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2SP t<»! sowie ehlt lssettadM uli 1911. uns sofort: c „Leitteo" ommerftische ohne Ihren ren, es fehlt mgsvoll ^«mllle. Zer Vitter- »en. Mi ikant dies» M I §M8t Y . y Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. Hn der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. - — — - V Anzeigenpreis: Für die klein-sxaltige Korpus-Feile oder dsren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags 1 Beilagegebühr nach Vereinbarung, des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. btil wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" ^ruck u. Verlag öer Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. Nummer 92. Mittwoch, den 2. August IMt 10. Jahrgang Amtlicher Teil. Die unter Garantie der Gemeinde stehende Sparkasse ütteMrf-Msritzlssrf krzinst Einlagen mit 3*/, und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von E"-5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Die in den srsten 3 einss »louats singsLakitsu trstrüAS ^vsrtten kür ttsn bstrsikönttsn Nonar noek soll vsrrinst. Bücher auswärtiger Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Einlagen Meng geheim gehalten. has Druckte kür eilige Leser. Die Hitze in Schlesien hält in unver mindertem Maße an. In einigen Gegenden herrscht empfindlicher Wassermangel. In der vergangenen Woche find in Schlesien 48 Personen beim Baden ertrunken. 15 Personen wurden vom Biltz erschlagen und 1ü Personen find infolge HitzMageS ver storben. Die verwitwete Justizrätin Moeller in Charlottenburg erlag gestern infolge der Hitz einem Herzschlag. Die 18jähnge Tochter Ruch naam sich d»i Lod derarti; zu Herzen, daß sie aus dem Fenster aus die Straße sprang, wo sie tot liegen blieb. Das Dors Jamcn bei Karthaus (West- preußen) wurde durch ein Feu-r, das mit Streichhölzern spielende Kinder hecvorgerusen hatten, fast vollständig zerstört. - In dem russischen Städtchen Konskalwola sind 300 Häuser abgebrannt. Vertliches und Sächsisches. VttenLorf-Vkrilla, p August M. —* Ein bedauerlicher Unfall ereigncte sich gestrigen Montag in der Nähe des Cunners- Mser Bahnhofes. Der Kutscher Paul Hennig -fr Firma Plötz und Co. fuhr aus dem Mrikhof mit 2 Pferden. Wahrscheinlich Mige von Msgenstichen wurden die Pferde Ahüch scheu und rasten über die Bahnschienen. Asi dem Versuch, die Trere zu zügeln, zerrissen fit Zügel und der Kutscher stürzte vom Wagen, ^glücklicherweise so. daß das schwere Geslic, den linken Unterschenkel fuhr und einen Mplizierten Bruch verursachte. * GemetnderalS-Sltzuiig. Uni-c dem Ansitz hxtz GemelndevorstandeS Richter Md am letzten Juli-Sonnabend eine Sitzung dkS Gemeinderates statt. Die TageS'OcÜnung 'Welt 14 Punk e, deren erster sich mit der Divock auf das Gesuch um Pflasterung der ^nigSbrückec Straße befähle. Das 2. Slraßen- '^amt stellt Pflasterung baldigst in Aussicht zwar für die Königsvrück» Strage, Ehrend die Wütc-pflastecung der Radeburger Straße in späteren Fahren zu erwarten ist. Ak vor kurzem stattgefundene Revision de, ^kMeinde- und Sparkasse ergab tue Richtigkeit Ahlden und ferner zeigte dw Berich!, datz in isk Spattaffe tm ersten Halbjahr 158 745 Ä. Spargelder eingezahll und Mk. 71462 Lpar- ^der ausgezahlr find. Ferner wurden im wichen Zeiträume 100800 Mark Hypotheken' ^ider neu ausgeliehen. In dem Gemeinde- Mirk Moritzdorf wurden nunmehr die dahn- Mahschen Wahnhäus.» und Dicnstgebäude ^verleibt, welche Äugciegenheil den G meinde- wiederholi bejchäsligt hat und nun zu Insten d r Gemeinde erledigt ist. Ferner ^kde mi-geteilt, daß das Inventar des neu versichert worden ist und Herr Gemeindekassierer Grohmann zu eine: ktivöchigen Uedung enberufen worden ist. -l» Bausachen wurden bewilligt, zwei Wohn- MSneubaulen des Herrn Ringel auf dem von Min Mßbach an der Radeburgerstr age .