Volltext Seite (XML)
Vierzig Keiekslancl. Die ,Nordd. Allgem. Ztg.' bringt unter der Überschrift: „Merzig Jahre Reichsland" einen Artikel, der angeblich ans der Feder eines Süd deutschen stammt und in dem es u. a. beiß!: „Unsre Reichsgeschichte feiert in diesen Tagen eine Art JnbMim. Vor vierzig Jahren, am 3. Juni 1871, hat der erste Deutsche Reichstag dem ihm vorgelegten Gesetz über die Vereinigung von Elsaß und Lothringen mit dem Deutschen Reiche zugestimmt. Jetzt sind fast genau vier Jahrzehnte später die gesetzgebenden Faktoren des Reiches über ein Reformwerk einig ge worden, das, wie man es auch beurteilen mag, jedenfalls ein bedeutsamer Schritt auf dem Wege ist, der im Blütensrühlung unsrer nationalen Einigung eingeschlagen wurde. Als Fürst Bismarck am 25. Mai 1871 jenes erste Gesetz über Elsaß-Lothri«ge« begründete^ zeichnete er mit den ihm eigenen großen Strichen das Bild der Lage. Die Wiedergewinnung der beiden Provinzen war eine . militärisch-geographische Notwendigkeit: eine andre Friedensbürgschaft als diese gab es nicht. Ein neutraler Staat wäre ein für uns schädliches, für Frankreich nützliches Trugbild gewesen. Unter dem Zwang einer unabweis baren Notwendigkeit vollzog sich die Annexion, mußte sie hinwegschreiten über die Abneigung der Einwohnerschaft beider Provinzen. Mit wunderbarer Schärfe beleuchtete Fürst Bismarck die Gründe dieser Abneigung, die manchem naiven Gemüt andauernd wie ein Rätsel er scheinen wollten. Deutschlands Pflicht war es, sie mit Geduld zu überwinden. Und Bismarck tat, was in seinen Kräften stand, um das Werk zu fördern. Am 1. Januar 1874 gab die Ein führung der Reichsverfafs««g den Elsatz-Lothringern das Wahlrecht zum Reichstage; im selben Jahre noch wurde der Landesausschuß geschaffen, zu nächst als ein Ausschuß der Bezirkstage mit ledialich begutachtender Tätigkeit: am 2. Mai 1877 und wieder am 4. Juli 1879 wurden seine Befugnisse erweitert und unter dem letzteren Datum zugleich ein Kaiserlicher Statthalter, ein reichsländisches Ministerium und der Staatsrat eingesetzt. Nus den Reden, mit denen Fürst Bismarck diele gewichtigen Maßnahmen ankün- digte, ergab sich zweierlei: Eine gewiss« Herab stimmung der HoKnung, mit der er einst in die Zukunft der Beziehungen zwischen den Elsaß- Lothringern und dem Reiche gelchant hatte, und ein starkes Bedürfnis nach Entlastung. Die ungeheure Fülle der Arbeit, die sonst und gerade damals auf ihm lastete, gestattete ihm nicht mehr, dieser besonderen Aufgabe so viel geduldige Kraft zu widmen, wie ihre ungeahnten Schwierigkeiten erforderten. So wollte er denn aufhören, elsässischer Minister zu sein uud die Verant wortung auf die Schultern von Männern legen, die den Personen und den Dingen im Reichs- lande näher stünden, als er. Worin bestanden diese ungeahnten Schwierigkeiten? Kein Zweifel, man hatte die Bedeutung der beiden Jahr hunderte, in denen Maß - Lothringen vom Reiche getrennt war, unterschätzt. Man hatte vergessen, wie locker und hinfällig der Staats verband gewesen war, von dem die beiden Provinzen losgelöst worden waren, wie völlig es an all-m gefehlt hatte, was man deutsches Daterlandsgefühl heißt; wie stark anderseits zunächst der Glanz des Sonnenkönigs, später die gewaltigen Erregungen und Erhebungen der Revolution und das strahlende Gestirn des ersten Napoleon, in dessen Schlachten die Söhne des Landes mit besonderem Ruhme sich schlugen, auf die Bevölkerung Elsaß-Lothringens hatte wirken müssen. Die Stürme, die jahrhunderte lang über dieses Grenzland hingebraust waren, hasten seine Bevölketung besonders stark durch- gesä üttelt. Zahlreiche