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Schweigend und ernst iahen auch dis drei Insassen des Wagens, Doktor Wigand mit einem älteren Kollegen, der die Instrumenten tasche bei sich führte, und seinem Sekundanten, einem befreundeten Assessor. Alle; drei Herm waren mit ihrer Zigarre beschäftigt, nur hin und wieder wechselten sie ein kurzes Wort. So früh am Morgen war man nicht zur Unterhaltung aufgelegt, am wenigsten auf einer solchen Fahrt. Zwar die Bedingungen waren an sich nicht so schlimme — bloß zweimaliger Kugelwechsel und 1k, Schritt Barriere — aber trotzdem: man konnte ja nie wissen. Wigand blickte, mechanisch seine Zigarre rauchend, gedankenverloren vor sich hin. Wider streitende Empfindungen beeselten ihn. Nicht etwa, daß er das Renkontre von vorgestern be reute — o nein. Noch war ja sein Zorn nicht verflogen und er brannte vor Begier auf den Augenblick, wo er dem andern endlich mit der Waffe in der Hand gegenübertrsten Mte. Aber Ursulas Bild drängte sich zwischen diese Rachegedanken und entzweite ihm seine Emp findungen. Sie hatte natürlich keine Ahnung von dem. was neulich vorgefallen war und heute vor sich gehen sollte. Auf dem Ball hatte Jörg zwar notgedrungen noch ein paar Stunden in ihrer und ihrer Familie Gesellschaft aushalten müssm, sogar im Beisein des Gegners. Er hatte es sogar schweigend ertragen müssen — um nicht einen Skandal vor den Augen der Familie herbeizuführen — daß Fred noch ein paarmal Ursula zum Tanz engagiert hatte, wie ihm zum stummen Hohn. Ec hatte es ertragen, tröstete ihn doch der geheime Gedanke an die Stunde der Abrechnung! Ursala war schließlich.über seine Ruhe, mit der er ihr herausforderndes Benehmen ertrug, verwundert gewesen, dann schämte sie sich. Mit heimlichen Annäherungsversuchen wollte sie ihn wieder versöhnen, sie versagte dem Vetter schließ lich weitere Tänze, tanzte überhaupt nicht mehr und suchte mit wachsendem Schuld- und Reue- gesühl sich nur Jörg zu widmen. Aber er tat,' als ob er ihre geheimen Bitten nicht verstände und als sie ihn endlich mit flehenden Augen offen bat, doch einmal mit ihr zu tanzen oder wenigstens doch mit ihr ein wenig zu prome nieren — da erklärte er, daß es überhaupt wohl Zeit sei, endlich aufzubrschen. So waren sie ohne Aussprache fortgegangen von dem Feste. Schweigend hatte er ihr gegen über in dem dunklen Wagen mit ihrem Vater und der Tante gesessen, und vor der Haustür hatte er sich nur mit einem flüchtigen Hände druck von ihr getrennt. Am gestrigen Tage war er aber überhaupt nicht zu Ursula ge gangen; mit einigen Rohrpostzeilen hatte er sein Ausbleiben mit gehäufter Berufsarbeit ent schuldigt. Er wollte ihr vor dem Austrag der Affäre eben nicht mehr begegnen. Sie sollte inzwischen in bangem Zweifel sein, was er dächte und tun würde. Hoffentlich würde diese Lektion ein für allemal genügen, ihren Trotz ihm gegenüber zu brechen. Bis heute morgen war Wigand ganz fest in diesem Empfinden gewesen. Nun aber — seltsam l — sprach eine zweite, mildere Stimme in ihm, immer lauter und eindringlicher. Kam es von der grauen Melancholie dieses trüben WintermorgenS, lag es an seinem persönlichen Befinden — jedenfalls ein weicheres Regen war da und ließ sich nicht mehr abweisen. Immerfort stand ihm in dieser Stunde Ursels Bild vor Augen, demütig, reuevoll, mit jenem geheimen Flehen im Blick wie bei ihrem letzten Beisammensein. Und es brannte ihm plötzlich heiß auf der Seele, daß er so hart gewesen, daß er ohne ein leises Zeichen von Liebe, ohne jedes Abschiedswort von ihr ge gangen war. Wenn nun ein unglücklicher Zufall — Pah, weg