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Echo -er Hamburger ttaiserre-e. Die Stettiner Kaisertage haben mit der Parade de? 2. Armeekorps, die in Gegenwart des Kailerpaares und des schwedischen Königs paares stattfand, ihren Abschluß gefunden. Die Presse in England und Frankreich beschäftigt sich aber immer noch eingehend mit den Reden, die der Kaiser in Stettin und vorher in Ham burg gehalten hat. Von dem Eindruck, den die Hamburger Red« (und ihre Besprechung in der deutschen Presse) in England gemacht hat, gibt «in Artikel der halbamtlichen .Westminster Gazette' Kunde, die sich über den „deutsche« Pressesturm gegen England" beklagt und hinzufügt: „Wenn wir nur der Blitzableiter für die deutsche Ungeduld und Er regung sein sollen, dann könnten wir das mit gutem Humor ertragen und warten, bis der Sturm vorbei wäre. Doch sind Möglichkeiten weiteren Unheils gegeben, und dem muß man, ehe die Sache weiter geht, entgegentreten. * Das Blatt betont dann wieder einmal die offene, ehrliche, gutgemeinte Haltung Englands und meint dann: „Wenn das so weiter geht, wird das unvermeidliche Ergebnis sein, daß, nachdem Frankreich und Deutschland mitein ander ihre Angelegenheit geschlichtet haben, ein neuer Ausbruch des Wettrüstens zur See zwischen Deutschland und England folgt. Die Schlichtung mag ganz zufriedenstellend aus fallen, doch in Deutschland wird man sagen, sie wäre noch viel besser für die guten Deutschen ausgefallen, wenn England sich nicht unver- zeiblicherweise eingemischt hätte, und daraus wird der Schluß gezogen werden, daß Deutsch land eine noch größere Flotte haben muß, um sich gegen diplomatische Vorstöße Englands zu schützen. Das Ergebnis wäre aber nur, wie zuvor, weitere Ausgaben für beide Mächte, ohne irgendwelche Änderung in ihrem Stärke verhältnis zueinander." Und ähnlich klingt es über die Vogesen. In den Pariser Zeitungen gelangt die Anerkennung der Franzosen für den weiten Blick des Monarchen in der Weltpolitik zum Ausdruck. Besonderes Interesse erweckten jene Stellen der Kaiserrede, die sich auf den wirtschaftlichen W ttbewerb der Kulturnationen beziehen. Der .Demps' bemerkt, daß dem Lenker der Geschicke Deutschlands das Wohl des eigenen Volkes so sehr am Herzen liegt, daß er zuweilen unwillig wird gegen die gleichen Bestrebungen in andern Ländern. Unter dieser allzuweit getriebenen Fürsorge des Kallers für die stetige Erweiterung des deut schen Einflusses hätte nun namentlich Frankreich während der letzten Jahre vielfach gelitten. Und doch habe die französische Nation den Deutschen den Platz an der Sonne niemals ernsthaft streitig gemacht. Die Betonung der wn Ernstlichen Interessen sei, wie auch die aller- jüng en Erfahrungen lehren, immer wieder der Vorwand zur Bekräftigung seiner politischen Ausdehnungsgelüstc gewesen. Frankreich habe keinen Anlaß, sich der Entwicklung von Handel und Industrie in Deutichland entgegenzustellen. Aber gegen eine gewisse in die Weite strebende Weltpolitik, der jede zweckdienliche Methode recht sei, könne man in Paris nicht immer die Augen verschließen. Der ganze Verlau* der marokkanischen Ange legenheit biete den Beweis, daß Frankreichs Wachsamkeit sehr am Platze gewesen sei. — Das alles sind Ausführungen, die in London und Paris schon hundertmal gemacht und eben so oft in Berlin widerlegt sind. Sie zeigen ober, daß an eine dauernde Verständigung trotz aller Friedensreden so leicht nicht zu denken ist. Polmseke Kunälebau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm hat dem Admiral Truppel, Gouverneur von Kiautschou, den erblichen Adel verliehen. *Jn Beantwortung einer Anfrage eines großen englischen Blattes, ob die H a m b u r g e r Hk Gisela farkas. 