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Ottendorfer Zeitung : 12.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191105120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110512
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-12
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.05.1911
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Von unä fern Bremerhaven seine Ausreise angetreten. ^uftlckiffakrt. .!: Es iü II räcie zur Acr' Recht zu M irrcicht bat. Versicherung auch behält Lie Ausreise der deutschen Süd- dolarexpedttiox. Die .Deutschland", das Schiff, mit dem Oberleutnant Milchner in Be gleitung angesehener Gelehrter seine Südpol ¬ en, das; ein "affe UnlerstiM ittsbetrage Nehmen s I dieser cechterbalteu i Anträge. limungen über'" ind HusnE Wochenbilß .'schastiglen chlagen eine bstiiumungen Nicht der«A 'durch zu schi<4 Kinder sind'ss s>..-?un, die Sorge wären wir los." Ein yAE Lächeln zeigte sich plötzlich um Ursulas di» A als sie der Tante mit schneller Bewegung «arte hinhielt. H »Gott sei Dank!" Der alten Dame fiel ein A"! dom Herzen, wie sie ihr nun die Karte und sich selbst von der Adressen- z^^^drrzeugte. .Aber was denkst du nun h Nit größter Spannung blickte sie die Nichte der L »och einen Augenblick schweigend dH. Hr, gesenkten Hauptes den Plan durch- den «' ^r ihr da eben vor einer Minute durch dn^Api geschossen war. Würde er wirklich hMuhrbar sein? — Aber ja. Warum nicht? d»>.^w nur darauf an, daß die Freundin, Mithilfe sie dabei brauchte, völlig ver- l/^en blieb, und daß Wigand selbst natür- idw ^m Vorschlag Gefallen fand, den sie Sachen wollte — daß er sich dadurch ab- zu«eß von seinem Gedanken, die Heimat kj».^rlaffen. Aber da er dies — nach seinen ge/" Mitteilungen an die Tante — nur not- tat, so war doch gewiß zu erhoffen, Hu» „?uvon abstehen würde, wenn sich ihm heim», r „och ,ine gute Aussicht in der sij^kot, einen Wirkungskreis so ganz nach ku^Wunsche zu finden. Und an recht über- v nden Worten des Zuredens wollte sie es Machen Papier da vor ihr auf dem Salon- Schnell griff sie danach — wie lächer- A dicht gleich daran zu denken: Wigands z,"rnkarte! Richtig, da stand ja alles: ^"Wlonie Birkenkamp bei Berlin, Platanen- iiiossteibii-b^!, i 959 000«^ u,d sterben nur 7 PE ssnunflsbedA nderschutz. crltauiende gel bedeutet ungsvorlage. dem Landt i. In der die Erklärung inommen wer^' ganze Geich? cht beleuchtet . her Einäcbt^ m des TeuE er auf der i" Für ein- Und nach A >aS Uuanneh^, nnmal ein zu vollbring iderüand der ade ist es stik zu ben--^ ande viele An>'^ sondern die sl, ocn den rn wir über^ legkämen. mch die B-Ä, Sie unsern' °sse gegeben^ erschreckt ) er es war ft / bekam pE : ein sehr i vor sich E -chreck über/, ach hattest^ die alte ummheü E le Ek wo er Nachb-ttl< natürlich U - er w«A seufzend, A tarie in oegen w/A inichtc wer" > in Urs^ einem pluÄ/ sollte! Ä ies Empfing nn man ialamt ds Adresse ' te Eile as!, konnte er i 'ssen zu blick: da ", f ein we>^ v, s^Wer dem Schießstand Buchs (Kanton h",/) erschien nachmittags plötzlich ein Frei- infolge widriger Windverhältnisse l »Mi getrieben wurde. Etwa vierzig im rickicnen in so!^ iib-rc AersichkNÄ Wenn di- begründen, M geheimen Ingw^ .