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Ottendorfer Zeitung : 30.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191106304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110630
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-30
-
Monat
1911-06
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.06.1911
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f^ackklänge rur englischen Krönungsfeier. Die englischen Blätter drücken einstimmig ihre lebhafte Befriedigung über den glänzenden und von keinerlei üblen Zwischenfällen gestörten Ver lauf der Krönungsfeierlichkeiten aus. Die Zeitungen aller Parteischattierungen erblicken in dem großartigen Zeremoniell der letzten Tage den angemessenen Ausdruck der patriotischen Urkraft eines freien Volkes, das in seinem ge krönten König den würdigsten Vertreter seiner Wünsche und Ziele sieht. Der (unionistische) ,Observer' findet die vornehmlichste Bedeutung des Krönungsgepränges in der Flottenschau, an der 177 englische und 17 fremde Kriegsschiffe teilnahmen und in der Tatsache, daß der ge krönte Herrscher ein Seefahrer-König ist. England wünsche von Herzen, daß der Friede während seiner Regierung nie gebrochen werde. Doch wenn es in Krieg verwickelt werden sollte, so müsse es zur See siegen. Den wichtigsten Fortschritt seit der Krönung König Eduards erblickt das unionistische Blatt in der Tatsache, daß die Kolonien begonnen haben, ihre eigenen Flotten zu entwickeln. Es sei zu hoffen, daß bei einer zukünftigen Revue auf den historischen Gewässern von Spithead die „Schiffe des jüngeren Britanniens" sich an die Flotte des Mutterlandes reihen würden, bereit, im Krieg wie im Frieden, die Fahrstraßen des meerbeherrschenden Weltreiches offen zu halten. — Von deutscher halbamtlicher Seite wird der glanzvolle Verlauf der Krö nungsfeierlichkeiten wie folgt gewürdigt: „Bei jeden: Anlaß gelangte die Verehrung des Volkes für den König und die Königin zu be geistertem Ausdruck. Zugleich zetgte die auf innerstem Antrieb benihende lebendige Teilnahme der Bevölkerung an den Feierlichkeiten abermals, mit welcher Anhänglichkeit die Engländer an alten Überlieferungen festhalten, eine Wesens art. die in weit höherem Grade, als in ge wöhnlichen Zeiten erkennbar ist, das öffentliche und private Leben des englischen Volkes beein flußt. Wir Deutschen haben mit dankbarem Interesse wahrgenommen, welch herzlicher Empfang unserm Kconprinzenpaar und dem Prinzen Heinrich von der königlichen Familie und den amtlichen Kreisen sowie von der Be völkerung überall, wo sie in der Öffentlichkeit erkannt wurden, bereitet worden ist. So wenig der Aufenthalt der Mitglieder unsrer Herrscher familie in England politischen Zwecken zu dienen hatte, so sind doch solche Kundgebungen durchaus dazu angetan, die freundlichen Empfindungen zwischen den beiden Nationen zu festigen." Politische Kunälckau. Deutschland. ^Kaiser Wilhelm hat die im Kieler Hafen liegenden Kriegsschiffe der Ver. Staaten einer eingehenden Besichtigung unterzogen. * Der türkische Thronfolger Prinz Iussuff Izzeddin hat eine Einladung Kaiser Wilhelms zur Teilnahme an den Kaiser paraden und am Schluß der Manöver in diesem Herbst angenommen. Der Thronfolger wird sich Ende August mit einem großen Gefolge zunächst nach Stettin begeben. * Der Staatssekretär des Reichskolonialamts wird die ursprünglich schon für den Sommer geplante Reise nach Südwestafrika im Ok tober d. Js. antreten und zwar voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Monats, sobald die Genehmigung des Bundesrats zu den kolonialen Etatsvoranschlägen für 1912/13 vorliegt. Im Reichskolonialamt wird eifrig an den Vorbe reitungen der