alte Familien waren ver nichtet oder vertrieben und hatten dem Eindringen deS Franzose« tnuis ein weites Tor geöffnet. Aus der Mischung deutscher Charakierzüge mit gallischem Wesen er wuchs ein Elsaß - Lothringertum, beiden ver wandt und doch nicht gleich, aber von beiden geliebt und umworben. Das ursprüngliche deutsche Nationalgefühl trat der Bevölkerung zum erstenmal wieder in der Gestalt des Siegers entgegen, der ihr den Krieg ins blühende Land trug und sie gewaltsam aus liebgewordenen, vielfach durch Familienbande gefestigten Be ziehungen losriß. Stimmungen und Verhält nisse solcher Art konnten sich in keinem Jahr zehnt, geschweige denn von heute auf morgen, wandeln. Eine lange, ruhige und stetige Arbeit durste nicht müde werden, um das Vertrauen der Bevölkerung zu werben und ihr dabei doch das Bewußtsein lebendig zu erhalten, daß das Reich sie unter dem Druck einer eherne« Notwendigkeit an sich gezogen hatte und daß das Vollbürger tum nur durch Einfühlen und Einfügen in die großen Zwecke des Reiches erworben werden könne. Es ist hier nicht der Ort und jetzt nicht die Stunde, darzutun, wie mannigfach wir es vielleicht an dieser stetigen Arbeit haben fehlen lassen, denn für den Ausbau der reichsläudischen Verfassung ist seit 1879 nichts mehr geschehen. Und doch war in ihr ein Grundsatz aufgestellt worden, der mit innerer Notwendigkeit zu weiterer Ausgestaltung drängte. Soll man sich darüber wundern, daß die Verhältnisse schließ lich nach dem einmütigen Urteil der besten Kenner von Land und Volt und aller Freunde des Reichslandes unhaltbar wurden? In all den endlosen Verzögerungen und Enttäuschungen war eine «»erfreuliche Saat von Unzufriedenheit und Mißmut ausgegaugen, und es wurde höchste Zeit, den Acker neu zu bestellen, wenn er eines Tayes eme bessere Ernte verheißen sollte. Nur schwieriger und verwickelter war die Aufgabe geworden. Was ist denn eigentlich das „Gefährliche" an der Reform, wie sie in diesen Tagen nach langen Mühen Gesetz ge worden ist? Die Stellung des Kaisers und des Statthalters ist nicht geschwächt, vielmehr verstärkt worden. Soll es das Oberhaus sein, das zur Hälfte aus vom Kaiser ernannten Mit gliedern besteht und in das die politisch reifsten Elemente eintreten werden? Oder das Wahl, recht für die Zweite Kammer, das ja allerdings stark demokratisch ist, und wohl eine etwas größere Anzahl von Sozialdemokrate« in die Kammer bringen wird, als der Landes ousschuß aufzuweisen hat, das aber doch keine wesentlich andern Zustände hervorbringen wird, als sie dasselbe Wahlrecht im ganzen übrigen Süddeutschland, in Baden, Württemberg und Bayern geschaffen hat. und das nebenbei ganz gewiß nicht im französischen Sinne wirken wird, weil es eine französisch beeinflußte Oberschicht zugunsten der breiteren zweifellos deutschen Schichten der Bevölkerung zurückdrängt. An der historisch begründeten Machtstellung Preußens im ReiL wird sich tatsächlich nichts ändern. Den Reichslanden aber wie dem Reiche wird ous der Reform reicher Segen sprießen, das hofft die Regierung, das hofft vor allem der Kaiser mit großer Zuversicht." Politische Kunäscbau. Deutschland. «Kaiser Wilhelm hat dem Reichs- kanzler einen längeren Besuch ab gestattet und bei dieser Gelegenheit Herrn von Bethmann-Hollweg noch einmal seine Aner kennung ausgesprochen für die in den letzten Wochen geleistete Arbeit. Das Gerücht, Herr v. Bethmann, Hollweg werde demnächst in den Grafenstand erhoben werden, taucht mit immer gröberer Bestimmtheit auf. * Eine Abänderung des Reblaus gesetzes wird von den Weininieressenten der Rheinpfalz gewünscht, weil die Maßnahmen der Regierung zur Vernichtung der Reblaus als zu weitgehende betrachtet werden. Das Reblaus gesetz bedürfe dringend einer Verbesserung, durch die strengen Maßnahmen der Regierung werde. in kurzer Zeit eine Verarmung der Weinbezirks eintreten und der Winzerstand in einen Arbetter- stand umgewandelt werden. Seitens des Reichs- O Durch kremäe 8ckvlä. 