>: So wie unmöglich bläk» g eine NndckiiE chtigkeilen bcseiv bringt auch traten wird z, den § 19K nkaffen zu smM id das Krankens II statt des hM s abgclehnt als Krankens nimuug wird " en abgelehnt. latorischc Krantsk nen sic vom M > s-ntlich werdens fiigen Fraget >cinokratischer ner KrankeniE kengeldcs stad" ' Unfall deutscher Arzte i« China. Nach einer Meldung aus Tsingtau haben die Mte Biermann und Gothein, die im Dienste Regierung von Sckantung sich zum Studium der Pest in China befinden, bei einem Eisenbahnunfall Beinbrüche erlitten. Flucht eines Schmugglers. Vor einigen Wochen wurde in Duisburg ein Holländer ver haftet, der seit Jahren einen Zigarrenschmuggel den Holland nach Deutschland betrieb. Als der "«hastete dieser Tage dem Untersuchungsrichter A Kleve vorgeführt werden sollte, gelang es W, seinem Transporteur zu entweichen und in einem bereitftehenden Automobil nach Holland in entkommen. Schwere Azetylen-Ex plofion in Köln. M Azetylenraum der Kölner Gesellschaft für Mtschifi. und Apvaratebau entstand eine Wvfion, die die Gebäude schwer beschädigte. Mei Arbeiter wurden schwer verletzt, so daß ne ms Hospital geschafft werden mußten. Die Ursache der Explosion scheint Selbstentzündung Azetylens zu sein. X Ein weiblicher Frtseurlehrltng, der narzüzlich zu rasieren, frisieren und den Schnurr bart der Kunden zu behandeln verstand, hat /er Tage vor der Prüfungskommission in viilbronn mit ausgezeichnetem Erfolge die Uhiffenprüfung bestanden. Die junge Dame, U sich das Ein eifen und Abschaben, sowie r? gelegentliche Kopfwäschen geduldiger Männer Lebensberuf auserkoren hat, ist die Tochter ^es ch Vaihingen a. Enz ansässigen Friseurs. Lotterieqewix« aus de« Sterbebett. Freising (Bayern) hat ein Mann eine Stunde °°r seinem Tode aus Hamburg die Nachricht galten, daß er 10 000 Mk. in der dortigen Merie gewonnen habe. Der Gewinner lag °°och bereits im Sterben und konnte über den 'M in letzter Stunde gewordenen Gewinn nicht "Hr verfügen. Em Opfer des Wahlkampfes. Der Wahlbewegung in Galizien ist ein Menschen- A zum Opfer gefallen. In Wieliczka, wo Mits wiederholt Schlägereien stattgefunden Men, brach nach lebhaften Auseinander- Mngen ein Streit zwischen den Rednern Wffo nnd Tatara aus. Durch Zurufe Piwkos Wend gemacht, stürzte sich Tatara auf ihn und W ihm ein großes Messer in den Leib. *H>ko war auf der Stelle tot. . Schreckensszenex im Belfaster Jrrex- In der Irrenanstalt zu Belfast (Irland) Mten fich dieser Tage aufregende und blutige /gänge ab. Einer der Kranken, der als Mmios galt, und mit andern ungefährlichen Ulmskranken Gartenarbeit verrichtete, verfiel Mich in Raserei und griff seine Genossen mit Mein Spaten an. Ehe man ihn hindern konnte, Wirte er einem jungen Mann den Schädel, M dieser augenblicklich getötet wurde. Die Wtzien Irren flohen mit Angstgeschrei nach Richtungen. Doch der Rasende schlug -V.. -Wei von ihnen nieder; beide erlitten Adelbrüche. Ein Wärter stürzte sich schließlich ,Wz auf den Rasenden und rang mit ihm, bis Ar Wärter herbeieilten, deren vereinten An- Wungen es endlich gelang, den Tobsüchtigen überwältigen. ^,F««f Frauen durch eix Eisengerüst gMagrx. Auf dem Gelände der belgischen Am Cockerill ist ein Eisengerüst im Gewicht ." 