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Ottendorfer Zeitung : 12.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191107123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110712
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-12
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.07.1911
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Die neue Lage in Marokko. 5 cr englische Premierminister hat nun im Unterlaufe sich über die Marokkofrage geäußert. Nm wenige Worte sprach Herr Asquith, aber sie waren inhaltsschwer und lassen vermuten, daß man sich in englischen Regierungskreisen viel eifriger mit der neuen Lage der Dinge in Marokko befaßt, als man öffentlich zugibt. Der Minister sagte: .Die kürzlichen Ereignisse haben eine lebhafte Aussprache zwischen den an Marokko meistinteressierten Mächten veranlaßt, imd ich kann in diesem Augenblick nm wenig Wer die Verhandlungen sagen, die »wischen ihnen stattfinden. Ich wünsche jedoch, daß es klar verstanden werde, daß die englische Regie» ruog der Ansicht ist, eS sei in Marokko eine ne« Situation entstanden, in der rS möglich is^ daß künftige Entwicklungen die englischen Interessen direkter berühren, als die- bisher der Fall gewesen ist. Wir hegen daß Vertrauen, daß die diplomatische Aus einandersetzung eine Lösung finden wird, und in dem Anteil, den wir an ihr nehmen werden, werden wir gebührende Rücksicht nehmen auf den Schutz jener Interessen und auf die Er- flllnng unsrer Dertragsverpflichtungen gegen über Frankreich, die dem Hause wohl bekannt find.* — Herr Asquith beherrscht in hohem Maße die Kunst, mit Hilfe der Worte seine Gedanken zu verbergen. Aus der Diplomaten- sprache in gemeinverständliches Deutsch über setzt. besagen seine Äußerungen: Nachdem Deutsch- land seine Zurückhaltung gegenüber dem Vordringen Spaniens und Frankreichs aufgegeben hat, wollen wir ebenfalls nicht mehr untätig zusehen. Natürlich werden wir bei den bevorstehenden Verhandlungen unbedingt auf die Seite Frankreichs treten, dem wir ja (durch den nordafrikanischen Geheimvertrag von 1904) insofern verpflichtet sind, als es unS unange fochten im Besitze Ägyptens gelassen hat. Wir versprachen ihm damals dafür Marokko und müssen nun alles daransetzen, damit unserm Versprechen gemäß Frankreich auch wirklich die Frucht seines Vertrages (gleich uns) erntet. — Freilich weiß Herr Asquith, daß sich in den letzten Jahren die internationale Lage nicht unwesentlich zugunsten Deutschlands ver ändert hat. und daß daher die Inkraftsetzung gewisser Geheimverträge auf unvorhergesehene Schwierigkeiten stößt. Er läßt daher die Welt noch über die letzten Ziele der englischen Marokkopolitik im unklaren. Das Unterhaus aber verstand die diplomatische Erklärung sehr wohl. Das zeigte der verständnisinnige Beifall. Und wer etwa noch daran zweifeln wollte, daß man im amtlichen England sich zwar den An schein gibt, als lasse man dem Schritte Deutschlands durchaus eine gerechte Würdigung zuteil werden, verständigt man zugleich Frank reich, daß man an jenem Geheimvertrage, der schon genug Unheil gestiftet und zu dauerndem Mißtrauen Anlaß gegeben hat, unbedingt fest halten werde. Die englische Diplomatie hat ja immer zwei Eisen im Feuer; sie wird auch mit diesen beiden fertig werden. In Frankreich zieht man natürlich aus Asquiths Erklärung die angenehmsten Schlüsse, wie die Veröffent- Lchung eines vielgelesenen Blattes zeigt, wonach die engliche Regierung in sehr ruhigen Worten in Berlin mitgeteilt habe, daß sie nicht verstehe, warum Deutschland ein Kriegsschiff nach Agadir entsandt habe. England habe