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Ottendorfer Zeitung : 21.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191107214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110721
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-21
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.07.1911
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Krieg dem frieden. Ter zukünftige Geschichtsschreiber, der unsrer Epoche gerecht werden will, wird in den Vorder grund seiner politischen und kulturellen Betrach tungen eine Darstellung der Ariedensbewegung rücken und darauf besonderes Gewicht legen müssen, das; die angestrengte Friedenstätigkeit der Diplomatie die Dinge schließlich wieder so gestaltet, wie sie waren, ehe man an die Schiedsgerichtsbarkeit, an den Weltfrieden und die Abrüstung ernsthaft dachte. Hierfür ist die Abänderung des englisch-japanische« Vertrages ein treffendes Beispiel. Nachdem die Ver. Staaten mit England einen Schiedsgerichtsver trag geschlossen haben, mußte diese Vertrags- änderung naturgemäß stattfinden, da dieser Schiedsgerichtsvertrag verhindert, daß eine der beiden Mächte wider die andre die Waffen ergreift. Für den Fall also, daß zwischen den Ber. Staaten und Japan ein Krieg ausbräche, wäre Japan auf sich allein angewiesen, der englisch japanische Bündnisvertrag Hütte keine Wirksam keit. Die englische Presse, die sich nie so recht mit der Tatsache des Bündnisses mit dem gelben Manne hat befreunden können, begrüßt diese Abänderung des Vertrages mit Genug tuung. Die Stimmung in Japan ist indessen nicht besonders rosig. Die einfluß reichsten japanischen Zeitungen wenden sich ein stimmig in heftiger Kritik gegen den neuen Vertrag und erklären, England sei ein unzu verlässiger Bundesgenosse, auf den man sich in Zeiten der Not nicht verlassen könne. Das klingt anders, wie die Melodie, die man noch vor vier Jahren in Tokio hören ließ. Da schrieben dieselben Publizisten, daß, wenn es wirklich zu einem Kriege mit Japan und den Ver. Staaten kommen sollte, Japan überhaupt nicht auf die Hilse Englands rechnen werde. Wenn die amtlichen Kreise in Tokio jetzt in die Abänderung gewilligt haben, so gibt es nur zwei Erklärungen dafür: Ent weder Japan hat überhaupt die Hoffnung, gegen Amerika im Kampfe um die Vorherr schaft im Süllen Ozean zu bestehen, aufgegeben, oder es ist von seiner Stärke so sehr überzeugt, daß es den englischen Bundesgenossen entbehren zu können glaubt. Tokioter Zeitungen be merken, daß Japan durch die Friedensverträge zu erneuten Rüstungen und zu verdoppelten Anstrengungen gezwungen sei, um seine Ansprüche auf den Stillen Ozean wirksam verfechten zu können. Die Be sprechungen der Presse werfen überhaupt ein bezeichnendes Licht auf die Lage im fernen Osten. Vor einigen Tagen hieß es in amerikanischen und englischen Blättern, den höchsten Triumph, den Herr Taft, der Präsident der Ver. Staaten, mit seiner Schiedsgerichts- . barkeilsidee gefeiert habe, sei das Einverständnis Japans, mit der Regierung der Ver. Staaten einen Vertrag zu schließen, der dem jetzt ab geschlossenen englisch-amerikanischen gleichkäme. Mit Recht werfen nun japanische Blätter die Frage auf: War denn die Änderung des eng lisch-japanischen Vertrages unter diesen Um standen überhaupt notwendig? Das ist eine durchaus berechtigte Frage, um so mehr, als die englische Presse einmütig erklärt, daß „ohne die Änderung des englisch japanischen Bündnisvertrages der Abschluß eines englisch-amerikanischen Schiedsgerichts vertrages unmöglich sein würde". — Das zeigt, wie wenig friedlich die Lage im fernen Osten