mit solchen düsteren Gedanken! Auf die Distanz und nur zweimaliger Kugelwechsel! Aber — lächerlich — die alberne Vorstellung kehrte immer wieder zurück. Immer wieder klang ihm dieses abscheuliche „Wenn nun aber doch!" im Ohr. Und dann? Wenn er vielleicht so sür immer von ihr gegangen war, wenn sie ihn nicht mehr lebend Wiedersehen sollte, ver« zweifluligsvoll an seiner Bahre knien würde, an der Bahre des Geliebten, der sich im Groll, ohne ein Wort des Verzeihens und der Liebe von ihr gewandt hatte? Es stieg plötzlich siedeheiß in Wigand auf, und eine qualvolle Unruhe zuckte in seinem Körper. Gott sei Dank, daß sie eben am Rendezvous angelangt waren. An der Wege- kreuzung bei der Signalfichte hielt schon der andre Wagen. Schnell stiegen die Herren aus und legten den Rest des Weges, fünf Minuten waldeinwärts, zu Fuß zurück. Ur s ^Fortsetzung folgt.) weitergehende« rde, griff M arstellung sei Dir sind durch- 'n Antrag ver> 'dnungsdebaw Abstimmung, kommission in Diese Rese- ähigen Zulage iMemen usw. chstgehalts - enommen. öamit ist die rdert, die un- Besoldungs- eichen. Ein! angt Revision en der Unter» ildemokratische en abgelehnt, tei den Post» Personal ver» Staatssekretär ostgehilsinnen. >en hört man Vhongespräche r (Rfv.) de- lngsvensionS- gt- Vp.s: Kann :en gegründet tigkeit werden !p.), der Bei» nntenvereinen : Ostmarken angenommen, ialdemokratcn gründet eine lusschüsse der rdwerker, die ihre Wünsche stimmt der he einzelner egen die Be» ich nur ein» cacht werden wicht für die demokratischen erklärt, der nne sich nicht ünschen nicht Abgeordneten die Arbeiter ! auch er ver ierausschüsseN i sein müssen. Pensionskasse Versicherungs' löhne werden cht miloernde indelt haben, lche Vorhal» enommen. lfortsch. -amoa, Neu» rtionen ein» sch werde über le Geschäfts» ^geklagl, weä senen Kuvert ssene Brie!« Wir hatten nach allen Postregal »» ie Petitionen on behandelt. Von unä fern. Der Zeppelin - Gedenkstein im Tsnto- dmaer Malve. An jener Stelle im Teuto- hmver Wolde, an der im vorigen Jahre das ZebvUinschiff „Deutschland" strandete, soll dem nächst ein Gedenkstein errichtet werden, bestehend aus einem mächtigen Granitsockel mit einer Bronzetafel, die das Reliesbild Zevvelins schmücken wird. Die Sirandungsst-lle soll an- gelaust und mit Waldanlagen umgeben werden, mn stir den Gedenkstein eine würdige Stätte zu schaffen. Es ist ein Ehrenausschuß zusammen- Meten, an dessen Stütze Regierungspräsident v. Bötsicher. Osnabrück steht. pst E ne Zeitung ohne Text. Ein seltenes Zeitungsexemplar ist den Oberammer. Mern diestr Tage beschert worden. Die Immeroauer Zeitung' hat in den letzten Fa'ch'nasausgaben verschiedentlich mit dem Ge- kickt Konflikt gehabt. Um dieser Unannehmlich keit sgx Folge aus dem Wege zu gehen, Eien die letzte Faschingsnummer folgender maßen : Auf dem üblichen täglichen Pavier sand sich oben der Name des Organs und am Schluß der nnbedrucktrn Blätter die kleine Notiz: „Um den ständig wiederkehrenden Beleidigungsklagen aus dem Wege zu gehen, haben wir Heuer den Text lieber sortgelassen. Wir sind somit sicher, niemand beleidigt zu haben. Die Redaktion." Bou- Schicksal verfolgt. In Alberts- daustn (Niederfranken) fiel ein dreijähriger Knabe von Gostwirtsleuten in ein Wafferloch and ertrank. Vor drei Jahren (als dieser Knabs geboren wurde) ist denselben Elteru ein Kind in der Jauchegrube ertrunken. Ausschreitungen in Wien wegen eines Hosenrockes. Der Hosenrock droht in Wien nn ernstes Hindernis in der öffentlichen Ord- duna zu werden. Beim abendlichen Korso in der Kärntner Straße kam es zwei Stunden lang M