7j Kriminalroman von O. Freitag. Morti-tzung.) „Still, still," bat Berta, „mir schwirrt der Kopf noch von den Drohungen, die der Onkel auSgestoßen hat." „Ich kenne sie; er beschuldigt mich der Unter schlagung, weil ich noch keine Zeit gefunden habe, einen Geschäftsvorgang aus meinem Notizbuck in die VerwastungSbücher zu über tragen. Ich kann mich zwar leicht von dieser Anklaae reinigen, aber das will er nicht; ich soll schuldig sein, damit er einen Flecken auf meine Ehre werfen kann," versetzte Heinrich bitter. „Mehr als das! Er will dich ins Gefäng nis schicken," sagte Berta; „er sieht darin das einzige Mittel, uns zu trennen." „So wirbt er immer noch um deine Hand?" „Er will sich mit meinem Vater Verbünden, um mich zu zwingen, ihm das Jawort zu geben." „Und was hast du von deinem Vater zu erwarten?" „So lang« ich noch nicht mündig bin, wird er nichts unversucht lassen, um mich seinem Willen gefügig zu machen, wobei er der Hilfe meines Onkels sicher sein kann." „Und später?" fragte Heinrich ernst. „Wird er mich verstoßen; aber finde ich denn nicht eine neue Heimat bei dir?" „Ich will es von Herzen hoffen, mein Lieb, obgleich jetzt die Aussichten dafür sehr trübe sind. Menn auch der Baron mir keine Untreue beweisen kann, die Anklage wird er dennoch aufrecht halten, und so muß es mir schwer fallen, eine neue Stellung zu finden, die mir es möglich macht, den eigenen Herd zu gründen. Wirst du es dann auch nicht bereuen, dich an mich aekettet zu haben?" „Nimmermehr! Ich werde geduldig warten, bis es dir möglich ist, mich als deine Gattin heimzusühren." „Das kann lange dauern, Lieb," fuhr er kopfschüttelnd fort; „wir haben beide nichts, und von meinem Vater darf ich nichts ver langen." „Weshalb sagst du mir das?" fragte Berta vorwurfsvoll. Fürchtest du den Sturm, der uns erwartet?" „Nicht für mich —" „So trage auch meinetwegen keine Sorge, ich habe keine Angst." „Wirst du mir auch später keine Vorwürfe machen?" fragte Heinrich zögernd. „Welches Recht hätte ich dazu?" entgegnete sie, leicht das Saupt wiegend. „Folge ich dir nicht freiwillig? So viele Sorgen ich später auch an deiner Seit« finden mag, ich darf mich nicht beklagen, und werde es auch nicht tun, denn ich habe mir ja dieses Los selbst ge schaffen. Uitd trotzdem werde ich glücklich sein," fuhr sie fort, indem sie Heinrichs Hand erfaßte und ihm voll inniger Zärtlichkeit in die Augen sah; „kannst du daran zweifeln?" „Ich fürchte nur, Lieb, daß du anders urteilst, wenn dich jene Sorgen drücken, die ich bisher nie in dem Maße in Betracht gezogen Habs, wie jetzt, wo «eine ganze Zukunft auf dem Spiele steht." amts des Innern sind diese Klagen geprüft worden. Sie wurden größtenteils als über trieben beurteilt. M m ist regierungsseitig der Meinung, daß die weinbautreibende Bevölkerung allen Grund hat, mit dem Erfolg zufrieden zu sein, der mit der seitherigen strengen Durch führung des Vernichtungsverfzhrens in Deutsch land erzielt worden ist. Eine Milderung in der Handhabung des Gesetzes könne nicht in Aus sicht genommen werden. Durch die umfassenden Maßnahmen der deutschen Regierung sind von 120 ONO Hektar Weinland in Deutschland nur 750 Hektar der Reblaus zum Opfer gefallen, während im Ausland die Reblaus überall