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Ottendorfer Zeitung : 02.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191108023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-02
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.08.1911
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Äsquith über die Marokkofrage. O Nun hat der englische Premierminister im Unterhaus? die lange und mit Spannung er warteten Erklärungen über die Stellung Eng lands zur Marokkofrage abgegeben, die, um es vorweg zu sagen, wesentlich zur Beruhigung der Gemüter in Deutschland, Frankreich und Eng land bettragen werden, wenngleich sie nicht alle Zweifelsfragen beheben können. Der Premier minister las seine Erklärung ab, was darauf schließen läßt, daß sie vorher genau im Minister rat besprochen worden war. Asquith führte aus: „Augenscheinlich ist diese marokkanische Frage auf einem Punkte angelangt, wo sie in wachsendem Maße Schwierigkeiten, Beunruhigung und Besorgnis Hervorrufen wird, wenn nicht eine Lösung ge funden wird. Im gegenwärtigen Augenblick zu genau auf die Ursachen und die Vorgänge ein zugehen, möchte in mehr als einem Kreise Beanstandung und Widerspruch herausfordern, was unter allen Umständen vermieden werden sollte. Zwischen Frankreich und Deutschland sind Besprechungen im Gange. Wir nehmen keinen Anteil an diesen Besprechungen. Der Verhandlungsgegenstand mag die englischen Interessen nicht berühren. Solange wir nicht das Endergebnis kennen, können wir über diesen Punkt keine abschließende Meinung ausdrücken. Aber es ist unser Wunsch, daß diese Unterredungen zu einer für beide Parteien ehrenvollen und be friedigenden Vereinbarung führen möchten, von der die englische Regierung aufrichtig sagen kann, daß sie den englischen Interessen in keiner Weise vorgreift. Wir glauben, daß dies voll ständig möglich ist, und hegen den ernsten und ehrlichen Wunsch, daß es erreicht werden möge. Die Marokko-Frage selbst starrt von Schwierigkeiten, aber außerhalb Marokkos, in andern Teilen von Westafrika, denken wir nicht daran, eine Einmischung in Abmachungen über Gebiets- Veränderungen zu versuchen, die von den näher Interessierten für zweckmäßig erachtet werden. Die Behauptung, daß wir uns in dieser Weise eingemischt und den Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland vorgegriffen hätten, ist tatsächlich eine böswillige Erfindung ohne eine Spur von Begründung. Wir haben es von Anfang an für richtig gehalten, klarzu legen, daß, wenn eine Vereinbarung der er wähnten Art nicht zustande käme, wir einen tätigen Anteil an der Erörterung der Lage nehmen mußten. Das wäre unser Recht als Signatarmacht des Algecirasvertrages, es könnte unsre Verpflichtung sein, nach den Bestimmungen unsres Abkommens mit Frank reich aus dem Jahre 1904 und es könnte unsre Schuldigkeit sein zur Verteidigung der durch die weitere Entwicklung direkt berührten eng lischen Interessen. Es hat Zeiten gegeben, da wir nicht sicher waren, wieweit das voll ver standen würde. Ich freue mich, sagen zu können, daß wir jetzt vollständig darüber be ruhigt find. Die Erklärung, die ich vor mehr als dret Wochen hier abgegeben habe, und die kürzliche Rede des Schatzkanzlers haben es, wie ich hoffe und glaube, vollständig klargestellt, daß wir keine beherrschende nnd überragende Stellung beanspruchen, sondern nur die Stellung einer Partei, die an jeder möglichen Entwicklung und auch daran interessiert ist, daß eine Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten gefunden werde. Nach