ist, und deckt vor allem auch die inneren Gründe der Taftschen plötzlich erwachten Friedens liebe auf: Amerika wollte Japan von seinem Bundesgenossen loslösen. Das ist gelungen, und während man sich in Amerika ins Fäustchen lacht, und in England erfreut ist, lästiger Pflicht so leicht überhoben zu sein, schreiben japanische Blätter: „Das Schiedsgerichtssystem des Herrn Taft erklärt dem mühsam erhaltenen Frieden den Krieg!" Und sie haben recht damit. VsstMLllll. Politische Kunälckau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm hat auf seiner Nordlandfahrt bei Balholm das Kadettenschul schiff „Hansa" eingehend besichtigt. * Wie verlautet, wird die Königin von England, die demnächst der mit dem eng lischen Königshause verwandten Großher zogin-Mutter von Mecklenburg- Strelitz einen Beiuch abzustatten gedenkt, auf ihrer Reise auch zwei Tage am Ber liner Hofe weilen. *Jn einem Rückblick erklärt die halbamt liche ,Nordd. Allgem. Ztg/, daß die deutsch- französjschen Verhandlungen über Marokko einen befriedigenden Verlauf nehmen. Man rechnet damit, daß bis Mitte August ein befriedigender Abschluß der ganzen Marokko-Angelegenheit herbeigeführt sein wird. * Die Kommission zur Aufstellung des Ent wurfes eines neuen Strafgesetzbuches hat für das Einführungsgesetz eine Bestimmung angenommen, wonach gelöschte Vor strafen in einem gerichtlichen Verfahren geheim zu halten und nur dann zu erwähnen oder zum Gegenstand der Verhandlungen zu machen sind, wenn es für die betreffende Ent scheidung unbedingt notwendig ist und wenn die Vorschriften über das Prozeßverfahren die Veröffentlichung unvermeidlich machen. * Der preußische Landwirtschastsminister hat in einem Erlaß an die Regierungspräsidenten darauf hingewiesen, daß nach zuverlässigen Beobachtungen an der weiten Verbreitung ver Maul- und Klauenseuche der Milch - handel in erheblicher Weise beteiligt ist. Die Verschleppung erfolgt durch Milchkannen, die fast stets den Landwirten von den Milch- Händlern in ungereinigtem Zustande und Milch reste enthaltend, zurückgeliefert werden. Da im Handel häufig ein Umgießen der Milch aus einer Kanne in die andre stattfindet, und da außerdem nach den gemachten Erfahrungen die Verwechslung der Kannen und sogar die Ab lieferung von Kannen aus weit entfernten Ge meinden zu den häufigeren Vorkommnissen ge hören, erscheint - die Seucheverschleppung auf diesem Wege wohl erklärlich. Daher sollen die Landwirte auf die Gefahr aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen werden, daß das Ver langen der Rücklieferung der eigenen Kannen in gereinigtem Zustande einen wesent lichen Schutz gegen die Seucheneinschleppung gewähren würde. * Obwohl die alten Fünfzig pfennigstücke längst für ungültig erklärt und eingezogen sind, kommen diese Münzen immer noch häufig in den Verkehr. Deshalb sind nach einer jetzt erfolgten Bekanntmachung des Bundesrats die Reichs- und Landeskassen angewiesen, etwa noch eingehende Fünfzig pfennigstücke der älteren Geprägeform mit der Wertangabe „50 Pfennig" durch Zerschlagen oder Einschneiden für den Umlauf unbrauchbar zu machen und alsdann dem Einzahler zurück zugeben. Man nehme also nur Stücke mit der Bezeichnung „V, Mark" in Zahlung! *Jn den Erongo-Bergen in Deutsch- Südwestafrika ist vor geraumer Zeit Zinn gefunden worden, an dessen Ausbeutung jetzt eine in Kapstadt gegründete Gesellschaft gegangen ist. Daneben arbeiten noch viele Einzelpersonen', Firmen und Genossenschaften. Von fachmännischer Seite werden die Aus sichten für gewinnbringend gehalten. Da Zinn sehr hoch in, Preise steht, so werden die Fracht kosten beim Versand