs, Herr Präsident. Sein Be nehmen war das eines Mannes, der wohl für den Augenblick in starker Verlegenheit ist, aber sonst ein ganz reines Gewissen hat. Ich möchte meine Hand dafür ins Feuer legen, daß er von der Echtheit der Unterschrift ebenso fest überzeugt war, wie ich selbst." „Einen Schaden haben Sie nicht erlitten, da Ihnen die zwölftausend Mark voll aus gezahlt worden sind?" „Ich hatte den Wechsel an einen meiner Geschäftsfreunde weiter gegeben, und er hat, soviel ich weiß, das Geld erhalten." Der Zeuge wurde entlassen und der Sekretär Krastel statt seiner vor die Schranken gerufen. Er konnte nur über die Unterredung aussagen, die er am Tage vor der Fälligkeit des Wechsels mit dem Regierungsrat gehabt hatte. Die Aufregung, in die Ludwig Gerns- dorff geraten war, als er erfahren, daß das Papier dem Professor Bardow präsentiert werden würde, war ihm seiner Angabe nach allerdings aufgefallen, an die Möglichkeit einer Fälschung aber wollte er trotzdem nicht gedacht haben. „Angeklagter," wandte sich der Vorsitzende an Gernsdorfs, „es wird Ihnen bekannt sein, daß Ihr Vater seiner schweren Krankheit wegen bisher nicht hat vernommen werden können. Der Gerichtshof hat im Einverständnis mit dem Herrn Staatsanwalt auf seine Zeugenaussage Der k>reg um Tripolis. Unter den Vertretern der Großmächte finden Eglich Besprechungen statt mit dem Endziel, möglichst schnell einen Friedensschluß zwischen Italien und der Türkei herbeizuführen. Und wenn man es in Konstantinopel auch nicht «ugeben will, man ist doch herzlich froh, daß sich ein Ausweg aus der peinlichen Lage bietet, sofern nur die Hoffnung bleibt, daß der Sultan sie Oberheit über Tripolis behält. Das aber ist gerade der schwierigste Punkt. Die italieni schen Zeitungen betonen fortgesetzt mit großer Energie, daß ein Protektorat über Tripolis unannehmbar wäre und nur die Angliederung an Italien in Frage kommen kann. Das Mornale d'Jtalia' erklärt, die Anerkennung der, wenn auch nur scheinbaren Oberhoheit des Sultans würde demütigend für Italien in den Augen der Araber sein. Es sei im Gegenteil durchaus notwendig, die Verstimmung zwischen Arabem und Türken zu benutzen, in diesem Augenblick, da die Araber sich den Italienern mit so viel Verstauen ergeben hätten. Jede Rückkehr zu irgendeiner türkischen Ober hoheit würde das italienische Ansehen bei der arabischen Bevölkerung vernichten." In Kon stantinopel wird demgegenüber erklärt, daß man zum Frieden bereit sei, wenn Italien auf die Forderung der bedingungslosen Angliederung verzichtet. Daß unter solchen Umständen die Arbeit der Diplomatie besondere Schwierigkeiten bitet, ist klar. Während aber diese Arbeit mit Eifer in Angriff genommen wird, kommen un bestätigte Gerüchte über teilweise Mobilisierung von Bulgarien und Griechenland. Beide Mächte Haven indessen ihre friedliche Gesinnung nehr- mals betont, und das Austauchen dieser Ge rüchte zerstört nicht den Eindruck, daß diese Erklärungen aus aufrichtiger Gesinnung kamen. Alle Großmächte haben mit größter Entschieden heit erklärt, daß sie mehr denn je das größte Interesse an der Aufrechterhaltung der Ruhe auf dem Balkan haben. Jeder Staat, der diese Ruhe mutwillig stören würde, müßte nicht nur in Osterreich- Ungarn, sondern wohl auch in ganz Europa der ernstesten Zurückweisung begegnen. Europa will den Frieden, es begrüßt mit voller Sym pathie den Beschluß der Türkei, von allen Maßregeln abzusehen, die weitere Verbitterung und noch ernstere Gefahren hätten bringen können. Die Mächte werden und müssen nach dem Einvernehmen miteinander und mit Italien die Anfrage der Türkei, unter welchen Be dingungen der Frieden möglich sei, beantworten. Der Friede ist heute der allgemeine Wunsch und jeder Störenfried