oder Anleitung die wichtigern Erze, Hüttenprodukte, Metalllegirungen, Brennmaterialien u.s.w. auf dem trocknen und nassen Wege zu untersuchen : ein Handbuch für Berg- und Hüttenleute, Münzwardeine, Gold- und Silberarbeiter, Gürtler, Roth-, Gelb- und Glockengießer u.s.w.
199 gröberen mehr in Berührung gebracht. — Chlorsilber wird am Lichte unter Entweichen von Chlor zerlegt und der dabei zurückbleibende violette Körper besteht aus ei» nein Gemenge von Chlorsilber und metallischem Silber. Es wird dadurch die Silberprobe ungenau, sobald die geringste Färbung des Chlorsilbers stattfindet, und man muß deshalb bei der Untersuchung das Chlorsilber dem Lichte so wenig als möglich ausjetzen. Chlorsilber wird beim Schmelzen ebenso wie durchs Licht zersetzt. Ein Milliontel Silber in wässeriger Auflösung läßt sich in Form von Chlorsilber noch erkennen; zur deutlichen Un» terscheidung eines Niederschlages ist jedoch die vierfache Silbermenge erforderlich. — Das Chlorsilber ist unlös lich in verdünnter, in geringem Grad löslich in koncen- trirter Salpetersäure; dagegen löslicher in Salzsäure, je nach deren Koncentrationsgrad und der angewandten Temperatur. 1 Theil Chlorsilber löst sich in 209 Thei len starker und in 600 Theilen mit ihrem doppelten Ge wicht Wasser verdünnter Salzsäure. In verdünnter Schwefelsäure ist dasselbe fast unlöslich, dagegen merk lich löslich in Weinsteinsäure beim Erwärmen, sowie auch in allen in Master auflöslichen Chlormetallen, z. B. Chlorzink, Chlorkalien, Chlorbaryum, Chlorstron tium, Chlvrcalcium, Chlormagnesium. Die dabei ent stehenden Doppelchlorüre können aber bei Gegenwart von freier Salpetersäure nicht bestehen, so daß man bei der Silberprobe die Bildung emer Doppeiverbindung von Chlorsilber-Chlornatrium nicht zu fürchten hat. Dagegen nehmen beim Erwärmen die salpetersauren Salze von Natron, Kali, Kalk, Magnesia und Ammo niak Chlorsilber in größerer Menge auf; und ist diese Wirkung des erstem bei der Silberprobe nicht zu über- sehen. 3) Der neutrale Punkt und der wechsel seitige Niederschlag. Es wird erörtert, bis zu welcher Menge man nach dem Zusatz der normalen Kochsalzlösung die Zehntkochsalzlösung hinzufügen muß, und dabei als Resultat angegeben, daß die Probirme-