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694 Schul - Schreibhefte. Augusta Requa und Eleonor Dunn von New-York haben am 17. April 1877 das amerikanische Erfindungspatent für folgende Verbesserung von Schreibheften zum Lehr gebrauch erhalten: PAPIER-ZEITUNG. zu benutzen. Das eine dieser Blätter (in der Zeichnung links) ist das bisher übliche, rechter Hand daneben befindet sich jedoch ein zweites, welches sich als Uebungsblatt bezeichnen lässt. Auf diesem sind in den Linien abc die nebenan vorgeschriebenen Buchstaben nochmals in punktirten Linien N? 43 dass die ersten schüchternen und meistens schlechten Anfänge das Heft nicht weiter verunzieren. Jetzt erst, mit etwas geübter Hand, schreibt das Kind auf das eigentliche Vorlageblatt unter der Linie d. Da das Kind weiss, dass seine ersten Versuche nicht dauernd im Hefte bleiben, Es ist häufig sehr schwierig, jungen Kin dern das Nachmachen der Buchstaben zu lehren und man sollte daher jedes Mittel anwenden, welches ihnen ihre Aufgabe erleichtert. Die Erfinderinnen halten es für zweckmässig, zwei Blätter statt des bis her üblichen einen Blattes zum Abscbreiben gedruckt, welche von dem Kinde voll aus gezogen werden und an die Striche gewöhnen. Daun erst fängt es an, auf dem leeren Raum e unter den punktirten Buchstaben das frei händige Nachschreiben zu üben. Die Uebungsblätter können an der durch löcherten Linie / ausgerisseu werden, so geht es mit mehr Muth und Lust an die Arbeit und lernt viel leichter. Die Erfinderinnen sagen, dass sie eine Reihe solcher Hefte mit Versuchsseiten fa- briziren und deren Vorzüge beim Lehren praktisch erprobt haben. Ein babylonischer Comptoirkalender. Araber, welche die Erdhügel bei Hillah durchstöberten, haben dort zaidreiche Krüge ausgegraben, in denen sich gegen 2000, mit Keilschrift bedeckte kleine Täfelchen befan den. Diese Funde wurden für das British- Museum erworben und werden jetzt dort geordnet. Die Täfelchen enthalten Notizen über Verkäufe von Sclaven und von Land, über Gelddarlehen und Hypotheken auf Grundstücke und sind namentlich dadurch hochinteressant, dass jedem Verkauf nicht nur das Tagesdatum, sondern auch das Herrscherjahr des regierenden Fürsten beigefügt ist. Sie bilden unzweifelhaft die Geschäftsbücher eines unter Nabupolassar und seinem NachfolgerNabuchanessarblühen den babylonischen Bankhauses, dessen Häup ter nach den vorgefundenen Inschriften zu erst Egibi, dann sein Sohn Sula und schliess lich der Enkel desErsteren, Nabu-akhi-iddina, waren. Neben den Kaufverträgen fand man in den Krügen auch einen vollständigen Kalender mit Angabe der glücklichen und unglücklichen Tage, derTage, die sich zum Antritt einer Land- und Wasserreise eignen, oder zum Beginn eines Baues u. s. w. Sein Vorhandensein neben den Geschäftsbüchern der Firma Egibi lässt die Vermuthung, dass wir in ihm den Comptoirkalender des Bankhauses vor uns haben, wenigstens nicht als zu gewagt er scheinen. Wie A. B. Bernstein in der „Volks- zeitung“ initgetheilt hat, war eine derartige Aufbewahrung wichtiger Urkunden nichts Seltenes, da auch der Prophet Jeremias (Cap. 32) Auftrag gab, zwei Kaufurkunden in irdenen Krügen zu vergraben, damit sie lange Zeit erhalten blieben. Archiv für BuMruckerkunst. Soda-Wiedergewinnung. Die Thode’sche Papierfabrik Aktien-Gesell- schäft zu Hainsberg bei Dresden hat s. Z. einen Porion’schen Ofen zur Wiedergewin nung der beim Kochen von Stroh verwen deten Soda angelegt, musste aber den Be trieb desselben einstellen weil ein Nachbar über die aus dem Schornstein und aus dem Ofen . entweichenden übelriechenden Gase Beschwerde führte. Man liess es an Ver suchen zur Beseitigung dieses Misstandes nicht fehlen, doch keine der zu diesem Behuf ge troffenen Einrichtungen genügte vollkommen den Ansprüchen der Behörde und der Ofen musste daher, obwohl er sich sonst gut be währt hatte, still stehen. Jetzt lesen wir in dem Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr Folgendes: Ueber den Stand der Soda-Wiedergetvin- nungs-Anlage haben wir zu berichten, dass wir uns zur endlichen Herfeiführung eines definitiven Resultats entschlossen haben, das Siemens’sche patent. Regenerativ-System mitHeissluft- Apparaten anzunehmen,wodurch eine vollständige Verbrennung aller organi schen Stoffe bewirkt werden soll, so wie die Anlage an einem andern, von den bis herigen Beschwerdeführern entfernten, Ort zu errichten. In den von den Behörden anberaumten Terminen und bei den gepflo genen offiziellen Verhandlungen konnte die Zurückziehung der erhobenen Proteste gegen die beabsichtigte neue Anlage nur zum Theil erreicht werden, obgleich sich die betreffen den Sachverständigen einstimmig dahin aus sprachen, dass mit den in Aussicht genom menen Einrichtungen eine schädliche Gerüche vollständig absorbirende Verbrennung statt finden müsste. Es sind nun weitere Schritte in dieser von den maassgebenden Behörden in wohlwollender Weise geleiteten Angele genheit im Gange und wird erforderlichen Falls die Entscheidung der höchsten Instanz anzurufen sein, wovon wir uns ein günsti ges Resultat versprechen, so dass wir hof fen, in unserm nächsten Bericht endlich zufrie- denstellendeMittheilungen machen zu können. JOSEPH ECK & SOEHNE, Düsseldorf a. Rhein W alzen ■ Graviranstalt, Metall • Papierwalzen und Maschinenfabrik Specialität in Maschinen für Buntpapier-, Tapeten- und Papierfabriken Gouffrir-, Satinir-, Bürst- und Anfeuchtmaschinen, Glätt- und Frictions - Calander. Verdienst-Medaille Wien 1873. [814 H Dautrebande & F. Thiry M aschin enfabrikan ten HUY in Belgien fab/ic.Lfen. ab SPhecialitdt: Ti8 Maschinen für die Papierfabrication.