würde die Folgen zu verantworten und zu tragen haben. Das tcheint man sich indessen nicht in allen Balkan- staaten klar gemacht zu haben. Denn immer wieder machen die Kreter den Versuch, die augenblickliche Verlegenheit der Türkei zu be nutzen, um die Bereinigung mit Griechenland zu erklären. Und das nicht allein. Trotz aller Friedens- und Neutralitätsversicherungen nimmt in Montenegro die türkenfeindliche Bewegung mit jedem Tage zu. Daß die Lage äußerst ernst ist, zeigt eine Meldung aus Konstantinopel, wonach 17 montenegrinische Soldaten versucht haben, die Grenze zu überschreiten. Die ttirkische Grenzwache feuerte. Im Verlauf des sich entspinnenden Kampfes verloren die Türken zwei Tote und drei Verwundete, die Monte negriner zwölf Tote und Verwundete. — Jn- »wuchen fährt Italien fort, das Land zu be- Men. Es sind abermals 15 000 Mann in Tripolis gelandet worden. Trotz des Befehls der türkischen Regierung, bis zum Äußersten Widerstand zu leisten, soll der türkische Ober befehlshaber Munir-PaW, der die Truppen der Tripolis befehligt, die Absicht haben, zu kapitulieren. Die Einwohner von Tripolis haben bis jetzt 3250 Gewehre ausgetiesert. Die italienische Regieung zahlt für jedes Gewehr 10 Lira. Die Moscheen wurden wi.wer- «öffnet. Die Zahl der türkischen Truppen, die zwei Tagereisen von Tripolis entfernt sein sollen, wird jetzt auf 2000 angegeben. Aus gehungerte Araber griffen die Türken an, um ihnen Lebensmittel abzunehmen. Sie wurden aber blutig zurückgeschlagen. Tripolis und Cyrenaika sollen als italienische Provinzen ver waltet werden. Bis für die Verwaltung alle Maßregeln durchgeführt sind, will Italien, nach einer halbamtlichen Erklärung, keinen Waffen stillstand schließen und nicht in Friedens verhandlungen einsteten. In Konstantinopel hofft man noch immer auf das Wunderbare, daß nämlich England, das seinen Einfluß im Mittelmeer durch Italien bedroht sieht, ein Machtwort spricht, und so der bedrängten Türkei zu Hilfe kommt. Diese Hoffnung ist indes trügerisch. Man wird Tripolis den Italienern überlassen müssen und dafür einige Millionen einstecken. politilcke Kunälckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm wird am 18. d. Mts. gelegentlich seines Aufenthalts in Aachen zur Besichtigung der Kirchenschätze einige Zeit in Kornelimünster sich aufhalten und dann über Rötgen und Gemünd nach Bonn weiterfahren. *Das von mehreren Blättern verbreitete Gerücht, Reichskanzler v. Bethman n-H o l l- weg sei ernstlich erkrankt, entspricht nicht den Tatsachen. Der Kanzler erstellt sich im Gegen teil des besten Wohlseins. *Jm Bundesrat wurde der Vorlage bett. ein Abkommen mit Belgien über den Ver kehr mit Branntwein an der deutsch-belgischen Grenze, dem Entwürfe eines Schutztruppen gesetzes und der Vorlage betr. eine Denkschrift zum Handels- und Schiffahrts vertrage mit Japan die Zustimmung erteilt. Frankreich. * Infolge des Explosionsunglücks auf dem Panzerkreuzer „Liberts", dem mehr als 150 Menschen zum Opfer fielen, verfügte der Marine minister Delcasse, daß in Zukunft die Kriegsschiffe nur Pulver führen dürfen, das noch nicht vier Jahre alt ist. Mit der Aus führung dieser Verfügung wird man sofort be ginnen und nach und nach damit fortsahren. Die Magazine werden das Pulver der Kriegs schiffe, das vor 1908 hergestellt ist, aufnehmen und aus ihren Vorräten ersetzen. England. * Der Kriegsminister Haldane hielt eine sehr bemerkenswerte Rede, in der er sagte: „Wir haben eine Krisis durchgemacht, die in der auswärtigen Politik ohnegleichen da steht. Möchten wir doch nicht andre Nationen kritisieren, sondern ihr Vorgehen mit Teilnahme verfolgen. Wir sind die ersten auf dem Plane gewesen und haben große Teile des bewohn baren Erdballs erobert. Da