ferner zu er kennen gegeben, daß es Deutschland gegenüber keineswegs auf seine marokkanischen Interessen verzichtet habe, und schließlich den Wunsch ge äußert, falls zwischen Berlin und Paris Ver- bandlungen eröffnet werden, sich daran zu be teiligen. Ein andres Blatt gibt noch ganz andern Hoffnungen Ausdruck. Es will aus bester Quelle erfahren haben, daß England kein einzelnes Kriegsschiff, Vie anfangs geplant, in die marokkanischen Ge wässer entsenden, sondern, „wenn nötig, mit einer starken Flotte auf der Höhe von Agadir «scheinen werde". — Die Drohung ist zu K Ourck fremäe 8Aulä. 20) Krimm alroman von O. Freitag. lFortjetzimg-i »Das Fräulein hatte -nämlich ein rotblondes Haar zwischen den Blättern ihres Buches gefunden und behauptete daraufhin, daß ich bei ihrem Schreibtisch war. Ich verbat mir natürlich diese beleidigende Verdächtigung, sagte ihr auch, daß wenn es auck unzweifelhaft em Haar von mir sei, es dennoch nicht von mir direkt in daS Buch gekommen sein müsse, da sie selbst es ja, was auch wohl der Fall sein wird, an ihrem Kleide gehabt haben könne. Das aber hielt sie für unmöglich — na, ein Wort gab das andre, imd ich nahm schließlich meine Entlassung. Die neue Zofe kommt morgen früh, und meine Sachen sind gepackt.* .Und wo bleiben Sie denn?* ,3ch habe eine Tante in der Stadt, bei ihr kann ich so lange wohnen, bis ich einen neuen Dienst finde.* „Ach was! Nichts mehr von neuem Dienst l* sagte Franz, ihr vertraulich näher rückend. „Haben Sie sich überlegt, was ich Ihnen vor dem Maskenballe sagte? Ich bin ein ehrlicher Kerl und mache nicht viele Worte, Klara 5 ich frag» Sie ganz einfach: Wollen Sie meine Frmi werden? Sie sollen es gut bei mir haben, ich bin kem Tyrann l* Die Zofe blickte ihn von der Seite an, dam» schlug sie leicht errötend die Augen nieder. „Was können Sie mir bieten? Sie sprachen damals von einer Wirtschaft —* Plum-, alS daß sie in Deutschland Eindruck machen könnte. Sie verpufft ebenso wirkungs los, wie die des Londoner ,Daily Graphics der sich augenscheinlich von seiner ersten Verblüffung erholt hat und nun erklärt, Deutschland wisse, baß England seine Ansprüche auf Marokko nur zugunsten Frankreichs preisgegeben habe, und oatz es niemals eine andre Macht (außer allen falls Spanien) in Marokko dulden werde. Die Hetzprefse, die zunächst geschwiegen hat, ist überhaupt plötz lich mobil geworden. „Darf England eine deutsche Kohlenstation in Marokko dulden?" fragt ein Blatt und ein andres ruft entrüstet auS: „Der Drang in die Weite wird Deutsch land noch ruinieren." — Solches Wort in einem englischen Blatte ist kein unübler Witz; denn England rastet noch immer nicht, obwohl eS fast den vierten Teil der gesamten Erde sein eigen nennt. Allen Anfechtungen gegenüber schweigt die deutsche Regierung. Sie erwartet Frankreichs Antwort und kann nicht deutlicher zu erkennen geben, daß sie nur mit Frankreich zu unterhandeln wünscht, als daß sie alle Ein würfe und Anwürfe unbeachtet läßt. Bei Frank reich liegt die Entscheidung. lil. v. Politische kunäschau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm ist auf seiner Nord landfahrt im Hafen von Stavanger einge troffen. * Mit der Annahme der Reichsversicherungs ordnung tritt auch die Krankenv ersich e- rung der Dien st boten in Kraft; und zwar kann man annehmen, daß dieser Zweig der Krankenversicherung voraussichtlich erst Mitte des nächsten Jahres zur Durchführung gelangt. Denn zunächst ist durch die Landesbehörden die Neuorganisation der Krankenkassen vorzunehmen. Mit dem Eintritt der gesetzlichen Krankenversiche rungspflicht für Dienstboten erreicht dann