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Melis dar, mt betrüg! ern Zucker- Pfennig pro was teurer auffallende 'tikel Zncker )ße Trocken es mit sich nüber einer Üner Zucker h Schätzung is höchstens )en. Dieser zsunterschied ; auch noch ug auf die Silben laste« gut ernte«, schlecht zu i. Obgleich nssteigerulig stallende Er- r Verbrauch den Jahre« > 31. August brauch von nd derselbe nen Zentner tz stellt sich ies Verhält- m noch ab- lloninlernte« em England oerden. G r. Bei den ft man für uren beite« gemahlenen il diese >m ie Raffinade mischen Fa- zenl Zucker« e. rarticrungs- ungen wird hnell vorge- n sich all er, daß sich ährung von elder über« ig auf Aus« igen wurde« 'esse daraus sverwaltung 'wiesen, für äden Sorge n, daß dis n den Ab« Entschädi- Zahlung ze ugten Land« : zu zahlen r Beziehung ergeber und ! Landwine endlich mal Äche schnell m die zur die früher , Klage ge« >g last nir n Wünsche« orven, daß ), die früher m und An is vier Mo litor gestellt ung dürfen listen wieder ingen, wen» düngen und nes amcrila- i mochte. mit solchen andern Ke- persönliche« ug für Sie- Veranlassung, rlange nicht, wechsel aus« en frei, nach n; die An« Umstände» Umstände»! ildigen, da« ianfechlbarc» wohl, was nicht mehr dadurch zwar st entzöge» n den senk sein Mit-, nigstens aut zu habe», sie es ohne richt erst Z» w mit einer chnen habe nden, rosige» isend gegen- zu fürchte»-, whlgemenüe danke Ihne» vollkomm'» in gar nicht .Ane Schultragödie in Magdeburg, "j beklagenswerter Vorfall, der wieder der Mngspunkt zahlreicher Debatten in Erzieher- Mlternkreisen werden dürfte, hat sich in ^Osburg ereignet. Der sechzehnjährige Real- Masiast Koch drang in die Wohnung des Mehrers Ismer und machte dem Lehrer heftige Haltungen wegen einer schlechten Zensur. Im M des erregten Gesprächs zog Koch plötzlich M Sieben-Millimeter-Revolver hervor und gab Mere Schüsse auf den Lehrer ab, von denen A die Lunge verletzte. Dann schoß er sich ?»in den Mund. Als Angehörige des Ober- Mrs herbeieilten, versuchte der Attentäter sich Pulsadern zu öffnen, wurde aber daran ge- Mit. Er und sein Opfer sind schwer verletzt ^Krankenhaus gebracht worden. Die Tat Von Mak unä fern. Mir Sturmschäden in der Nordsee. >hdcm viele unterbrochene Verbindungen M hergestellt worden sind, bekommt man 'allmählich ein Bild der Verheerungen, die ^Eturm vor einigen Tagen an der Nordsee- Ek, und besonders in Holland, angerichtet hat. 's der Küste des Meeresarmes, der die Grenze Wen den Provinzen Südholland und See- bildet, scheiterten allein 45 Dampfschiffs, Mvper und mit Dsuiichland und Belgien Mrende Rheinkähne. Die Beiatzungen dieser Schiffe sind fast sämtlich umgekommen. Bei '««bergen wurden achiundzwanzig Leichen Spilit, darunter fand man die Leiche einer 'Esr, die ihr Kind an ihre Brust festgebunden Id. ßreisverteilung auf der Turmer Welt- ^strllung. Das Oberste Preisgericht der ^nationalen Industrie- und Gewerbe-Aus- Mg Turin 1911 hat seine Arbeiten beendet. D Ergebnis ist für die deutsche Industrie glänzend. Es wurde erreicht durch s hervorragenden Eigenschaften und Vor- der deutschen Erzeugnisse, die die ?rn Nationen auf gleichen Gebieten in den Men stellten. Von 857 deutschen Aus- M hatten sich 38 außer Wettbewerb stellen An die sonach 819 Beurteilten sielen Mroße Preise, 130 Ehrendiplome, 172 goldene Willen, 89 silberne Medaillen, 23 bronzene Millen, 9 ehrenvolle Erwähnungen, zusammen ».Auszeichnungen. Ferner wurden Mit- Mcrn deutscher Aussteller zuerkannt, so: V Ehrendivlome, 233 goldene Medaillen, E silberne Medaillen, 180 bronzene Medaillen, ehrenvolle Erwähnungen, zusammen 