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auch äesene Lt ßen M. Hm lobe -r Preislage in- ml! 6U^t! "8ltzl'N ius koruv^. k^sssenl lvr eslttui-ant. zr« Ire Schritte zerie ^Krills ivk« M NWA snitr §aust Ottendorfer Zeitung * !! x, Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. 0— Kl M W y Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. I z > O des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Vttendorf-Moritzdorf. Rt wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel- „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" u. Verlag öer Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Dkrilla. ^ür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Nummer 81. Freitag» den 7. Juli 1911 10. Jahrgang Amtlicher Teil. Blinder Feueralarm ^det in den nächsten Tagen für die Freiwillige Feuerwehr statt. Zur Vermeidung von Beunruhigung der Einwohnerschaft wird dies bekannt gemacht. OttvuckorL-OIrriUa, den 5. Juli 1911. ver vsrlitzenae an feuerlölchverbMes. Neueste kür eilige Leler. Der entflohme Leipziger Ratsbuchhalter Lüpsert ist in Wien verhaftet worden. In seinem Besitze befanden sich noch 20 000 Mk. In Engen in Baden sind durch eine Feuersbrunst, die seit gestern nachmittag wütet, bis heute früh 32 Häuser eingeäschert Wo,den. 36 Familien sind dadurch obdach los geworden. Dec Ort Balfloriana im Fleimütale ist, wie aus Bozen gemeldet wird, bei einem stinken Sturme niedergebrannt. D'e Hitzw-lle setz! sich durch ganz Nord amerika >orl. Tausende sind vom Hltzschl^ge getroffen worden, Tie Temperatur er reichte an einigen Stellen mehr als 43 Grad Celsius. Vertliches und Sächsisches. Gttendorf-Gkrilla, 6. Juli iW. —* Wandern! Soll man wandern oder sich Witzen, fragen sich viele, die nur einen Mzen Urlaub zur Verfügung haben. Daraus man wohl sagen, daß das Wandern, °"nn nicht besondere Gründe dagegen sprechen, °ii meisten Chancen bietet, daß man auf die Rechnung kommt. Man will gerne „etwas s'hin", na und wenn man eine gute Wahl «U so kann man schon in wenig Tagen Rtl genießen. Bei klarem Welter sind Land- Hasten aller Art anziehend, wirds zu warm, I° schlägt man sich „seitwärts in die Büsche-, na und bei unangenehmer Witterung hält man ßch eben an die Städte, di« ja überall bald zu irrrichen sind. Land und Leute lernt man nur heim Wandern kennen, weniger in den Tommrrsrischen und noch weniger in den Widern. Nicht zu viel mitnehmen, muß hier Grundsatz sein. Aber rin Plaid und eine wollene Decke sollte niemals fehlen. So kann Man schon rin paar Touren in unsern schönen Mittelgebirgen hinter sich haben, ehe ein anderer in den Alpen angekommen ist. —* Markt. Der Gefahr einer Verbreitung der Maul und Klauenseuche wegen wird der auf Mittwoch, den 12- Juli fallende Roß- und Mehmarkt in Radeburg für Rinder und Schweine nicht abgehalten. Ferkel sind zuge- ksfm, wie auch künftig jeden Mittwoch Ferkelmarkt statifindet. Ursprungszeugnisse sind bchubringen. Dresden. Ein schwerer Unfall wurde ^gestern nachmittag gegen 4 Uhr auf der Zwickauer S raße durch ein scheues Pferd verursacht. Vor einem Fischgeschäft stand di« §5 Jahre alte Kinderfrau Wolf mit einem Kinderwagen, als plötzlich das einspännige Geschirr des Herrn Hempel durch ein voiüberfahrendes Automobil fcheu wurde und die aus dem Bügersteige befindliche Frau samt ihrem.Kinderwagen umriß. Das drei Jahre vite Kind wurde herausgeschleudert. Die Frau blieb bewußtlos liegen. Der Arzt stellte eine Gehirnerschütterung und Arm- und Bein brüche fest, — Wegen Betrugs, begangen am Margarittenlage durch Verkauf von Margarttten ild eigenen Nutzen, halten sich der Handels- Mann Wilhelm Kapp und