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Papierzeitung
- Bandzählung
- 2.1877,1-52
- Erscheinungsdatum
- 1877
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-187700000
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- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-18770000
- Sammlungen
- Saxonica
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
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- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 2.1877,1-52
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 21
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 37
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 49
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 65
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 81
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 97
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 113
- Ausgabe No. 9, 1. März 129
- Ausgabe No. 10, 8. März 145
- Ausgabe No. 11, 15. März 161
- Ausgabe No. 12, 22. März 177
- Ausgabe No. 13, 29. März 193
- Ausgabe No. 14, 5. April 209
- Ausgabe No. 15, 12. April 225
- Ausgabe No. 16, 19. April 241
- Ausgabe No. 17, 26. April 257
- Ausgabe No. 18, 3. Mai 273
- Ausgabe No. 19, 10. Mai 289
- Ausgabe No. 20, 17. Mai 305
- Ausgabe No. 21, 24. Mai 321
- Ausgabe No. 22, 31. Mai 341
- Ausgabe No. 23, 7. Juni 357
- Ausgabe No. 24, 14. Juni 373
- Ausgabe No. 25, 21. Juni 389
- Ausgabe No. 26, 28. Juni 405
- Ausgabe No. 27, 5. Juli 425
- Ausgabe No. 28, 12. Juli 441
- Ausgabe No. 29, 19. Juli 457
- Ausgabe No. 30, 26. Juli 477
- Ausgabe No. 31, 2. August 493
- Ausgabe No. 32, 9. August 509
- Ausgabe No. 33, 16. August 525
- Ausgabe No. 34, 23. August 541
- Ausgabe No. 35, 30. August 557
- Ausgabe No. 36, 6. September 573
- Ausgabe No. 37, 13. September 589
- Ausgabe No. 38, 20. September 605
- Ausgabe No. 39, 27. September 621
- Ausgabe No. 40, 4. October 637
- Ausgabe No. 41, 11. October 653
- Ausgabe No. 42, 18. October 673
- Ausgabe No. 43, 25. October 689
- Ausgabe No. 44, 1. November 705
- Ausgabe No. 45, 8. November 721
- Ausgabe No. 46, 15. November 741
- Ausgabe No. 47, 22. November 757
- Ausgabe No. 48, 29. November 773
- Ausgabe No. 49, 6. December 789
- Ausgabe No. 50, 13. December 805
- Ausgabe No. 51, 20. December 821
- Ausgabe No. 52, 27. December 837
-
Band
Band 2.1877,1-52
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Nützliche Rezepte, Ueber Firnisse und Lacke; mit Angabe guter brauchbarer Vorschriften. Der „Dresdener Gewerbevereins - Ztg." geht hierüber vom Pharmac. Urban folgender Auf satz zu: Unterzeichneter wurde oft von Geschäftsleuten, Handwerkern, Technikern etc. um Herstellung guter, brauchbarer Lacke und Firnisse ange gangen, und hat derselbe es darum unternommen, ein Verzeichn! ss einiger von ihm öfters ange fertigter und als gut erprobter Firnisse und Lacke zu allgemeiner Verbreitung zusammenzustellen und hofft, dass dieselben für alle die, welche Lust verspüren, sie anzuwenden, von gutem Er folge sein werden. Wir verstehen im technischen Leben unter Firniss eine Flüssigkeit, welche aus eingekoch tem Leinöl, mitunter, obwohl schon seltener, aus Mohn- oder Nussöl hergestellt wird und beim Anstreichen auf eine Fläche eintrocknet und die selbe mit einem durchsichtig glänzenden Ueber- zuge versieht. Versetzen