^orbenem Areal, und zwar gegen Himer- ?3ung einer Straßenbaukaution von 700 Mk., die Grundstücke an eine nach dem ^bawmgsplane projektierte neue Straße zu ^n kommen, em C infumtüenhaus des Herrn 'M Schulze am Bcde, sowie dem Feuerlösch- verbandsausschuß dec Neubau eines Spritzen hauses an der Radeberger Straße. Ferner beschloß man die Stempelsteuereinnahme ins Gemeindeamt zu übernehmen- Auf das Aus schreiben einer Tierarztp axis hat sich Her- Tierzarzt Dr. Steinbach aus Dresden gemeldet und soll eine Teilung der Fleischbeschau herbü- geführt werden Es entspann sich eine längere Debatte über diesen Punki, weil es zu erwäg», gaü, wie man, ohne dem bisherigen Fkischb schauer, Herrn Küttner gegenüber zu hart zu erscheinen, beiden Teilen gerecht werden soll. Eine feste BeschlußfFsung soll erst nach erneuter Verhandlung mtt Herrn Dr. Steinbach erfolgen. An die Herren Langenfeld und Jeschke wurde die Neuaufstellung von eisernen Straß»,schilderstangm vergeben. Herr Maurer polier Ringel hat am erhöhten Fußweg an der Radeburgerstraße an seinem neusrdauten Hause bei der Schnülgerinm-Pflasterung Kopfsteine verwendet, während die Straßenbauordnung halbbosfierie Steine vor schreibt. Der Bauaus schuß hat Entfernung des Schniltgerinnes gefordert. Herr Ringel bittet nun in einer Eingabe darum, die Kopfsteine zuzulafsen. Der Gemeinderat sieht sich nicht in dec Lage, von der Slraßenbanordnung abzaweichen und lehnt vas Gesuch einstimmig ab, sodaß es bei der Anordnung des BauauSschussrS zu bewenden habe. In geheimer Sitzung werden Armen sachen erledigt und Beschlüsse des Sparkassen- ausschussrs über Hyvothekenausirihungen be stätigt. —* Michpreiserhöhung. Der hiesige Landw. Vtrein hält morgen Mittwoch abends 8 Uhr im Gasthof zum schwarzen Roß eine Versamm lung ab, betreffs Erhöhung der Mllchpceise ven 16 auf 18 Pfg. pro Liter. —* In landwirtschaftlichen Kreisen macht jetzt ein neues Mittel bei Behandlung der Mml- und Klauenseuche Aufsehen. Es stammt vo-n Ti rarzt Jentsch in Rheinsberg, dec Sulpelersäuce mit großem Ecjolg als Vor beugung«- und Heilmittel in folgender Weise anwendet: Ein Eßlöffel voll Salpetersäure, etwo 15 Gramm, wird in einem Liter Wasser zusammingi schüttelt und von dieser Mischung jrdem Tier täglich zwei bis drei Eßlöffel voll ins Gettän: gegeben. Ist Ansteckung noch l icht erfolg, so wirb die Krankheit vom Sialle f rugehalte«. Ist ab-r die Seuche ausgevroujen, ehe Salpeter gegebin wurde, so hören die r euen Erkrankungen nach drei Tagen auf und in längstens einer Woche ist die Krankheit beseitigt. Die Klauen sind gründlich zu reinigen und mit Holzteer zu bestreichen. Die Euter werden vor und nach dem Nelken mit er. er Mischung von einem Eistöffel Salpetersäure mit drei Liter Wasser gm abge- waschen. Pusteln am Euttr entstehen dann nicht mehr. Schweins und Kälber, denen täglich ein bis zwei Eßlöffel von der für Kühe bestimmten Müchang der Salpetersäure ins Getränk gegeben wird, bleiben von der Seuche verschont. —* Der auf den 2. August fallende Vieh- martt in Radeberg findet wegen S-uchengerahr nicht statt. Der Pferdemarlt ist nicht oervoten. —* Ueber eine schlechte Gurkenernte gehen von allen Seiten