Deutschland und Italien um hundert Jahre zu spät entstanden sind, hatten sie nicht dieselben Vorteile wie wir. Wenn sie den Wunsch gehabt haben, sich aus zubreiten, so war es ihre Sache, darüber zu urteilen. Wir waren geneigt, in unserm Urteil über die Schwierigkeiten andrer Nationen ziemlich engherzig zu sein. Doch bleibt die Tatsache bestehen, daß wir auf Mittel für unsre eigene Sicherheit bedacht sein müssen, und daß wir berechtigt sind, an unsre eigenen Interessen zu denken." Zum ersten Male wird von einem englischen Minister anerkannt, daß England in seinem Urteil über das Ausbreitungsverhältnis andrer Mächte engherzig war. Hoffentlich richtet man sich für die Zukunft danach. Portugal. * Durch die Drohung der portugiesischen Regierung mit Enthüllungen über angeblich staatsgefährliche Beziehungen der vertriebenen Königsfamilie zu fremden Mächten ist die Königin Amelie veranlaßt worden, aus ihrer bisher beobachteten Zurück haltung herauszutretcn. Sie läßt durch ihre Pariser Freunde öffentlich erklären, daß sie nie- mals Veit Schaden, sondern immer das Wohl Portugals bei ihren ^orrefponoenzen im Auge aehabl babe. — Von dem Diffianü der Mon- O Kindesliebe. 11^ Roman von Rolf Cormans. August Wormser war es, der dem Geheimen Regierungsrat Ludwig Gemsdorff den auf zwölstausend Mark lautenden und von seinem Sohne ausgestellten Wechsel für zehntausend Mark abgekauft hatte — auf dringendes Bitten des Geldbedürftigen und aus reiner Menschen freundlichkeit, wie er sagte, da er zur Be schaffung der Summe einige Wertpapiere mit beträchtlichem Verlust hatte veräußern müssen, so daß von einem Gewinn aus dem Geschäfte kaum die Rede sein könne. Den Angeklagten sah er heute zum erstenmal, und die Schilde rung, die er von seinem Verkehr mit dem Regierungsrat entwarf, stimmte in allen Stücken mit dem Bericht überein, den Walter Gemsdorff aus dem Munde seines Vaters empfangen. „Als Ihnen der Geheimrat nach seiner ersten Anweisung den Wechsel mit dem Akzept des Professors Bardow überbrachte," fragte der Dor- sitzende, „schöpften Sie gar keinen Verdacht. Und hielten Sie es nicht für geboten, sich von dem Professor die Echtheit der Namenszeichnung be stätigen zu lasten?" „Wie hätte ich auf den Gedanken einer Fälschung verfallen können, Herr Präsident? Und außerdem mußte ich dem Geheimrat mein Ehrenwort geben, die ganze Sache äußerst diskret zu behandeln." „Als Sie dann erfuhren, daß hier ein Ver brechen begangen worden war, gewannen Sie archisten ist es füll geworden. Es scheint, als ob der Anschlag gegen die Republik — für diesmal wenigstens — tatsächlich mißglückt sei. Asien. "Der chinesische Kriegsminister Jingtschang, der frühere Botschafter in Berlin, hat den Ober befehl über die gegen die Aufrührer in Wutschang entsandten Truppen übernommen. Es sind jetzt im ganzen 46 000 Mann Truppen aufgeboten, von denen man hofft, daß sie die Revolution niederschlagen werden. Auf dem das Unruhegebiet durchfließenden Jangtsekiang sind 12 fremde Kriegsschiffe, darunter auch ein deutsches Kanonenboot, zum Schutze der Fremden eingetroffen. Japan. *Die japanische Regierung hat eine Denkschrift veröffentlicht, in der sie ihre neue große Forderung für die Marine rechtfertigt. Es heißt darin u. a., es habe sich unzweiselhäft herausgestellt, daß der Friede auf dem Stillen Ozean, wie auch in Asien die beste Gewähr in einer starken Rüstung aller Betei ligten habe. Der ^letternick-Pro2el). Berlin hat wieder einmal einen aufsehen erregenden Prozeß gehabt, der zwei Wochen lang die Öffentlichkeit in Atem hielt. Vor den Schranken des Gerichts stand der 25 jährige Graf Giesbert Wolff-Metternich, der Neffe des deutschen Bot schafters in London, unter der Beschuldigung, eine Anzahl von