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Papier-Zeitung % # % FACHBLATT Bei Bei Bei Redaction und Selbstverlag von CARL HOFMANN Erscheint jeden Donnerstag. Preis der Anzeigen: der Kaum einer dreigespaltenen Petitzeile 25 Pfennig. 13maliger Wiederholung 25 Procent weniger. 26 maliger Wiederholung 35 Procent weniger. 52 maliger Wiederholung 50 Procent weniger. Für freie Beförderung von Chiffre - Briefen wird 1 Mark berechnet. Vorausbezalung an den Verleger. werden angenommen: von jeder Postanstalt des In - und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Preis, bei der Postanstalt abgenommen, oder vomVerleger frei unter Kreuzband für Deutschlani uud Gesterr.-Uurarn vierteljälrlich 21/2 Mark, für alle anderen Länder 28/4 Mk. für Papier- n. Schreibwaaren- Handel n. -Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) Berlin S.W., Charlotten-Strasse No. 82. Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten (Laut § 3 der Satzungen). II. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 2. August 1877. No. 31. Selbstschliessendes Tintenfass. Ed. C. Quin in Philadelphia hat das amerik. Erfindungspatent fiir ein Tintenfass von nachstehend in Aufriss-Durchschnitt und Grundriss skizzirter Art erhalten. A ist das Tintenfass und A' die Höhlung welche zur Aufnahme der Tinte bestimmt ist. Der metallene Deckel B mag auf beliebige Weise darauf befestigt sein. So lange keine Feder eingetaucht ist, bleibt die Oeffnung a durch die beiden Schieber D und D' geschlossen, indem deren beide Vorsprünge d d dicht Zusammenstössen. An dem Punkte, wo sie Zusammentreffen haben diese Vorsprünge eine abgerundete konische Vertiefung m, welche der Feder M den Weg zum Eindringen ebnet. Von der Mitte dieser Vertiefung geht noch eine besondere Verlängerung nach unten, damit die Federspitze nirgends anstossen kann. Von zwei auf dem Deckel angebrachten Böckchen I gehen mit Gewicht belastete Hebel H aus, die mittelst der Führungs stangen K einen Druck auf die Vorsprünge d üben und sie zusammenschieben, sobald die Feder daraus entfernt ist. Der auf solche Weise ausgeübte Druck darf nur höchst unbedeutend sein, damit die Schieber leicht auseinandergehen, sobald eine Feder eingetaucht wird. Der Druck kann auch durch Gummiband oder Druckfedern anstatt durch Gewichts hebel hervorgebracht werden. Einer der Schieber darf einen Theil des festen Deckels bilden, wenn nur der andere sich bewegen lässt. Wie man Kautschukstempel anfertigt. Man braucht dazu einen Vulkanisirapparat mit Thermometer und Lampe, wie ihn die Zahnärzte verwenden, sowie einen eisernen Druckrahmen, in welchen alle Buchstaben fest eingeschlossen werden, die sich in den zu bildenden Namen befinden. Der Rahmen muss auch solche Form und Grösse haben, dass die davon abgenommene Matrize in dem Vulkanisirapparat Platz findet. Man erhält diese Matrize, indem man wie bei j Anfertigung gewöhnlicher Stereotypen die 1 Typen einölt und die Masse dann darüber giesst. Wenn sich die Platte geformt hat, nimmt man sie sorgfältig ab, lässt sie aber nicht trocken werden, sondern legt auf die Stereotypform eine Kautschukplatte (nicht aus reinem Kautschuk, der zu klebrig wäre, sondern aus vulkanisirtem, mit Schwefel und toapstone verfälschtem). Dann bringt man die aufeinanderliegenden Stereotyp- und Kautschukplatten zwischen zwei eiserne Platten, die man mittelst Schraube zu sammenzieht und dadurch den Kautschuk in die Stereotypform presst. Damit der Kautschuk nicht an seine Eisenplatte an klebt, legt man einige Blätter Papier da-1 zwischen. Wenn die Platten zur Genüge zusammen- j geschraubt sind, bringt man den Kautschuk I mit der Stereotypform in das Wasser des Vulkanisirapparats, schraubt den Deckel auf und erwärmt bis auf 300° F. (152° C.), lässt wieder abkühlen, öffnet den Apparat, nimmt die Form mit dem Kautschuk her aus und löst den Kautschuk behutsam ab. Er löst sich leicht ab, wenn die Form noch nass in den Apparat gekommen ist. Die Kautschukplatte wird dann so zer schnitten, dass man die verschiedenen Namen daraus erhält, leimt diese auf die Handgriffe und hat damit die Handstempel fertig. Dies ist das übliche Verfahren, und wenn es keine befriedigende Ergebnisse liefert, kann nur die Handhabung schuld daran sein. Die Stempel liefern so scharfe Ab drücke, wie man sie nur wünschen kann, so scharf wie Metallstempel, aber beim Drucken damit muss man nur schwachen Druck anwenden. Bei schlechtem Färben und roher Handhabung können auch die besten Kautschukstempel schlechte Abdrücke liefern. Amer. Stat. Preis- Ausschreiben. Eintausend Mark i Prämie zahlt der unterzeichnete Verein dem Verfasser des gediegensten populärsten Werkes über Holzstoff-, Holzpappen-, Holz- Papierindustrie, welches diesen Gegenstand durchaus sachgemäss und am erschöpfend sten behandelt. Das prämiirte Werk bleibt Eigenthum des Verfassers, doch hat er 150 Druck- Exemplare an den unterzeichneten Verein gratis abzuliefern. Die nicht prämiirten Schriften werden den Verfassern zurück- gesandt. Die Preisschriften sind ohne Namens- Unterschrift nur mit Chiffre und Motto ver sehen einzusenden, in einem versiegelten Couvert ist der Name zu bezeichnen und wird dies Couvert erst nach Wahl geöffnet. Als Termin für die Einsendung wird eine Frist von 1/2 Jahre, längstens aber bis 1. Januar 1878, ausgesetzt. Als Preisrichter, fungirt der Vereins vorstand, der aus 8 Mitgliedern besteht, und erfolgt die Entscheidung bis zum 1. April 1878. Die bezüglichen Schriften sind an den Vorsitzenden des Vereins, Herrn Oscar Meissner in Raths-Damnitz bei Stolp in Pommern einzusenden. Im Auftrage des internationalen Vereins der Holzstoff- Fabrikanten. 1231] 0- Meissner, Vorsitzender. Raths-Damnitz bei Stolp in Pommern, 20. Juli 1877.