seine Ehefrau Pauline Bertha Kapp vor dem Dresdner Amtsgericht zu verantworten. Das Ehepaar Mar am Morgen des Margarittentages in ber Nähe des Wettinerplatzes beim Verkauf von Margarttten angelroffen worden, ohne Müllen Auftrug btt Festkommtlee» zum Vertrieb der Blumen gehabt zu haben. Zunächst waren die Angeklagten von einem (Zendarm verwarnt worden, nach zwei Stunden wurden sie jedoch noch immer angetroffen, dies mal aber zur Wache sistiert. Die bei den angeklagien Vorgefundenen Margaritten und ein aus deren Verkauf gelöster Betrag in Höhe von 120 Mk. wurden beschlagnahmt. Die Angeklagten wurden zu je einer Woche Gefäng nis verurteilt. Weißer Hirsch. Am Dienstag vor mittag erlitt eine hier zur Kur weilende Dame aus München, die es immer unternommen hatte, allein auszureiten, einen erheblichen Unfall, indem sie in der Heide vom Pferde abgeworfen wurde und sich die Kugel des rechten Armes ausfiel. Das Pferd kehrte allein in den Stall auf dem W-ißen Hirsch zurück. Bischofswerda. Eine gleislose elek trische Bahn mit Oberleitung soll vom Bahnhof Bischusswerda über Rammenau nach dem Bahnhof Großröhrsdorf erbaut werden. Leisnig. Ein sich zur Sommersrisch- in der Nähe von Leisnig aushaltender junger Mann entpuppte sich als ein mehrfach gesuchter Hochstapler. Der Verhaftete trat unter dem Namen Diplom-Jngenier Gustav Hans Arens auf und will 1881 in Brücken an der Leine ge boren sein. In Wirklichkeit ist es ein von der Staatsanwaltschaft Gera und der Amts anwaltschaft Weida wegen Falschspiels steck brieflich gesuchter Schwindler, der die Kühnheit hatte, sich hier auf Grund gefälschter Papiere mit einer hochachtbaren Dame aus Leipzig zu verloben. Eine hiesige Molkerei, für die der Schwindler Milchlieferungsverträge mit Land- wilten der Umgegend abschließen sollte, wurde durch gefälschte Verträge von dem Schwindler um 300 Mk. geschädigt. Der Betrüger wurde verhaftet. Bautzen. Wegen Sittlichkeitsverbrechen verurteilte die hiesige Strafkammer den 33 Jahre alten Anstaltsinspektor, zuletzt an der Landes- strasanstalt in Zwickau tätig, unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Ehrverlust. Zittau. Dieser Tage hat sich aus dem Ex-rzierplatze der Soldat Frend von der 1. Kompagnie mit einer Platzpatrone aus seinem Dienstgewehr in den Mund geschaffen. Er hat sich dabei die Zunge durchschossen, den Kiefer zerschmettert und ein Auge auSgrschoffen. Er lebt zwar noch, doch sollen die Aerzte an seinem Wiederaufkommen zweifeln. Fr. war, wie die „Volksztp." berichtet, kurz vor dem Ta e des jüngsten Königsbesuchs aus der Wache vor Ermüdung eingcschlafen und dabei ertappt worden. Er erhielt dafür zwei Wochen Arrest. Außerdem wurde wegen seines Wach vergehens und weil noch ein anderer Soldat sich hatte etwas zuschulden kommen lasten, der ganzen Kompagnie am Tage der Königsparade da» AuSgchen beschränkt. Das hat vielleicht dos Gemüt Frends stark bedrückt, umsomehr, als vielleicht einige Kameraden ihm darüber gegrollt haben. Dazu kam noch, daß dieser Tage, als die Kompagnie auf dem Exerzier plätze ausschwärmte, Frends Gewehr losging und er dafür abermals eine Arreststrase erhalten sollte. Als die Kompagnie dann wieder sammeln sollte, siel plötzlich ein Schuß und die Kameraden sahen Frend in seinem Blute liegen. Er stammt au» einem Orte in der Löbauer Gegend. Roßwein. Der Gemeinde DitterSdor schenkte der dortige Nentier Leutert 1000 M u einer Stiftung, deren Zinsen zur Deckung >er Unkosten für elektrische Beleuchtung der Straßen verwendet werden sollen. Chemnitz. Elektrisch gebackenes Brot wird seit Montag von einer hiesigen Brotfabrik iergestellt. Diese hat als