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67 mon- oder Arsenverbindungen vorhanden, so wird das Erz vor dem Beschicken wohl etwas abgeröstet. In Przibram beschickt man bei glanzigen Erzen 4 Probircentner — 5 Grm. mit 115 bis 120 Pfund schwarzem Fluß (2 Theile Weinstein und 1 Theil Sal peter), 10 bis 12 Pfd. Borax und 18 bis 20 Pfd. Eisen draht; von blendigen Erzen auf ä Cir. Probemehl 2oOPfd. schwarzen Fluß, 10 bis 12 Pfd. Borax und 20 bis 25 Pfd. Eiscndraht. Auf den Boden der Bleitute thut man im mer etwas Weinstein und unter das als Decke dienende Kochsalz 2 bis 3 Proc. Salpeter, um dasselbe leichtflüs siger zu machen und das sich verflüchtigende Blei durch Oxydation zurückzuhalten. Man schmilzt die Proben entweder im Windofen oder im Muffelofen. In ersterem Falle seht man die mit einem Deckel versehenen und mittels einer 3 bis 3^ Fuß langen Kluft gefaßten Tuten auf Käsen ein, giebt den Ofen voll Kohlen und läßt dieselben sich von oben nach unten entzünden. Nach E bis H Stunden, wenn die Kohlen niedergegangcn sind, nimmt man die Pro ben heraus. Beim Schmelzen im Muffelofen legt man dis zur Mitte der Tuten glühende Kohlen und schmilzt nach dem Aufhören der Gasentwickelung (Abflammen) noch etwa Stunde in starker Notkglühhihe. Man läßt die Tuten ruhig crkaiten, entschlackt die Bleikönige, plattet sie zur Entfernung etwa anhaftenden Schwefcleisens aus und wägt sie; die Probe ist als ge- rathen anzusehen, wenn Probe und Gegenprobe stimmen, das Blei zu einem Korne zusammengegangen und die Schlacke gut geflossen ist. . Durch einige Hammcrschläge läßt sich der Eisendraht vom anhaftenden Blei trennen. Bei dieser Probe wird das Schwefelblei durchs Eisen entschwefelt und diese Wirkung durch das Alkali befördert. Die Kohle verhindert eine Oxydation des Bleies und reducirt das Alkali, trägt somit auch zur Entschwefelung bei, indem das gebildete Kalium zum Schwefel sehr ver wandt ist. Ein anderer Theil des Alkalis veranlaßt in Gemeinschaft mit dem Borax und Glase die Verschlackung