Siegerin geblieben ist. Das Vernichtungsver fahren zeitige gewisse Härten, die aber bald überwunden werden dürften. Oftorreich-Uemar«. * Wie in politischen Kreisen verlautet, sind die Beziehungen zwischen dem Kaiser Franz Joseph und dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand namentlich jn der letzten Zeit besonders vertrauensvoll. Der Ver kehr ist sehr intim und sehr rege, die gegen seitige Stimmung sehr warm. Die Gerüchte, daß der Kaiser einen Teil seiner Regierungs pflichten abgegeben hätte, beruhen jedoch auf einem vollständigen Irrtum. Der Monarch wird auch in seiner Sommerfrische die Regie- rungsgeschäste fortführen. * Der erste Kongreß für Luftschiff, fahrt, auf dem 17 Nationen, darunter auch Deutschland vertreten waren, hat in Paris seine Arbeiten beendet und 17 Artikel angenommen, die den Versuch zu einem neuen Gesetz über den Luftverkehr darstellen. «Der ehemalige Sekretär des Eisenbahnsr- syndikats, Guerard, veröffentlicht im .Mann' Enthüllungen über den Ursprung des letzten Eisenbahner st reiks, in denen er unter anderm behauptet, daß die eigentlichen Urheber des Aufstandes verdächtige Beziehungen zu ontirepublikanischen Politikern unterhalten hatten, und daß der von ihnen gegebene Streikbefehl mit der Unterschrift des Generalsekretärs des Lokomotivführerverbandes, Toffin, eine Fälschung gewesen sei. Diese Veröffentlichung hat in ganz Frankreich ungeheures Aussehen erregt. Höchst wahrscheinlich wird sich an diese Erklärung zu nächst eine lebhafte Preßfehde und dann eine nochmalige Untersuchung der ganzen Streikange legenheit, die für ganz Frankreich so unheilvoll gewesen ist, schließen. E«gk«,d. «Auf einem Festmahl, das in London zu Ehren des amerikanischen Millionärs und Menschenfreundes Carnegie, dem Urheber zahlreicher Stiftungen in aller Welt, statttand, hielt der Gefeierte eine Rede auf den Welt frieden. Der Amerikaner sprach sich dabei mst großer Begeisterung über Kaiser Wilhelm ans. Er bewundere Kaiser Wilhelm aufs höchste, er sei einer seiner größten Freunde. Der Kaiser sei ein Blutsverwandter Englands. Er sei eben erst hier unter ihnen gewesen und sei ihr Freund. Er zweifle nicht, daß, wenn der Schiedsvertrag zwischen Amerika und England zustande gekommen sei, Kaiser Wilhelm zu ihnen stehen und sich ihnen anschließen werde. Be geisterter Beifall begrüßte diele Äußerung über den Kaiser. — Es ist vielleicht nicht uninter essant zu erfahren, daß der frühere Präsident der Ver. Staaten, Roosevelt, der bekannt lich den Friedenspreis der Nobelstiftung erhalten hat, Carnegies mannigfache Reden über den Weltfrieden als Schlummerlieder be zeichnet hat. Italic«. * Von der Deputiertentammer ist unter leb haften Kundgebungen aller Abgeordneten den Veteranen aus den Unabhängigkeitskämpfen eine Leibrente bewilligt worden. Australien. * Mr. Hughes, der stellvertretende Premier minister Australiens, erklärte dieser Tage bei einer Aussprache über die Erneuerung des englisch-japanischen Bündnisses, die Politik Australiens wolle dieses Land aus- ' schließlich der weißen Rasse Vorbehalten: „Niemals! Ich habe schon in meiner Kind heit des Lebens Schattenseiten kennen gelernt — sie erschrecken mich nicht. Der Onkel will heute abend meinen endgültigen Entschluß hören — er wird die Antwort, die ich ihm gegeben habe, noch einmal erhalten, und die selbe Antwort gebe ich morgen meinem Vater, der, wie ich dir ja schrieb, hierher kommt. Bleibe hier, bis mein Vater eingetroffen ist; bitte ihn um meine Hand, damit er Gelegenheit findet, dich kennen zu lernen. Er muß dich an hören, wenn du dich darauf berufst, daß du