Papierzeitung

• Bandzählung: 2.1877,1-52
• Erscheinungsdatum: 1877
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: Universitätsbibliothek Chemnitz
• Digitalisat: Universitätsbibliothek Chemnitz
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-187700000
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18770000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-18770000
• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
• Sammlungen: LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
• Sammlungen: Technikgeschichte
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

1 5 i. Papier-Zeitung g für 7 Yorausbezalungan denVerleger. Sä werden angenommen: von jeder Postanstalt des In- und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Erscheint jeden Donnerstag. 9 Preis, bei der Postanstalt ? (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) / abgenommen, oder vom Verleger S frei unter Kreuzband für 3 Deutsell. u. Oesterr.-Ungaru , vierteljährlich 2’ Mark. > für alle anderen Länder 24/4 Mk. ) Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. -Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte Preis der Anzeigen: der Raum einer dreigespaltenen Petitzeile 25 Pfennig. Bei 13 maliger Wiederholung 25 Procent weniger. Bei 26 maliger Wiederholung 35 Procent weniger. Bei 52 maliger Wiederholung 50 Procent weniger. Für Annahme und freie Be förderung von Chiffre-Briefen wird 1 Mark berechnet. Redaction und Selbstverlag von CARL HOFMANN Berlin S.W., Charlotten-Strasse 82. Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten (Laut § 3 der Satzungen.) II. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 25. October 1877. No. 43. I 11 ll a 1 t: Seite Papier-Gewerbe-Ausstellung in Berlin. . 689 Vulkanisirte Faser. — Ersatz für Leder etc. 689 I Beiträge z. Kenntniss d. Leimung d. Papiers 690 Bericht aus Russland 692 Schul-Schreibhefte 694 Ein babylonischer Comptoirkalender . . 694 Soda-Wiedergewinnung 694 Griffel-Spitzer ■ 695 Fabrikation und Handel 698 Bekleidung der Lumpenkocher .... 699 Mineralische Schmiermittel 699 Fabrikations-Verhältnisse und Aussichten 699 Richard Wagner, unser National-Musiker, als Fabrikant von Hadernkochkesseln . 699 Das japanische Lackir-Verfahren . . . 700 Farben-Recepte für die Fabrikation etc. 702 Versteigerung von Erfindungspatenten . 704 Beim Versandt von Probenummern betr. Industrie-Zweige, die Händler lernen dort neue Artikel und Bezugs quellen kennen, schliessen Geschäfte ab und knüpfen Verbindungen an. Für sehr viele Artikel würde die Ausstellung eine vortreffliche Gelegen heit zum Kleinverkauf bieten. Wir ersuchen die Herren Fabrikanten von Papier, Buntpapier. Tapeten, Luxus papier, Schreihwaaren, Spielkarten, Pa- pier-Confection, Maschinen etc. in und ausserhalb Berlin, uns mitzutheilen, wie sie über die beabsichtigte Ausstellung denken und wie weit sie sich im Fall betheiligen würden, damit wir uns von dem dafür vorhandenen Interesse ein kommt es manchmal vor, dass unsere Abonnenten solche erhalten. Wir bitten die Herren, die uns wohl wollen, solche doppelt erhaltene Nummern gefälligst Bekannten oder Freunden zu geben, die Interesse dafür haben. — Papier-Gewerbe-Ausstellung in Berlin. Wir haben unsern Lesern früher schon mitgetheilt, dass man damit umgeht, hier eine Fachausstellung für alle Zweige der Papier-Industrie in’s Leben zu rufen. [ Sie wird sich im Frühjahr 1878 ver wirklichen, falls sich genügendes In teresse dafür kund giebt. Die Ausstellung soll etwa vier Wochen geöffnet bleiben und würde, da das ins Auge gefasste