wir diesen ordinären Firniss mit Farben, so wird dadurch ein mehr oder weniger undurchsichtiger erzielt, der bei gewöhnlichen farbigen Anstrichen reichliche Verwendung mit gutem Erfolge findet. Das Anfirnissen oder An streichen mit Firnissen hat im Allgemeinen über haupt den Zweck, dem Gegenstände ein freund- liches Ansehen zu geben und ihn gegen den Einfluss von Luft, Feuchtigkeit und Wärme zu schützen. So unterscheidet man ein Anstreichen mit Kalkfarben — allerdings eine billige Methode, die aber den Fehler des Abfärbens hat und darum nur für die Aussenseite von Gebäuden sich brauchbar zeigt; ferner mit Leimfarben, die da angewendet werden, wo die Gegenstände vor äusserer Nässe geschützt sind, wie z. B. die Wände von Stuben, Oefen, Kammern etc. Die dazu angewendeten Farbstoffe sind: Blei weiss, geschlemmter weisser Thon, Kreide, Chrom gelb, Mineralgelb, gelbe Erde, Bolus, Ocker, Umbra, Englisch Roth, Berggrün, Frankfurter Grün, Berliner Blau, Bergblau etc., die erst mit Wasser angerieben, mit Leimwasser versetzt und nun zu den betreffenden Zwecken verwendet werden. Drittens wird das Anstreichen mit Oelfarben angewendet, um Gegenstände, welche der Nässe und Witterung ausgesetzt sind, besonders Holz, welches man gegen Feuchtigkeit und Wurmfrass zu schützen beabsichtigt, dauernd haltbar zu konserviren. Auch hier dienen fast dieselben Farbestoffe wie oben, nur mit dem Unterschiede, dass man sie hier mit Oelfirniss auf einer Reibmaschine oder dem Reibsteine abreibt und nur so lange Oelfirniss zusetzt, bis die Flüssigkeit die gehörige Consistenz erlangt hat. Ist die Mischung zu dickflüssig, so hat man eine Verdünnung mit Terpentinöl ganz in seiner Hand; will man einen ganz besonders schnell trocknenden Anstrich haben, so reibt man den Farbestoff mit einem Firniss, der mit Siccativ versetzt ist, an. Ganz besonders sind aber beim Anstreichen mit einem Oelfarbenfirniss folgende Punkte in’s Auge zu fassen: — einmal sei der Farbestoff gut vertheilt, zweitens sei derselbe entsprechend dünnflüssig, um sich mit dem Pinsel gehörig aus breiten zu lassen, endlich aber enthalte er Kleb stoff genug, um an der Oberfläche zu haften. Die Oelfarbenfirnisse werden kalt aufgestrichen; nach Verlauf einiger Tage frische man sie durch nochmaliges Nachstreichen wieder an. Mit Harzen versetzt, lässt sich aus dem ge wöhnlichen Firniss eine klare, durchsichtige Flüssigkeit herstellen, der wir den Namen Lack geben. Somit verstehen wir unter Lackfirniss und Lack dieselben Begriffe; wenn wir kurzweg Lack sprechen, so verstehen wir darunter einen I harzhaltigen Firnisslack. Was nun die Bereitung eines einfachen Firniss lackes anbetrifft, so geschieht dieselbe auf folgende Weise: In einem geräumigen kupfernen oder eisernen Kessel schüttet man 5 Theile gestossene Bleiglätte, die man mit 100 Theilen völlig reinem, klaren und wenn möglich, älteren Leinöl über giesst. Nun bringt man den Kessel mit seinem Inhalte auf einen gut ziehenden Windofen und ’ heizt nur mit einfachem Holzfeuer langsam und möglichst gleichmässig an. Das Oel darf nur allmälig in ein langsames Sieden gerathen, I während man den sich bildenden Schaum fort während abfüllt. — Eine Gefahr des Ueber- kochens hat man nur bei Ueberheizung zu be-; fürchten; dennoch dürfte ein gut schliessender Deckel sofort bei der Hand sich