30 000 Kilogramm zusammengestürzt. Fünf Alon suchende Frauen wurden getötet und ^verletzt. wieder unter ^'1 Mining ange,eyener eseieyrier leine Tüvpoi- ciner Bestimm Uedition unternimmt, hat am 7. d. Mts. von Schießstande befindliche Schützen mußten ihr Feuer einstellen. Der Ballonführer gab unauf hörlich Ballast ab, so daß der Ballon wieder etwas in die Höhe trieb. Unglücklicherweise geriet er gegen die Hochspannungsleitung eines Aabrikbetriebes. Bald senkte sich der Ballon wieder, bis fich das Schleppseil in den Leitungs- drähten verfing. Im Nu schossen elektrische Strahlen an dem kaum drei Meter über der 45 000 Volt führenden Leitung befindlichen Korb des Ballons empor. In diesem Augenblick fiel ein Passagier aus dem Korb etwa 40 Meter tief zur Erde, direkt auf die Füße. Durch den schweren Fall wurde ihm der linke Fuß so verletzt, daß Knochensplitter den Schuh durch bohrten. Der Verletzte ist ein Berliner Offizier. Kurz vor der Station Rath bei Düsseldorf ist am Freitag nachmittag der von Dortmund kommende Eilzug, der sogenannte Börsenzug, der die Börsen besucher nach Düsseldorf zu bringen Pflegt, entgleist. Die Lokomotive, der Packwagen und der erste Per sonenwagen dritter Klaffe stürzten um. Der Loko motivführer wurde tot unter dem Packwagen hcr- vorgezogen, der Heizer und der Regierungsbaumeifler Er machte die Fahrt mit dem Ballon, der am Vormittag in Konstanz aufgestiegen war, als Fahrgast mit einem zweiten Passagier mit, der beim Landen des Ballons ebenfalls verletzt wurde. — Der russische Flieger Kusminski fiel während eines Fluges infolge eines Wind stoßes bei Libau mit dem Flugzeug ins Meer, wurde aber unverletzt gerettet. — In Schanghai (China), wo die Flug maschine erst vor kurzem ihren Einzug gehalten hat, fft der franzöfische Flieger Ballon bei einem Sturze aus 200 Meter Höhe tödlich ver unglückt. Er war aufgestiegen, um mehreren chinesischen Offizieren die Verwendbarkeit der Maschine zu zeigen. Sericbtsballe. X Torgau. Der Zahntechniker K. haste der Frau eines Briefträgers, die sich von ihm einen Zahn ziehen lassen wollte, eigenmächtig vierzehn zum Teil noch gute Zähne herausgerifsen und dann der fast besinnungslosen Patientin die Unterschrift für einen Bestellschein abgenötigt, wonach sie für insgesamt 98 Mk. Zahneosatz- teile bestellte. G gen den Zahnkünstler wurde Anklage wegen Körperverletzung erhoben und das Schöffengericht verurteilte ihn zu sechs Monaten Gefängnis. In der Berufungs instanz vor der Strafkammer erzielte K. einen Freispruch, weil das Gericht annahm, daß aus seinem Vorgehen keine vorsätzliche Körper verletzung herzuleiien sei. Nunmehr legte die Staatsanwaltschaft Revision ein und erlangte beim Reichsgericht, daß die Sache zur ander weitigen Verhandlung an das Landgericht Torgau verwiesen wurde. Die dortige Straf kammer, die sich jetzt mit der Sache zu be schäftigen hatte, stellte sich auf den Standpunkt des Halleschen Schöffengerichts; sie sah in dem Treiben Ks. eine von Gewinnsucht diktierte, gemeingefährliche Handlungsweise und erkannte gegen ihn wegen vorsätzlicher Körperverletzung auf vier Wochen Gefängnis. Liba«. Das Bezirksgericht verurteilte den Professor Friedrichs von der Rigaer technischen Hochschule, der angeklagt war, in Tukkumshof Eckardt, der von Essen aus auf der Lokomotive mit