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Kummer 33. 10. Jahrgang Freitag, den 17. Mär; IMl Amtlicher Teil. NauV lpfehle und eine bütrt. Mittel- Paul Schmiedchm von hier überfahren starb nach kurzer Zeit an den erlittenen letzungen. Steinbach Bei dem Gutsbesitzer Jagdaufseher Winkler hier hat kürzlich zs gewähr ein Er Ver- ubun§. Haus- Hmssuchung staitgesunden, wobei eine größere Anzaal Hirschgeweihe usw. beschlagnahmt wur den. Es dürste diese Angelegenheit mit den vor einiger Zeit im Moritzburger Tiergarten vorgekommenen Wilddiebereien in Verbindung zu bringen sein. Limbach. Zur Errichtung einer dritten Bürgerschule hat die Sladlgemeinde eine An leihe von 460000 Mark ausgenommen, die von der LandesversicherungSanstalt für das Königreich Sachsen gewährt wird. Die Kreis- hauplmannschast hat die Aufnahme dieser Anleihe bereilS genehmigt. Neustädtel. Van einem Mitglied« der Kircheng meinde sind der hiesigen Kirche 6000 Mach zur Beschaffung eines vollen neuen Glock ngeläuteS geschenkt worden. Der Name des Spenders soll Nicht genannt werden. Glauchau. Dec Spediteurgehilfe Lindner, der am einem Rollwagen stand, stürzte infolge plötzlichen Anziehens der Pferde kopfüber vom Wagen und fiel so unglücklich, daß ihm ein Hinterrad über den Kopf ging. Er wurde be sinnungslos nach seiner Wohnung geschafft Die Verletzungen sind nicht lebensgefährlich. — Der Achtuhrladcnschluß wird von Mon tag, den 20 März ab für die offenen Ver kaufsstellen aller Geschäftszweige unseres Stadt bezirkes eingesührt. l>ss Neueste kür «ltige Leser. In Wen traten über 7000 Gehilfen und Gehilfinnen der Damenschneidecbranche infolge Ablehnung ihrer Forderungen aus Erhöhung ihrer Löhne in den Ausstand. Der Einsturz an der Krattröffnung des Vesuvs bauert fort, begleitet von unter irdischem Lärm. Der obere Endbahnhof der Drahtseilbahn ist stark beschädigt. Mancherlei Eine amüsante Statistik. Der Dürerbund (Dresden Blasewitz) veranstaltet eine Aus stellung zur Bekämpfung der Schundliteratur, die er unentgeltlich an seine MitgliedSvereine verleiht. Augenblicklich ist sie in Dresden zu Die Tagesordnung hängt am Anschlagebcett in der Hausflur des hiesigen Gemeinde amtes aus. OttvnäorL-UoritLäorL, den 16. März 1911 Der Gemeindevvrstand. gut? gehörige große Scheune nieder. Dann brach auch noch im dortigen Gasthof Feuer aus, der mit seinen Nebengebäuden total nieder brannte. Für den Gasthof hatte man bereits einen Erweiterungsbau geplant. Gruna bei Rötha Jo der Nähe unseres Ortes ereignete sich aus der Bornaer Chaussee «in schweres Automobilunglück. Ein mit mehreren Personen besetztes Automobil fuhr gegen einen Baum und schlug um. Die Jn- sossen wurden herausgeschleudect. Zwei Damen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Eine dritte Dame erlitt mehrfache Rippenbrüche. Sie mußte durch den Leipziger Samariterverein nach einer Leipziger Prioal-Klinik gebracht werden. Leipzig. Für die im J-Hre 1913 in Leipzig statlfinüende große Internationale Baufoch-Ausstellung mit Sonder-Ausstellungen hofft das Direktorium einen Garantiefonds von mehr als einer Million auszubringen, da bereits schon jetzt Zeichnungen in Höhe von einer halben Million erfolgt sind. Darunter befinden sich 100 000 Mark, die vom Ra! der Stadt Leipzig unter