für etwa vor kommende Fälle als praktisch erweisen. Als । wirksamstes Löschmittel hat Verfasser gut be feuchtete alte Packleinwand gefunden, wenn das Oel sich etwa entzünden sollte. Nach 2—3stündigem langsamen Sieden ist der Firniss fertig, man lässt ihn abkühlen, ein bis zwei Tage behufs der Klärung stehen und giesst | ihn dann zur Verwendung ab. Dieser Leinöl- firniss zeichnet sich durch seine schöne gelbe Farbe wie schnelles Trocknen besonders aus. Eine andere Darstellung desselben giebt Dr. Hager, sie besteht aus 60 Theilen Leinöl, 2 Theilen geschlemmter Bleiglätte und einem Theil Zink vitriol, die man unter beständigem Umrühren bis zur Verdampfung des Wassers kochen lässt, durchgiesst und nun in verschlossenen Gefässen aufbewahrt. Dieser Firniss, mit verschiedenen Farben an gerieben, ist als ordinäre Oelfarbe zum Anstreichen von Holz, Blech etc. geeignet. Auch zur Her stellung einer guten Buchdruckerschwärze findet derselbe vielfach mit gutem Erfolge Verwendung; die Herstellung ist jedoch keine ganz leichte. Wir geben dazu folgende Vorschrift: Gutes altes, abgelagertes Leinöl, völlig schleimfrei, wird in einem eisernen Kessel bis zum Brennen er hitzt; man lässt es nur so lange brennen, bis eine herausgenommene Probe erkaltet sich zwischen | den Fingern in lange Fäden ausziehen lässt, worauf man die Flamme durch Auflegen eines Deckels erstickt. Zu diesem Leinöl setzt man I auf je 6 Quart 6 Pfund Colophonium. Man lässt ' dieses sich ruhig lösen, giebt dann 13/4 Pfd. gute, zerschnittene gelbe Seife hinzu, die man unter 1 leisem Anwärmen vorsichtig löst, wonach man wiederum bis zu einem gelinden Kochen erhitzt ! und nun zu diesem Firniss eine Mischung von 5 Loth fein gepulvertem Indigo, 5 Loth Berliner Blau, 4 Pfd. Steinkohlentheer-Russ, 31/2 Pfd. Oel- russ und dazu endlich noch 21/2 Loth fein ge pulvertes borsaures Manganoxydul fügt. Man | thut am besten, wenn man das gut gemischte j Pulver unter beständigem Anrühren nach und | nach dazu siebt, man erzielt so eine vollständige i Vertheilung. Die so erhaltene Buchdruckerschwärze lässt man nun längere Zeit stehen; man erlangt da durch den Vortheil, dass sie beim Gebrauch leicht eintrocknet. Sie liefert einen scharfen guten Druck, dringt nicht in’s Papier und bildet keine dunklen oder gelben Ränder, Bedingungen, die eine gute Buchdruckerschwärze erfüllen muss. Die mit Harzen versetzten Lackfirnisse sind meistens eine Auflösung eines oder mehrerer Harze in Terpentinölfirniss, welchem dann der Leinölfirniss zugesetzt wurde. An Harzen ver wendet man für gewöhnlich Copal, Bernstein, Dammar, Colophonium und Asphalt. In älterer Zeit glaubte man vielfach, man ver bessere das Produkt durch komplizirtere Dar-1 stellungsweisen. Es ist das entschieden falsch; man wird durch das schöne Produkt selbst bei theurer Bereitung reichlich entschädigt, und wer in der Bereitung von Lackfirnissen nicht wirk lich erfahren ist, thut besser sie zu kaufen — unnützes Experimentiren kostet Zeit, Geld und ist schliesslich vergebliche Mühe gewesen. Wagenbauern, Blechlackirern, die dagegen für die Güte ihrer Fabrikate einstehen müssen, muss daran liegen im Stande zu sein, gut und billig | den Lack selbst zu fabriziren, wenn sie desselben in grösserer Menge bedürfen. Darum geben wir denn auch für jene einige Vorschriften zu guten haltbaren