auch die Tätigkeit der jetzt bestehenden privaten Ver einigungen zur Krankenversicherung von Dienst boten, wie sie in Berlin und andern Großstädten bestehen, ihr Ende. Diese Dienstbotenversiche rungsvereine, die zum Teil über eine große Mit gliederzahl verfügen und sich in jahrelangem Bestehen bewährt haben, hatten beim Reichstag und Bundesrat Schritte unternommen, um als gesetzliche Krankenkassen anerkannt zu werden. Diese Hoffnung hat sich jedoch nicht erfüllt. *Eine Vorlage zur Abänderung des Fürsorgeerziehungsgesetzes ist im preußischen Ministerium des Innern fertiggestellt worden und wird voraussichtlich dem Landtage in seiner nächsten Tagung zugehen. Diese Er gänzung ist notwendig geworden durch die zahlreichen Widersprüche in der Rechtsprechung des Kammergerichts und des Oberverwaltungs gerichts auf dem Gebiete der Fürsorgeerziehung. Am strittigsten ist die Frage, ob die Fürsorge erst angeordnet werden darf, wenn alle andern Mittel, der Verwahrlosung eines Jugendlichen vorzubeugen, erschöpft sind, oder ob Jugend liche, die in Gefahr sind, der Verwahrlosung an heimzufallen, schon von vornherein der Fürsorge überwiesen werden dürfen. Die neue Vorlage stellt sich auf den Standpunkt, daß der Ver wahrlosung vorbeugende Maßregeln erlaubt sind und die neue Fürsorgeerziehung für die gefährdete Jugend angeordnet werden könne, bevor diese verwahrlost sind. "Über die gewerbliche Beschäfti gung von S ch u lki n d e rn hat der preußische Unterrichtsminister eine neue Verfügung er lassen. Danach soll die Schule feststellen, ob bezw. inwieweit bei ihren gewerblich be schäftigten Schulkindern die Bestimmungen des Kinderschutzgesetzes befolgt werden. (In der Großstadt ist das nur sehr schwer möglich, wie zahlreiche Beispiele beweisen.) Wenn Fälle von Übertretungen der gesetzlichen Vorschriften er mittelt werden, soll durch Vorstellungen bei den Eltern oder bei den Gewerbetreibenden die Be seitigung des ungesetzlichen Zustandes erstrebt werden. Läßt sich das nicht erreichen, so soll dem Kreisschulinspektor Bericht erstattet werden. Für jede Schulklasse ist ein Verzeichnis sämt ¬ licher gewerblich beschäftigten fremden und eigenen Kinder zu führen. Die Feststellung der Be schäftigung ist durch Befragen der Kinder zu treffen. Die Verzeichnisse sind für jedes Kalenderjahr abzuschließen und dem Kreisschul inspektor bei den Schulrevisionen zur Einsicht nahme vorzulegen. Frankreich. * Das neue Ministerium hat in der Kammer eine Schlappe erlitten. Ministerpräsident Caillaux verlangte bei der Beratung der Wahlreformvorlage für die Regierung Zeit zur Ausarbeitung eines neuen Entwurfs. Die Kammermehrheit beschloß jedoch, den von einer Kommission ausgearbeiteten vorliegenden Entwurf zu beraten. Daß das Ministerium bei seinem ersten Anttag in der Kammer in der Minderheit blieb, läßt für die Zukunft nichts Gutes hoffen. England. * Bezüglich des englisch-amerika nischen S ch iedsgerichtsvertrages erklärte im Unterhause der Staatssekretär des Äußeren, Grey, eS sei jede Aussicht vorhanden, daß der Vertrag sehr bald unterzeichnet werden würde. Der Vertrag würde dem Parlament natürlich vor dem endgültigen Abschluß vorge legt werden. Portugal. * Die Londoner Blättermeldungen über den Ausbruch einer monarchischen Gegen rev 0 l u t i 0 n in Portugal werden von Lissabon aus auf das entschiedenste bestritten. Die Nach richt englischer Blätter, die Marinesoldaten der königlichen Kaserne hätten einen bewaffneten Aufstand versucht, ist vollkommen unrichtig. In Portugal herrscht Ordnung. In einem amtlichen Telegramm heißt es: „Da auch die spanische Regierung