10^ Ein Künstlerronmn von Egon Wächter, tzung.) „Ich erwachte wieder — ich weiß nicht nach wie langer Zeit — in einem Zimmer und war allein. Auf einem kleinen Tisch brannte trau lich eine Lampe. Ich selbst lag auf einem Ruhebett, sonst befanden sich keine Möbel in dem Zimmer, nur an den Wänden bemerkte ich einige wertvolle Nembrandtkopien. Die Tür des Zimmers sowohl, wie die beiden Fenster, die mit Läden verschlossen waren, ließen sich N'cht öffnen. Es währte eine geraume Zeit, ehe ich meine Lage klar überblicken konnte. Nur soviel wußte ich gewiß, ich war hier ge sungen. über die näheren Umstände zerbrach ich mir jedoch vergeblich den Kopf. In dem Raume und in dem ganzen Hause herrschte eine unheimliche Sülle." „Hörten Sie in der Umgebung nicht irgend ein Geräusch?" fragte der Polizeirat. „Ab und zu drang der Pfiff einer Loko- motive zu mir und ganz gedämpft auch das Nollen der Räder," erwiderte Gisela. „Und sonst hörten Sie nichts?" „In weiter Ferne schien eine Uhr zu schlagen, irgendeine Turmuhr." „Konnten Sie die einzelnen Schläge genau unterscheiden?" „Nicht mit Sicherheit! Denn ich zählte bis acht, während meine Uhr auf zehn zeigte." „Hatten Sie außer Ihrer Uhr noch Schmuck sachen bei sich?" .Ich hatte alle meine Wensachcn und eine i. Kaiserrede, in der der Monarch die Er wartung aussprach, daß die Hamburger allezeit für eine weitere Verstärkung der Flotte ein treten würden, die baldige Einbringung einer neuen deutschen Flottenvorlage bedeutet, hat der Präsident des Flottenvereins, Großadmiral v. Köster, folgende Antwort ge sandt: „Meines Erachtens läßt die Kaiserrede zunächst nicht die Absicht zu, daß die deutsche Flotte über den Stand des Flottengesetzes erweitert werden soll. Dem Wunsch aller national- gesinnten deutschen Männer aber würde es ent sprechen, daß unsre Flotte zur Erfüllung der vom Kaiser gestellten Aufgaben genügend stark sei." Diese vorsichtige Auskunft läßt den Schluß zu, daß in den leitenden Kreisen eine Verstärkung der Flotte erwogen wird. *Jn der Presse sind in letzter Zeit verschie dentlich Nachrichten über die Errichtung eines Kolonialdenkmals gebracht worden. In den Besprechungen dieses Gegenstandes wurde fast stets die Frage erörtert, ob die durch dieses Denkmal beabsichtigte Ehrung nur den in überseeischen Kämpfen gefallenen Soldaten zugedacht wäre oder sich auf sämtliche bei Er werbung und Erschließung der Kolonien in diesen selbst gefallenen oder gestorbenen Personen aller Berufe beziehen soll. Die letzte Auffassung ist, nach halbamtlichen Erklärungen, die allein zu treffende. * Zu dem in einiger Zeit stattfindenden internationalenMittelstandskon- greß in München werden außer dem Reichs amt des Innern auch eine Reihe deutscher Bundesregierungen und mehrere Regierungen außerdeutscher Staaten Vertreter entsenden. "Der Umfang des deutschen Tele- graphennetzes (einschließlich Bayern und Württemberg, die noch eigene Verwaltungen haben) beträgt nach der neuesten Statistik 210 269 Kilometer. Hierzu kommen 48171 Kilometer Telegraphenlinien der Eisenbahnen und 6293 Kilometer Linien in den deutschen Schutzgebieten und in China. Von den Linien sind 196 069 Kilometer oberirdisch, 9699 Kilo meter unterirdisch und 4531 