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306 sammengesetzt; von Säuren enthalten sie Kohlen säure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Kie selsäure; von Basen: Kali, Natron, Kalkerde, Magnesia, Thon erde, die Oxyde des Eisens und des Mangans. Fast stets enthalten sie Chlor, zu weilen auch Brom und Jod. Bon diesen drei letzte ren Stoffen findet inan in der Ascke nur einen Bruch- tbeil von dein in den Pflanzen enthaltenen Quantum; ein großer Theil derselben verflüchtigt sich beim Ein- äschern. Dasselbe gilt für den Schwefel und den Phosphor, welche Körper in der Pflanze, aller Wahr scheinlichkeit nach, nicht feuerbeständige Sulfate und Phosphate sind, als welcke sie in der Asche bestimmt werden; bei der der Verbrennung vorangehenden oder dieselbe begleitenden Destillation muß — oder kann we nigstens — ein Theil dieser Stoffe verflüchtigt werden. Auch die Bestimmung der Kieselsäure in der Asche giebt nicht die ganze Menge des in den Pflanzen ent haltenen Siliciums an; Kieselsäure in fein vertheil- tem Zustande ist ein außerordentlich leichter Körper, welcher durch die entwickelten Gase sehr leicht mit sort- geriffen wird; demnach muß bei der Destillation der or ganischen Substanz ein nicht unbedeutender Vruchtheil derselben verloren gehen. Aus dem Gesagten ergiebt sich die Nothwendigkeit, bei der Analyse von Pflanzenaschen zu berücksichtigen, daß ihre qualitative und quantitative Zusammensetzung durchaus keinen Aufschluß über den chemischen Zustand geben, in welchem die verschiedenen organischen Substan zen in den Holzarten rc. enthalten sind, und daß sich überdieß in der Asche nicht die ganze Menge der Sub stanzen dieser Art wiederfindet, welche im unverkohlten Holze enthalten sind. Im ersten Bande von Bcrthier's klassischer „Pro- birkunst" findet man zahlreiche Aschenanalysen von einer großen Menge verschiedener Holzarten.