unserm Urteil würde es ein schwerer Fehler sein und gewesen sein, den Verhand lungen ihren Lauf zu lassen, bis die Gelrend- mackung unsres Interesses an ihnen infolge des vorausgegangenen Stillschweigens Überraschung und Erbitterung hervorgerufen hätte in dem! Augenblick, da diese Geltendmachung zu einer gebieterischen Notwendigkeit geworden wäre. Dagegen haben wir uns,' wie ich glaube, durch die bisherigen Erklärungen genügend gesichert." Asquith schloß: „Ich wiederhole, daß wir einen erfolgreichen Ausgang der jetzt stattfindenden Besprechungen ernstlich wünschen, und ich möchte im allgemeinen Inter esse einen energischen Appell an das Haus richten, bei dem gegenwärtigen Anlaß nicht auf weitere Einzelheiten einzugehen oder eine grund sätzliche Besprechung zu eröffnen." — Die Erklärung fand auf allen Seiten des Hauses lebhaften Beifall. Man hatte den Eindruck, daß sie viel zur Entspannung der Lage bei getragen habe. Vielleicht kann jemand, der in den krausen Gedankengängen der Diplomatie durch lange Übung geschult ist, oder wer eine Beruhigung um jeden Preis wünscht, wirklich aus Asquiths Worten heraus lesen, daß man in England lebhaft an einer Einigung über Marokko zwischen Deutschland und Frankreich interessiert ist, die andern aber (und daS ist auch die mit Genugtuung veröffent lichte Meinung der englischen Presse) hören aus des Ministers Worten nur das „Nein", das „Nein" nämlich, das die englische Regierung der Besitzergreifung marokkanischen Gebietes durch Deutschland entgegensetzt. Und wenn noch ein Zweifel obwalten konnte, so hat ihn der Führer der Unionisten (der Regierungsgegner) Balfour gründlich befestigt, der auf die Worte Asquiths unter dem Beifall des ganzen Hauses entgeg nete: „Wenn es irgendwelche Beobachter oder Krittler außerhalb des Hauses gibt, die auf unsre Streitigkeiten gerechnet haben und darauf, daß wir von unsern bitteren heimischen Zwistigkeiten (wegen der Oberhausfrage) gänzlich in An spruch genommen sind, und darauf gehofft haben, daß dadurch eine Politik erleichtert wird, gegen die England unter andern Verhältnissen vielleicht Einwand erheben möchte, und wenn es irgendwelche Leute gibt, die annehmen, daß wir von der Karte Europas gestrichen sind, weil wir unsre eigenen Schwierigkeiten zu Hause haben, so sei es diesen Leuten ge sagt, daß sie das Empfinden des englischen Volkes und den Patriotismus der Regierungsgegner völlig verkennen, ob nun diese Regierungs gegnerschaft eine liberale oder eine konservative ist. „Und was endlich Ramsay Macdonald, der Arbeiterführer, sagte, der in Deutschland anläß lich des Gesprächs, das Kaiser Wilhelm bei seinem letzten Aufenthalt in England mit ihm hatte, viel genannt worden ist, unterstrich ge wissermaßen Balfours Worte, wenn es auch anders klingt. Er führte aus, daß die Arbeiter partei in Verbindung mit den Arbeiterorgani sationen aller europäischen Läuder immer für den Frieden eintreten werde. Und er schloß unter atemloser Stille des Hauses: „Ich hoffe sehnlichst, daß die jetzt stattfindenden Verhand lungen friedlich ausgehen werden. Ich hoffe aber auch sehnlichst, daß keine europäische Nation auch nur für einen einzigen Augenblick annehmen wird, daß die Teilung des Landes in Parteien den nationalen Geist oder die nationale Einheit schwächen wird. Aber das bedeutet nicht, daß es nicht Gruppen bei uns geben wird, die unaufhörlich, Tag und Nacht, danach streben werden, es für zwei zivilisierte Länder unmög lich zu machen oder zu erschweren, daß sie eine Entscheidung durch das Schwert suchen, um