772 Zeichnungen. Endlich sind 25 deutsche Menstdiplome für hervorragende Bemühungen Mas Zustandekommen der Ausstellung und W künstlerischen Aufbau verliehen worden. Wesamt entfallen somit auf Deutschland 1628 Zeichnungen. A jungen Menschen ist allen Personen, die , kennen, ein Rätsel. Der Schüler war im N-vsischsn, das Oberlehrer Ismer unter- Mie, mittelmäßig und litt stark darunter. M eine gewisse Aufsässigkeit gegen diesen Mr verschlechterte er dazu noch seine Note getragen. Dies alles verbitterte ihn, doch N nichts darauf hin, daß er an einen MNmord oder gar an einen blutigen Racheakt M- Dieser Tage allerdings soll er, als er / .einem Schülerselbstmord in Dessau hörte, Mert haben, dies sei der beste Ausweg. — H der einen Darstellung soll er sofort den Mver gezogen haben, als er die Wohnung glaubwürdiger aber erscheint es, daß er " 'A Laufe des Gespräches die Schüsse auf " Lehrer abgab. ^Htig genug verfahren. Am Ende muß ich Geld ja doch bekommen, wenn es noch M Gerechtigkeit in der Welt gibt. Was raten M mir also zu tun?" »Ich rate Ihnen vor allem, den gefälschten ^4sel an die zuständige Staatsanwaltschaft ^»ngen zu lassen — am besten gleich jetzt und die Vermittlung der hiesigen Polizei, sind Sie sicher, daß er in die rechten Mde kommt und daß keine Zeit verloren geht. Ach ich werde meine Anzeige unverzüglich er- i »Ja, ja, das ist der richtige Weg. Ich AW Ihnen noch einmal, mein Herr I Aber «in — wenn es nun doch ein Irrtum wäre?" 5 »Es ist kein Irrtum — ich stehe Ihnen MNlich dafür ein. Ich bin der praktische M Doktor Gustav Reifferscheidt und ermächtige M sich auf mich als auf Ihren Gewährs- M» zu beziehen. — Nun aber kann ich mich Mn zu meinem Bedauern nicht länger zur Wägung stellen. Guten Morgen!" -.Herr Strehsow schien zwar noch mancherlei dem Herzen zu haben; aber es fehlte ihm Mm energischen Doktor gegenüber an Mut, MN herauszukommen, und er zog sich unter verholten Verbeugungen zurück. ^»Eine verwünschte Geschichte!" sagte er vor Mw, als er langsam die Treppe hinabging. Minen ganzen Profit wollte ich ein büßen, M ich diese dumme Anzeige nicht zu machen Me. Wer was soll ich tun ? Der Mensch M rein darauf versessen, diesen Gernsdorfs «erderben zu bringen." , X Der letzte Turmwächter. Selbstmord Me der 7ojährige Turmwächter von der MbPaui-Kirche in Liegnitz, August Schmidt, M er sich in seiner Tvrmerwohnung er- M. Der Lebensmüde war ein alter Kriegs- Mn, der vor drei Jahren seine goldene 'Mit feierte und eine glückliche Ehe führte. Grund zu der Tat ist in Schwermut zu M- Da das Amt eines Turmwächters Mem alten Turm der Pet'r - Paul - Kirche W der vielen Feuermelder und der elek- M Weckvorrichtung für die Feuerwehr schon EtZeil nicht mehr notwendig war, tollte es nur noch io lange bsibehalteu werden, als der Tunnwächter Schmidt, der seit dem Jahre 1873 als solcher tät-g war, das Amt noch aus- führm konnte. Nun ist auch der letzte Turm- Wächter zur letzten Ruhe eingsaang^n. Die Leichenfeier für die Opfer der „ZiberM"-Katastrophe. In Toulon haben in Gegenwart des Präsidenten der Revublik, der Minister, zahlreicher Vertreter des Heeres nnd der Flotte, sowie der fremden Marine- attachss die Leichenfeierlichkesten für dis bei der Katastrophe der „Libertö" umgekommensn See leute stattgefunden. 