oder Anleitung die wichtigern Erze, Hüttenprodukte, Metalllegirungen, Brennmaterialien u.s.w. auf dem trocknen und nassen Wege zu untersuchen : ein Handbuch für Berg- und Hüttenleute, Münzwardeine, Gold- und Silberarbeiter, Gürtler, Roth-, Gelb- und Glockengießer u.s.w.
127 2. Kapitel) auszusckeiden und das erhaltene Bleikorn abzutreiben, wobei das Silber zurückbleibt. Die Probe giebt nur dann sichere Resultate, wenn der Silbergehalt nicht über 4 Loth im Centner und der Bleigehalt min destens 30 Procent beträgt, auch außerdem das Nrobir- gut wenig fremde Metalle, wie Kupfer, Arsen, Antimon, Eisen re. enthält. Wird der Gehalt an letztem größer, so entsteht ein davon stark verunreinigtes silberhaltiges Blei, welches nicht abtreibt. In solchen Fällen giebt die folgende Methode genauere Resultate. 2) Die Ansiedeprobe. Man schmilzt das Erz u. s. w. bei Luftzutritt mit metallischem Blei ein. Da bei bildet sich Bleioxyd, welches seinen Sauerstoff an die im Erze enthaltenen Metallschwefelungen abgiebt und das schon bei dem Zutritt der Luft statt findende Rösten bedeutend unterstützt. Dabei bilden sich flüchtige Pro dukte, wie schwefelige, arsenigc und antimönige Säure rc. und Metalloxyde, welche gemeinschaftlich mit Bleioxyd und den im Erze enthaltenen Erden eine Schlacke bil den, während das beim Rösten nicht oxydirbare Silber vom metallischen Blei ausgenommen wird. Auf der Oberfläche des letztem sammelt sich die Schlacke an und die oxydirende Wirkung der Luft hört auf, und damit ist der Proceß beendigt, wenn die Schlacke das'Metall bad völlig bedeckt. Untersucht man auf diese Weise sil berhaltige Metalllegirungen, so werden die fremden Me talle, z. B. Kupfer vom Bleioxyd oxydirt, verbinden sich damit zu einer Schlacke, während ihr Silbergchalt in das nicht oxydirte Blei geht. Durch einen Zusatz von Borax und Glas wird bei allen Silberverbindungen die Verschlackung der oxydirten Metalle befördert und das thönerne Probirgefäß, der Ansiedescherbcn, gegen das Durchfressen mittels Bleioxyd geführt. Soll die Probe gut gelingen, so kommt es, außer auf die richtige Leitung der Temperatur, auf die gehörige Menge des Blei- und Flußzusatzes an. Die Menge des Bleies richtet sich nach der leichtern oder schwierigem Zersetzbarkeit der fremden