aufbereiteten Erzes nicht so schwer ins Gewicht fallen wie bei Kupfer- oder Bleierzen. Ungünstig wirkt zum Teil die weite Entfernung von guten Verkehrswegen und der Mangel an geeigneten und seßhaften Arbeitskräften. Wenn auch ein abschließendes Urteil über die Ausbeutungsmöglichkeit all der zahlreichen Zinnerzfundpunkte am Erongo- Gebirge zurzeit nicht gefällt werden kann, so besteht jedenfalls begründete Hoffnung, daß auch Deutsch-Südwestafrika in nächster Zeit in die Reihe der nicht gerade zahlreichen Länder, die Zinnerz fördern, eintreten wird. Das leb hafte Interesse, das das Zinnvorkommen in be rufenen Kreisen erweckt hat, wird die weitere Entwicklung dieses hoffnungsvollen Bergbaues am besten fördern. Amerika. * Auf Anregung des Präsidenten Taft werden demnächst alle mittelamerika- nischen Staaten miteinander Schieds gerichtsverträge abschließen. Hoffentlich hören dann endlich die andauernden Reibereien zwischen ihnen auf. *Die Annahme, daß nach der Abdankung des greisen Präsidenten Diaz in Mexiko wieder Ruhe einkehren würde, hat sich nicht erfüllt. In den letzten Tagen haben aber mals blutige Bürgerkämpfe statt gefunden, denen auch drei Deutschs zum Opfer gefallen sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Ver. Staaten aufs neue Truppen an die mexikanische Grenze entsenden. Asien. *Die Lage in Persien wird immer ernster. In verschiedenen Gegenden des Landes ist es zu Unruhen gekommen, die sich in erster Linie gegen die Regierung, aber auch gegen die Dynastie richten. Etwa vierzig Dörfer wurden von Räuberhorden geplündert, die man nicht abwehren kann, weil das Militär zur Auf rechterhaltung der Ordnung in den Städten notwendig ist. Natürlich bietet die ungünstige Lage in Persien Rußland einen längst er wünschten Vorwand, um seine Truppen wieder in das Land rücken zu lassen. ver Eilzug Basel—Frankfurt- Berlin entgleist. Ein furchtbares Unglück, wie es in der Chronik der Eisenbahnnnfälle in Deutschland zu den Seltenheiten gehört, hat sich auf der badi schen Station Müllheim ereignet. Dort ent gleiste aus nicht aufgeklärter Ursache bei der Ein fahrt in den Bahnhof der Eilzug Basel-Frankfurt- Berlin, der 8 Uhr 29 Min. in Müllheim ankom men sollte. Es wurden elf Tote und zehn Schwer verwundete aus den Trümmern geborgen. Von den letzteren starben nach kurzer Zeit noch drei. Sämtliche Tote sind Passagiere; Eisenbahnbeamte sind nicht zu Schaden gekommen. Die Un glücksstelle bot ein Bild schrecklicher Verwüstung. Die Wagen des Eilzuges wurden teilweise in einandergeschoben, teilweise umgeworfen. In dem Augenblicke des Unglücks bot sich den Augenzeugen ein kaum zu beschreibender Anblick dar. Ein markerschütterndes Geschrei erfüllte die Luft, Frauen und Kinder wurden aus dem Wagen geschleudert und blieben mit gebrochenen Gliedern liegen; andre wieder waren zwischen den Wagen festgeklemmt und konnten erst nach längerer Zeit aus ihrer schrecklichen Lage befreit werden. Die Schottersteine zwischen den Gleisen wurden bis in die Warteräume der Station geschleudert. Einzelne Bahnarbeiter, die in der Nähe der Unglücksstelle frühstückten, wurden durch Steinwürfe an den Kopf er heblich verletzt. Daß die Zahl der Opfer nicht größer ist, ist dem Umstande zu verdanken, daß der vorangehende, in Basel 7 Uhr 53 Minuten abgehende O-Zug die Fernpassagiere mit zunehmen pflegt. Ver deutsche Kronprinz als Herausgeber. Uber die Entstehung des vom Kronprinzen herausgegebenen Albums von seiner Jndienreise erfährt die Joss. Ztgll von Herrn Dr. Bongard, der die interessanten und lehrreichen Berichte über die Studienfahrt des Kronprinzen