erste Firma in Sachsen einen Backofen aufgestellt, der elektrisch geheizt wird. Klingenthal. Eine gründliche Pleite lat eine Akkordeonsabrik in Klingenthal gemacht. Zei nahezu 15000 Mark Forderungen bleiben nach Abzug der Kosten des Konkursverfahrens 2,75 Mk. übrig. Mancherlei —* Zur Verhaftung des ZchulgeldeinnebmerS Lüpfert benchttn die „Leipziger Neuesten Nocb- cichlen" folgendes: Der ungetreue Beamte >at sich nur kurze Zeit seiner Beute freuen önncn. Als die hiesige Polizei festgestellt wtte, daß der Flüchtling viel in Buchmacher kreisen verkehrt und ziemlich erhebliche Renn- w.tttn abgeschlossen hatte, wurden daraufhin mehrere verdächtige Buchmacher festgenommen. Auch die Braut Lüpserts, sowie der Wirt des Varietes Zwickauer Hof am Königspiatz, Theodor Werner, und ein dort häufig verkeh render Gast kamen in Haft. Bei der einge- ;endcn Vernehmung verwickelten sich einige der Verhafteten in Widersprüche, auch erhielt die Polizei aus den häufigen Vernehmungen Kennt nis über die vermutliche Reiseroute, die der Flüchtling genommen hatte, und wohin ihn der Weg führen würde. Lüpfert war von Leipzig nach Aue und Bad Elster, dann über Eger noch Wien geflohen. In der Zeit seiner Ab wesenheit bis zu seiner gestern erfolgten Ver- faslung hatte er sich mit Leipziger Komplizen durch Chiffre-Inserate in den Leipziger Neuest. Nachrichten zu verständigen gesucht. Auch diesem Manöver war die Polizei bald auf die Spur gekommen, und durch Verhängung der Briefsperre wurde die Chiffre, unter welcher lüpfert seinen hiesigen Freunden Nachrichten iber seinen Aufenthaltsort zugehen ließ, be- lannt. Jedenfalls wird der Defraudant sehr verdutzt sein, wenn er später erfährt daß er durch die Chiffre-Inserate in der bekannten Ecke der Leipziger Neuesten Nachrichten nicht mit seinen Komplizen und seiner Braut, sondern mit der Leipziger Kriminalpolizei korrespondiert >at. Denn die letztere war auf das scheinbar zarmlose Spiel natürlich mit recht großem Interesse sofort eingegangen und hatte ebenfalls prompt durch Chiffre-Inserate geantwortet. Bei dieser Sachlage konnten natürlich die Leipziger Neuesten Nachrichten über die Verhaftung der Braut Lüpferts und seiner Freunde nicht be richten, da die Polizei ausdrücklich darum er- luchte. Denn da Lüpsert durch unser Blatt an die Leipziger Komplizen Mitteilungen ge langen ließ und auch auf diesem Wege solche erwartete, war anzunehmen, daß er jede Nummer unseres Blattes genau durchsah. Hätte er hierbei von den verschiedenen Verhaf tungen ihm nahestehender Personen erfahren, so würde er natürlich schleunigst das Korre spondieren eingestellt und sich in Sicherheit ge bracht haben. Nachdem es der Polizei gelungen war, den Aufenthalt des Lüpfert in Wien mit ziemlicher Sicherheit sestzustellen, informierte sie die dortig« Polizeibehörde in einem langen Telegramm über die Person des Defraudanten und über die schleunigst vorzunehmenden Maß nahmen zu seiner Ergreifung. Er hatte sich übrigens durch Verkleidung usw. ein gänzlich verändertes Außeres zu geben gewußt. Trotz dem konnte er infolge der genauen Instruktionen dec Leipziger Polizei sofort erkannt werden. Bereits seit vorgestern abend stand er nach Eintreffen des Leipziger Polizei-Telegramms unter Beobachtung der Wiener Polizei. Nach dem diese bestimmt wußte, keinen Fehlgriff zu tun, schritt sie gestern morgen zur Verhaftung und verständigte hiervon die Leipziger Polizei. Lanämsnns Liebstes. Daß ich ein Landmann bin, bleibt doch halt gut, scheint's oft auch gar so schwer; wenn's noch viel schlimmer wär, hab ich doch jederzeit stets guten Mut. was ich so für mich denk', schweig ich gern