Kilometer unterseeisch geführt. Die Zahl der Telegraphenanstalten beläuft sich auf 41 276, dazu kommen 118 in den Kolonien und in China. Die deutsche Telegraphie verfügt über 51 422 Telegraphen apparate. Frankreich. * Die in Paris beglaubigten Botschafter, die während dieses Sommers aus Besorgnis vor europäischen Verwicklungen noch keinen Urlaub genommen haben, erhielten von ihren Regierungen die Erlaubnis, Paris nun mehr zu verlassen. Die Zuversicht auf den befriedigenden Ausgang der Berliner Ver handlungen gründet sich auf die Überein stimmung aller diesem Gegenstände gewidmeten zuverlässigen Mitteilungen. Die nur Deutsch land und Frankreich interessierenden Streit- pun'ie in der Kongo-Angelegenheit werden all seitig als Schwierigkeit zweiter Ordnung be zeichnet. Die europäische Diplomatie scheint also überzeugt zu sein, daß die Marokkosrage dem nächst eine befriedigende Lösung findet. Italien. * Entgegen den bisherigen günstigen Mel dungen über den Gesundheitszustand desPapste 8 wird der Wiener ,N. Fr. Pr.' aus Rom mitgeteilt, daß das Befinden des Papstes unbefriedigend ist. Personen, die in den letzten Tagen den Papst gesehen haben, erklären über einstimmend, daß die Krise überwunden, die Krankheit aber geblieben sei. Der Papst bewegt sich nur sehr langsam. Balkanstaaten. * Wie verlautet, bereitet sich in derTürkei eine umfassende Neugruppierung der Kammerparteien auf nationalistischer Grundlage vor. Bereits haben sich alle sechzig arabischen Abgeordneten zu einer arabischen Nationalpartei zusammengeschloffen. An der Bildung einer griechischen, einer albanesischen und einer armenischen Nattonalpartei wird fieberhaft gearbeitet, so daß man allgemein glaubt, die Jungtürken könnten sich schon bald nach Parlamentsbeginn einer geschloffenen natio- nalistischen Mehrheit gegenüberfinden, waS der! politischen Entwicklung eine ganz neue Wendung geben würde. "Die von verschiedenen Seiten verbreiteten Gerüchte von einer bevorstehenden Abdankung König Peters von Serbien zugunsten des Kronprinzen Alexander werden an maß gebender Stelle in Belgrad als grundlose, bös willige Erfindungen bezeichnet. Japan. "Zur Ministerkrise in Japan wird berichtet: Die Nachricht, daß der Minister präsident zurückgetreten sei, weil er sich nicht mit den weitgehenden Flottenplänen gewißer Kreise befreunden konnte, bestätigt sich. Da der Kaiser das Entlassungsgesuch seines verdienten Beraters ohne weiteres und ohne besondere Ehrung des Scheidenden angenommen hat, darf man annehmen, daß der neue Minister präsident im Einverständnis mit dem Monarchen eine umfassende Flottenverstärkung durchführen wird. Hogo. Unsre Kolonie Togo (an der afrikanischen Westküste) war in den letzten Wochen aus Anlaß der Marokkoverhandlungen wiederholt Gegen stand eingehender Debatten. Da ist es denn von Interesse, an der Hand der Ausführungen des Reichstagsmitgliedes Landgerichtsrats Hage mann in der .Magd. Ztg.' Näheres über den Wert dieser Kolonie zu erfahren. Er schreibt u. a.: Am 24. April 1884 sandte Fürst Bismarck ein Telegramm an den deutschen Konsul in Kapstadt, durch das er ihm mitteilte, daß die Erwerbungen des Hamburger Lüderitz an der Südwestküste Afrikas unter deutschem Schutz ständen. Dieser Tag kann als der Geburtstag der deutschen Kolonial- geschichtc angesprochen werden. In demselben Jahre wurde der Afrikaforscher Nachtigall, der damals Generalkonsul in Tunis war, auf dem kleinen Kriegsschiff „Möwe" nach der afrikanischen