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N« 6 PAPIER-ZEITUNG. 87 die etwas eingedickte über die Feuerbrücken weg aus einer Abtheilung in die andere fliesst; in der ersten allein wird die Lauge ganz eingedickt, ausgebrannt und calcinirt. Fig. II. Diese Form nähert sieh bedeutend schon : unserm in Deutschland vielfach angewen deten Schlempekohlenofen, der noch voll kommener ist und jedenfalls als einzig richtige Form für das Verarbeiten der schwarzen Lauge angenommen werden. muss; denn die Verhältnisse bei Schlempe und schwarzer Lauge sind sich sehr ähn lich, nur dass letztere später bedeutend zäher wird, und ihr Lauf daher etwas mehr unterstützt werden muss. Folgende Skizze! (Fig. III) zeigt einen solchen Ofen in I seinen ungefähren Verhältnissen; die Vor-1 wärmpfanne a wird direkt aus dem Re servoir gefüllt und giebt durch ein seit lich angebrachtes Rohr mit Hahn die Fig. III. a Lauge auf den Heerd b, von wo sic auf den Calcinirherd c theils tiberfliesst, theils tibergeschöpft wird, je nach ihrer Consitenz; hier wird sie nun fertig eingedickt, ausge brannt und calcinirt, so dass, wenn stets gehörig gerührt wird, ein lockeres, ziemlich feines Product resultirt, welches durchaus nicht erst für die weitere Auflösung zer kleinert zu werden braucht. So werden; die Heizgase, als auch die sich aus dem I Product selbst entwickelnden brennbaren Gase möglichst ausgenützt, indem sie ihre Wärme bei a und b möglichst vollständig abgeben, bevor sie in den Schornstein treten. In a, b und c muss fleissig gerührt werden, damit etwa sich bildende Schaumdecken und Krusten zerstört und die Verdampfung so eine möglichst vollständige werde; me chanische Rührer kommen leicht unten zum Feststehen, wenn die Masse dick wird, und verursachen anderseits ein mechanisches Mitfortreissen von Flüssigkeitstheilchen nach dem Schornstein, wenn gleich nicht geläugnet werden kann, dass auch die Verdampfung wesentlich mit befördert wird. Ein Ofen, bei welchem die dicke zähe Masse aus der vordersten Abtheilung herausgezogen werden muss, um in einem besondern Raume verbrannt zu werden, ist sicher weit unvollkommener, sowohl in der Ausnützung der Wärme, als auch durch die beschwerliche und lästige Art des Zie hens, wobei ein sehr unangenehmer Rauch in den Arbeitsraum entweicht. (Fortsetzung folgt.) Ausdauer und Eigensinn unterscheiden sich dadurch, dass die eine oft von einem starken Willen und der andere von einem starken Nicht Wollen kommt. Unverbrennliches Papier. Wir wohnten gestern einer Reihe sehr interessanter Versuche mit unverbrennlichem Papier in einem der Säle des Kunst- und Gewerbevereins bei. Bis jetzt waren be kanntlich alle Versuche in dieser Richtung erfolglos. Erst die Einäscherung unserer hervorragendsten Gebäude hat uns zur Er- kenntniss gebracht, wie wichtig es wäre, wenn unsere Staats-Archive, unsere Civil- und Gerichtsakten jeder Feuersbrunst trotzten, und man hat deshalb die Chemiker zur Fortsetzung ihrer Arbeiten ermuthigt. Das auf diesem Wege gefundene Ver fahren wird noch geheim gehalten, aber die Resultate sind überraschend. Die gestern unter uns vertheilten Bogen konnte man über die Flamme einer Spirituslampe halten, und das Papier blieb unverändert, höch ¬ stens in Folge der Hitze zusammenge schrumpft. Die Resultate bleiben dieselben, wenn das Papier bedruckt ist. Ein Stoss dieses Papieres wurde durch mehr als fünf Minuten langes Einhalten in eine durch meh rere Gasbrenner hervorgebrachte Flamme nicht beschädigt. Wir wollen nicht in das Geheimniss des Erfinders dringen, doch glauben wir ohne die von ihm verwendeten Rohstoffe zu kennen, annehmen zu dürfen, dass Asbest das Hauptelement ist, welches dem Papier die Unverbrennlichkeit verleiht. Industrie prog. Manche Menschen brüsten sich damit, dass sie immer thun, was sie für recht halten, sie verschweigen aber, dass es ihnen möglich ist, immer das für recht zu halten, was ihren Interessen frommt. Preis-Courants und Zeichnungen stehen gratis zu Diensten. [664 Cylinder-Pappen- u. Papier-Maschinen von 1 bis 2 Meter Arbeitsbreite. Langsieb-Maschinen verschiedener Con- struction. Kugelförmige und cylindrische rotirende, sowie feststehende Stroh- u. Lumpen kocher von Schmiedeeisen mit voll ständiger Armatur. Eiserne Holländer complet, sowie einzelne Theile dazu. Dampfheizungsrohre zum Trocknen der Pappen in allen Dimensionen. Trockenapparate, sowohl complet als auch einzelne Trockencylinder. Lumpenschneideru.Strohschneidmaschinen. 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