aus; aber wenns Liebel red't, mein Herz auch übergeht, laut sing ich was immer mein Liebstes zu Haus, was sich in Haus und Hof früh bis spät drängt, das schafft mein Weibchen flink, kein Arbeit ihr zu gering; ein' groß' Sorgenlast an sie sich hängt. Fehlt'r in der Wirtschaft, heißt's d' Frau is mit schuld, d' Leut schimpf'n und gehn davon hilft kein so hoher Lohn; alles das trägt nur ihr Herze wie Gold. S' Töchter! vom Landwirt auch muß helfen geschwind früh wenn die Lerche singt bis Nacht zur Ruhe Zwingt; aber's bleibt aller Freud 's taufrische Kind. Hat zum studier'» kein' Zeit 's ist schon von selbst LS weiß auch ganz gewiß: sg'scheit der g'sündst' Sport d' Arbeit is, draußen wo Blumenduft in frischer Luft. Gar so fein zimperlich taugt's nicht für mich; 's braucht zäh' deutsch Heldcnmark Mütter gesund und stark, mit schaffensfroher Hand das Vaterland. Weil ich das habe, drum bin ich so froh; weiß, daß die Landwirtschaft frisch hält des Volkes Kraft; kitt'-unsern Herrgott sehr: ,Aendern's nimmermehr', was mir das Liebste stets iinmer und noch; die Frauen sind's allein und unsre Mägdelein, den bring'» wir lustig heut juchhei und hoch! Lüpfert dürfte in den nächsten Tagen schon nach Leipzig transportiert werden. —* Zur Verfolgung der Räuber de« Inge nieurs Richter. Die Regierung Hot den Be trag von 800 türkischen Pfund (etwa 16000 Mk.) zur Ausführung der angeordneten Ver» folgung der Räuber Richters angewiesen. Man hofft, durch Geld Leute zu gewinnen, die das Versteck der Räuber verraten. Die Familie des Ingenieurs Richter hat sich erneut mit dringlichen Vorstellungen an das Auswärtige Amt gewandt. Sie ist jetzt seit vier Wochen ohne jede Nachricht über den Gefangenen. Die Reichsregierung hat die deutsche Botschaft in Konstantinopel zur weitgehenden Bereitstellung von Mitteln für die ferneren Nachforschungen angewiesen, unter Hinweis aus das anzubie tende Lösegeld. Die Aussichten aus eine Be freiung und Rettung Richters find nur noch gering. Die Untersuchungskommiffion, die zur Befreiung des im Olympgebirge entführten Jenaer Ingenieurs Richter eingesetzt wurde, glaubt, daß die in Elaszona gefundenen Briefe der Räuber Richters von Offizieren der grie chischen Grenzwache Port niedergelegt wurden. Die Kommission hofft, in etwa vier Tagen die richtige Spur finden zu können. —* Reiselektüre. Meistens schläft er ja, denn die Fahrkarte lautet: von—bis; hier läßt sich der Durchschnittsreisende vom Eisenbahnwagen verschlingen dort, verschlafen und zerschlagen von langer Fahrt und Langeweile, wieder ausspeien; Reisegenuß war es nicht, wer zu reisen versteht, der weiß deshalb eine anregende Reiseunterhaltung, die die eintönigste Fahrt angenehm macht, wohl zu schätzen. Die Meggendorfer-Blätter, München. Farbig illu strierte Zeitschrift für Humor und Kunst, viertel jährlich, ;3 inhaltreiche Nummern, Mk. z.—, direkt unter Streifband Mk. z.25. Probenummer gratis. Verlag: München, perusastraße sa sind der ergötz lichste Reisebegleiter, den wir uns denken können, sie find um zo Pfg. pro Nummer bei jedem Bahnhofs buchhändler zu kaufen. Ueberraschend mannigfaltig sind sie im Inhalt, der reizvolle, in sich abgeschlossene Humoresken, treffend pointierte Witze, heitere Poesien, lyrische Gedichte in sich schließt und in einem beson deren „aktuellen" Teil die Tagesereignisse aus Kunst und Literatur, Theater Mode usw. in bunter Reihe liebenswürdig glossiert. Dazu tritt die illustrative Ausstattung, vonr vielfarbigen vollbilde bis zur ein fachen schwarzen Zeichnung, dem Beschauer in künst lerischer Vollendung entgegen. leiler 1«rere»t berücksichtige die ÜNi«S,rkes reit««»!