ihren Vertretern eine solche Meldung übermittelt hat, darf man wohl annehmen, daß in der Tat in Lissabon nichts Schlimmes passiert ist." Daß jedoch solche Meldungen immer wieder entstehen und Glauben finden, ist ein Beweis dafür, wie gering das allgemeine Vertrauen in Europa zu der Festigkeit des neuen Regiments in Portugal auch jetzt noch ist. Amerika. * Nach einer Meldung der ,Franks. Ztgck aus New Dork wird amtlich erklärt, die Ver zögerungen der Verhandlungen über den Schiedsvertrag mit Deutschland seien einem Mißverständnis zuzuschreiben, das man jetzt aufgeklärt habe. DaS Auswärtige Amt in Berlin hatte geglaubt, daß nach der Genehmigung eines besonderen Schiedsvor- schlageS durch den amerikanischen Bundessenat das Schiedsgericht sofort in Tätigkeit treten solle, während tatsächlich dann erst noch ein Notenwechsel stattzufinden hat, sodaß die Ent schließungsfreiheit der beiden Teile immer noch gewahrt bliebe. Man hofft, daß der Botschafter Graf Bernstorff bei seiner bevorstehenden An wesenheit in Deutschland die Sache in günstigem Sinne erledigen werde. Affen. *Die augenblickliche Lage in Persien ruft in Petersburg große Beunruhigung hervor. Die russischen diplomatischen Vertreter im Reiche des Schahs melden von Ruhestörungen in sämtlichen Provinzen, überall soll Unordnung herrschen. Die Zenttalgewalt wird nicht aner kannt. Die Gerüchte von einer Entsendung neuer russischer Truppen nach Persien sind jedoch verfrüht, wenngleich man in Petersburg mit der Möglichkeit rechnet, daß ein bewaffnetes Eingreifen nötig werden könnte. Das Hürnen in äer Tckule. In Preußen werden seit einer Reihe von Jahren staatliche Kurse zur Fortbildung im Turnen und in der Erteilung von Turnunter richt sowie zur Ausbildung von Lehrpersonen in der Leitung von Volks- und Jugendspielen veranstaltet. Hieran haben sich bisher ingesamt 47 507 Personen beteiligt. Der Ausbildung wirksamer und anregender Methoden für das Turnen hat die Unterrichtsverwaltung besondere Fürsorge zugewandt. Sie hat zu diesem Zwecke auch die bezüglichen Einrichtungen de- landeS, namentlich Schwedens und Englo^- studieren lassen. Das Ergebnis dieser StM und anschließender Versuche an der Landes Turnanstalt ist einerseits die 1909 erschiene"' „Anleitung für das Knabenturnen", die an an'" Schulen für die männliche Jugend in Gebran« genommen ist. Anderseits ist eine neue für das Mädchenturnen erprobt worden. SiebeM im wesentlichen darin, daß dem Bewährten der M herigen Ausbildungsweise Übungen hinzugeM worden sind, die besonders geeignet erscheinen, wichtigsten Organe durch planmäßige Erhöh« ihrer Tätigkeit in Licht und Luft nachhaltig,^ kräftigen. Es kommen hier insbesondere SE im Freien, volkstümliche Übungen, ferner M"?' entsprechende Frei- und Handgeräteübungen Bettacht. Die Ausarbeitung eines bisher M fehlenden amtlichen Leitfadens für das Mädchen turnen ist dem Abschluß nahe. Vorläufige stimmungen darüber sind 1905 bei der d»' mals erfolgten Einführung des Turne"' für die Mädchenvolksschulen in Städten stadtähnlichen Ortschaften und 1909 in den Aussührungsbestimmungcn über die Neuer»' nung des höheren Mädchenschulwesens getrollt"' Auch für die Abhaltung heilgymnastischer Tm"' kurse sind Anregungen gegeben worden, »w suche in Schulen aller Art, mit besonders an/ gewählten täglichen Leibesübungen der Schads' gung der Jugend durch anhaltendes SB" entgegenzuarbeiten und gewisse lebenswWf Organe zu kräftigen, sind fast durchweg günstig ausgefallen, daß 1910 die Einsicht» dieser Übungen für das tägliche Turnen, io«"' nicht an manchen Schulen persönliche, räumN und sonstige