ebenfalls Offizier bist, und wenn er auch vor aussichtlich seine Zustimmung verweigert, so haben wir doch das Unsrige getan." „Nun gut, mein Lieb, das will ich tun, und dann wollen wie vorläufig abwarten, was uns die nächste Zeit bringt. Viel Gutes wohl sicher nicht!" „Bleibe du nur ruhig, wenn du heute nach mittag dem Onkel gegeuüberstehst," sagte Berta bittend, „er wird dir vielleicht wieder beleidigende Worte sagen, sein Jähzorn kennt ja keine Rück sichten —" „Dann werde auch ich meine Ehre waren," unterbrach Heinrich sie. „Ich darf nicht schweigen, wenn er eine ungerechte Beschuldigung gegen mich erhebt, und ich weiß, daß er dies tun wird." „Ich verlange auch nicht von dir, daß du schweigen sollst; ich bitte dich nur, deine Ruhe und Fassung zu bewahren; damit allein kannst du ihm imponieren. Was dann Wetter geschehen und wie morgen die UnterrÄrung mit meinem Bat« enden wird, das müssen wir freilich „Sollte Japan", sagte er, „auf dem Auigeben dieser Politik bestehen und den Eintritt für seine Untertanen verlangen, und zwar nach allen Seiten des englilck-en Weltteiles, so würde Australien nur der Waffengewalt weichen. Wir würden diese Politik auch beibehalten fitz den Fall, daß die Wohlfahrt des englischen Weltreiches ihre Beendigung erfordern sollte. Auf jeden Fall muß Australien bereit sein, den etwa daraus entstehenden Folgen gegenüber- treten zu können." Man begreift jetzt, warn« Australien mit so fieberhaftem Eifer eine Flotte baut. MA — W ' Der geraubte Gelehrte. G Der deutsche Ingenieur Richter aus J'no, der auf dem Olympgebirae in Nordgriechen' land in die Hände von Räubern gekästen fit, hat an die türkische Regierung die Nachricht gelangen lassen, daß er sich wohlbesinde, und daß man di^ Verfolgung seiner Räuber ein stellen möge, weil sonst sein Leben gefährdet sei. Die Regierung der Türkei (zu ihrem Bezirk Saloniki gehört das Olympgebirge, nicht, wie vielfach irrtümlich gemeldet wird, zu Griechenland) ist diesem Ersuchen nachgekommeu und hat alle Truppen zurückgezogen, zugleich sich auch erboten, alle Kosten für die BekreiM des Gefangenen mit Einschluß des Lö'egeldes zu zahlen. Man hofft nun, Leute zu finden, denen der Aufenthalt der Räuberbande bekannt ist. Sobald dies gelungen ist, dürste die Frei lassung Richters in kürzester Frist erfolgen, weil in betreff Zahlung des Lösegeldes keine Schwierigkeiten bestehen. Allerdings könnten sich solche ergeben, wenn die Bande, wie leide« zu befürchten ist, am Südabhvug des Gebirges auf griechisches Gebiet übergetreten ist. — Man glaubt, die romantische Geschichte zu erleben, die die Jugend mit Schauer erfüllen, wenn man einen Bericht liest, der die Gefangennahme Richters schildert. Kurz bevor Richter die Besteigung des Olymps begann, waren schwere Wetter niedergegangen, und von Saloniki aus sah man das ganze Gebirge bis tief herunter in schneeigem Weitz eralänzen. Als Herr Rechter am 24. Mai von Saloniki abfuhr, nm sich nab der auf der gegenüberliegenden Seite des Golfs belegenen Ortschaft Katerina zu begeben, hatte der Generalgouve-neur von Saloniki veranlaß', daß er von einer aus drei Gendarmen und einem Korporal bestehenden Eskorte be gleitet wurde. Indessen erklärte Herr Richter, zwei Mann genügten ihm. Es scheint nun aber, daß in der Ortschait Leute gewesen find, die zu der in jener Gegend bestehenden Bande des Räubers Lalio, eines verwegenen griechische» Bandenchefs, Beziehungen unterhielten und ih» von der Gelegenheit benachrichtigten, die sich B einem guten Fang bot. Als Richter mit seine» beiden Begleitern im Walde von Kakinoprl ein traf, wurde er plötzlich