Südwestreise des Chefs gearbeitet. Der Staatssekretär will in erster Linie seine Anwesenheit in seinem alten Wirkungskreise dazu benutzen, um die durch die Dernburgschen Verträge geschaffene Diamantenfrage an Ort und Stelle zu studieren, damit er nach seiner Rückkehr dem Reichstage, auf Grund der ge planten Fühlungnahme mit den Interessenten, O Durch fremäe Scbulä. ILj Kriminalroman von O. Freitag. Worvesu»«-! Ms Hauptmann Kirchner den Wagen seines Schwagers nicht vorfand, verfinsterten sich seine unter buschigen Brauen blitzenden Augen und er murmelte unmutig vor sich hin: „Der Lümmel von Kutscher scheint unterwegs irgendwo ein- gekehrt zu sein, daß er noch nicht hier ist." Er begab sich darauf, da es ihm draußen trotz seines eleganten, dicken Reisepelzes zu kalt war, in das Bahnhofsgebäude zurück und ging hier ungeduldig eine Zeitlang auf und ab. Als aber auch dann noch nichts von dem Wagen zu hören oder zu sehen war, schritt er kurz ent schlossen auf eine Droschke zu und übergab dem Kutscher seinen Gepäckschein, worauf er einstieg. DaS Gepäck wurde gebracht und ausgeladen, und der Wagen rollte davon. So ärgerlich der Hauptmann auch über die anscheinende Rücksichtslosigkeit seines Schwagers war, der Gedanke an das Fest, das ihn im Hause des Barons erwartete, verscheuchte bald seinen Groll wieder. Er war mit der Werbung des Barons völlig einverstanden, und an die Möglichkeit einer Weigerung seiner Tochter dachte er nicht. Tas immerhin namhafte Vermögen, das seine Frau ihm in die Ehe mitoebracht hatte, war bald zerronnen. Das junge Ehepaar hatte in den ersten Jahren ein großes Haus gemacht und sah fich später auf den kargen Sold allein angewiesen. Einschränkungen und Entbehrungen jeder Art waren die Folaen dieser Verschwen- event. neue Vorschläge machen kann. Auch wird Herr v. Lindequist wohl draußen schon die vor läufige Entscheidung über die zukünftig dem Ovambolande gegenüber zu befolgende Politik treffen. Da die zweite Lesung des Kolonialetats der Neuwahlen zum Reichstage wegen voraussichtlich sehr spät abgehalten werden wird, so ist vorläufig erst der März 1912 als Termin für die Heimkehr in Aussicht genommen. *Jn der Angelegenheit des Pfarrers Jatho aus Köln hat das Spruchkollegium des Evangelischen Oberkirchenrates nach längeren Verhandlungen sein Urteil dahin abgegeben, daß Pfarrer Jatho wegen Unvereinbar keit seines religiösen Bekenntnisses mit den Glaubenslehren der evangelischen Kirche von seinem Kölner Pfarramt abzusetzen sei. Pfarrer Jatho kann, da es gegen dieses Urteil keine Berufung an eine höhere Instanz gibt, in Zukunft also in der evangelischen Landeskirche Preußens kein Pfarramt mehr be kleiden. Eine Begründung wurde nicht mit geteilt. Österreich-Ungarn. *Die Ministerkrise in Österreich ist beendet. Der Ministerpräsident Freiherr von Bienerth wird durch den Frhrn. v. Gautsch ersetzt, der schon einmal Minister war. Ein großer Teil der bisherigen Minister wird im Kabinett verbleiben. England. * Wie verlautet, hat jetzt das Oberhaus einen Plan zur Lösung der Verfassungs krise ausgearbeitet. Danach wird das Ober haus in eine Zweite Kammer umgewandelt, deren Mitglieder zu zwei Dritteln vom Volke gewählt werden. Das übrige Drittel der Mit glieder wird vom König aus Körperschaften und verdienstvollen Männem Englands ernannt. Der vielumstrittene Grundsatz der Erblichkeit ist abgeschafft. Die Kammer wird aus 300 Peers bestehen. Die Wahlen sollen in genau der selben Art wie die zum Unterhaus erfolgen. Nur werden hierfür die Wahlkreise vergrößert werden. — Dieser Plan bedeutet eine große Berücksichtigung liberal-demokratischer Wünsche. Italien. * Prinzessin KlothildeBonaparte ist in