West küste entsandt. Er schloß Verträge mit einge borenen Häuptlingen in Togo ab, durch welche ihre Gebiete unter deutschen Schutz gestellt wurden, im Juli 1884 wurde in Togo die deutsche Flagge gehißt. Togo hat eine Größe von 87 290 Quadratkilometern, ist also wesent lich größer als das Königreich Bayern mit 75 870 Quadratkilometern. Die Eingeborenen Togos gehören zu den fleißigsten und tüchtigsten Farbigen, über die Deutschland die Herrschaft ausübt. Sie gehören in der Hauptsache zu den Sudan negern, die in eine Reihe von Stämmen zer fallen. Der Süden der Kolonie wird von den Ewe bewohnt, die in erster Linie Ackerbauer sind. Sie bauen hauptsächlich Manjoks und Jams, Bananen, Mais und Erdnüsse. Ferner gewinnen sie die Früchte der Olpalmen. Während die Südvölker überwiegend Heiden sind, bei denen die Götzenverehrung in Blüte steht, sind von den Eingeborenen Nord-Togos viele Mohammedaner. Dir christlichen Missionen haben nur unter den ersteren ihre Tätigkeit entfaltet. Drei Missionen wirken im Schutz gebiet. Die Gesamtzahl der Christen des Schutz gebietes ist von 11 355 in 1909 auf etwa 14 000 in 1910 gestiegen. Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Verhältnisse liegt in der landwirtschaftlichen Tätigkeit der Eingeborenen. Togo ist dabei in der glücklichen Lage, seine Wirtschaftsbilanz nicht nur auf eine einzige Kultur stützen zu müssen, vielmehr bewerben sich Olpalmerzeugnisse mit Mais, in zweiter Linie Kautschuk und Baumwolle, endlich auch mehr und mehr Kakao damit, Träger der Schutzgebietswirt schaft zu sein. Durch die Mehrheit der Kul turen werden die der Gesamtwirtschaft des Schutzgebiets durch klimatische Einflüsse drohen den Gefahren eingeschränkt. Regenreiche Jahre, die die Marsernte vernichten, fördern z. B. das Wachstum und den Ertrag der Olpalmen. DaS beste Bild von dem langsam und sicher vor- wärtsschreitenden Handel geben die Ein- und Ausfuhrzahle«, die in Tausenden von Marl folgende sind: 1904: Einfuhr 6898, Ausfuhr. 3551: 'Wb: Einfuhr 7760, Ausfuhr 3957 ; 1906 : Einfuhr 6433, Ausfuhr 4199: 1907: Einfuhr 6700, Ausfuhr 5916: 1908. Einfuhr 8509, Ausfuhr 6893: 1909 Einfuhr 11 235, Ausfuhr 787L Den Schiffsverkehr anlangend, liefen in Togo im Jahre 1909 369 Dampfer mit rund 690004 Tonnen an, von denen 188 Dampfer mit 399 084 Tonnen deutsche waren: bemerkens wert ist, daß sich die Zahl der englischen, das Schutzgebiet anlaufenden Dampier gegenüber dem Vorjahre nahezu verdoppelt hat. 3>» fünften Geschäftsjahr der Deutsch - Westastika- nischen Bank haben die Umsätze sich überall ge steigert. Der Umiatz an Westsieln nach Europa betrug 4 400 000 Mk. Die Aufträge beim In kassogeschäft betrugen 130 000 Rik. Der Konto korrentverkehr weist einen Umsatz von 8 600000 Mark auf. Depot-Inhaber waren 190 Per sonen, darunter 100 Eingeborene. Die Ein' Zahlungen betrugen 371000 Mk., die Aus zahlungen 138 000 Mk. Man sieht also, da? Togo augenblicklich unire einträglichste Kolonie ist, und es darf als ausgeschlossen gelten, bah sie als Austauschobjekt bei den fernere» Marokko-Verhandlungen in Frage kommt. f)eer unä flotte. — T er Bau des neuen Turbinen-Panzer kreuzers „Moltke" geht auf der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg, der der Kaiser erst vor wenigen Tagen einen Besuch abgestattet hat, seiner Vollendung entgegen. Die Arbeiten sind in den letzten Tagen so schnell gefördert worden, daß der Kreuzer bereits Mitte SfV' tember die Bauwerft verlassen kann. Er