Lacken. Ein guter Bernsteinlack wird erhalten durch Auflösen von geschmolzenem Bernstein in Leinöl firniss und Terpentinöl. Das Schmelzen des Bernsteins geschieht in einem eisernen Kessel und zwar so lange, bis er nicht mehr schäumt und sich keine Dämpfe von Bernsteinsäure und Wasser bilden und die geschmolzene Masse ruhig fliesst. Man hüte sich auch hier vor einer Ueber- hitzung, weil man sonst statt des klaren, hellen Bernsteincolophonium (geschmolzenen Bernstein) eine dunkelbraune schmierige Masse erhält. Wendet man reines Harz an und schmilzt man vorsichtig, so erhält man ein schönes, durch sichtiges reines Bernsteincolophonium, aus dem sich ein schöner goldgelber Firniss verfertigen lässt. Man mengt nun 8 Theile desselben mit 8 bis 11 Theilen Leinölfirniss in einer eisernen Pfanne oder einem eisernen Kessel und lässt über schwachem Kohlenfeuer denselben sich ruhig lösen. Das Gemenge kühlt nun langsam ab, es wird nur mit so viel Terpentinöl versetzt, als nöthig ist, um ihm die Fähigkeit zu geben, sich mit dem Pinsel haftbar ausstreichen zu lassen, wozu 3/4—1 Theil nöthig sind. Man hat für diesen Zweck noch eine besondere Vorschrift gegeben, die einen ausgezeichneten Leinölfirniss giebt: 1 Kanne Leinöl, 6 Loth pul- verisirte Umbra und 9 Loth pulverisirte Blei glätte werden über gelindem Kohlenfeuer in einer eisernen Pfanne gut durchgekocht, bis eine her ausgenommene, erkaltete Probe zwischen den Fingern zu Schaum wird, oder bis dieselbe auf ein Brett gestrichen in drei Stunden völlig ge trocknet ist. Ist der Firniss als obige Be dingungen erfüllend erkannt, lässt man ihn ab setzen, giesst ihn dann durch und bewahrt ihn in gut verschlossenen Gefässen auf, so wird er zur Herstellung eines guten Bernsteinfirnisses völlig brauchbar sein. Der Bernsteinfirniss dient besonders zum Lackiren von gegossenen Zinnwaaren, Klempner- waaren, Möbeln etc. Es ist aber darauf zu achten, dass man die zu lackirenden Flächen alle vom Fette befreit, weil der Lack sonst nicht haftet; ebenso ist ein Berühren der lackirten Stellen mit den Händen zu vermeiden. Auch hier reibt man den Firniss, falls man farbig lackiren will, mit Farbe an und überzieht nun die ersten farbigen Aufstriche noch mit einem drei- bis viermaligen Nachstrich, der dem lackirten Gegenstände einen wohlthuenden Glanz verleiht, und sich durch Schleifen und Poliren noch er höhen lässt, welches mit Birnstein und Wasser geschieht. (Fortsetzung folgt.) Der Lumpen-Ausfuhrzoll in Frankreich. La Liberte brachte einen Artikel worin sie die Aufhebung des Ausfuhrzolles auf Hadern empfahl um der darniederliegenden Handelsschifffahrt aufzuhelfen. Diesem Vor schlag tritt der Moniteur de la Papeterie Fran^aise vom 1 Juni kräftig entgegen. Er sagt, Frankreich verdanke die Vortreff lichkeit seiner Papiere zum Theil seinen Hadern, den feinsten die es überhaupt gibt. Trotz des Ausfuhrzolles wird jetzt ein Theil dieses unersetzlichen Rohstoffes auf Grund der Bestimmungen des Handelsvertrages nach England verkauft und von da nach den Vereinigten Staaten verschifft. Sollte man den Amerikanern die Lumpen frei aus liefern wären diese durch hohe Zölle unsere Fabrikate ausschliessen?! Von Leidenschaft lässt sich nur der leiten, der von seiner Vernunft keinen Gebrauch machen kann.
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