gefahren war, sind schwer verletzt. Wunderbarer weise hat von den zahlreichen Passagieren des wie gewöhnlich sehr stark besetzten Zuges niemand ge fährliche Verletzungen erhalten. Die Unfallstellc bot ein Bild grauser Verwüstung, über die Ursache des Unglücks, das leicht einen viel größeren Umfang hätte annehmen können, istGenaues noch nicht festgestellt. eine einem Verwandten gehörige Schneidemühle und ein Sägewerk in Brand gesetzt zu haben, zu sechs Jahren Zwangsarbeit. wie §ez „belagert" wurde. » Auf Grund seiner genauen Kenntnis der Verhältnisse in Marokko gibt der ausgezeichnete Mitarbeiter des ,Corriere della Sera' Luigi Barzini eine beachtenswerte Feststellung der gegenwärtigen Unruhen in Marokko und führt dabei die vielfach aufgebauschten Nachrichten über blutige Kämpfe und Plünderungen auf die be scheidene Wirklichkeit zurück. Marokko ist nun einmal das Land, das nur kriegerische Nach richten liefert, Kriegsgerüchte find sein einziger Ausfuhrartikel, und man kann sagen: in Marokko herrscht die Alarmnachricht, gemildert durch den Widerruf. Aus allen den eintreffenden De peschen, die einander oft in geradezu komischer Weise wieder aufheben, geht nur eines mit Sicherheit hervor: vor den Mauern von Fez schwärmen die Stämme der Beni Mtir, der Beni Semmur, und einige andre der unzähligen Beni, aus denen sich die Herrschaft des Sultans Schatten jener Beunruhigungen verspürt, die einige europäische Regierungen jetzt erfüllen. Und dieses Land ist Fez. „Alle drei oder vier Jahre hat Fez seine kleine Belagerung oder seine drohende Belagerung, genau wie wir in Europa unsre Kunstausstellungen. Das ist immer nur eine bedeutungslose Episode im politischen Leben, eine Art Protestkundgebung unzufriedener Untertanen, die, nach der marok kanischen Sprachweise, „das Pulver sprechen lassen wollen". Die Folgen dieser Ausdrucks- Werse sind nicht sehr beängstigend. Der Marokkaner will jene Landsleute beherrschen, die augenblicklich seine Gegner sind, und er weiß, daß es eine mißliche Sache ist, den Feind totzuschlagen, und noch mißlicher, am Ende gar selbst zu fallen. Und so zeigen denn alle diese Aufstände und Belagerungen von Fez den Charakter altehrwürdiger Tradition. — Wer bei der „Belagerung" an eine wirk liche Umringung der Stadt, an regelrechte An griffe, an Verteidigung, an Geschützfeuer und an Tote und Verwundete denkt, bildet sich eine vollkommen falsche Meinung. Die Marokkaner kämpfen nicht mit den Waffen, sie kämpfen mit Parlamentären. Man sendet einen ehrwürdigen Marabu aus, einen heiligen Mann, den Ab kömmling irgend eines Propheten, auf daß er die Feinde überzeuge. Ganz Marokko zerfällt in zwei Parteien: in die Stämme, die zur Zahlung des Tributes gezwungen werden, die Blad el- Makhzen, und in jene, denen es gelingt, fich der Steuerzahlung zu entziehen, die Blad es-Siba. Die Größe der zahlenden Partei hängt von der Geschicklichkeit des Sultans und von der Treue seiner Mahalia ab. Feste Institutionen gibt es nicht. Die sogenannte Belagerung von Fez bedeutet nichts weiter, als daß die nichtzahlende Partei fich augenblicklich sehr vergrößert hat und daß die zahlende Partei sich auf den inneren Bannkreis der Stadt Fez zurückgezogen hat. Aber in der kühlen Gleichgültigkeit und