verfaßt hat, folgendes: In Lakhnau, wo während der großen Meuterei 2000 Engländer fielen, sah der Kronprinz, wie die Engländer für ihre Veteranen sorgen. Sofort erkundigte er sich bei den Herren seiner Umgebung, wie es um die Versorgung der Invaliden und der Hinter bliebenen der Gefallenen aus der Aufstandszeit von Deutsch-Südwestafrika bestellt sei. Ms der Thronerbe dann erfuhr, daß es hier wohl manche Not zu lindern gelte, da die amtlichen Mittel und die Vorschriften über ihre Verwendung nicht überall ausreichten, um Härten zu meiden, entschloß er sich, persönlich helfend » zugreifen. Bei der Heimreise kam einmal da» Gespräch darauf, daß die schönen graphischen Aufnahmen des Kronprinzen i» einem wohltätigen Zweck veröffentlicht werde" könnten. Sogleich griff der .Kronprinz ds» Gedanken auf und rief: „Ja, wenn für uwrt Südwestasrikaner damit etwas erreicht werbe» kann, dann will ich es tun!" Nach der Heu»' kunfl hat der Kronprinz dann alle Arbens für die Herstellung des Albums selbst gi' leitet und jede auch die kleinste Einzel' heil selbst bestimmt. Alle Vorschläge, du auf eine prunkvolle Ausstattung abzieÜH hat er abgelehnt. Daher kommt es, daß Album in seiner schlichten aber würdigen, vor' nehmen Art ein Stück Charakter des Kr»»' Prinzen widerspiegelt, der allem aufdringM Pomp abhold ist. Auf der Reise durch M'» zeigte sich letztgenannte Eigenschaft häufig, den» immer wieder ersuchte der Kronprinz überall d» von prunkvollen Empfängen abzusehen, wo kl- seine Stellung als Thronerbe des DeulW Reiches und die damit verbundenen ReprW' tationspflichlen nicht unbedingt erforderten.MMd die ihre Männlichkeit verleugnend schmeicheln, »>» gefällig zu sein und sich Wohlwollen zu erweck»- sind dem Kronprinzen ein Greuel und ves' schwinden bald aus seiner Umgebung. zkronprinzessin ist in dieser Hinsicht genau ihr Gemahl. Mit der Herausgabe des AlbM ist die dankenswerte Tätigkeit des KronpnE für die Südwestafrikakrieger keineswegs erschöck Es liegt ihm daran, daß auch eine ordentM Summe für die Bedürftigen unter ihnen herau- kommt. Auf seine Anregung ist es zurückzuführe», daß Wohltätigkeitsvorträge über seine inleressa»" Jndienreise durch den Kolonialkriegerda»!, Berlin, veranstaltet werden, deren Erlös de-»' selben Zweck zufließen, soll. Zur Beding^ hat er dabei gemacht, daß diese Vorträge te»« Perherrlichung seiner Person enthalten diM»' Uber die eingehenden Unterstützungsgesuche y"" Beträge läßt sich der Kronprinz genau erstatten und wenn er einige Zeit lang nW von den einzelnen Veranstaltungen gehört haA hat er wiederholt persönlich gefragt, wie hoch für die Südwestasrikaner abgefallene SuoM sich beziffere. Die Verwendung der Gelder dum den Kolonialkriegerdank unterliegt ebenfall» seiner Kontrolle. Da diese Wohltätig^ bestrebung der Anregung des Kronprinzen H» seiner persönlichen Tätigkeit zu verdanken muß man sie mit Freuden als eine charakteriM* Handlung unsres künftigen Kaisers verzeichn»!» Erfreulich ist auch, daß sie einen Beweis dB bildet, wie sehr die Reise durch Indien da» Interesse des Kronprinzen für unsre Kolon»'» geweckt hat. Von s^ak uncl fern. Das Schicksal des Ingenieurs Nichts der sich seit dem 27. Mai in der Gewalten Räuberbande im Olympgebirge befindet, immer noch ungewiß, denn die Räuber schcck' vorläufig keine Lust zu haben, mit den vehD' lichen Organen über die Freilassung zu verhandeln. Darüber verbreitete Meldung»» der türkischen Regierung, sowie deren ZuvcM Richter bald befreien zu können, sind veriM Die türkische Regierung will übrigens festgeÜ»» haben, daß die Räuber Richters sich griechischem Boden