Schloß Moncalieri, 68 Jahre alt, ge storben. Klothilde war die älteste Tochter von König Viktor Emanuel, dem Großvater des regierenden Königs von Italien. Balkanstaaten. * Uber den Stand der Kretafrage sind in letzter Zeit irrige Angaben in die europäische Presse gedrungen. Es entspricht nicht den Tat sachen, daß die kretischen Schutzmächte in Konstantinopel ihre grundsätzliche Anerkennung des Rechtes der Türkei auf Ernennung von Richtern für Kreta bekannt gegeben, aber noch Aufklärungen in betreff einiger Einzelheiten ge wünscht und die Frage gestellt haben sollen, ob die Sache dringlichen Charakters sei. Auf Grund zuverlässiger Mitteilungen läßt sich ver sichern, daß die in dieser Angelegenheit zwischen den Schutzmächten und der türkischen Regierung geführten Verhandlungen zum Beschlusse einer Vertagung geführt haben. Die Schutzmächte sind in der Angelegenheit der Richter, wie im allgemeinen vom Grundsatz der Erhaltung der Zustände auf der Insel geleitet und weder in diesem Falle, noch in etwaigen künftigen hat ein von welcher Seite immer kommendes Bestreben, die kretische Angelegenheit in irgend einer Form neuerdings auf die Tagesordnung zu bringen, auf ihre Billigung und Unterstützung zu rechnen. Afrika. * In Elksar, der von Spanien im Hinter land von Larrasch besetzten Stadt Nord- mar o k k o s, ist eS zu R e i b u n g e n zwischen Spaniern und Franzosen gekommen. Der dortige spanische Kommandant Hauptmann Ovilo ließ einige Soldaten der unter dem Befehl des französischen Hauptmanns Moreaux stehenden Abteilung auS Elksar ausweisen. Als Beweggrund wird angegeben, daß die Soldaten im Orte gegen Spanien Stimmung machten. Um weitere Mißhelligkeiten in jener Gegend zu Ver dung gewesen, Schulden blieben nicht ans. Der Bruoer der jungen Frau lehnte jede Hilfe ab. Not, Sorge und innere Unzufriedenheit zehrten an dem Lebensmark der ohnehin schwächlichen Frau, und als sie starb, mutzte der Hauptmann seinen Abschied nehmen, weil die Schuldenlast ihm über den Kopf gewachsen war. Seine Einnahme wurde dadurch verringert. Die Er ziehung deS Kindes kostete auch ansehnliche Summen — die Gläubiger mußten fich ge dulden, und sie taten es, weil er ihnen seine Verhältnisse klarlegte und fie überzeugte, daß sie auf dem Wege der gerichtlichen Klage sich nm Kosten verusachten, ohne etwa? zu erreichen So wurde denn nun Schmalhans erst recht Küchenmeister im Hause, aber draußen huldigte der Hauwmann seinen noblen Passionen, soweit er die Mittel dazu erübrigen konnte. — Da kam eines Tages die Aufforderung des BaronS, ihm Berta zu schicken, da es ihm in seinem Hause zu einsam geworden sei. Der Haupt mann erkannte sofort die Vorteile, die ihm daraus erwachsen konnten; Berta war mit dem Vorschläge deS Onkels einverstanden, und nun besserten sich die Verhältnisse. Von Zeit zu Zett traf eine Geldsendung von dem Baron ein; der Hauptmann konnte nun seinen noblen Passionen besser huldigen, aber die Gläubiger waren noch immer nicht befriedigt. Jndeflen, es war doch nur eine Frage der Zeit, wann auch diese Sorge von ihm genommen werden sollte. Starb der linder ose Schwager, dann trat Berta als Erbin ein, und die Schulden konnten mit Zins und Zinseszins getilgt wer- den. — Nun aber wollte der Baron Berta meiden, hat sich Frankreich nunmehr entschlossen, die Truppen zurückzuziehen. Sie haben bereits Befehl erhalten, nach Tanger zurückzukehren. Das würde auf Abschwächung der spanisch-fran zösischen Spannung hindeuten. Ein parseval-tuftschiff verbrannt. Das Parseval-Luftschiff V ist in Hannöversch- Münden von einem schweren Unfälle bettoffen worden, da seine Hülle infolge einer Explosion gänzlich verbrannte. Allem Anschein