Zustimmung des Stadt- verordneten-KollegiumS gezeichnet worden sind. — Das Landaerich! beschäftigte sich mit zwei Erprefsungsversuchen, die der 36 Jrhre ulte Konditor Franz Große aus Lebendors bei Emmern gegen den Kommerziemat Krämer in Lonneberg verüb! hat. Große schrieb an K., daß er der Urheber des Fabilkbrandes sei. der K. 200.000 M. VeisicherungSgelder eing bracht habe, und daß er z ha Prozent dieser Summe verlange. Bei Abholung des Antwortschreibens wurde Groß« verhaftet und jetzt zu 3 Monaten Gefängnis verurteil'. — Die Frau des Invaliden Strohbach hatte im Herbst des Vorjahres einen kleinen Lotteris- gewinn gemacht und ihr ehrenwerter Gatte hielt eS für seine Pflicht, den Gewinn in Spirituosen umzusetzen. Täglich kam er bezecht heim und nls ihm om 8. Januar seine arme Frau starke Vorwürfe machte, nahm Strohbach einen Revolver und schoß — wie zunächst angenommen wurde aus seine Frau. Indessen stellte sich heraus, daß er die Waffe hochgehalten hatte und daß der Schuß in die Decke gegangen war. Seiner Ver haftung setzte er h-stigen Widerstand entgegen. Wegen Bedrohung usw erhielt Strohbach zwei Monate drei Wochen Gefängnis. Plauen. Ein äußerst frecher räuberischer Ueberfall wurde beim Bäckermeister Hänsch in dec Morgenbergerstraße 4? verübt. Zwei Arbeiter, von denen einer erst aus Leipzig zu gereist war, Überstelen die Meisterin im Laden, wollten die Kaffe rauben, wurden aber vom hinzukommenden Meister daran gehindert. Die Räuber ergriffen die Flucht, wurden aber später festgenommen. Plauen. Der Buchhalter Buschek der hiesigen Spitzen- und Weißwarenfabrik Linz u. Grünewald ist nach Unterschlagung von über 20000 Mark flüchtig geworden. Er soll sich ins Ausland begeben haben. Eibau. Die beim Gutsbesitzer E. Reichel bedienstete 20jährige Magd Franziska Nikolaicik aus Neu-Hriduck, Kreis Beuthen, war an der mittels elektrischen Motors betriebenen Butter maschine beschäftigt. Dabei kam sie der Koppelung der Antriebswelle zu nahe; die auf gesteckten Haare wurden von der rotierenden Welle ergriffen und Mit hineingezogen, so daß der Bedauernswerten die Kopfhaut samt Haaren von Stirn bis Nacken vollständig abgerissen wurden. früblingsvoeken Grüß Gott, du lieber Frühlingswind! Doch darfst du ferner nicht säumen I Flieg' aus, flieg' aus in den Wald geschwind Dort liegt noch vieles in Träumen. Die Blätter all' die Knospen weck, Sie sollen säuselnd spriesenl Und hilf den Veilchen im Dornsnversteck Di: Aeuglein aufzuschließen Auch sag den Vöglein nun in dem Wald, Der Winter sei zerronnen, Daß es in Busch und Wipfel schallt! Laß rieseln klare Bronnen. Und wo ein trauernd Herze sinnt, Das sollst du ins Freie locken. Und wo eine stille Träne rinnt. Dort weil und küsse sie trockenI Grüß Golt du lieb r Frühlingswind, März ists nun wieder auf Erden, Bring' Frühlingswonne uns nun geschwind. Laß Maienfreude uns werden! Mtsich angewiesen sind, in den Tagen vom 15. bis zum 25. d M. Postabonnements auf die Ottendorfer Zeitung entgegenzun-hmen unv über den Empfang des Avonnementsbetcages f rcchlggittig zu quittieren. Wir bitten, von 1 dieser Einrichtung w umsaffenoec Werr Ge Oertliches und Sächsisches. Dttrndorf-Gkrilla, z6. März —* Mäczschnee. Ec ist uns zu einem Sinnbild geworden. Märzschnee ist der ge lähmte