eine Schwierigkeit beizulegen, die mit großer Leichtigkeit durch das Schiedsgericht im Haag beigelegt werden könnte." — Auch Macdonald verkennt den Ernst der Zeiten nicht und be tont, daß jede Gefahr die Natton geeint finden wird. Mögen seine Worte bei denen in Deutsch land widerhallen, die täglich zum Rückzug blasen, wo es sich darum handelt, ob wir von der Karte Europas gestrichen worden sind. Eng lands Ministerpräsident hat erklärt, daß seine Regierung an den deutsch-französischen Be sprechungen keinen Teil nimmt. Er wird sich demnächst daran erinnern und dafür Sorge wagen müssen, daß der Fortgang der Verhand lungen nicht wiederum von London aus gestört werde. Politische Aunälckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm ist von seiner Nord landsfahrt in Swinemünde eingetroffen, wo sowohl der Reichskanzler v. Bethmann- Ho l l w e g , als auch Staatssekretär des Äußeren v. Kiderlen-Wächter dem Monarchen Vortrag über die Lage hielten. Die Meldung französischer Blätter, daß der Kaiser, dessen Friedensliebe über jeden Zweifel erhaben ist, in der Marokkofrage sich in vollkommenem Widerspruch mit seinen Ratgebern befindet, ist durchaus unzutreffend und nur dadurch zu er klären, daß die Vertreter dieses Gerüchts über das Verhältnis des Monarchen zu den Ministern schlecht unterrichtet sind, oder daß sie bewußt an der Irreführung der öffentlichen Meinung arbeiten. Gegen den französischen Staatsange hörigen Avetot, der die ihm und andern Mitgliedern der gegenwärtig in der Reichshaupt- stadt weilenden französischen Syndi kats-Abordnung gewährte Gastfreund schaft am 24. d. MtS. in einer Versammlung im Berliner Gewerkschaftshaus durch Aus führungen verletzt hat, die geeignet waren, die deutschen Staat s e inrichtungen herabzusetzen und die Sicherheit des Deutschen Reiches zu gefährden, hat daS Berliner Polizeipräsidium sofort nach der Veröffentlichung dieser verletzenden Ausführungen durch die Presse das Ausweisungsverfahren angeordnet. Avetot hat es jedoch vorgezogen, sich der An wendung dieser Ausweisung durch eine schleu nige Abreise aus Berlin zu entziehen. — Dvetot hatte u. a. geäußert, daß die Proletarier die ihnen in die Hand gegebenen Waffen im Ernst fälle gegen einen ganz andern Feind gebrauchen würden, als die Regierenden eS wollen. * Aus Deutsch-Südwestafrika liegt eine neue Meldung des Gouverneurs vor, wo nach es bis jetzt noch nicht gelungen ist, über die angeblichen Vorgänge im Caprivi- Zipfel, wo eine Kolonne von 20 Mann medergemetzelt worden sein soll, Aufklärung zu schaffen. Der Gouverneur hat jedoch für den Fall, daß sich die Gerüchte bestätigen sollten, alle Vorbereitungen wessen lassen, um die Unruhestifter nachdrücklich zur Rechenschaft zu ziehen. Frankreich. * Der Kampf, den die Regierung seit etwa drei Jahren gegen die armeefeindliche Bewegung führt, nimmt mit dem Wachsen dieser Bewegung immer ernstere Formen an. Innerhalb weniger Tage wurden in Paris zwölf Personen verhaftet, die überführt sind, in der Bewegung tätig gewesen zu sein, unter ihnen befinden sich zwei langgesuchte gefährliche Anarchisten. Portugal. V Wie die Republik schon vielfach ihre An hänger enttäuscht hat, so hat sie auch dre Hoff nungen und Wünsche der Frauenrecht lerinnen nicht erfüllt. Nach langen und heftigen Debatten hat nämlich die Kammer in dem Verfassungsentwurf die Bestimmung ge strichen, nach der den Frauen das Stimm - recht zugestanden worden ist. Auch die Be stimmung bew. die staatsbürgerliche Erziehung der Frau wurde gestrichen. Amerika. * Die