Kreditschwindeleien verübt zu haben. Die Ve>Handlung bot ein trübes Bild aus jener Welt, in der man sich nicht langweilt: Damen aus der Welt und Halbwelt neben. biederen Geschäftsleuten und Wechselschiebern. Das Drama ist nun zu Ende. Der Angeklagte wurde in drei Fällen des Betruges ichuldig erachtet. Er erhielt eine Strafe von neun Monaten Gefängnis. Sechs Monate wurden als durch die erlittene Untersuchungshaft, die nahezu ein Jahr währte, verbüßt erachtet. Die Kosten des Verfahrens wurden, soweit Frei sprechung erfolgte, der Staatskasse auferlegt. Interessant ist die Begründung, die der Gerichtshof dem Urteil gegeben hat. Sie lautet folgendermaßen: Um zu einer Beurteilung über die Frage zu kommen: Hat sich der Angeklagte eines Betruges schuldig gemacht? muß man prüfen, was an Tatsachen erwiesen ist, was für einen Charakter und welche Lebensanschauungen der Angeklagte hat. Beginnen wir mit der Lebenserfahrung, der Lebens- und der gesell schaftlichen Stellung des Angeklagten. Schon in seiner Jugend hat er seinem Vater Sorge und Kummer gemacht. Er hat bereits auf der Schule Schulden gemacht, er mußte mehrmals das Gymnasium wechseln und hat dann auch einen Selbstmordversuch unternommen, so daß sich der Vater genötigt sah, ihn nach Amerika zu schicken. Hier hielt er sich nur kurze Zeit auf und kehrte bald wieder nach Deutschland zurück. Es kam wieder zu Streitigkeiten zwischen Vater und Sohn und der alte Graf schickte ihn nach einem Jahr wieder nach Amerika. Diesmal gab er ihm etwa viertausend Mark Geld mit, damit er sich drüben eine Existenz gründen tonne. Aber das Geld war bald verbraucht und neue Schulden wurden gemacht. Als der Angeklagte jetzt wieder nach Deutschland zurückkehrte, wies ihm sein Vater die Tür. Er setzte ihm die Summe von monatlich dreißig Mark aus, von der er sich sagen mußte, daß sie nicht ausreichte, um dem Angeklagten genügend Mittel zu gewähren. Die 30 Mark sollten anscheinend dazu dienen, damit der Angeklagte sich wenigstens eine Wohnung halten konnte. Nach kurzem Aufenthalt in Frankfurt a. M. kam dann der Angeklagte mit einem Schwindler, der ihm versprochen hatte, ihm eine Stellung zu besorgen, nach Berlin. Er hatte nichts und tat nichts. Er lebte drauf los und machte Schulden. Er erhielt überall Kredit lediglich seines Namens halber. Er schaffte sich, um Kredite zu erhalten, ein Automobil an, und dazu kam dann noch ein Reitpferd. Er machte große Schulden beim Schuhmacher, beim Schneider, kaufte sich eine goldene Uhr, machte wertvolle Geschenke, kaufte seltene Rosensträuße zu den teuersten Preisen und verbrachte verzichtet, weil Sie in der Voruntersuchung, wie auch heute, auf das bestimmteste erklärt haben, daß ihm von der durch Sie begangenen Fäl schung nichts bekannt gewesen sei. Halten Sie diese Behauptung noch immer aufrecht?" Fest und bestimmt, ohne das leiseste Zögern, erfolgte die Antwort in einem kurzen, vernehm lichen: „Ja!" „Nun, wie wollen Sie denn die eifrigen Bemühungen Ihres Vaters erklären, den Wechsel noch vor dem Fälligkeitstermin einzulösen." „Das zu erklären, habe ich keine Veran lassung." „Sie selbst haben von den zehntausend Mark, die auf den gefälschten Wechsel erlangt wurden, nichts erhalten?" Nein!" Auch der zweite Zeuge war bereits durch einen Wink verabschiedet worden, und nun erhob sich der Staatsanwalt zur Begründung seines Anttages. Er war ein guter Redner mit scharfer, durchdringender Stimme, die seine Worte nur noch härter und unbarmherziger machte. Die Tat des Angeklagten erschien ihm als ein Verbrechen, das notwendig mit der vollen Schwere des Gesetzes geahndet werden müsse, als eine Handlung bodenlosen Leichtsinns und als ein Merkmal niedrigster Gesinnung. Denn derselbe Professor Bardow, dessen