Gebäude nur geringer Aenderungen bedarf, für die Aussteller nicht sehr kostspielig werden. Es ist mit Sicherheit darauf zu rech nen, dass die königl. Preussische Re gierung Medaillen zur Vertheilung von Preisen bewilligen würde. Dass solche Fachausstellungen nach jeder Richtung hin von grossem Werthe sind, wird jetzt Niemand - mehr be zweifeln. Das Publikum ersieht ge wöhnlich daraus erst die Bedeutung der Bild machen können. Die Bedalction. Vulkanisirte Faser. — Ersatz für Leder etc. Einem amerikanischen Erfinder ist es ge lungen, gewöhnliches Papier durch chemische und mechanische Behandlung so umzuwan- deln, dass, es sehr grosse Festigkeit erlangt und bis zu gewissem Grade unempfindlich gegen Wasser bleibt. Es kann dabei jede beliebige Farbe haben und wird in Stärke eines einfachen Bogens oder dicker Pappen dargestellt. Täglich finden sich neue Verwendungen für diesen Stoff, so dass nicht nur die ur sprüngliche Fabrik mit Aufträgen überhäuft ist, sondern dass auch Gesellschaften ent standen sind, die sich nur mit der Ver arbeitung solchen Papiers zu bestimmtem Zwecke befassen. Von Gegenständen, die bis jetzt daraus angefertigt werden, wollen wir nur folgende als Beispiele anführen: Reisekoffer, Stuhlsitze, Wellenlager, An hänger, Kannen zum Ersatz der Blechkannen in Spinnereien, Unterlags-Ringe für die Bolzen der Eisenbahnschienen-Verbindungen, Röhren, Servietten-Ringe. Das schon oft besprochene Celluloid dient als Ersatz für Elfenbein, Kautschuk u. s. w., hat aber den Nachtheil, sehr feuergefährlich zu sein. Vulkanisirte Faser und die daraus angefertigten Waaren können eher als feuer beständig bezeichnet werden, da sie nur sehr langsam und schwach brennen, etwa wie stark mit Thonerde beladenes Papier. Papier aus vulkanisirten Fasern kann so weich und elastisch wie Leder und so hart wie Horn dargestellt und trotzdem zu un gefähr dem doppelten Preis des rohen Pa piers geliefert werden. Durch diese Billig keit steht ihm eine grosse Zukunft bevor. Es hat weder in seinem Verhalten, noch in der Fabrikation Aehnlichkeit mit Pergamentpapier und zeigt auch ganz andere Eigenschaften. Wir haben bereits die nöthigen Schritte gethan, um das Patent für Deutschland, die zur Fabrikation nöthigen Einrichtungen und einen damit vertrauten Mann zu beschaffen und möchten die Sache in Berlin zur Aus führung bringen. Eine Aktien-Gesellschaft mit sehr mässigem Kapital und nur wenig Theilhabern wäre dazu am geeignetsten. Wir laden Diejenigen, welche sich im Fall betheiligen wollen, ein, sich mit uns in Verbindung zu setzen, und sind gerne bereit, nähere Auskunft zu ertheilen, sowie Muster vorzulegen. Die Redaktion. Die Redacteure aller Länder sind be kanntlich geplagte Leute, einmal wissen sie nicht, wie sie die Ueberfülle von Stoff unterbringen sollen, ein andermal zerbrechen sie sich den Kopf mit dem Suchen nach einem Lückenbüsser, um die Leere der Spalten zu füllen. Am besten wissen sich auch hier die Amerikaner zu helfen, und jedenfalls lässt folgender Lückenbüsser, den eine ernste technische Zeitschrift in Phila delphia, The Polytechnic Review, kürzlich leistete, an Einfachheit nichts zu wünschen übrig: „Im letzten Augenblick vor dem Drucke meldet uns der Setzer, dass er noch Manuscript für vier Zeilen brauche; bei sorgfältigem Spationiren wird er wohl mit vorliegenden beiden Sätzen ausreichen.“ Schätze die Freundschaft dessen, der Dir im Sturme beisteht; bei Sonnenschein wirst Du von Insekten haufenweise um schwärmt. Der grösste Ruhm und alle Abenteuer der Welt wiegen nicht eine Stunde häus lichen Glückes auf.