Revolution hat aufHaiti end gültig gesiiegt. Nach Meldungen amerikanischer Blätter hat Präsident Simon sein Amt niedergelegt und wird auf einem deutschen Dampfer nach Europa flüchten. Leben und Eigentum der Europäer auf Haiti sind nach dem Eintreffen je eines deutschen, amerikanischen und englischen.Kriegsschiffes nicht mehr gefährdet, wie denn auch nach der Abfahrt SimonS die Ruhe bald wieder hergestellt sein dürfte. Var Zeuerzeichen von Stambul. In der Stadt der Brände, dem alten in urgrauer Vorzeit von den Megaresern ange- legien Byzanz, das im Jahre 330 n. Ehr. vom Kaster Konstantin zur Residenz erhoben und mit dem Namen Konstantinopel (Stadt des Kon erdrückender Schwere aui Ihnen ruht. Wenn ich dai Rech: besäße, Sie zu verhaften, so müß^e ich es tun, um meine Pflicht zu er füllen ; danken Sie dem Himmel, daß ich es nicht habe!" „Gütiger Gotti Das alles muß ich mir sagen lassen von einem Menschen, der dem Jrrenhacye entsprungen zu sein scheint?" rief Berta mit wachsender Entrüstung. „Sie mich verhaften? Ich werde für diesen Schimpf Rechenschaft von Ihnen fordern. Ich vermute, daß Sie allein der Urheber deS ganze« Ge redes find!" „Sie kommen damit nicht durch," fuhr er fort, „ich habe diesen Verdacht nicht erfunden, von allen Seiten bin ich auf ihn aufmerksam gemacht worden. Und daß er begründet ist, daran zweifelt niemand mehr; der Unter- suchungSnchter beschäftigt sich ebenfalls mit ihm und Ihre Verhaftung ist nur noch eine Frage der Zeit. Bitte, unterbrechen Sie mich nicht, gnädiges Fräulein, es liegt in Ihrem Interesse, nicht den Ankläger, sondern den Freund in mir zu sehen." „Den Freund?" sagte Berta verächtlich. „Allerdings! Ich bin gekommen, um Sie zu warnen und Ihnen zu Helsen. Sie würden, wenn Sie aus freiem Antriebe sich schuldig bekennen wollten, wahrscheinlich mit einer gelinden Strafe davonkommeu; Richter und Geschworene werden Mitleid mit Ihnen haben und die Verhältnisse berücksichtigen, unter denen die Tat begangen wurde. Ich schließe sogar die Möglichkeit eines freisprechenden Urteils nicht aus. Aber auf diese Möglichkeit Winkler ließ sich nicht einschüchtern, er sah in dieser Entrüstung nur die Angst des schuld beladenen Gewissens. „Alle Welt sagt es I" erwiderte er achsel- zuckend. „In allen Wirtshäusern wird davon gesprochen, und nichts ist natürlicher, als dies. Man erinnert sich, daß Heinrich Vorberg stets ein ehrenhafter Mann war, und man meint, daß er es gestehen würde, wenn er im Affekt die Tat begangen hätte." Berta hielt den statten Blick noch immer auf den kleinen Mann geheftet. Ihre Wangen waren leichenfahl und ihre Lippen zuckten krampfhaft. „Und weshalb muß nun der Verdacht auf mich lallen?" fragte sie. „Hält man mich denn einer solchen Tat für fähig?" „Man behauptet, Sie seien dazu gereizt worden," antwortete Winkler. „Sie seien im Augenblick der Tat wahrscheinlich Ihrer Sinne nicht mehr mächtig gewesen. Man hat gehört, daß Sie um Mitternacht die Treppe hinunter gegangen find —" „Das ist eine Lüge l" Durch glaubwürdige Zeugenaussage wird es bewiesen, und ichon dieser Bewers allein berechtigt zu Ihrer Verhaftung." Berta streckte die Hand aus, um nach der Klingelschnur zu greifen; Winkler hielt sie zurück, „Keine Übereilung, gnädiges Fräulein," sagte er warnend. „Sie würden dadurch die Sache nur verschlimmern. Mir gegenüber können Sie nicht mehr leugnen. Das Resultat aller meiner Nachforschungen bestätigt den Verdacht, der mit Oss Vmck srcmäe Lckulä. 