Ausschreitungen. Einige'Burschen behaup teten, eine Dame im Hosenrock sei in eine Deli- messenhandluna an der Ecke der Johannesgasse Maetreten. Sofort umstanden Hunderte das Geschäft und riefen: „Heraus mit ihr!" Ein wal gelang es der Wache, die Radaumacher zu inftreuen, doch waren fie bald wieder da und drohten, das Mädchen auszukleiden, wenn sie llch zeige. Als ein Fräulein aus einem Haus tor der Johannesgasse trat, wurde es umringt, don zehn Leuten angefaßt und gründlich unter- U>ckt, ob es einen Hosenrock trage. Aus den mustern des Hauses gossen die Bewohner Wasser auf die dichtgekeilte Menge. — In einer Brivatmädchenschnle erschien eine Schülerin im Hoienrock. Der Direktor forderte sie auf, dis «chuls zu verlaffen und „in anständiger Klei dung wiederzukommen". Geschenk Köeig Georgs an LÜN Nttv «chnEtnder. Gelegentlich des Kinderfestes, das König Georg von England während der Krönungsfeierlichkeiten veranstaltet, beabsichtigt der König IVO OVO Schulkindern einen Gedenk- oecher zu schenken. Die Form dieses Bechers M demjenigen gleichen, der von König Eduard bei einem von ihm gegebenen Kinderfest ge schenkt wurde. Der Becher ist mit dem Bilde des Königs in Admiralsuniform geschmückt. Durch eine Lawine verschüttet. In Mm Kupferbergwerk im Kaukasus verschüttete der Nacht eine Lawine ein zweistöckiges steinernes Arbeiterhaus; 19 Personen wurden Miel, 16 schwer und 70 Personen leicht »ersetzt. Nach der Pest die Hungersnot in T»wa. In Nanking strömen immer mehr hungernde der umliegenden Provinzen zu- sduiinen. Die Lage in den Hungerbezirken ist Bberst kritisch. Mehrere hundert Personen Mlen Züge der Bahn Nanking—Schanghai Ist. Mit verzweifelten Gebärden flehten sie, Jun solle fie mitnehmen oder überfahren. Be- AderS die Provinz Kiangfi hat unter der Hungersnot schrecklich zu leiden. Gericktskalle. inzergewüht reißen, iü» ögen. Abel und zähne« n da, well' — als o° red Drsnl ind Lachen u kam er is Parkett frappierten i. Da trat jorsaal un» land. Ah! te ihm del der schlanke tchtlich mit r langsam m Wigan» en!" Fast gedämpften entbrannte . 88 Berlin. Nach dem neuen Reichs- ' »treinsgesetz muß jeder Verein, der eine Ein- i 7 . .i,.„ , - - über nicht sür nötig gehalten, ihn zu beachten. Nunmehr muß ich mich allo direkt an Ihre , Adresse wenden: Ich wünsche nicht, daß Sie weiterhin mit meiner Braut tanzen!" ' , In dem Ulanen zuckte es auf, aber er bc- »orrschte sich tadellos , „Ihre Wünsche sind selbstverständlich ganz stumaßgeblich für mich," erwiderie er mit kalter Geringschätzung. „Für wich existieren nur die seiner Cousine." Damit wollte er hochmütig M andern stehen lassen. „Sie sind ein Unverschämter I" Bebend vor Erregung stieß es Wigand hervor. Drenck war bleich geworden, als ihn das Dort traf; aber er bewahrte die Fassung auch W noch: „Iw werde Ihnen morgen meinen Kartell- pöger schicken — nun aber wären wir woh! fertig?-- „Selbstverständlich." Straff aufgerichtei kehrte sich Wigand ohne Auß von dem Gegner ab, ein Ge'üh! grimmiger Mriedigung im Herzen. Ah, das tat wohl! Nun hatte der heiße Haß, der ihn zu verzehren »rvhte, sein Opfer erreicht. Wirkung auf politische Angelegenheiten bezweckt, einen Vorstand und eine Satzung haben. Als der Arbeitersekretär K. als Vorsitzender des Turnvereins „Freis Turnerschait", der mit dem Turnerbund in Verbindung steht, die polizei liche Aufforderung erhielt, Statuten und Mit gliederverzeichnis einzureichen, erhob K. nach fruchtloser Beschwerde Klage gegen den Ober präsidenten beim Oberverwaltungsgericht und behauptete, die polizeiliche Aufforderung sei ungerechtfertigt, da