befinden, und hat dM die nötigen Schritte beim Kabinett in Äck» eingeleitet. Aufgeschobenc Hinrichtung. Rach^ Kaiser Wilhelm das auf Todesstrafe lautet Urteil des Oberkriegsgerichts gegen den feldwebel Müller bestätigt hatte, sollte die V'»' Achtung im Hofe des Gefängnisses K Preungesheim erfolgen. Müller war btt»" dorthin übergeführt worden. In letzter Sw»» wurde die Hinrichtung durch den Genchtshck" aber aufgehoben, denn Müller, der wahr»'» der monatelangen Untersuchung und in », Verhandlung selbst immer sich sehr beherzt g» zeigt hatte, als ob er den Tod nicht ichtt»- hat noch in letzter Stunde ein Gnadengesuch » den Kaiser eingereicht. Hk Vmck frewcke 8cku!d. 24j Kriminalroman von O. Freitag. lForUetzung.l Der atte Herr blickte in die Glut Kiner Zigarre und blies eine langgezogene Rauch wolke darüber hin. „Der Gärtner muß Geld haben!" sagte er dann. „Mit leeren Händen kann man keine Wirtschaft übernehmen." „Davon habe ikb früher nichts bemerkt, aber es kann ia sein. Geerbt bat er 'mal was, aber wie viel es gewesen ist, weiß ich nicht." entgegnete Frau Karoline. „Und er will sich auch etwas erspart haben." „DaS kann nicht iem. Er hat allerdings eftlach gelebt, aber so oroß war der Lohn nicht, den er' empfing. Ich kenne die WiA- schäft nicht, die er übernehmen will; vielleicht bat er nicht viel dafür zu zahlen. Auf seine Worte gehe ich nichts, denn ich kenne seine Lust am Prahlen. Sie dürfen auch nicht glauben, was er Ihnen über den Verwalter oder die Bewohner des GuMaweS erzählt hat; Freunde hat er dort nie gehabt." Lanpichler nickte, als ob er sagen wolle, daß er das alles sehr gern glaube. Dann erhob er sich, bezahlte seine Zeche und ging mit freund lichem Gruße davon. 12 Fast sechs Wochen waren verflossen, und noch immer war es den Freunden und An- gehörigen Heinrichs nicht gelungen, dessen Schuldlosigkeit zu ermitteln. Alle dahingehen den Versuche waren erfolglos geblieben, und der Tag war bereits festgesetzt, an dem die öffentliche Verhandlung stattfinden sollte. Seit der Begegnung mit dem Gärtner und dessen Braut im „Goldenen Schwan" hegte der geheime Kriminalbeamte Lanpichler einen starken Verdacht gegen Franz. Dessen Behauptung, er habe vor Jahren einen Verwandten beerbt, hatte den alten Herrn hauptsächlich mißtrauisch gemacht. Allein die über den Gärtner ein gezogenen Erkundigungen ergaben, daß dessen sämtliche Angaben auf Wahrheit beruhten. Franz hatte wirklich eine kleine Erbschaft ge macht; wie groß der Betrag war, konnte Lau- vichler nicht erfahren. Ferner wurde dem Beamten auch bestätigt, daß der Gärtner tat sächlich sehr sparsam und solid», gelebt und sein Geld auk Zinsen gelegt habe; niemand wußte überhaupt dem Franz, wenn er auch wenig beliebt war, etwas wirklich Unehrenhaftes nachzusagen. Schließlich erfuhr Laupichler auch noch, daß die von Franz an den früheren Besitzer der Gast- wirtsibaft „Zur Taube" gezahlte Kaufsumme keineswegs io bedeutend gewesm war, wie er ausanas vermutet hatte, und nun hätte eigent lich sein Verdacht gegen den Gärtner schwinden müssen, zumal ja auch seitens des Unter suchungsrichters keine Spuren gefunden worden waren, die aus Franz als Täter hinwiesen. Aber dennoch vermochte der alte Herr sich von dem einmal gegen Franz gefaßten Mißtrauen nicht mehr zu befreien, und er nahm sich daher vor, ihn für alle Fälle im Auge zu Lehalten. Tie Gastwirtschaft „Zur Traube" laa in einer engen, lehr belobten Straße und erfreute sich schon seit Jahren, namentlich bei dem besseren Mittelstände, eines suten Mfes. Seitdem die Wirtschaft in andre Hände übergegangen war, hatte der Zuspruch sich noch