89j Kriminalroman von O. Freitag. Fortsetzung.) Mit diesem freilich nicht ehrenhaften, aber vielversprechenden Plane beschäftigt, wartete Winkler in der Gcfindestube auf di« Rückkehr Bertas. Als ihm dann die Zofe den Bescheid brachte, daß er zu dem gnädigen Fräulein her aufkommen möge, folgt« er dem Mädchen mit fiegesgewisser Miene. „Herr Rechtsanwalt Winkler ?" fragte Berta, als Winkler eintrat. „Rechtskonsulent Winkler, aufzuwarten, gnädiges Fräulein l" entgegnet« der kleine Mann mit einer Verbeugung. „Sie wünschen?" „Ich komme in der Vorbergschen Angelegen heit, der ich mich im Interesse deS Angeklagten angenommen habe." „Äh!" sagte Berta überrascht. „Haben Sie vielleicht etwas entdeckt?" „Jal Ich glaube, den wahren Täter ge- funden zu haben." In Bertas Augen blitzte eS hoffnungS- freudig auf. Sie trat hastig näher und heftete ihre Augen so durchdringend aus ihn, als ob sie seine geheimsten Gedanken erforschen wollte. „Wer ist es?" fragte sie mit bebender Stimme. „Sie!" erwiderte er scharf. Berta fuhr zurück nnd stieß einen SchreckenS- schrei auS. „Und das wagen Sie, mir zu sagen?" rief sie, unfähig, den jäh auflodern den Zorn zu unterdrücken. irklts Ein Flammenzeichen wollten sie den Neuerem aufrichten, auf der Zorn der Volksgenossen sich gegen sie E just an dem Tage, da das „Fest der Erneue rung" gefeiert werden sollte. Der Brand StA buls hat mit seinen Feuergarben ein lü" hin dürfen Sie die Verhaftung nickt abw" — Sie hören dock, was ich Jhneo gnädiges Fräulein?" „Ja, ich höre," erwiderte Berta, beide Hände auf die Brun pressend, mst.S^A Sckritten auf und ab schritt. „Reden Sie Wetter, ich will wissen, wie West dieser W"" sinn geht!" . „Nennen Sie es Wahnsinn, nennen Sie ' wie Sie wollen, mich werden Sie nicht" zeugen, daß das, was ich Ihnen sage, auf Wahrheit beruht," fuhr er fort, indem sich zur Sette wendend, verstohlen sich schnäuzte. „Ich sage Ihnen das alles w " damit Sie keinen Zwettel mehr hegen und damit Sie den Weg 'ehen, der jetzt noch vor Ihnen liegt. Ich rate Jbnea . nicht, den Geschworenen die Enttche'dM überlasten, man kann den Spruch derselbe«' mit Sicherheit vorausfehen, und kämet » schuldig, so müssen die Richter Sie mrvrfi^ Es wird genügen, wenn Sie sich schuldig bekennen und die Tat mit ibren und Einzelheiten einqestchen. Fettigen dieses Schriftstück sofort auS und oen Sie eS mir an; ich werde damit Ihren A lobten befreien, sobald ich Sie in weiß, was in einigen Tagen der Fall iem Sie müssen natürlich nach der Äusser^ ,, des Schriftstückes sogleich abreisen uav heimlich, ich werde Ihnen mit Rat un» helfen." .. Berta war stehen geblieben, ihr Mia voll Zorn und Verachtung auf dem Maa»" Schlaglicht auf die Verhältnisse in der Tüm geworfen. Obwohl die junge Türkei aufgeboten hat, um ihre Widersacher mit"«, Neuemngen zu versöhnen, die seit den -N tagen des Jahres 1009 eingeführt worden iA' so will es den alten Köpfen nicht einleuWA daß der Schlendrian in der Regierung und Dv" waltung, daß die Tage der Selbstherrschaft,,"' zwar das Land vor der Welt lächerlich maU aber die Taschen derjenigen füllte, die Machthabern zu schmeicheln verstanden, endguwf vorbei sein sollen. In den Grauenszenen /' Brandes wollten sie die überlebte Zit kbA heraufführen. Und daß sie bei ihrem Beginn nicht ohne Unterstützung weiter Boltskreift waren, zeigte das Verhalten der sonst ft A wissenhaften Kulumbadschi (der Feuerwehren' miisamt den Wasserträgern, von denen DM' durch die Polizei und daS Militär gez^u"^ werden mußten, ihre Pflicht zu tun. Sonntag, der Stambul vernichtete, war nu Machthaber ein Warnsignal, das sie beherM