24 Geschütze, deren Rohre abgenommen waren, trugen je sieben Särge mit den Leichen der bisher erkannten 168 Opfer, unter denen sich drei Offiziere befinden. schen Provinz Settsu gekentert. Alle sind er trunken. I-uMcbiffakN. — Der Ballon „Radetzky" des Wiener Aeroklubs, der in Innsbruck anfgsstiegen war, überflog die Nordkette und das Karwsndel- gebirge und landete nach glücklicher Fahrt mitten im Dorfe AKenkirch in der Nähe des Acheniees vor einem Wirtshause. — Während eines Fluges von Eindeckern russischer Bauart auf dem Petersburger Militär flugplatz stürzte der Sieger im Fernflug Peters burg-Moskau Wassiljew aus 20 Meter Höhe Mäer aus Tripolis. DaS nocdafrikanische Land, um dessen Besitz in unsern Tagen Italiener und Türken kämpfen, hat sich bisher seine orientalische Abgeschlossenheit voll er halten In Tripolis findet man heute noch jenen romantischen Zauber, der in den von Europäern be setzten Nachbarländern immer mehr von der modernen Kultur de» Abendlandes verdrängt wird. Die Küstenstädte mit ihren alten, malerischen, aber schlecht bewaffneten Forts, mit ihren engen, von dem bunten Treiben orientalischer Hafenplätze durchbrausten Straßen, grenzen an einen schmalen Die Toten, deren Persönlichkeit noch nicht fest- gestellt ist, werden später beerdigt werden. Unter den zahlreichen Kranzspenden befand sich auch der aus Chrysanthemen gebundene Kranz Kaiser Wilhelms. Milchnot in Paris. In Paris ist eine Milchnot ausgebrochen, die zwar schon lange vorauszusehen war, die aber die Bevölkerung, namentlich in gewissen Bezirken, sehr empfind lich trifft, sotvie die öffentlichen Gesundheitsver hältnisse gefährdet. Nur ein Fünftel des täg lichen Milchbedarfs von 1100 000 Liter tonnte in den letzten Tagen durch Zufuhr gedeckt werden, und die Lage droht sich weiter zu ver schlimmern. Die Dürre, die Futternot und die Maul- und Klauenseuche haben in -erster Linie den Notstand verschuldet. Siebzehn Japanerinnen ertrunken. Ein Boot mit siebzehn jungen Japanerinnen, die i Wasserlilien suchten, ist beiHiogo in derjapani- j Streifen fruchtbaren, mit Palmenhainen und Ol» Pflanzungen bedeckten Landes. Dahinter kommt dann die Wüste in ihrer einsamen Pracht. Während in den Städten neben den Eingeborenen auch Europäer, Türken und Juden wohnen, gehört das Innere ganz den arabischen Stämmen, die hier die ursprüngliche Berberdevölkernng ganz in sich ausge nommen haben. Diese Stämme leben ganz das einfache und romantische Beduinenleben, das ihre Vorväter geführt haben. herab. Sein Flugzeug wurde zertrümmert. Wassiljew selbst erlitt einen Beinbruch und eine Verletzung im Rücken. Gericktskalle. 88 Berlin. DaS Oberverwaltungsgericht hat eine Entscheidung gefällt, die für Hausbesitzer und Gemeinden von großer Tragweite ist. In Heeren ist eine Gebührenordnung für die Benutzung der Kanalisationsaniage ergangen, die u. a. auch die Vorschrift enthält, daß die Gebühr für Gewerbe treibende mit Rücksicht auf die Gewerbesteuer be rechnet werden soll. Nach fruchtlosem Einspruch erhoben K. und Gen. Klage im Aerwaltungsstreü- verfahren und wurden schließlich vom Oberverwal- luNgsgorichl irsigesprochen, weil eine Gebührenordnung md der erwähnten Vorschrift ungültig sei. In der Begründung wurde u.- a. ausgeführt: Gebühren sollen nach dem Kommunalabgabmgssetz im voraus naq jcsteu Normen nnd Sätzen bestimmt werden; Werden muß. tttb. Gemeinnütziges. Reine, unverfälschte Schokolade muß sich vollständig, ohne Bodensatz, auskochen. Sie darf beim Kochen keinen Kleister bilden nnd keine Fettaugen nbsetzen. Schokolade, die sincn unangenehmen Käsegeruch entwickelt, enthält zu gesetztes Fett, das ranzig geworden ist. Das Rosten der Stahlfedern ver meidet man, wenn mau die gebrauchten Federn jedesmal sauber abwischt. buntes Allerlei. H Prämien für Löwenjäger in Deutsch- Südwestafrika. Für den Abschuß und das ' Einfangen von Löwen in Deutsch-Südwestafrika hat der Landesrat der Kolonie für