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Papier-Zeitung g für Vorausbezalungan den Verleger. Berlin S.W., Charlotten-Strasse 82. Für Annahme und freie Be förderung von Chiffre - Briefen wird 1 Mark berechnet. Bestellungen werden angenommen: von jeder Postanstalt des In- und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Preis der Anzeigen: der Raum einer dreigespaltenen Petitzeile 25 Pfennig. Erscheint jeden Donnerstag. frei unter Kreuzband für Deutschl. u. Oesterr.-Ungarn vierteljährlich 21/2 Mark, für alle anderen Länder 234 Mk. Bei 13 maliger Wiederholung 25 Procent weniger. Bei 26 maliger Wiederholung 35 Procent weniger. Bei 52 maliger Wiederholung 50 Procent weniger. Preis, bei der Postanstalt § (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) abgenommen, oder vom Verleger S Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. -Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte Redaction und Selbstverlag von CARL HOFMANN Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten (Laut § 3 der Satzungen.) II. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 6. September 1877. No. 36. Inhal t: Seite Papier-Calander-Walzen 573 573 Jute 574 Fabrikation von Fässern aus Papier . . 576 Gummirflasche-Pinsel 576 Chinesische Porzellanerde 576 Die deutsche Sodafabrikation 578 Etwas über Einheitlichkeit in Kleinem . 582 Ueber eine sogenannte Normaldinte . . 582 Neueste Patente aller Länder .... 584 Anhänge-Zeichen und Aushänge-Schilder 584 Stahlfeder zum 586 Briefpapier und Umschlag in einem Stück 586 Ueber den Druck der Postkarten mit Antwortkarte 587 Weise Lebensregeln 588 Berichtigung. Ein erfahrener Papierfabrikant schreibt uns: „Ich erlaube mir, auf einen grossen Irr- „thum in dem Artikel „Ein neues Mittel „gegen Kesselstein“ Ihrer letzten Nummer „(35) aufmerksam zu machen. „Das Abklären nach der Reinigung nach „dem de Haen’schen Verfahren dauert nicht „6—7 Stunden, sondern höchstens 10—15 „Minuten, sobald das richtige Quantum zu- „gesetzt ist.“ Der Artikel stammt, wie angegeben, aus anderen Blättern, denen wir auch die Ver antwortung für den Irrthum überlassen müssen. Papier - Calanderwalzen. Nach dem Sicentific American werden diese Papierwalzen in Amerika auf folgende Art angefertigt: Papier-Glättwalzen sind beinahe so hart wie Eisen, werden aber eisernen vorgezogen, weil sie stets ihre Rundung, Genauigkeit und Glätte bewahren und in Folge ihrer Elasticität weniger leicht von einem durch gehenden fremden Körper beschädigt werden. Das Papier wird in folgender Weise auf der Welle befestigt: Scheiben aus dünnem Papier, die gross genug sind, um nach dem Abdrehen noch den gewünschten Walzendurchmesser zu liefern, werden in der Mitte so ausgelocht, dass sie sich leicht auf die Welle schieben lassen, eine Anzahl dieser Scheiben er hält jedoch Löcher, die 4 bis 6 Zoll weiter sind. Diese Scheiben werden so auf die Welle geschoben, dass nach je vier mit enger Oeffnung eine mit weitem Loche folgt, damit die Walze an der Oberfläche am dichtesten (dichter als im Innern) ausfallen muss und eine dauerhafte Oberfläche erhält. Um etwaige Ungleichheit in der Dicke des Papiers auszugleichen, legt man die Scheiben am besten so ein, dass jede Fol gende gegen die vorhergehende um einen j Halbkreis verschoben ist. Wenn die Welle mit Papier gefüllt ist, wird dieses einem hydraulischen Druck von 200 Tonnen ausgesetzt, der das Papier ohne Leim oder andere Klebstoffe zu einer dich ten festen Masse vereinigt. Unter diesem Druck bleibt es lange genug, um Raum zum Einschieben neuer Scheiben zu schaf fen, die man in gleicher Weise zufügt und dann von neuem presst. Auf solche Weise wird fortgefahren, bis die Walze die ge wünschte Länge hat und nur noch der Fassung bedarf. Hinter den beiden Köpfen oder eisernen Scheiben, zwischen denen das Papier ein geschlossen wird, ist in die Welle eine Ver tiefung gedreht, welche den eisernen Ring aufnehmen soll, der sich einem Ausweichen des Kopfes nach aussen entgegenstemmt. Damit man den Ring einsetzen kann, muss er in zwei Hälften geschnitten und ringsum so abgedreht sein, dass die Hälften von einem heiss darum gelegten und nachher abgeschreckten Vollring fest zusammenge- halten werden. An einem Ende wird dieser Schluss angebracht ehe man das Papier aufschiebt, am anderen während das Papier noch dem Druck der hydraulischen Presse ausgesetzt und auf’s stärkste zusammen gepresst ist. Dieser in Amerika allgemein übliche Verschluss gilt für besser als der von englischen Fabrikanten ausgeführte, weil es bei letzterem dem zusammengepressten Papier möglich wird, sich wieder um 3/8 Zoll auszudehnen. Die Walze wird dann in einer Drehbank mit dem für Eisen üblichen Werkzeug ab gedreht, nur lässt man dabei etwas schneller laufen als für Eisen von gleichem Durch messer. Das Schleifen geschieht mit Schmir gelscheiben wie bei eisernen Walzen. Taschen - Roll - Schiefertafel. H. T. Cushmann in Bennington im Staat Vermont ist Erfinder und Fabrikant nach stehend abgebildeter Rollschiefertafel. Die Schiefertafel ist 16X25 Centimeter gross und so biegsam, dass sie sich wie die bekann ten Band- oder Roll-Massstäbe aufrollen lässt. Mit dieser Biegsamkeit ist auch die Eigenschaft verbunden, dass der Griffel kein Geräusch darauf hervorbringt. Da die Tafel keinen Rahmen braucht, so fällt auch das durch solchen häufig hervorgebrachte Gerassel weg. Man kann sie auf beiden Seiten beschrei ben und das Geschriebene läuft keine Gefahr verwischt zu werden, wenn die Tafel in dem Gehäuse aufgerollt ist. Um die Tafel auszuziehen, hat man sie nur am Ende mit den Fingern zu fassen. Die Abbildung zeigt das Ganze in auf gerolltem und in entwickeltem Zustande. Der Schreibstift Pencil ist an einem Ende eingesteckt und wird bei Bedarf heraus gezogen.