Klagen ein. Nach Berichten bayrischer „Gurkengroßbauern" sterben infolge der ungewihnüch großin Trockenheit ganze Felder ab. Von beleittgler Seite wird Mttgeteill, daß die Preiss für das Schock Gurken schon wieder um 40 Pfg. gestiegen find. Haus- frauen, denen viel daran liegt, Einlegegurken zu erhalten, werden deshalb gut tun, ihren Be darf möglichst bald zu decken. Klotzsche. Der Reingewinn des hier abgehaltenen Waldfestes beträgt ungefähr 1400 Mark. Dresden. Aus einer Wanderung, die zahlreiche Mitglieder des 15. Deutschen Turn- tages durch die Sächsische Schweiz unter nahmen, brach Herr Professor Fischer aus Greiffenberg in Pommern in der Nähe des Amselgrundes auf einer Anhöhe plötzlich zusammen. Er hatte diesen Weg gewählt um einen schwierigeren zu vermeiden und befand sich daher allein. Eine Bauernfrau, die am Wegs vorüber kam, benachrichtigte mehrere Herren vom Hauptausschuß der Deutschen Turnerschaft die sofort an die Unglücksstelle eilten, wo aber ein herbeigerufener Arzt nur den Tod Professor Fischers infolge HitzschlagS festellkn konnte. Zittau. Ein großes Schadenfeuer brach in de? Wsbervorstadt aus. An der äußeren Dresdner Straße standen rechts und links die der Baufirma Ed. Hennig gehörigen Nieder lagen, in denen die Baumwollspinnerei und Filzfabrik von Robert Zimmermann Wollfilze lagern hatte, in Flammen. Die verbrannten Baumwollballen haben einen Wert von 100 000 Mark. Reinsdorf. Auf Morgensternschacht 2 wurde der 27 Jahre alte Lehrhäuer A. M. Scheffer aus Friedrichsgrün von hereinbre- chenden Gesteinsmafsen verschüttet. Der Ver unglückte konnte erst nach zweistündiger Ber gungsarbeit unter den auf ihm liegenden Ge- steinsmafsen hervocgeholt werden, nachdem der Tod bereits durch Erstickung eingetreten war. Bräunsdorf. Aus der Anstalt Braunsdorf waren fünf Zöglinge entwichen, die sich in die Gegend von Frankenberg gewandt hatten, drei von ihnen wurden in Mühlbach aufgegriffen, einer in Frankenberg und der letzte in Auerswalde. Der letzte hatte die Anstaltskleidung abgelegt und sich notdürftig mit Kleidungsstücken versehen, die er von auf Feldern aufgestellten Vogelscheuchen entwendete. Mittweida. Am Sonntag nachmittag' war in dem nahen Schweizerwald, auf fiskalischem Gebiete, ein Brand ausgebrochen der ca. 1oo Quadratmeter jungen Eichenbestand vernichtete. Die Schönbarner Feuerwehr ver hinderte eine weitere Ausdehnung des Brandes. Einer Nachricht aus Primksnau zufolge wurden bei einem großen Waldbrande über 100 Morgen im Bunzlauer Forst und mehrere Morgen im Kotzenauer Forst vernichtet. Waldheim. Im Wehrteiche am Fuße des Felsens, auf dem Schloß Kriebstein liegt, ertrank vorgestern nachmittag infolge Herz lähmung ein beim Gemeindevorstand Rudert in Neuschönberg beschäftigter 18 Jahre alter Gärtnergehilfe. Er war von einem Felsvor sprung abgesprungen und kam nicht wieder zum Vorschein. Dir Leiche wurde erst später gefunden. Geringswalde. Durch einen Sturz vom Fahrrade verunglückte der Tischler Fritz W. aus dem nahen Altgeringswalde. Der Bedauernswerte wurde besinnungslos aufgefunden. Markranstädt. Als die Erntearbeiter das Weizenfeld eines Stadtgutsbesitzers in Markranstädt verlaffen hatten, stand plötzlich ein Teil der Puppen und Garben in Flammen. Dem Feuer, das durch Fahrlässigkeit eines Knechtes beim Anzünden einer Zigarre enstanden ist, sind etwa 15o Quadratmeter Weizen zum Opfer gefallen. Leipzig. In einem Bureauzimmer der König!. Amtshauptmannschaft schoß der Kut scher Friedrich Franz