Schwierigkeiten dies zurzeit v" hindern, in die Wege geleitet werden konm"- Die verbindliche Turnzeit umfaßt jetzt st" meisten Schulen wöchentlich drei Stunden, naE dem im Jahre 1910 zugunsten der volkswft lichen Übungen und Spiele auch für die Voll, schulen grundsätzlich eine dritte Wochen!»"" eingeführt ist. Dazu kommen die Übungen, an denjenigen Tagen 5 bis 10 Minuten W vorgenommen werden, an denen Tnrnuntern"! oder Turnspiele nicht stattfinden. ?)eer unä flotte. — In den Bezirken, in denen die diesjährig ?Kaisermanöver abgehalten werden, ist einest«^ Inanspruchnahme der Straßen durch KraftnE zu erwarten. Es handelt sich in erster um die Wagen, die der Kaiser selbst für Person wie für das Hauptquartier zu benutz" pflegt, dann aber auch um die Dienstautos 0" verschiedenen Kommandobehörden sowie um - bildende Lastkraftwagen-Kolonnen. Nm den»" dem in Aussicht stehenden stärkeren Verkehr g Kraft- und Lastkraftfahrzeugen leicht verbunden" Unzuttäglichkeiten und Gefahren vorzubcug' haben die zuständigen, Behörden jener VeM jetzt schon öffentlich zur Einstellung der fürft, Verkehr auf öffentlichen Straßen, Plätzen u" Wegen bestehenden Vorschriften seitens 0" Publikums dringend aufgefordert. — Der Umbau der Werst und die Erweis rung des Kriegshafens in Wilhelmshaven wag im Herbst 1909 zu einem gewissen Abschluß g diehen, der in der am 15. Oktober erfolg, Eröffnung der dritten Hafeneinfahrt in die g scheinung trat. Da indessen während der An führung der Bauarbeiten eine Änderung m ft, Anschauungen über die Größe der modern" Kampfschiffe sich geltend machte, wurde eine g Weiterung des Arbeitsplanes und eine ^e mehmng der Arbeiten erforderlich. Diese " streckten sich auf den Bau der Trockendocks, " Mole, der 3. Einfahrt und die Herstellung für die größten Dampfschiffe benutzbaren FW sttaße von der 3. Einfahrt nach dein im sM des Ems-Jade-Kanals neu angelegten Ag Hafen für Linienschiffe vergrößerten Typs. Dm Fahrstraße war nur zu gewinnen durch g Verbindung zwischen der ersten und Ms" Einfahrt in Form eines Durchstiches. Aus di"!" drei Arbeitsstellen wird nun in der letzten d" trotz des feuchten Wetters fleißig gearb">ft. Man hofft bestimmt, daß sämtliche Arbeiten etwa zwei Jahren beendet sein werden. „Jawohl, ein kleine Gastwirtschaft mit guten Speisen und Getränken —" „Ich kann aber nicht kochen!* „Das sollen Sie auch nicht, dakür nehmen wir eine Köchin. Aber am Schanktisch können Sie sitzen und mit den Gästen ein freundliches Wort reden.' „Und die Geldmittel?" „Die habe ich," fuhr Franz eifrig fort. „Dor einigen Jahren habe ich zwettausendfleben- hundert Mark geerbt, mit den Zinsen sind jetzt dreitausend daraus geworden; außerdem habe ich mir noch ein kleines Sümmchen gespart. Natürlich müssen wir bescheiden anfangen, aber eS ist dann doch das eigene Brot, was wir essen." „Etwas habe ich auch," sagte Klara, ge dankenvoll vor sich Hinblicken!), „wenn man nur mit Sicherheit wüßte, daß man vorwärts käme!" „Dafür laß' mich sorgen, Klara," erwiderte er in vertraulichem Ton, „wir bringend mit der Zett noch zu einem Hotel, daS verspreche ich dir!* Sie schlug die Augen zu ihm auf und sagte: „So will ich eS denn in Gottesnamen mit dir wagen, Franz, Wilhelm wird sich schwarz ärgern, aber das ist mir gnade lieb. — Wenn ich keinen Dienst mehr annehmeu soll, daun muß die Hochzeit bald gefeiert werden, das sage ich dir aber schon jetzt, denn ich kann meiner Tante nicht lange zur Last liegen." „Ja, wie machen wir das?" erwiderte Franz mit einem Anflug von Verlegenheit. „Ich habe dreimonatliche Kündigung und so lange möchte ich selbst nicht warten. Wenn ich frei wäre, könnten wir schon in vier Wochen heiraten." „Laß' dich doch fonjagen k* lachte Klara. „Das ist ein guter Gedanke l" rief er er- freut. „Na warte, die Gelegenheit finde ich heute noch!