kein politischer Verein in Frage komme; es handle sich lediglich um einen Verein, der bezwecke, seine Mitglieder im volkstümlichen Turnen auszubilden. Das Oberverwaltungsgericht wies jedoch die Klage ab und führte u. a. aus, der fragliche Turn gelegenheiten versteht man solche, die Ver fassung, Verwaltung und Gesetzgebung des StaateS, die staatsbürgerlichen Rechte der Untertanen und die internationalen Beziehungen der Staaten untereinander in sich begreifen; diese Angelegenheiten müssen auch unmittelbar den Staat, seine Gssttzgebung oder Ver waltung berühren, seine Organe und Funktionen in Bewegung letzen. Kerlmer Krief. Sie fragen mich, Verehrtest«, wie mir in diesem Wnter Berlin bekommen ist? Es war in diesem Jahre wie immer: von Lehmanns Fünfuhrtee zu Müllers Kostümball, am andern Zur Entsendung amerikanischer Truppen an -ie mexikanische Grenze Der Präsident der Ver. Staaten hat eine teil weise Mobilmachung der amerikanischen Streitkräfte angeordnet, die angeblich einem „Wintermanöver" gilt, tatsächlich aber eine kriegerische Maßregel gegen Mexiko darstellt. Zugleich erringen die Aufständi schen in Nord-Mexiko täglich neue Erfolge gegen die Regierung. Nun haben gerade in Nord-Mexiko die ausländischen und besonders die amerikanischen Kapitalisten große Interessen zu wahren. Daher dürsten die Amerikaner einen Einmarsch in jene Provinzen planen. Die Operationen werden von dem Chef des amerikanischen Generalstabes, dem Generalmajor L. Wood, geleitet werden, der aber zunächst in Washington bleibt und von dort aus den Aufmarsch der Truppen leitet. Ein Geschwader von Panzerkreuzern unter dem Konteradmiral Stanton wird bei Galbeston an der Küste des Golfs von Mexiko Ausstellung nehmen und dort auch 1500 Seesolbaten ans Land setzen. Das Hauptquartier der Landtruppen wird in San Antonio (Texas), 200 Meilen von der mexikanischen Grenze, aufge schlagen werden. verein gehöre nebst andern Vereinen dem Turnerbunde an, der im Dienste der sozial demokratischen Partei stehe. Ziehe man ferner in Betracht, daß der Verein bei sozialdemo kratischen Parteifesten miiwirke, von sozial demokratischen Gewerkschaft unterstützt werde und in einer sozialdemokratischen Zeitung Be kanntmachungen veröffentliche, so könne kein Zweifel bestehen, daß es sich um einen poli tischen Verein handle. Unter polnischen An- Tage zu Schützens „Saisonabendtisch" (der sich neben gräßlichen Sängerinnen durch einen fürchterlichen Wein auszeichnet). Sie kennen jenen Mosel, den man als Student in Renommierflaschen trinkt und bei dem die Flasche teurer ist, als der Inhalt. Dazwischen bot die einzige Abwechslung die Aufführung des „Ödipus", die Reinhardt, Deutschlands genialster Regisseur, in den Zirkus verlegt hat. — Glück licherweise kommt nun über alle und alles die große Müdigkeit. Und das ist kein Wunder, denn „Gesellschaften geben" und „an Gesell schaften teilnehmen", gehört fast nicht mehr zum guten Ton. Das liegt an der allgemeinen fort schreitenden Industrialisierung. Die Reichs- Hauptstadt nähert sich mit Riesenschritten jenem Stadium, wo sie nur noch Waren-, Abzahlungs oder Leihhaus sein wird. An einem Beispiel will ich's Ihnen beweisen: Mit jener Not wendigkeit, die es einem Berliner zur Pflicht macht, „mit Gas zu kochen", „Patent zu schlafen" und mit „Maggi zu würzen", muß ich alljährlich kurz vor Schluß der Saison einen „Empfang bei Herrn v. H" mitmachen, einem Manne, der einst bessere Tage sah und noch immer in der Vergangenheit schwelgt. Wir find sehr intim, und so erfuhr ich denn im Laufe des Abends das Geheimnis des mich blendenden