Wille, der nur Vergängliches schaffen kann, Märzschnee ist eine letzte Anstrengung, «inr Macht sestzuhalten, deren Stützen bereits Mersch geworden sind. Märzschnee ist wie das Schluchzen eines Kindes im Schlaf. Es hatte vorher lange geweint, bis der Schlummer es überwältigte. Nun steigt aus der Tiefe des UnbewußlsUns die Erinnerung vor die däm mernde Seele. Wirklich, es gab einmal einen Winter. Aber — du lieber Gott! — wo . lang ist das her. Wer gibt noch etwas für das Gewesene! ? Einmal lag der Schnee fuß- , hoch auf den Schollen und es war wie ein Gottessrieden über dem weiten Land. Nun aber lugt die schwarze Ackerkrume auf, und Veilchen und Krokus stecken ihre Köpfchen aus der Tiefe. Die Weidenkätzchen schmücken sich Mit gelbem Flaum, und schon raschelt es in den Haselnußsträuchern. Am Flieder quellen die Knospen, und manch grünes Gras schäm neugierig empor, wie eg denn eigentlich mit der Sonne bestellt sei. Und da >älll ein Schne, herab, Lächerlich! Was soll das heißen?! Angst machen läßt sich doch niemand. Ein Paar schielende Blick? der Allmulter und du stinen Sternchen zerfliegen, weil sie so ganz überflüssig sind. Der Himmel mag sich seinen Wärzschnee für den Winter aufjparcn. Wu bedauern, ihn sonst nicht ernst nehmen zu können, —* Unsere Postaboncnnten machen wir hiermit darauf aufmerksam, daß die Briefträger ins Wir- romane. Wirkung der Schundliteratur, Wie eS guten Büchern ergeh! usw., findet sich folgende originell- Statistik: In Karl Mays Roman WaldröSchen oder die Verfolgung rund um die Erde. Enlhüllungsroman über die Geheimnisse der menschlichen Gesellschaft" (erschienen in 109 Lieferungen 2612 Seit.) werden 2293 Menschen getötet. Davon werden erschaffen rund 1600, skalpiert 240, vei giftet durch Gist oder Gase 219, erstochen 130, mit der Faust niederge- schmettert 61, ins Wasser geworfen 16, dem Hungertods preisgegeben 8, hingsrichtet 4, den Krokodilen lebend zum Fräße vorgeworfen, an einem Baume über dem Krolodilteich auf» gehängt (zwei Mäaner und eine Frau) 3, durch Gift wahnsinnig gemacht 3, durch Aus schneiden des Bauches getötet 2, den Ratten zum Fräße vorgeworfen 1, geblendet und auf ein Floß gebracht 1, lebendig in die Erd gegraben 1, erdrosselt 1. Ferner noch vielerlei ähnliche Dinge. Zweifellos eine Jugendbelehrung ersten Ranges! —* Ein interreffanter Krankenkaffenzwist wird demnächst vor dem Gericht in Halle a. S. zum Austrag kommen. Ein Fleischerlehr ling war in einen Brühkeffe! gefallen und hatte sich große Stücke Fl-isch und Haut ver brannt. Nach ärztlichem Ausspruch war Hei lung nur durch Auslegen gesunder Haut mög lich. Der Vater de» Lehrlings, ein Schneider, opferte sich für seinen Sohn und ließ sich große Stücke Haut au» den Armen schneiden, so daß er natürlich für längere Zeit arbeits unfähig war. Die Krankenkasse, der der Schneider angehört, und auch die Krankenkaffe der Fleischer, dec der Sohn angehört, ver weigern das Krankengeld für den Vater. Der Schneider hat vorläufig die Krankenkaffe der Schneider verklagt. Das Treiben der Mormonen in England. Die öffentliche Meinung in England ist wegen der Tätigkeit, welche die Mormonen dort ent falten, sehr ausgebracht. Im Unterhaus« ist Minister Churchill hierüber interpelliert worden. Er teilte jedoch mit, daß -ine öffentliche Klag« wegen Entführung von Engländerinnen nach Amerika nicht eingebracht worden sei. In zwischen ist jedoch aus Liverpool, dem Haupt sitze der Mormonen, an den Minister des Innern eine Klage gerichtet worden. Ein bekannter protestantischer Pfarrer in Liverpool berichtet z. B. über eine Reihe von Aus wanderungen, welche durch Mormonen direkt verursacht worden sind. Er schätzt die Zahl der nach dem Staate Utah ausgewanderten Engländerinnen auf über 3000. —* Ein modernes Vehmgericht weiblicher Richter besitzt die Stadt Lexington in Nord amerika. Sie tragen weiß: Mäntel und weiße Kappen. Kürzlich wurden zwei Schwestern, wegen ihres koketten Verhaltens der jungen Männerwelt von Lexington gegenüber, von den .Weißkappen" auf offener Straße überfallen und ausgepeitscht! des Blat'es an unsere Postabonnenten ohne jeve Unterbrechung erfolgen kann. Selbstver ständlich kann auch das Abonnement nach wie vor bei der Post selbst bewirkt werden. —* Fünf Kometen werden im laufenden Jahre sichtbar w-rden, allerdings nui für di» Fernrohre der Sternwarten. „Himmelsruten" werden uns daher nicht erschrecken, und ebenso wird man keinen Grund haben, ein UnglückS- jahc zu proph-zeihen, wie . das im vorigen Jahre der Fall war. Klotzsche. Auf der Bahnstrecke in der Flur Klotzsch? wurde der Grenadier Schneider der dritten Kompagnie des Grenadierri gimentes Nr. 100 tot aufgesunden Es ist anzunehmen, daß er Selbstmord begangen hat. Weinböhla. Vom Berlin-Dresdener Personenzuge 324 wurde der Bahnarbeiter Iori aknkok- >—6 IM Usir Vernichtung Ser Ulkten über Sie feuerversicherungspoNren bett. Nachdem mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Feuerlöschkassenbeiträge der privaten Feuerversicherungsunternehmungen vom 7. Juni v. Js. die behördliche Kontrolle der Feuerversicherungsverträge aufgehoben worden ist, sind die Gemeinden ermächtigt, die bisher darüber geführten Akten nach dem 30. Juni IM zu vernichten. Denjenigen, die an der Erhaltung der Akten ein Interesse haben, wird freigestellt, in der Zeit bis rmm 2. Nai IrruLtziiü. 6«. von den Akten Einsicht zu nehmen und gegen die Vernichtung der sie angehenden Policen und sonstigen Urkunden Einspruch zu erheben. Dieser ist an den Gemeindevorstand zu richten und hat die Urkunden, auf die er sich bezieht, genau zu bezeichnen. Wird der Einspruch für begründet erachtet, so werden die betreffenden Akten bis auf weiteres aufbewahrt Otttzoüort-Uyrit^äort, den 28. Februar 1911. Der Gemeinckevorstanck. Freitag, den 17. Mär; 1911, abends 8 Uhr öjfenll. Kemeinderats -Sitzung. M Gemüse- C o l 0 ' tz. Im nahen Zschicla b annle lehen. Auf einem der sechs großen gedruckten brauch zu machen, damit die wettere Aufenoung avenos öle zum dortigen Wlnklerlchen Rttttr-t Plakate: Inhalt und Verbreitung der Schund- Otten er Druck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Vkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. Anzeigenpreis: Für die kleinfpaltigc Korpus-Zeile oder deren Rainn 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. des Gememderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Noritzdorf. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Untsrhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und öxort" und „Deutsche Mode"