von einer Räuberbande gefangen. Die Gendarmen taten ihre Pflicht, fie suchten ihren Schützling zu verteidigen, waren ober bald überwältigt und mußten ihr Leber für den deutschen Forscher lassen. Die Räuber entflohen nun mit ihrer Beute. Eine beißende Ironie auf die Behauptung der griechische» Regierung, es gäbe keine Räuber in Thessalien. Man weiß in Athen sehr gut, daß es solche Banden gibt, ja man kennt sogar ihre Anführer, aber man ist machtlos und kann nichts andres tun, als — die Räuber als Führer durch die Berge zu wählen, dann find die Reisende» wenigstens sicher. Von I^ak uncl fern. Der Streit «m die Brosche de» Kaiseri«. Die Blumenhändlerinnen vom Rat- bausplatz in Brüssel führen ihren Streit um du beiden von der Deutschen Kaiserin anläßlich ihre» Besuches geschenkten Broschen weiter. Du unterlegene Partei hat jetzt gegen die beide» Besitzerinnen der Schmuckstücke bei der Staats anwaltschaft die Anklage auf Meineid beantragt, weil der geleistete Eid, daß keine Abmachung unter den Blumenhändlerinnen bestanden hab«, wonach ein etwaiges Geschenk der Kaiserin gcM» werden sollte, wider besseres Wissen erlolq! erst abwarten. Sollte man mich vielleicht hier gefangen halten, dann hoffe ich, es troß- dem möglich zu machen, dir Nachricht senden t» können." , „Wilhelm ist der einzige zuverlässige Dienet, sagte Heinrich warnend, „ihm allein darfst »» vertrauen." , „Das scheint mir auch so. Ich wollte anfangs Klara mit dem Briefe zu dir schicken, unterließ aber, da mir das Mädchen fest einiger Zeit Mw' fällt; sie ist zu neugierig." „Vor ihr warne ich dich l Wie sind meM' Briefe an dich in die Hände des Barons kommen?" „Der Onkel behauptet, er habe sie auf meinem Schreibtisch gefunden." „Er hätte sie dort nicht gesucht, wenn ss nicht darauf aufmerksam gemacht worden wäre. „Du glaubst, Klara —" , „Ja, ich glaube, daß sie dich verraten bat. Berta blickte sinnend vor sich hin. JA wo ihr Verdacht erregt war, meinte sie, un deutlich zu erinnern, daß die Briefe nicht dem Schreibtisch, sondem in einer Schubs gelegen hätten. „Du magst recht habA Heinz," sagte sie nach einer Weile; „ich wü^ mich fortan vor dem Mädchen in acht nehE Wir müssen nun scheiden. Sollte i« Laufe de» Tages sich etwas Besonderes ereigne«, so werd' ich dich benachrichtigen." Beide verließen den Pavillon, «n auf ver schiedenen Wegen in das GutshasS zurück)» kehren. (krst als die jungen Leute dort anH langt waren, trat Klara aus ihre« Leists i hinter dem Pavillon hervor. Riesenbrar uiiMkesien un! fM. volzindust Düffeldorf, ger orand. Das? Daltigcn Uw ft Aenen Holzbc Mnd griff ar HM u. Kw Mündig ausk k Tampstessel abgestellt Miet wurk e!. Mer ist ebe stArt worden, aber dur M. Bei der Mt andauert M einen he verletzt. Tle Trag Mord N ^er Landwii pichen Sobn Ungeschlagen zwischen Mich sähw Ar den beabsi All gewertete, Erlegte oft, w ZAe. Der V Wndnis de» Mdlan getr. M vor ih Abend Ä gewesen das Vi der Vater ^stLbmorgen 'chlafenden Beile tot. an und zEi« w M wurde ein ,.A»de rasfinic jungen der K der 5 heraus , Bermöaen K'S. SÄ"-" N-A könnt denn eines D, nochmal seine Ri kam. «dem /^^nen D SMae Kin s über ein ,'N den re Essen svra d», Mana« e ^"erichöpst ^»des ums- tznsik wieder E°r°vscha «2» find, fii »lk. ^ben > Duffin, UN, und als V»en las, ^??icha un für sein« ^."d-n Mau ^°n Polizei Vtz-nstößen t-UMel geh Pol Überhaste, gift h^ilchen folgte h,,spioniert "tzsshr stau td-^e wandte bla erwide ' na, ^°n, und fernen eig M abstr h>>ch war I^ichnivpis- hsA blühe wahr! fi- h M den l muß NA haben. ^Ae Veilä » '°° i Sie r > schönst. V'°ra nickte Teitenw. Si daß v Ä ^anz „Es ko