Ruhe von Fez gibt es doch eine traurige Aus nahme. Am Tore Dar el-Maghzen drängt fich eine schwargekleidete, bleiche, verängstigte Menge. Sie sind heute wie stets von jeder Gefahr be droht und sozusagen vogelfrei. Das find die Juden, die von allen Siegern als Sklaven und Beute behandelt werden. Die Juden dürfen bei Todesstrafe in Marokko keine Waffen tragen, und wer in Marokko keine Waffen trägt, hat unrecht. Wenn der Telegraph Kunde bringt von Plünderungen, Ausschreitungen und Morsen, aus welcher Stadt Marokkos es auch sei, so wissen wir, daß das Judenviertel geplündert worden und daß Juden ermordet sind. Sie sind immer die Opfer, das Freiwild der Beute gierigen, alle andern aber find sicher und außer Gefahr. Kuntes Allerlei. v DaS Exdr deS Hosexrockes. Der Hosenrock hat ein klägliches Ende gefunden, aus allen Himmelsrichtungen wird gemeldet, daß die Feindschaft gegen das neue Bekleidungsstück auf der ganzen Linie gesiegt hat. Von der Straße und aus den Schaufenstern der Konfektions geschäfte fast aller Großstädte ist er verschwunden — die Damenwelt liebt zwar das Sonderliche, aber die Dinge dürfen nicht exzentrisch sein. Und das war der Hosenrock auf jeden Fall. D Zahnwasser wird folgendermaßen zu sammengesetzt: 89 Gramm starker Spiritus, 8 Gramm Wasser, 2 Gramm Menthol, 0,5 Salol, 0,5 Sacharin, 0,5 Pfefferminzöl, 0,1 Nelkenöl. zusammensetzt. Aber diese Nachricht hat für un voreingenommene Kenner Marokkos weder etwas Ungewöhnliches noch Aufregendes, ja es gibt nichts Natürlicheres. Auf der Erde gibt es ein Land, das diese Vorgänge wahrscheinlich mit der größten Gleichgültigkeit betrachtet, es ist wahrscheinlich das einzige Land, das nicht einen e Instruktion. „Herr Oberleutnant, was versteht man unter Feuerzone?" — „Den Bereich Ihrer Augen, meine Gnädige!" «Der rechte Fleck. Eine Schullehrerin nahm einen ungezogenen Jungen einmal tüchtig bei den Ohren. Der Junge klagte es seiner Mutter, und diese schrieb der Lehrerin folgende ; Zeilen: -„Die Natur hat einen geeigneten Platz zur Züchtigung böser Buben geschaffen, z Dieser Platz ist nicht sein Ohr. Wollen Sie ! also künftig den geeigneten Platz gütigst berück- s sichtigen." 6m bisenbaknunglück im Kbemlsnä. nicht fehlen lassen — es drängte sie ja, ihre gefühllose Kälte von vorhin gutzumachen und ihre alte Schuld gegen ihn. Entschlossen richtete sich also Ursula auf. „Du weißt doch, Tante, daß Beate" — Beate von Rommertz war die Freundin, an die sie gedacht hatte, eine nur wenig ältere Kameradin aus dem Lehrkurs im Schwestern haus, zu der sie im Laufe dieser Jahre in freundschaftliche Beziehungen getreten war — „schon längst den Plan hat, sich eine Privat klinik einzurichten. Es fehlt ihr eben an den Mitteln dazu. Jetzt habe ich nun eine Idee, die ihr und Wigand mit einem Schlage helfen kann: Ich gebe das Geld zur Einrichtung und Unterhaltung der Klinik her, bis das Unter nehmen sich selbst erhält. Beate übernimmt die Leitung der Pflege und Wirtschaft und Mgand die ärztliche Leitung. Bei Beates großartigen Beziehungen wird sie sich bald ein volles Haus verschaffen nnd Wigands Tüchtigkeit wird das ihre tun. Nun sag', ist das nicht eine glückliche Idee? „Großartig, gewiß ganz großartig," stimmte die alte Dame bei. „Aber — ich