Richter aus Zöschen auf den Bureaudiener Friebr ch Reinhard dreimal aus einem Revolver. Glücklicherweise ward der Gutes Keilprel. Wenn irgendwo in der weiten Welt Ein kleiner Mensch seinen Einzug hält, Wenn Kinderaugen zum Licht erwachen, Da sputen sich alle Sächlein und Sachen, Die nur im Hause stehen und liegen — Sie wollen auch etwas Kleines kriegen! Das steife Bett kriegt zuerst ein Kindchen. Dann lacht das Spind auf ein Kinderspindchen. Die alte Kanne bekommt «ln Kännchen, Die Badewanne ein Badewännchen, Der Stuhl ein Stühlchen mit dünnen Beinchen, Sogar der Eßtisch bekommt ein Kleinchen. Im Flug entstehht so, — es ist zum Lachen — Eine ganze Wirtschaft von kleinen Sachen. Wer nennt sic, wer zählt sie, die Töpfchen, die Söckchen. Die Schühchen, die Hemdchen, die Täßchen, die Röckchen, Wenn ein kleiner Mensch seinen Einzug hält. Es ist doch eine lustige Welt. Albrecht Hirsch. Beamt« nur leicht verletzt durch einen Streif schuß über dem rechten Auge und der Schläfen gegend. Richter war aus Leutzsch eingeliefert worden und sollte wegen Obdachlosigkeit nach Berlin, wo er zuständig ist, abgeschoben werden. Um seinen Wegtransport zu verhindern, ver übte er das Attentat. Er wurde nach dem hiesigen Untersuchungsgefängnis gebracht. — Auf dem Rayon des Dresdner Bahn hofes geriet ein großer Getreidespeicher in Brand. Erheblicher Materialschaden ist ange richtet worden, die Feuerwehr hatte bei der Tropenhitze erhebliche Arbeit, um das Feuer zu lokalisieren. — Das althistorische „Fischerstechen" wird am 3. August zum 197. Male abgehalten. In Treue hält die hiesige Fischertnnung an dem Privileg der Abhaltung diese« Feste«, da« ihr 1714 durch August den Starken verliehen wurde, und das sich nach Art venetianischer Wafferkämpfer vollzieht. — An den Folgen eine» Hitzschlage« ver starb Herr Mufiklehrer Wilhelm Knopf. Don einer schwerer Ohnmacht befallen wurde infolge der Hitze in der Arndtstraße ein 28 Iah« alter Bierfahrer. Infolge der Hitze bewußtlos ausgefunden wurde in der Talstraße eine de» Arbeiterstande angehörende, etwa 30 Jahre alte Frau. Mittels Krankenwagens wurde sie ins Krankenhaus übergeführt. Mancherlei —* Im Trocadero der Hygiene-Aulstellung wird vom vergangenen Sonnabend bi« Freitag den 4. August, täglich von 6 bis s Uhr in eigenartigem Kampfe ausgefochten werden, daß es infolge einer Spielregel möglich sein soll, der Bank des Monsieurs Blanc ansehnliche Summen zu entziehen. Das Spiel findet direkt vor den Augen des Publikums statt. Die Sätze werden bekanntgegeben. Da» Rou lette soll von Herren aus dem Publikum be dient werden, so daß jede Unredlichkeit ausge schlossen ist. —* Bräute die kein Wort reden dürfen . . Im koreanischen Volke ist es Brauch, daß eine Braut an ihrem Hochzeitstage kein. Wort sprechen darf. Ob ihr der verliebte Bräutigam die zärtlichsten Worte in» Ohr flüstert, ob ihr die Eltern noch zuguterletzt alle möglichen guten Lehren mit auf den dornigen Pfad der Ehe geben, ob sie Freunde, Verwandte und Freundinnen mit Glückwünschen überschütten, — die strenge Sitte verlangt es, daß die Braut auf keine Schmeichelei, auf keinen Glückwunsch antwortet. Vielleicht soll damit jedoch nur angedeutet werden, daß dem Bräutigam nur noch eine kurze Galgenfrist gewährt ist. in der er das Wort führen kann, und daß nach dem Hochzeitstage die junge Frau dos Recht hat, desto mehr zu reden. Immerhin muß es für Frauen eine entsetzlich« Tortur sein, einen ganzen Tag kein Sterbens wörtchen reden zu dürfen . . .