nach ist der Parseval das Opfer eines Unvorsichtigen geworden, der eine brennende Zigarre achtlos beiseite geworfen haben soll. An dem Feuer der Zigarre soll sich das Gas entzündet haben. Von der Parseval - Gesellschaft wird folgender Bericht über den Unfall ausgegeben: Der „P. 5" war auf dem Festplatze einfach verankert worden. Böige Winde warfen das Luftschiff hin und her, weshalb es mit Rücksicht auf die dadurch bestehende Gefahr entleert werden sollte, nachdem man bereits für 3 Uhr nachmittags Aufstiege in Aussicht genommen hatte. Zur Hilfeleistung war leider kein ge schultes Personal vorhanden. Man mußte Zuflucht zu einfachen Arbeitern nehmen. Diese waren be stimmt, den schwebenden Ballon herniederzuholen; es heißt nun, daß hierbei einer der Leute ge raucht habe. Jedenfalls entstand plötzlich eine Explosion, durch die insgesamt zwölf Personen verletzt wurden, darunter drei schwer. So hat ein Handwerksbursche einen Arm gebrochen. Der Monteur wurde unter der brennenden Ballonhülle hervorgezogen, er hatte schwere Brandwunden davongettagen; das Lustschiff brannte völlig aus. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Kmäerf ckutr. Zum Kapitel „Kinderschutz" liegt eine Ent scheidung des 1. Strafsenats des Kammer gerichts vor; sie betrifft die Einschränkung des Kinderbesuchs in Kinematographentheatern und verbietet Kindern unter 14 Jahren den Auf enthalt in solchen, selbst in Begleitung Er wachsener, nach 9 Uhr abends. Wegen Über tretens dieser Verordnung war ein Unter nehmer in Strafe genommen worden und er hatte gegen die richterliche Entscheidung Revision eingelegt. Der Strafsenat stellte fest, daß der Polizei-Präsident mit dem Verbot den Schutz der Kinder unter 14 Jahren gegen solche Gefahren bezwecke, die ihnen beim Besuch jener Theater durch die Vorführung von auf das Kindergemüt verrohend und aufregend wirkenden Bildern drohen; er war davon ausgegangen, daß diesen Gefahren selbst bei umfassendster Kon trolle auf dem bisher beschrittenen Wege nicht genügend begegnet werden könnte. Auf Grund der Verordnung betreffs des Kinderbesuchs vom 20. Mai 1908 wurden bis dahin die Vor führungen besonders schauerlicher, aufregender frivoler Bilder in Gegenwart von Kindern unter 14 Jahren nicht gestattet. Dies Verbot wurde von den Gewerbetreibenden im allge meinen für die Tagesstunden beachtet, dagegen nicht in den späteren Abendstunden, da dann die Besucher der Theater gerade die für Kinder ungeeigneten Vorführungen zu verlangen pflegen. Dies Verlangen konnten die Unternehmer angesichts der großstädtischen Verhältnisse nicht unbeachtet lassen, da sie sonst in ihrem Gewerbe erheblich benachteiligt werden würden. Der Polizei- Präsident befürchtete daher, daß das Geschäfts interesse die betreffenden Gewerbetreibenden dazu bestimmen könnte, gegen das Verbot der Vorführungen bestimmter Bilder vor Kindern zu handeln, und daß die Durchführung des Verbots selbst bei strengster Bestrafung nicht möglich sein würde. Deshalb hat er und zwar auf den wiederholt ausgesprochenen Wunsch solcher Theaterbesitzer, die den Anordnungen der Polizeibehörde gern nachkommen möchten und selbst bemüht waren, die der Kinematographie anhaftenden Schäden nach Möglichkeit zu be seitigen, den Beschluß gefaßt, den Besuch der Theater durch Kinder von einer bestimmten Abendstunde ab gänzlich zu untersagen. Aus dieser Entstehungsgeschichte der Ver heiraten. Hiermit eröffnete fich dem Hauptmann eine neue, glänzende Aussicht. Die Schulden seine? Schwiegervaters mußte der Baron schon aus Rücksicht auf die Ehre seiner Frau tilgen; außerdem wollte der Hauptmann einen be stimmten jährlichen Zuschuß fordern, der ihn in den Stand