* „Und dann wandern wir morgen gemein- sam von dannen," sagte sie. „Dir wird's wohl auch nicht schwer fallen, dieses Haus zu ver lassen ?" „Wie meinst du das?* fragte er, und in seinem Gesicht spiegelte sich jetzt ein scharf aus geprägtes Mißtrauen. „Nun, ist es etwa nicht langweilig hier? Ruht nicht auf diesem Hause ein Fluch?" „Ja, so l — Natürlich wende ich ihm mit Freuden den Rücken. — Also, du gehst vor läufig zu deiner Tante und ich werde mich sogleich nach einer paffenden Wirtschaft um sehen. An einem der nächsten Sonntage können wir dann schon aufgeboten werden." „So ist es mir recht," nickte Klara. „Sieh' nur zu, daß du auch morgen mit mir zusammen das Haus verlassen kannst.' „Seine Sorge, ich werde es schon so ein richten." Damit trennten sich die beiden. 10. Spuren, die auf einen andern Täter hin- wiesen, hatte der Untersuchungsrichter nicht ge funden. Die Schuldbeweise waren klar und überzeugend, wozu die Mitteilung des Haupt ¬ manns Kirchner, daß er die Behauptung s">^ s Schwagers, der Verwalter haöe Gelder unter« ! schlafen, bei der Pulsung der Bücher und der Kan lügt gefunden habe, nicht wenig bei' tru. bedurfte keines Geständnisses, des» die Beweise genügten, Richter und Geschwüre"" zu überzeugen. Wenn nun auch der Untersuchungsriv» unerfchütttrlich in dem Glauben cm die AtM des Angeklagten blieb, so räumte er w« dennoch alle Hafterleichterungen ein, auf die Heinrich als gebildeter Mann Anspruch wach"" durfte. .W Der erste, der au dieser Überzeugung de» Untersuchungsrichters zu rütteln versuchte, w» ! Max Laupichler, der geheime Kriminalbeamte. Ler alte Herr, dessen freundliche«, kb'5^ Gefickt ihm jedermanns Zutrauen verschall"' s kannte alle Verhältnisse, unter denen das «"s ! brechen verübt worden war, durch die MM teilungen Lisbeths, oer, er bereitwillig '"'ft Hilfe zugeiagt hatte. Er hatte bei dem DM und den Verarmten Heinrichs weitere Erkundi gungen eingezogen, er war rm „Golden"^ Schwan" gewesen, um mit der redseligen darüber zu plaudern, und war schließlich b"> demselben Verdacht angelangt, der de» Rechtskonsulenten Winkler seit der ersten Um""' redung mit dem Gärtner beschäftigte. -- ft" Untersuchungsrichter wies diesen Verdacht w Entschiedenheit zurück. Die Gründe «au* > Pichlers nannte er unhaltbare Vermutungen. „Sie befinden sich da au" einer durchs falschen Fährte," sagte der Richter. Sie ruhiger darüber nachdenken, werden Vc H Kai besitzet, unstreitig § Loden, der hat mit "inen Wert dieser Surr halten, den Schlosses h das königl Narsrall ui 7; soweit Moye wc Berechnung Tie Pr ^aturschu P auf die Korden. 2 U Mill. W 000 M tun: Frühjo Wellt sein. Ar gewalt Wochen üb '"im, Harg Ortung Kr iche nieder! '"ltgestellt n sund 2 Mil ^s, einem i Mg zerst 7 Blätter Wlagen Aenschast ^-n Jah denken ist. Aenen Wc ftden letzte ""uhnen wa > Das F Ar einem Msstelle Uenen Pu Um das Urers Ehr M Na ^ausgeschb hatte, gelang 'ehr ^ung m U Boot NarateS, i tz'"r des Sc Pachtung Lauigkeit. und ^'klagten e mich ^"vuken. K^er daß er M-n wii 'Auch in Achter ui sch eine 1 Lt darf, krachen .Alaun L °»dli ^Aten h »Tei es «gen I ltdoc k richte, , här st s^ien Si nac Sa Avn str. ^ern Boot Blassem O"r Beerd Smue ? getötet, ^on d, Messung r^ooo P °"ntagz d Libgart ^Aorwegc lA"cherrt > »n mit dc "eben. itz Hun U"N Tage L"nd F-rn ist s ! E ^in ^^rnte s ' die — <°Uch tue '»Mei Bi . die
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