vermehrt. Auch der Rechskonsulent Winkler war jetzt Stammgast in der „Traube". Anfangs hatte er Franz gezürnt, weil er den Geschäfts- kauf ohne seine Vermittlung abgeschlossen hatte, war ihm doch dadurch ein Gewinn elttgangen, mit dem er schon gerechnet hatte. Er war auch der Meinung, daß er dem Gärtner eine weit bessere und billigere Wirtschaft verschafft hätte. Schließlich fand er sich aber in das Unabänder liche, zumal ihn auch seine andern Interessen, mit denen die Falkschen Eheleute in enger Be rührung standen, ganz und gar in Anspruch nahmen. Laupichler, der sich Franz und seiner Frau gegenüber für einen kleinen Rentier ausaegeben batte, fand sich seltener ein, und obgleich er mit Winkler schon iu früheren Jahren bekannt ge worden war, hatte er doch erst nur wenige Worft mit ihm ausgetauscht. So saß denn der Rechtskonsulent auch kurze Zeit vor dem Tage, an dem der Proreß Vor berg entschieden werden sollte, in der „Traube". Es war noch früh am Vormittag und deshalb außer ihm kein Gast anwesend. Klara saß hinter dem Schanktisch und las einen Roman. Franz ging ab und zu, ohne sonderlich auf den Gast zu achten. „Haben Sie schon Ihre Vorladung?" wandre sich Winkler zu der jungen Frau, nach- I dem ihm Fran- kurz vorher ein frisches Bier gebracht hatte. Sie sah ihn über das Buch hinüber ein'tt Sekunden lang an. als ob sie sich auf die wort besinnen müsse. „Sie meinen den Drozeß geaen den Bs'' Walter?" fragte sie. „Ja, mein Mann und find als Zeugen geladen; eS ist keine nehm« Sacke." „Im Gegenteil, es muß ja sehr int^ effant sein!" „lind die Wirtschaft hier? Wir müsse» sie für den Tag fremden Leuten annertrauen Ah, schönen guten Morgen! Wir haben D» I» lange nicht gesehen!" Die letzten Wort« galten dem --ehei«»» .Kriminalbeamten Laupichler, der mit s»'»^ gewohnten freundlichen Miene eintrat. „Na, was will denn der hier?" kru-nM« Winkler und fuhr sich mit der Hand durch ft'» dünnes Haar. „Ich war verreist, schöne Frau," entgegnen Lauvichler, während er Hut und Überrock ablegte, „haben Sie mich wirklich vermißt?" „Fragen Sie nur meinen Mann, wir habe" Sie oft unter den Gästen gesucht." „Sehr angenehm, das zu erfahren! sind wohl täglich hier?" wandte er sich »» Winkler. „Stammgast, jawohl," erwiderte dieser. „Aber früher habe ich Sie nie hier gesehen! „Nein, ich bin mit dem jetzigen W'rt freundet und dann, wissen Sie, interessiere mich auch für die Gesch ätte, in der ^rau and Herr Falk eine so große Rolle spielen." -Aus A "ütttembergis -, Smhüllnn büBeMnghl flacht ber i A 1K. Juli l ^»8es Herzo Feldherr ^OVO Mann tznzosen sch! j'O. Jahrestr Mse-Eüning Deutscher ^»tenstandsb putschen Lai Am Tagen kiSergtwöhnli ° verhüngni- «Michlands genügende anhaltende Mach spärlic! w gut lohne ^ginnende R- Aden mutz Merschläge, Sommerg greift neigt, A die Hack:: Mnzen nicht 'M". In w größten l "Mders dar, M Deutsche «»richte selbst als gi erwün ) °»twicklung z> I Zuckerrüben t !?». daß die ! »?d. Für ei ganzen schein ! ^r zu sein. , X Ei» Mcklicher Ai Men, Ober. zu Zu Lynchen wa auigebalu Maben die i bald darauf i kWch, der ar °enn Offnen M der Lei Beihilfe von ' A löschen, el Ergriffen. ""e Kerze Fi Durch K ^ang wurde ^adt Hollow Mey, seine s i Erkrankten m ?»ler schwere ^jährige D glichen Sc . Eine 'len gefress ^»getroffene s «scheu Gi Mer gefalle, Ader Livesa Gesellschaft m fWug auf t Mene und . M wimme Me Mrs. L Mend, zusel Aemann vo, A in die 2 süchtig vor Teilnehmer t »»den Haan ^lang, die i A die Insas Ufer gebn Mr eigenen Zedern des A »So, so, »kann ft' sw"e ^ei d»r W „Was r «an Fack? 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