das kommende Etatsjahr die deutsche Reichsregierung um Ein stellung einer größeren Summe in den Etat gebeten. In neuerer Zeit hat die Löwenplage in der Kolonie wieder unheimlich überhand genommen, namentlich in den Bezirken Groot- fontein, Omaruru und Outjo. Die Löwen kommen hier bis in dis Nähe der Ansiedelungen ' und bilden eine große Gefahr für Menschen und Vieh. Schwarze sind mehrfach von ihnen überfallen und fortgeschleppt worden. Da selbst bei Bewilligung der Mittel durch den Reichs- tag die Überweisung längere Zeit in Anspruch nehmen wird, so haben die Bezirksräte vor läufig aus VerbandSmitteln Prämien auS- Mkrol*kopilcke Untersuchung von MutLbolr. (Nachdruck verdaten.) Noch vor nicht allzu langer Zeit geschah die Auswahl von Nutzholz ausschließlich nach seinem Aussehen. Durchmesser und Länge des Stammes, Glätte der Maser, in manche» Fällen auch das Gewicht, — diese Momente genügten zur Festsetzung seines Handelswertes und seines Verwendbarkeitsbereiches. Weil damals der Transport meist nicht so leicht war, wie jetzt, bediente man sich der Hölzer aus be nachbarten Wäldern ohne Rücksicht aus ihre Eigenschaften. Gegenwärtig liegt diese Sachs wesentlich anders. Der Holzverbrauch ist ge stiegen und die lokale Produktion hat nachge lassen. Darum muß jetzt Nutzholz verschiedenster Art von vielen mehr oder minder entfernten Ursprungsorten hergeholt und transportiert werden. Überdies beanspruchen die mannig fachen Industrien der Jetztzeit eine ebenso große Mannigfalligkeit des von ihnen verwendeten Holzes. Für einen bestimmten Zweck wird Härte erfordert, für einen andern Elastizität, ein dritter wiederum verlangt leicbte Be- arbeitungsfähigkeit oder Widerstandskraft gegen äußere Einwirkungen. Es ist klar, daß man für einen Schirmariff nicht die gleiche Holzart und Qualität anwenden kann, wie für eine Faßdaube oder ein Billardaneue. Zuerst be diente man sich zu genauer Prüfung der Holz struktur einer Lupe, die sich aber bald als un zulänglich erwies. Jetzt wendet man das Mikroskop an, um eine Holzprobe in Längs und Querschnitten genau zu untersuchen und ihre Eignung für bestimmte Zwecke einwand frei sestzustellen. Für Bauholz z. B. sind fein körnige, dickwandige Zellen ihrer Festigkeit und Widerstandsfähigkeit wegen dringend erforder lich, während Holz mit stark stärkemehlhaltigen, dünnwandigen Zellen andern Zwecken zugesührt eine Berückst k-ü um« von iwbmrt>8!en Versawm sei nichc anSge-chlolsen. Die ribürbwe Roch nünum bestehe llch zwar « iwt ortt die Anaemessenbeit, Wahl ebee- auf die Recksiwäß'-ckeit der Gebühr und datier auch darauf, ob sie sich als eine absolut im- geeigneie nnd darum willkürliche darsieile. Die Gewerbesteuer und die Frontlänge seien nicht als geeigneter Maßstab anzusehm; es fehle hier an einem Zusammenhang mit der Benutzung der An lage. Partbcsitzer und Gewerbetreibende, die di« Kanalisationsaniage nur in geringem Umfange be nutzen, hätten sonst mehr zu zahlen als Besitzer von Mietskasernen, die die Anlage in erheblichem Um fange gebrauchen. 5. Die übergroße Arbeitslast, die auf seinen Schultert! ruhte, hatte dem Doktor Walter Gernsdorfs während des ganzen Tages kaum eine Minute zu ruhigem Nachdenken gelassen. Er hatte sich im Verlauf der vierundzwanzig Stunden nicht aus dem Krankenhause entfernt, und als er sich um Mitternacht erschöpft auf sein Laaer niederstreckte, fiel er sofort in tiefen, traumlosen Schlaf. Aber der bleischwere Schlummer brachte ihm keine Erquickung. Mit zerschlagenen Gliedern und mit einem dumpfen Schmerz in den Schläfen erhob er sich am nächsten Morgen: ein bleiches Antlitz