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225 men, wenn dieß die Quantität gestattet. Bemerkt man ein Ausbrausen der Säure, so dreht man das Kölbchen langsam auf dem Feuer um, damit seiner Wirkung eine andere Seite ausgesetzt wird, worauf das Sieden sofort aufhört. Ein gutes Mittel, um das Springen der Probe zu verhindern, besteht auch darin, ein Stückchen Holz kohle von der Größe eines Nadelknopfes in die Säure zu werfen. Nachdem nun die Probe 8 bis 10 Minuten gesotten hat, welches zur völligen Afsinirung des Goldes erfor derlich ist, gießt man das salpetersaure Silber ab, wäscht das Röllchen in destillirtem Wasser, füllt mit dem letzte ren den Kolben, glüht das Röllchen in einem kleinen Probirtiegel und wägt es. Das erhaltene Gewicht giebt den Feingehalt an. Beim Probircn des feinen Goldes sind einige Ab änderungen erforderlich, ohne welche man, wenn der Goldgehalt wirklich 1000 Tausendtheile beträgt, stets einen Uebcrschuß von 1 oder 2 Tausendtheilen hat. Das Korn muß nicht zu dünn ausgewalzt werden, höchstens zu einer Länge von 3 Zoll; es muß das Röll chen nur mit Salpetersäure von 22° bis zur gänzlichen Entwickelung des salpetersauren Gases, welches gewöhn lich in den ersten 4 oder 5 Minuten stattfindct, behan delt werden-, darauf muß man die Flüssigkeit abgießen und das Röllchen zwei Mal binter einander, jedes Mal 10 Minuten lang mit neuen Quantitäten Salpetersäure von 32° sieden lassen. Bemerkungen. 1) Wenn die Goldprobe mit weit weniger als mit 3 Theilen Silber gegen 1 Theil Gold inquar'tirt worden, wenn sie nicht gehörig ausgewalzt war, wenn die zweite Säure nicht hinlänglich gekocht halte, oder wenn die angewendeten Sären unter dem gehörigen Grad waren, so könnte sie eine geringe Quantität Silber zurückhalten, welche ihr Gewicht crhölrcn würde. Man überzeugt sich Schauplatz, 97. Bd. ». «utl. 15