tvim dann über Skagen nach Kiel in See gehen, m» dort unter dem Kommando des Kapitäns M See Trendtel zur Abhaltung von Probefahrten in Dienst gestellt zu werden. Später soll dtt Kreuzer anstelle des Panzerkreuzers „Plücker den Dienst des Flaggschiffes des Aufklärung^ geschwaders übernehmen. — Nach der beendeten Grundreparatur d«4 Kanonenbootes „Panther" auf der Marinewerst in Danzig wird das Schiff wieder nach de» westafrikanischen Gewässern in See gehen. E* wird dies die einzige Ausreise eines Kriegs' schiffes sein, die bisher für die Herbstmonatt festgesetzt worden ist. Für die Wintermonat« ist die Besetzung der westafrikanischen Stativ» nur durch die Kanonenboote „Eber" un» „Panther" beabsichtigt. Von unci fern. X Ein Schulbau nach »8 JahrOfi Nach Verlauf von 38 Jahren ist nunmehr Kunstschule in Bromberg ferttggestellt. 38 Jahren wurde im Beisein Kaiser M' Helms I. der Grundstein zu einer GewerbeD» gelegt; da aber weder Baupläne noch Eel° vorhanden waren, unterblieb der Bau, und a" dessen Stelle wurde die höhere Töchterschule richtet. Das neue Gebäude, das an eines andern Platze der Stadt erbaut wurde, W den Namen „Königlich Preußische Handwerkes' und Kunstgewerbeschule in Bromberg." Di« Sckule wird mit Beginn des Wintersemester» eröffnet. Die Maul- und Klauenseuche in Schley wig-Holstein. Nach einer Feststellung Landwirtschaftskammer herrschte am 22. August in der Provinz Schleswig-Holstein in 539 G«' meinden und 5269 Weiden die Maul« Uv" Klauenseuche. Überfall auf dem Brocken. Wieder 'st der Brocken der Schauplatz eines räuberisch^ Überfalls auf einen harmlosen Touristen worden. Der einsame Wanderer wurde am Eckerloch von zwei Wegelagerern überfallen uN" niedergeschlagen, wobei er schwer« Kopfv««' letzungen erlitt. Beim Nahe« andrer Touristen sind die Räuber geflüchtet. Die Stätte des jetzigen Überfalles liegt unweit der Stelle, ft der vor zwei Jahren der Direktor Kau Friedrich von Wegelagerern ermordet und d« raubt wurde. Die Tat ist bis heute ungesüsst" geblieben. nicht unbedeutende Summe Geldes zu mir ge steckt. Alles, wie auch meinen Revolver fand üb in meiner Handtasche, die uneröffnet auf dem Tische stand, vor." „Welchen Eindruck hatten Sie nun, als Sie zu sich kamen und Ihre Lage über dachten ?" „Ich war darüber klar, daß ich von irgend jemand in eine Falle gelockt worden war. Mir sollte indessen bald die Bedeutung meiner Entführung klar werden. Ich saß in tiefem Sinnen, als plötzlich fast geräuschlos die Tür geöffnet wurde und auf die Schwelle ein Mann trat." „Können Sie ihn genau beschreiben?" „Leider nein. Die Lampe verbreitete mir ein spärliches Licht — und ich geriet bei seinem Erscheinen in begreifliche Aufregung. Ich hatte kaum Zett, nach meinem Revylver zu greifen, als der Mann schweigend ans den Tisch zuschritt, und ehe ich es hindern konnte, die Lampe auslöschte. Tiefes Dunkel umgab mich. Eine qualvolle Pause entstand, in der ich nichts vernahm, als das wilde Klopfen meiner Pulse. Vergeblich bemühte ich mich, die Finsternis zu durchdringen. Endlich hörte ich aus einiger Entfernung die Stimme des Mannes: „Fräu lein Farkas," sagte er, „ich bin von der Gräfin Hohenegg gesandt und bitte Sie herzlichst, mich einige Minuten ruhig anzuhören, damit ich Ihnen in aller Ruhe auseinandersetzen kann, weshalb man Sie hierher gebracht hat. Von vornherein bitte ich Sie um Entschuldigung wegen der Art und Weise, in der man Sie Ihrer Freiheit beraubte. Ich darf Ihnen aber