setze, sorglos in den Tag hinein- zuleben — und sich alle Genüsse zu ver schaffen. Er war noch mit diesen Gedanken be- schästigt, alS der Wagen durch daS Dorf fuhr. Dem scharfen Beobachter, wie er es war, konnte die Aufregung nicht entgehen, die unter den Dorfbewohnern herrschte; er sah sie gruppen weise vor den Häusern stehen und lebhaft mit einander plaudern; er sah auch die Blicke voll neugieriger Spannung, die in seinen Wagen hineingeworfen wurden, aber er dachte fich nichts weiter dabei. Dann rollte ein Wagen an ihm vorbei. Er erkannte auf dem Schlage daS Wappen seines Schwagers, sein Blick streifte den Polizeibeamten rm Innern und jetzt schüttelte er doch bedenklich daS Haupt. ES mußte im Hause des BaronS etwas vorgefallen sein; des halb hatte er auch am Bahnhofe vergeblich auf den Wagen gewarter. Er befahl dem Kutscher, am nächsten Wirts dause zu halten. Gleich darauf blieb die Droschke vor dem „Goldenen Schwan" stehen. Der Hauptmann stieg aus und trat in die Gaststube, die infolge deS Ereignisses förmlich überfüllt von Gästen war. Der Hauwmann schritt durch durch die Rethen auf den Schank tisch zu, hinter dem Frau Karoline mit ernster Miene stand. Mn. Hetzen,' so ' '»der ven ordnung erhelle, daß sie die Gesundheit jugendlicher Personen gegen die Gefahren schützen will, die den Kindern durch das SeB schauerlicher, das Kindergemüt beunruhiget und erregender Bilder in körperlicher us geistiger Beziehung drohen. Diese Gefahre" sind um so naheliegender, als die WahrM."' lichkeit von Schädigungen der Gesundheit i« Hinblick auf die Verhältnisse der Millionenstadt Berlin nicht zu bestreiten ist. Die Verordnung finde daher ihre gesetzlichen Grundlagen i>" Polizei-Verwaltungsgesetz. Die Festsetzung der Abendstunde von 9 Uhr ab sei nicht in der A Wägung erfolgt, daß dann das Ruhebedürt der Kinder einttete und diesen die Nachtruhe nicht entzogen werden könnte, sondern unter Berücksichtigung der Berliner Verhältnisse, wonach sich mit dieser Abendstunde del; größte Teil der Besucher einzunndt" pflege, der nach schärferer Kost Verlangen nagt, als sie für das Kindesgemüt zuträglich erschein" Was die Begleitung der Eltern anbelange, die vielleicht beurteilen könnten, was zuträglich A ihre Kinder sei oder nicht, so habe in Berlin du Erfahrung bei den sog. Kindervorstellungen»" Zirkus an Sonntag-Nachmittagen gelehrt, A eine Vorschrift, die Kindern den Besuch A; Kinematographentheater auch in späten Abe^ stunden gestatte, falls sie sich in Begleitung ft wachsener befinden, den Zweck der Polst"'' Verordnung vereiteln würde; denn eine solv Vorschrift würde die Kinder verleiten, sich "" ihnen gänzlich fremde Erwachsene heranz»' drängen, um durch ihre Vermittelung inA Theater zu gelangen, wodurch das verwerflE Treiben der sog. „Kinderfreunde" befördert werden könnte. ,. Explosiv M Anilin- Mete sich ? erfolgte k durch Bv Msgefährli - Mke A.-G., M eine E !^i Arbeite Zgen wordei Kitern sin "Mr verletz k * Ein ^"heitere Postplatz iMhauer ii ft das Kr gM zu li j^ere Koloß Uriverk nac und Hetzen. Al vorbeifal QEin «mderboo das kürzliö 'ch seiner l Mädchen hi " das Bi wd auf dir schreien h strande, dr Wrzeuges stunden h hatte, wurd «Wet. K ""d nahm "ord, wo Speise und er danr "ad brachte Mn glaubt 'Nsellschast das wa Mn durch ^itungsme! . XAuS Mn grau Mlauf des M die Len am c Kauft Men Bett kon Mal pfänd Steinl kA nunme Mhrt werd »Mei Kin s>s Ungli «^Aschot hv- wahrend Stuh Das sM, das ai iUft Beide " Brandwu s^rand ein im zMa Unters Jwei l ^Menraum ^erbrennu M Jahre M. Die Erikarbeite M deren K Ngestellt w N'chbehälter Mate alte Mme war. ftMer haben )Mer geleg 'M» mü ihr man Men. Er ' UM ihm w .Und hat , »Ja, der ' üMet Word, »I ihm k t,°' dicht glar ft > kenne. dA wird, , Mn selbs HM Haupt, hM gelegi i Wartete Hi, Um. Nach Frau ft Dringend hMer Blick . 