mit schlaffen Zügen und dunkel umschatteten Augen blickte ihm aus dem Spiegel entgegen. Er mußte seine Zuflucht zu einem erregenden Mittel nehmen, um seine Nerven zu beruhigen und seine Hand sicher zu machen; denn gerade an diesem Vormittage galt es, eine überaus schwierige Operation aus zuführen, die den letzten kübnen Versuch dar stellte, das pon allen andern Ärzten bereits ver loren gegebene Leben eines unglücklichen Patienten zu retten. Doktor Gerusdorff galt trotz seiner Jugend in den Kreisen seiner Kollegen nicht nur für einen der geschicktsten, sondern auch für einen der kaltblütigsten Chirurgen, den bei der Aus übung seiner schweren Kunst Rube und Geistes gegenwart niemals im Siichs ließen. Heute zum ersten Male fühlte er sich aufgeregt und unsicher. Gern hätte er die Operation noch aus einen weiteren Tag verschoben; aber ein Besuch bei hem Kranken überzeugte ihn, daß es dann wahrscheinlich zu spät sein würde, und so ließ er unverzüglich alle Vorbereitungen treffen. Einem der beiden Ärzte, die ihm assistieren sollten, fiel sein schlechtes Aussehen auf, und er konnte sich nicht enthalten, eine Bemerkung darüber zu machen. Finster schüttelte Gernsdorfs den Kopf. „Nein, ich bin ganz gesund. Aber ich wünschte trotzdem, daß gerade heute ein andrer meine Stelle antreten könnte. Wenn die Operation mißlingt, werde ich mich ewig für den Mörder dieses armen Menschen halten." Das wäre eine stark übertriebene Gewissens zartheit. Es steht doch fest, daß bei dieser ver zweifelten Komplikation unter zwanzig Ope rierten nur einer mit dem Leben davon kommt, und unser so jäh verstorbener Bardow pflegte zu sagen —" „Was sagen Sie da? Der verstorbene Bardow? Gab es denn außer unserm Professor noch einen Mediziner dieses Namens?" „Sollten Sie eS wirklich noch nicht er fahren haben, daß unser unvergeßlicher Direktor gestern in Wiesbaden aus dem Leben geschieden ist? Die Depesche traf allerdings erst am Abend ein; es wäre aber doch —" „Nichts weiß ich — nichts!" rief Gernsdorfs, in tiefster Seele erschüttert.. „Und ich bin noch kaum imstande, es zu glauben. Wie konnte mir eine solche Nachricht verborgen bleiben? Ich war bis gegen Mitternacht in meinem Arbenszimmer; aber niemand hat mir eine Meldung gemacht, gestern abend so wenig, als an diesem Morgen. Der jüngere Kollege wurde sichtbar ver legen. „Nur ein bedauerliches Versehen kann dis Schuld daran tragen. Doktor Reifferscheidt, der Neffe des Verstorbenen, hat, soweit ich unter richtet bin, nicht nur an die Verwaltung des Krankenhauses, sondern auch an jeden einzelnen Arzt telegraphiert, zu dem sein Oheim in näheren persönlichen Beziehungen gestanden." Die Falten auf Gernsdorffs Stirn wurden noch tiefer. „Doktor Reifferscheidt? Ah, dann verstehe ich fteilich!" Zugleich wälzte sich ihm mit zermalmender Bergeslast der Gedanke auf die Seele: „Wenn Bardow deinen Brief nich! mehr erhalten bätts. Wenn das unglückselige Blatt in die Hände des andern gefallen wäre! Und dann, um Gottes willen, was ist aus dem Wechsel ge worden ?" Es drängte Gernsdorfs, den Assistenzarzt, der ja vielleicht auch schon über Einzelheiten unterrichtet war, nach der Zeit und den näheren Umständen von Professor Bardows Ableben zu fragen; aber ein bis dahin ungekanntes Gefühl der Furcht verschloß ihm die Lippen, und er war noch nicht Herr über diese beklemmende Empfindung geworden, als die Oberwänerin erschien, um zu melden, daß alles zur Operation bereit sei. „Der Patient ist in großer Aufregung, Herr Doktor," fügte sie hinzu. „Ich glaube, eS wird gut sein, jo bald als möglich zu be ginnen." sc r (Fortscpnug folgt.)