zusichern, daß Ihnen nichts geschehen wird und hoffe, daß wir uns in wenigen Augenblicken geeinigt baden werden, worauf Sie unange fochten dieses Haus wieder verlassen können. Ich bitte Sie daher, den Revolver ruhig aus der Hand zu legen, denn es würde Ihnen nichts helfen, wenn Sie mir nach dem Leben trachteten, um sich zu befreien. Setzen Sie sich also ruhig nieder." „Gut," erwiderte ich, „was will die Gräfin Hohenegg?" „Sie will, daß Sie auswandern, um nie mals hierher zurückzukehren. Dafür bietet Sie Ihnen dreihunderttausend Mark." „Und wenn ich mich weigere?" „Das werden Sie nicht tun," entgegnete der Fremde und seine Stimme zitterte. »Das Geld liegt zu Ihrer Verfügung. Sie können es sofort in Empfang nehmen, wenn Sie schwören, niemstls einem Menschen etwas von dem heutigen Abend und nie etwas von Ihrer Bekanntschaft mtt der Gräfin Hohenegg zu sagen." Ich antwortete dem Manne nicht sogleich. Ich merkte, daß er sich wieder der Tür näherte, und ein fast unhörbares Geräusch belehrte mich, daß er sie geöffnet hatte. „Ich frage Sie noch einmal, mein Fräulein," begann er von neuem. „Wenn Sie meinen Vorschlag ablehnen, komme ich sobald nicht wieder, und Sie werden in der Qual der Ein samkeit genügend Gelegenheit finden, über meinen Vorschlag und über das Anerbieten der Gräfin nachzudenken." Wie Fieberschauer überlief es mich, wenn ich daran dachte, daß ich noch einmal in diele schaurigen Einsamkeit und vielleicht gar im Dunn verbleiben sollte. Blitzschnell schoß mir der Gedanke durck d< Kopf, daß ich mich jetzt befteien könnte, ve" der Fremde an der geöffneten Tür stand. bitte um einen Augenblick Bedenkzeit," er klärte ich. Er war es zufrieden. , .. Ganz leise erhob ich mich und zog mir m Schuhe aus, sie in meiner Tasche verbergens Nach einer Weile, die mich eine Ewigkeit dün" - hörte ich den Fremden sagen: ... „Nun, mein Fräulein, möchte ich "NN länger warten." . Da kam es über mich mit namenloser MW die Verzweiflung und die Hoffnung aui v Freiheit, die jenseits der Tür winkte, gaben n> Riesenkräfte. Ich stürzte mich aus den Mnn ' der sich dieses Überfalles wohl nicht omcde hatte und gab blindlings einen Schuß ab. weiß nicht, ob ich getroffen habe, ich hörte n' einen unterdrückten Fluch und stürmte ' Dunkel vorwärts. Schnell kam ich an em Treppe, die zu einer hohen Tür führte, dere einen Flügel ich offen fand. Im nächsten Auge blick stand ich im Freien. Wie ein gchevv" Wild stürmte ich dahin. Wie weit ich gelau'^ bin, weiß ich nicht. Mir schien es eine bctrnck siche Strecke zu sein, ehe ich in eine bewohn Gegend kam. Ich atmete auf, als ick e»' Automobilhalteplatz sah. Erst im Wagen, m ich zum Grafen Hohenegg fahren ließ, zog mir die Schuhe wieder an." . „Was sagte der Graf Hohenegg zu Im" Abenteuer?" fragte gespannt der Polizeirat. Der Niza ftss Krankheit ^.°mer der l Agegangen, Dadurch bei ft deutschen A Indien « ^rabad bere Grosse U ^«chhalteri, ^Malierin Adlung ver Klagen hatte. noch 200 seinem Hal -bchah" auso , X Ein Q Strandsch Ären mit ei Mrk mehrere M errichtet, ganze W Men wordl M ein Teil »daß das Hc Meiaison g< Aentümer, ei Handlungen A, wonach ^ßere Buhne 2 Naubanfa Aellzuge 3 Ardehändler Innern über ^vroform gei Men ihm, Mtaiche mit Äene Uhr ? sofort un K, gelang c ft mternation Lasten. Der König ,^rer Macd Äag mit Ka Unnte engli ftst Frau sch Mche von König l Monald so sd besser geh- tricksten von -.Neun Pe ^eit. 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