4 ? er UM Sie Meine UM Bedau M die ich z IHM Karo! IftMen ihrer h°be >Men,' eru Verlöt Von stink unä fern. H Die Fürsorge Kaiser Wilhelm^ für die Ostmark ist neuerdings wieder»» recht stark in die Erscheinung getreten. NaOe» der Monarch vor etlichen Jahren sich dahin äußert, daß in der Ostmark neben andern Z'E auch die Schulfrage nicht vergessen werden düw und daß er gern bereit sei, sein möglichstes U den Ausbau des Schulwesens beizuttagen, » seitens der Regierung nach dieser Richtung h'< viel getan worden. Dabei hat der Kaiser sowE für evangelische wie auch katholische Schulen M den ihm aus dem Dispositionsfonds zur fügung stehenden Mitteln nicht gespart. Ak jetzt wieder genehmigte er einer Anzahl kaW fischen Schulgemeinden für den Neubau s Schulen aus dem Fonds beträchtliche so u. a. der Gemeinde zu Biekawy ft! Schwarzenau eine Beihilfe von 29 000 Mk. der katholischen Schulgemeinde zu Dziecho» bei Gnesen eine solche von 25 000 Mk., diesem Jahre hat der kaiserliche Dispoiiftft fonds für derartige Zwecke bereits an 300 v"» Mark bewilligt. X Eine Freifahrt von Berlin Hamburg. Zwei abenteuerliche Lehrlinge A Berlin, die heimlich das Elternhaus verlas hatten, kamen auf den Gedanken, einen "'ft flug nach Hamburg zu unternehmen. Da ft gemeinschaftliches Vermögen aber nicht für E Billetts vierter Klaffe ausreichte, heckten '' einen Plan aus, durch den einer von ibn" eine Freifahrt hatte. Der eine hoffnuugsftw Jüngling löste sich eiue Bahnsteigkarte, 'ft Kamerad und Reisebegleiter ein Eisenbahnb»' vierter Klasse zur Fahrt nach Hamburg. stiegen dann, nachdem sie die Perronspew passiert hatten, in den zur Abfahrt bett" stehenden Hamburger Personenzug. In " Hafenstadt, angekommen, ging der mit »ft Bahnbillett ausgerüstete Jüngling zuerst dm . die Sperre, löste in der Bahnhofshalle Bahnsteigkarten und wies die eine, für sm'ft stimmte, zur Durchlochung vor. Dann MM seinen Freund auf, übergab diesem die M'' nicht durchlochte Bahnsteigkarte und schritt >" ihm tapfer von neuem der Bahnhofssperre der eine mit der durchlochten Karte ko», passieren, seinen Freund aber, der die Fre'm" gemacht hatte, übergab man der Polizei, man dadurch, daß die Bahnsteigkarte nick» ö, kennzeichnet war, den Schwindel entdeckt „Ich bin im Begriffe," sagte er mit lichem Gruße, „zum Gutshause zu fahren,, 'ft meinen Schwager, den Herrn Baron von -M zu besuchen —" - „Ach, du lieber Gott!" fiel ihm nun junge Witwe erschrocken inS Wort. „Sie der Herr Hauptmann Kirchner?" „Jawohl, weshalb erschrecken Sie?" „Wenn Sie doch gestern schon gekoni»> wären l" Weshalb ? WaS ist vorgefallen?" „Sie wissen daS noch nicht? Ja io- kommen ja eben erst an — aber wollen < mir nicht die Ehre schenken, in meine Wohn»' zu treten ? Die Neugier dieser Leute muß N» ja lästig sein " . Der Hauptmann war mit diesem Vorim'^ e'nverstanoen und folgte ihr. „Ich sah in , Wagen meines Schwagers einen PofiMft sagte er mit Ungeduld; „daraus glaube i« M ein Verbrechen schließen zu müssen. Mem Tochter ist doch kein Unglück zugestoßen? , „Ach, das arme gnädige Fräulein!" M ft Frau Karoline, die vollständig den Kopf verlor hatte. . „WaS wollen Sie damit sagen?" staA ft Hauptmann erregt. „Reden Siel Was ist w meiner Tochter geschehen?" Sie iah ihn befremdet an. Im ersten AM blick schien fie in ihrer Verwirrung w«' . greifen zn können, daß er nicht auch sein » bedauerte; allmählich erst wurde es ihr W daß er von dem Vorgefallenen noch keine »ft nung hatte. .Dem gnädigen Fräulein ist
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