müssen, wollen sie ihr Werk nicht ernsthaft führden. In Verbindung mit den Alba'' und Mazedoniern kann einst der „Verew . SultanStreuen", der jetzt' das Signal gestützt auf den Aberglauben der Menge, . da glaubt, Stambuls Brand sei ein des Zornes Allahs gewesen, der die zu den alten Zuständen will, einen a" Brand entfachen, der nicht auf Stambm schränkt bleiben, sondern leicht die ganze 4^ ergreifen und sie in neue unabsehbare stürzen kann. So wenigstens urteilen oft , Auslande lebenden Türken, denen ihre immer noch das Land der Rätsel und raschungen ist. stanttn) belegt wurde, hat es in diesen Tage" wieder einmal gebrannt, just an dem Sonntag, da man sich anschickte, den Tag zu feiern, an dem vor drei Jahren Abd ul Hamid sich vo" dem Volke hatte die Verfassung abringen lasse", deren Bruch ihu im Jahre darauf den Thron kostete. Brände sind in Konstantinopel an der Tagesordnung, und wenn nicht ganze Statt- viertel dem Feuer zum Opfer fallen, wie 1998, wo 6000 Häuser eingeäschert wurden und wie jetzt wieder, legt man solchen Vorkomm' nissen in der Stadt am Goldenen Hom keine besondere Wichtigkeit bei. Aber diesmal wohnt dem Brande der schönsten Stadt der Welt, die das Einfahrtstor zu zwei Weltteilen bildet, doch noch eine andre Bedeutung inne, als die liefe Tragik eines Naturereignisses, dem der arme Sterbliche E entrinnen kann. Und gerade daß die türkis^ Regierung nach dem ersten Schrecken der Prem bei Androhung des Verbots befahl, über du Ursache des schrecklichen Brandes nichts zu ver> öffentlichen, zeigt, daß sie etwas zu verberge" hat und im Interesse der Staatssicherheit aM gern verbergen möchte. Indessen die ErregM des Augenblicks, die allgemeine Kopflosigkeit, die sich der regierenden Organe bemächtigte,"^ sich das Gerücht von der Verwundung d" Kriegsministers verbreitete, hat zu viel von de" Sorgen der Regierung verraten, als daß Vertnschungsversuche Erfolg haben könnten. ist ein offenes Geheimnis, daß die Anhänger d» alten Regierung, die die Reformen hassen, d» die militärische Wiedergeburt ihres Vaterland» nicht verstehen wollen, den Brandstiftern lodernde Fackel in die Hand drückten und dm sie ihnen die Wege wiesen, aus denen das erbittliche Element den schwersten Schaden aw richten und am verhängnisvollsten wüten mE Sie vergaßen der Schönheit dieser Stadt, tt» wie das ewige Rom zweieinhalb Jahrtausend' an sich vorbeiziehen sah und immer nochA staunendem Blick und unverändert auf dasTreid^ der Welt sieht. Ne -Der G Miral Tn Heimat zurüc Weiden, de Ehestand zu i»den vier i A die erster putschen Rei 10 I: Mtschou. Miiän zur § Wr dem R " 1884 als - D wurde Mrdett. Von -Das 5 Mausen in RWnensKi We sich so sse abgeschl .Die El, Ostpreußen M stanz t ^handelt fi I die san Msten Uw Weitung d Wkenhaus; dem K 'Alera erkra Heu Kreise y Brandka Ws gegen Meinbl Geqe: Mnhaus bi » der s vom hir Mnter den Wn als i W herbeigi . Von ein N getötet. A bei Barn Mall dad Schwuw K des Ra Kigte Arb andern Tret Pe sftuimcn. >ete sich 7 Mensche hA zweijäk > stürz Rem Was sp' ^Kleine zu >Wken. D iahen Fl heif «en ert könnt war inz ^Touryte ?s°r Blät LM-h gü tz?d erzielt Ken wurt 'b 920 00k Italiens E einer T Amann r N» des tftW zum Gerung w ffaufmai d au ^er vie Wr tot z tz * Eine stifs. C -'innen, 2 n. »llud w sie. »Ick üb< A"e Sie ^b'gen wr ft?«t der N? der K.i ^daß de ° Hauses ft, 'Ke St T. tzAchl z A eivma' erst über 8 Wink ^»nie auö fi 'Ae ha 'einesw, -Das ^"n?" ft »Hinaus !^.Nechhe 'bizea, i Hur «vollen lleii 'ttigung
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