Namen er auf eine so schändliche Weise mißbraucht, war ihm seit Jahren ein väterlicher Freund, ein hoch herziger Gönner und Förderer gewesen. Ihm allein hatte er seine verhältnismäßig schnelle Karriere und seine geachtete Stellung in der ärztlichen Welt zu verdanken. Und wenn es Vas ' Die ho deS deutsck Deutschland Von , Reiche K j« dieser Teu M in Grün! Kartoffeb reichliche ( verzeichnen r ''Nem Scheff 'Nehr Scheffei Mich mehrer besten verlad X In dl M dem Fe ^Urde nach ! jMbtierbude flaubtiere in d dem auf Phöben tat ' Mers hervo "ttantrat und eben noch : dem Preise, auf Marok Haltung beg Frankreich keine Begei Freunde. ! Grolls und darum, daß durch den 3 bezahlen so! daß das mc Vertrage en Frankreich t Dagegen vc nächtelang in den teuersten Nachtlokalen vo« Berlin. Er gab, wie es sich herausgestellt hah in einer Nacht doppelt so viel aus, wie eine Arbeiterfamilie für den ganzen Monat zu lebe« hat. Er wendete in durchaus leichtfertiger Weise alle Mittel an, um sich das Geld zu seinem Lebensunterhalt zu verschaffen. Er setzle sich mit allen möglichen Leuten in Verbindung, unterschrieb Wechsel, für die er nur einen ge- ringen Beirag der schuldig gewordenen Summe erhielt. Um ein Darlehn von 2000 Mark zu er halten, übernahm er Anteile von einer Teppich' sabrik in der Höhe von 50 000 Mark. Es fragt sich nun: Hatte er wirklich Aussichten, seine Schulden in absehbarer Zeit zu bezahlen ? Ter Angeklagte sagte: er hätte Aussicht gehabt, ncch zwei Jahren in den Besitz eines größeren Zu- ichusses von seinem Vater zu kommen. Biel- leicht hätte er diesen Zuschuß bekommen, wenn er gearbeitet und sich als fleißiger Mensch ge zeigt hätte. Aber es war nicht zu erwarten, daß sein Vater ihm einen größeren Zuschuß geben würde. Die späteren Vorgänge haben das auch bestätigt. Der Angeklagte hatte ferner verschiedene Heiratspläne. Es fragt sich nun, ob er dadurch die Aussicht haben konnte, z« Geld zu kommen. In Berlin ist ihm dies ein Jahr lang nicht geglückt. In Wien hat er später eine Frau geheiratet, die ihm Geldmittel zur Verfügung stellte. Er mußte aus Berlin fort, weil er sich wegen seiner Schulden nicht mehr halten konnte. Tatsächlich konnten alle seine Heiratspläne ihm keinen Grund geben, sich für kreditwürdig zu halten. Denn über einen Briefwechsel hinaus ist es nirgends gekommen, außer in dem Falle mit Frau Dolly Pmkus. Die Beweisaufnahme hat allerdings ergeben, daß er Aussicht hatte, Frau Dolly Pinkus ldie Tochter der Frau Wertheim, die den Angeklagte« in einem früheren Prozeß schwer belastet halte!) zu heiraten, zum mindesten konnte er sich em- bilden, daß er sie heiraten werde. In alle« Fällen, in denen er Schulden machte, wußte er nicht, ob er diese Schulden zu dem bestimmte« Termin zahlen konnte. Wenn der Angeklagte auch nicht die Absicht gehabt hat, sei«* Gläubiger zu schädigen, so mußte er doch das Bewußtsein haben, daß sie durch ihn geschädigt werden konnten, und das genügt zum Merkmal des Betruges. Dies Moment würde aus alle Fälle zutreffend sein. Das genügt aber «och nicht, um alle Tatbestandsmerkmale des Bf' lruges zu ersüllen. Denn der Angeklagte mW sich auch einen rechtswidrigen Vermögensvorteil verschafft haben. Das Gericht nimmt an, dW er es getan hat. Es tritt aber noch weiter hinzu, daß er den Geschädigten falsche Vor spiegelungen gemacht und in ihnen einen Irrtum unterhalten hat. Das Gericht geht nicht i« weit wie die Anklage, daß es annimmt, daß dec Angeklagte über seine ungünstigen VerwägeW- Verhältnisse nichts gesagt habe. Das Gericht nimmt vielmehr an, daß er falsche Angabe« über sein Vermögen gemacht hat. Weil das aber nicht in allen Fällen zutrifft, so ist de" größte Teil der Anklagejälle weggesalle«. Anders steht es bei drei