Glanzes: die Tafeldekoration, deren Kristall- und Silberwsrt ich auf Hunderte schützte — geliehen, das künstliche Blumen arrangement — geliehen, das vornehme Por zellan — geliehen, ein hochfeiner Flügel — geliehen, und so fort. Mir tat der arme Mann im tiefster Seele leid, denn ich malte mir aus, was von seinem Haushalt übrig bleibt, wenn all der geborgte Flitterkram wieder abgeholt wird. Es gibt ja nichts mehr in Berlin, was Sie nicht geliehen oder wenigstens aus Ab zahlung (zum dreifachen Preise unter kulanten Bedingungen) geliefert bekommen — halt, eines nehme ich aus: der Hoienrock, die neueste Damenmode, muß auoenblicklich noch bar bezahlt werden. Trotz ihrer Vrrrückiheit hat diese neue Mode in Berlin noch wenig Anhängerinnen gefunden. Wenn man aber da draußen meint, die Mode sei bei uns abgelehnt, da kennt man die Berlinerin schlecht. Wenn sie erst lange genug die Nase gerümpft hat, dann steigt fie „rin ins Vergnügen". Solche Dinge, wie Hoienrock, Eispalast, Rollsport auf der Straße, haben in der Reichshauptstadt ihre auf- und absteigende Linie, nur der Kinematographen- rummel, der Lichtbildrausch mit seinen mannig fachen Auswüchsen ist der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Mit jener Zähigkeit, die ihren Ursprung in der Niedertracht der Dinge hat, entstehen an Stelle eines bankrotten Licht bildtheaters an der nächsten Ecke zwei neue. AVer ihnen allen droht jetzt eine schwere Ge fahr. Schlaue Köpfe haben einen neuen Trick erfunden (oder vielmehr einen uralten auf gefrischt): fie haben in belebten Gegenden „Alabastra - Theater" eröffnet, die folgendes liefern: Die ganze Bübne ist mit schwarzem Samt ausgeschlagen und aus diesem Hinter gründe werden lebende Bilder von völlig weißgekleideten Personen (die sich mit Hilfe von Fett und Schlemmkreide auch Hände und Gesicht weißen) daraestellt. In unsrer Zeit, die förmlich nach künstlerischer Körperkultur schreit, ein famoser Gedanke, was? Daß sich neben all diesem Unfug die Schundliteratur erhält, wird Sie nicht wundern; hatten doch die Papierkleinhändler in einer „Protestversamm lung" erklärt, daß die blutrünstigen Schauer romane durchaus nicht an die Jugend, sondern nur an Erwachsene verkauft werden. Als ob sie dadurch besser würden oder weniger Schaden anrichteten! Mir scheinen die eingeschlagenen Wege zur Bekämpfung deS Schmutzes in Wort und Bild solange unzulänglich, als nicht die ästhetische Schulung unsrer Jugend auf wesent lich andrer Grundlage ausgebaut wird. So lange die Theaterpreise (auch für die Klassiker vorstellungen) immer mehr in die Höhe schnellen, solange wir nicht unsre Kinder systematisch zur Kunst erziehen, solange behalten Nic Carter und seine bluttriefenden Konkurrenten recht. Nach dem ich meiner Epistel eine so ernsthafte Wen dung gegeben, schließe ich, mein Ballanzug wartet auf Versorgung, die Frage ist nur, ob ich ihn zur Aufbewahrung einem Schneider — oder dem Leihhaus übergebe. K. O. Kuntes Allerlei. Triftiger tAruud. „Wie? Geflügel haben Sie sich schon übergegefsen? Warum wechseln Sie denn da nicht mal ab, und essen andres Fleisch ?" — „Ja — andres Vieh halten meine Nachbarn eben nicht!" "" > res andern -r- , Diensten, len Lippe»: nachtdunkel zu meines - aber schv' l es UrsikK 3. . Durch die dürre Kiefernforst holperte auf Hartgefrorenem, tiefspurigem Sandwege der Dagen hin. Still lag im kalten Grau des nühen Wintermorgens der spärliche Wald da, "erhängt von einem nebligen Dunst; nur hin Ad wieder brach krächzend eine Krähe vom Waldrand am Wege auf, mit schwerem Flatter- Mg nach dem braunen Acker drüben streichend.