weiß nur nicht — wenn nur Wigand deine großherzige Hilfe annehmen möchte!" „Er darf doch selbstverständlich nie erfahren, daß ich bei der Sache beteiligt bin!" beschwich tigte sie Ursula eifrig. „Er muß natürlich denken, daß Beate aus eigenen Mitteln das Unter nehmen betreibt." „Ja, das ist freilich etwas andres. Kind, was für eine glückliche Idee von dir!" Und jetzt erst sich ganz ihrer Freude hingebend — sie sah ja nun in der Zukunft auch ganz andre, geheime Hoffnungen bereits verwirklicht — sprang die alte Dame auf und drückte froh bewegt die Nichte an sich. „Aber wie willst du Wigand nun das beibringen?" „Dazu wird es natürlich einer längeren, persönlichen Unterredung bedürfen. Ich bin gefaßt darauf, daß das durchaus nicht so glatt gehen wird." Ursulas Miene wurde wieder ernster. „Aber trotzdem — ich traue mir zu, daß ich es zustande bringe!" Sie sprach es nicht aus, aber sie faßte den Entschluß, jede Zurückhaltung ihm gegenüber fallen zu lassen, aus vollem, warmen Herzen zu ihm zu sprechen — es mußte, es würde ihr ja so gelingen! Und schnell entschlossen eilte sie zu ihrem Schreibtisch in den Erker. „Ich will sofort an ihn telegraphieren." Eilends flog ihre Feder über den Brief bogen. „So!" Noch einmal überlas sie und mit ihr die Tante, die hinter sie getreten war, die Eilbotschaft für Wigand: „Bitte herzlichst und dringlichst um Ihren sofortigen nochmaligen Besuch. Habs Ihnen Mitteilung von allerhöchster Wichtigkeit zu machen. Ursula Drenck." „Meinst du nicht, daß er daraufhin kommen wird ?" Nun doch mit einem aufsteigenden leisen Zweifel fragte es Ursula die Tante. „Aber sicherlich !" beruhigte sie Tante Marie voller Zuversicht. „Er kann ja gar nicht wissen, ob du ihn nicht um deinetwillen sprechen willst, weil du seiner Dienste vielleicht bedarfst. Nein, nein — ängstige dich nur nicht, Kind, er kommt schon!" Zärtlich streichelte die alte Dame Ursulas Wangen, die leider den rosigen Hauch schon wieder verloren hatten. „Und sollte er wirklich nicht, wider alles Erwarten — na, so fahre ich morgen vormittag zu ihm hinaus und bring' ihn dir!" Stumm drückte Ursula einen Augenblick die Hände du guten alten Frau gegen ihr Gesicht, dann aber machte sie sich los und svrang auf, das Mädchen herbeizuklingeln. Schleunigst wurde so das Telegramm zur Post befördert. Wenn alles glatt ging, konnte Wigand heute nachmittag bereits erscheinen. Ursula machte sich daher unverzüglich zum Ausgehen fertig, um ! mit ihrer Freundin Beate schon immer alles Nötige zu besprechen. 20. Mit schnelleren Schritten als am Vormittag stieg Wigand in der sechsten Nachmittagsstunde die Treppen zur Drenckschen Wohnung hinauf. Kaum heute mittag heimgekommen, hatte er Ursulas Depesche erhalten. Er war mehr als erstaunt, im Innersten betroffen gewesen über dies Telegramm. Was hatte das zu bedeuten? Eine Mitteilung von höchster Wichtigkeit wollte i sie ihm machen, und dazu der warme, herz- liche Ton der eiligen Botschaft I WaS konnte - das sein? In Wigands Herz begann eine tiefgehende Unruhe zu wogen — wie sehr er auch grübelte, es ergab sich für ihn aus ihren Worten nur immer der eine Sinn. Aber, mein Gott, das, das konnte nicht sein! Nr 2» EorpeiMig iolgt.
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