Fällen. In diese« Fällen hat der Angeklagte falsche Vorspiel«' langen gemacht und Leute geschädigt. Es wurde daher wie oben erkannt. Der Augeklagle der während der Verhandlung ein selbstsicheres Wesen zur Schau getragen halte, brach zusammen. Und nur eines quälte ihn in diesem AugeniM sein Grafenlitel war mit einem Makel behaftet. „Der Name mußte verurteilt werden I" ries ec verzweifelt dem Gerichtshof entgegen. „H«" ich es nicht schon vor vier Wochen gesagt? Dec Graf Metternich mußte verdonnert werden I Vorspiegelung falscher Tatsachen?! — Das A zum Lachen t — Das ist die Gerechtigkeit euiee königlich preußischen Gerichtshofes I" — Nur m« Mühe vermochten ihn seine Gattin und sei«'' Verteidiger zu beruhigen. Gräfin Metternich reichte ihrem Manne die Hand hinüber. Und es war die passende Schlußszene zu diesem merk würdigen Drama, als der Graf die Hano seiner Gattin küßte, die in goldbesetzter schwarzseidener Robe vor ihm stand. — Mit gellender Siu»«" erklärt der Graf, er werde Berufung einlegs«. Seine Haft dauert sort, da er auch in b" Spieler-Affäre des „Baron" Korff-König ver wickelt ist, dessen Verhaftung bisher nicht gelanS- in dem vor Cambon ur nicht vorkor hin, daß vo Handels eig kann, da ja Erledigung Darüber schi Blatt: „He Wächter bw nennen, dal Deutschen R nehmen, das ' nicht so lang geschloffenen nicht, weil d schon verschi' haben noch ! zum Begau Kreisen, die Überzeugung 'n dem einei Der.Figaro' Best licht allzu kl Negierung k dflichtet, den lands durch zu bezahlen, 'm unklaren bflichtuug zu Mehren sich l flanzöstscheu beschaffen sei Wnisterknfis Botteils löse sicher, daß - Mnte, im c Hoffnung, d, lud öffentliä werden, notr Der.Gaulois Zurückziehung bg es der 3 Berhandlunge Men den N Walter Ge Menden Re M zuletzt, l xerantwortung MdowS' Tod, ?er die Stil ^«ar gefahren. ?Dg finster r was in igelte fickt in Mit leiser ..ivegnng nie Sieveki stand in W Musgesagt, ?b seine schwc N Verhandln r'onten günr "tte sich nicht Mücklichen F Uers aufdri N auch die U vermochte zu deutelt seicht noch Laugung der ^r auch dazu t?ku wenig ^«schlich keit d Und Sievek Z ihr Herz zu ? einen langj ^»erwies auf Uns und schi ^stüge seines auf der einen Seite begreiflich erscheine, daß der Angeklagte in klnger Berechnung gerade de« Namen dieses Mannes gewählt, von dem er im Falle einer Entdeckung eher als von irgend einem andern Verzeihung und Verschwiegenheit erhoffen konnte, so müße doch gerade diese, ge wissenlose Spekulation auf die Großmut eines edlen Menschen als erschwerender Umstand >« Bettacht gezogen werden. , „Es ist in der Voruntersuchung festgestel» worden und auch bei der heutigen Verhandln«!! zur Sprache gekommen," schloß der öffentlich* Ankläger mit erhobener Stimme seine Neve, „daß Professors Bardows plötzlicher Tod ein* unmittelbare Folge der furchtbaren ErregüNst gewesen sei, in die das Geständnis des Angeklagten ihn versetzt hatte. Der treu liche Mann, um dessen Genesung vm* Hunderte in Liebe und Verehrung s«'" Himmel flehten, bezahlte den Jrr!»m> der ihn sein Vertrauen an einen Unwürdige« hatte verschwenden lassen, mit seinem Lebe«. Vor dem irdischen Richter freilich kann der Angeklagte für den von ihm verschuldeten To« seines Wohltäters nicht zur Veranttvottung g*' zogen werden. Aber ich bin der Meinung, hall diese verhängnisvolle Wirkung seiner Tat u>» auch der letzten Sympathien berauben muß. d'* man ihm aus irgend welchen Gründen vielleicht noch bewahrt haben könnte. Niemals Hal e>« Verbrecher geringeren Anspruch auf Mitleid mm Milde gehabt, als er, und ich zögere deslM nicht, seine Verurteilung zu einer verhältnis mäßig hohen Strafe, nämlich zu drei Jahre» Zuchthaus zu beantragen."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)